Mozilla will Googles Moneten nicht mehr

firefox

Mozilla will von Google keine Kohle mehr. Laut Aussagen der verantwortlichen Entwickler benötige man die Unterstützung des Internet-Gigantens zum aktuellen Zeitpunkt auch gar nicht mehr. Früher hatte Google Mozilla bezuschusst für die Suchanfragen, die direkt über den Browser Firefox liefen. Jetzt verlässt sich Mozilla allerdings auf andere Partner wie Yahoo, Baidu und Yandex. Langfristig verspricht man sich davon höhere Einnahmen als durch die Partnerschaft mit Google.

Baidu ist dabei ein chinesischer Anbieter und Yandex operiert in Russland. 2014 erhielt Mozilla noch das Gros seiner Einnahmen durch die Partnerschaft mit Google. Zwar bleibt Google die Standard-Suchmaschine für europäische Nutzer von Firefox, Gelder fließen aber fortan nicht mehr. Das wolle man laut Mozilla auch gar nicht mehr, um unabhängig und flexibel bleiben zu können.

firefox logo

Auch wenn Google und Mozilla viele Ziele gemeinsam haben, gehen die Ideologien der Organisationen in einigen zentralen Punkten wiederum stark auseinander. Wo Google seine Dienste wie Maps, Gmail, YouTube, Music, Docs, etc. eng miteinander vernetzt und auf Kontrolle setzt, propagiert man bei Mozilla vielmehr unterschiedliche Auswahlmöglichkeiten und Optionen. Deswegen habe man sich auch für unterschiedliche Abkommen mit verschiedenen Suchmaschinen-Anbietern entschieden.

Außerdem will Mozilla laut dem aktuellen CEO, Chris Beard, der 2014 das Ruder übernommen hat, auch im mobilen Markt stärker mit Google konkurrieren.  Mit dem Firefox OS wolle man sich nicht mehr nur an die Schwellenländer richten, sondern auch Enthusiasten überzeugen. Allerdings dürfte da wohl ein extrem steiniger Weg werden, wenn man sich beispielsweise betrachtet, welche „Erfolge“ Microsoft mit Windows Phone bisher verbuchen konnte.

Besser könnte es für die mobile Version des Firefox-Browsers aussehen, welche Mozilla ebenfalls deutlich nach vorne bringen will. So sei man auf die Zukunft gespannt und wolle Firefox aus der aktuellen Bedeutungslosigkeit an mobilen Endgeräten an die Spitze hieven.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

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15 Kommentare

  1. Für die Milliarden kann mozilla aber sich bedanken…

  2. Firefox taugt schon länger nichts mehr. Zeigt mal wieder: blinder Aktionismus, immer und immer wieder. Hoffe, dass der Browser bald ganz untergeht.

  3. Firefox ist nach wie vor meine erste Wahl. Vor allem mobil, da Chrome die Installation von Adblockern nicht ermöglicht…

  4. Unabhängig von der Frage, ob Konkurrenz bei den Suchmaschinen in Firefox schon viel früher hätte ausgebaut werden müssen: Google hat Mozilla über viele Jahre hinweg treu unterstützt, das derzeitige Verhalten wirkt undankbar! Google hat uns groß gemacht, jetzt brauchen wir die nicht mehr… Erinnert an Cyanogen: Google hat uns Android gegeben, mit dem wir Geld verdienen können: Jetzt wollen wir Google Android weg nehmen…

  5. „Das wolle man laut Mozilla auch gar nicht mehr, um unabhängig und flexibel bleiben zu können.“ Gleichzeitig steigt man mit Yahoo, Baidu und Yandex ins Bett, welch Doppelmoral.

  6. @ted Wenn man viele Partner hat ist man von keinem alleine abhängig und somit insgesamt unabhängiger.

  7. Mobil ist Firefox die Krücke schlechthin, da bin ich mit dem CAF Chromium für Snapdragons unterwegs 🙂 der hat auch ADblock ist ist halt deutlich schneller als FF und Chrome

  8. @Eddie:
    Undankbar? Naja… ich würde eher sagen, das war abzusehen. Google hat Mozilla in erster Linie deswegen so unterstützt, weil das Verhältnis zu Microsoft in etwa den Charme von Fußpilz hatte und Firefox zu der Zeit der einzige Browser war, der dem Internet Explorer Feuer unterm Kessel machen konnte. Seit 2008 hat sich die Situation durch den Start von Google Chrome aber nach und nach verändert.

    Zum Thema:
    Laut ComputerBase saß Mozilla Ende 2014 auf Geldreserven von fast 270 Millionen Dollar. Kein schlechtes Ergebnis. Man muss aber mal dagegen halten, dass das jetzt ein gutes Jahr her ist und die Ausgaben für Firefox und Firefox OS im Schnitt bei 200 Millionen Dollar liegen, eher noch etwas mehr. Im Jahr 2014 waren es 213 Millionen Dollar. Es gibt zwar neue Verträge, die gelten aber nur regional. Für die meisten Regionen fließt nach derzeitigem Stand erstmal kein Geld, da wäre alles andere als eine negative Finanzentwicklung zumindest für mich überraschend.

    Eines muss man Mozilla lassen: Mut haben sie. Das große Problem an der Sache ist, dass das alles zunehmend unausgegoren wirkt. Sie betonen ja immer wieder (genau wie die Reps), dass sie nur begrenzte Ressourcen haben, aber dann werden doch immer wieder Nebenkriegsschauplätze wie Thimble oder Stumbler (wird die App eigentlich noch weiterentwickelt??) aufgemacht. Nicht falsch verstehen: Firefox ist immer noch mein Lieblingsbrowser und Initiativen wie Go Faster sind auch begrüßenswert. Trotzdem sehe ich, dass sich zum Beispiel die 64-bit Version immer wieder verzögert hat und weiss, dass Firefox über viele, heute selbstverständliche Funktionen wie der Support für mehrere Prozessorkerne oder Multiprocessing immer noch nicht verfügt. Dass sich zumindest Electrolysis jetzt demnächst nach gut und gerne 4 Jahren (oder noch mehr?) endlich mal dazugesellt, ist da nur ein schwacher Trost.

  9. Für was um alles in der Welt benötigt Mozilla denn solche massiven Ausgaben? Für die reine Entwicklung und Vertrieb, Support etc. von Firefox kann es wohl nicht sein.

    Ich befürchte in dem Laden greift mittlerweile auch die Selbstbedienungsmentalität um sich durch das zur Verfügung stehende Geld.

  10. Die anderen Anbieter haben einfach mehr Geld geboten, die Überschrift ist grober Unfug. Das wurde schon in älteren Kommentaren zu ähnlichen Beiträgen durchdiskutiert. Die diversen Heulsusen sollten sich mal überlegen, was für Browser-Alternativen wir heute ohne Mozilla gehabt hätten. Opera schwächelte schon damals gegen den IE4, und Netcrap war am Ende.

  11. Ach Mozilla. Die haben nie verstanden was den Firefox so erfolgreich gemacht hat. Es gibt nur noch selten ein Update, dass wirklich Verbesserungen bringt. Die letzten Updates dienten nur noch der Monetarisierung oder brachten Änderungen mit sich, die man am liebsten wieder Rückgängig machen würde. Es ist ein Jammer.

    Das Google inzwischen für die Suchanfragen nicht mehr am meisten bietet verwundert mich nicht. Jetzt bekommen sie die Suchanfragen ohne das sie dafür bezahlen müssen.

  12. Sehe das ähnlich, Die letzten Änderungen sind nix was ich wirklich möchte. ´Dennoch bleibt der Firefox für mich der beste weil er sich eben auch am besten anpassen lässt.

    Mobil fand ich ihn aber immer schon grausam. Bestimmte Funktionen zb gingen noch nie. Nutze da den Dolphin browser. Der mittlerweile auch ADBlock hat.

    https://dolphin.com/lab/en

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