Mitarbeiter am Google Reader sprechen über dessen Einstellung

In einem Interview mit Forbes spricht der „Erfinder“ des Google Readers über die Einstellung des beliebten Lese-Tools aus dem Hause Google. Man liest heraus, dass man nicht glücklich mit den Entscheidungen im Hause Google ist. So erwähnt Chris Wetherell, dass er  beim heutigen Google solche Ideen nicht mehr realisieren würde. Stattdessen hätte er das Unternehmen verlassen um seine Idee extern zu verwirklichen.

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Jede aktuelle Idee würde momentan im Hause Google immer gegen das soziale Netzwerk Google+ aufgewogen. War Google in den letzten Jahren ein Treiber neuer Ideen und Technologien, so würden nun die Mitarbeiter denken, dass zukünftig auch weiterhin erfolgreiche Produkte einfach eingestellt werden.

In eine ähnliche Kerbe schlägt auch Jenna Bilotta, die früher im UX-Team von Google war. Auch sie betont, dass man die Firma verlassen müsste, damit gute Ideen nicht unter Google leiden. Googles Aussage sei mittlerweile: Es ist egal, wie viele Millionen Menschen ein Produkt nutzen, man verfolge größere Interessen.

Sie betont auch, dass Google immer wieder mal experimentelle Projekte startete und diese bei Nichterfolg einstellte, doch der Google Reader hat funktioniert. Er sei sogar in einer stetigen Wachstumsphase gewesen.

Fairerweise habe ich gerade einmal geschaut, wann die Dame das Unternehmen Google verließ, das war im Jahre 2011. Wobei ich persönlich nicht daran glaube, dass der Google Reader in den letzten zwei Jahren ein rasantes Benutzer-Minus hingelegt hat. Man darf sich sicherlich nichts vormachen. Das Netz ändert sich und auch die Firma Google hat sich verändert.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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24 Kommentare

  1. Khamelion says:

    Interessanter wäre es gewesen wenn man die aktuellen Mitarbeiter gefragt hätte und nicht die schon den Konzern lange vorher verlassen haben.

  2. Ich finds ehrlich gesagt auch bedenklich, wie sich Google derzeit entwickelt. Und ich kann das durchaus nachvollziehen, das es kreative Entwickler dann eben woanders hinzieht.

  3. Wenn das Google mal nicht irgendwann auf die Füsse fällt.
    Glaube z.B. nicht, dass User zum Google Reader zurückkehren (wenn dieser doch wieder auferlebt werden würde), wenn Feedly und co erstmal richtig laufen. Hier hat Google Mio. User entäuscht.

  4. größere Interessen: Money.

  5. „Don’t be google!“ oder wie hieß der Spruch nochmal?

    Vielleicht ist das aber auch normal, dass ab einer bestimmten Unternehmensgröße die Entscheider sich so weit von den Kunden entfremden, dass nur noch Müll dabei herauskommt.

  6. man will keine eigene Konkurrenz zu Google+ anbieten,
    jedes Produkt das da irgendwie reinfällt, muss weg.
    Zwar schade, aber man kann es auch irgendwie verstehen

  7. G+ als Feedreader ist in meinen Augen vollkommen ungeeignet. Es geht viel zu viel verloren….
    Mir fehlt da der Überblick….schau da von anfänglich täglich mehrmals, vielleicht alle paar Wochen nur noch rein. Und auch nur um jedes Mal festzustellen, dass das teil viel zu unübersichtlich ist. Erst recht, seit dem nun mehreres nebeneinander ist.

  8. Der Google Reader hatte je nach Quelle maximal 5-10 Millionen Nutzer, Verursachte kosten, brachte dafür aber keinen nutzen. Das man lieber schwächere Produkte für stärkere opfert ist doch eigentlich nachvollziehbar und auch im Hause Google schon seit beginn durchaus übliches verfahren.

    Letztlich sollte man Google eher dankbar sein, denn mit Ihrem Platzhirsch hatten sie in den letzten Jahre viele User angezogen, aber selbst keine besonderen Fortschritte gemacht. Diese Möglichkeiten stehen jetzt alle wieder offen und sind wie man mittlerweile sieht in vollem Gange.

  9. Wegen dieser Ausrichtung habe ich auch mein Google+ Profil gelöscht und auch alle Dokumente aus Drive schon vorab zu anderen Diesten transferiert.

    Bin echt am überlegen von GMail zu Outlook zu wechseln.

  10. Schade eigentlich. Aber jetzt ist es vorbei. Die, die ihn genutzt haben, haben schon migriert. Und Ende des Jahres heißt es dann „Google Reader“ … was war das nochmal…

  11. Mal nicht nur auf den Reader bezogen: Googles Machtstreben ist besorgniserregend. Auf der einen Seite bringt es viele Vorteile mit sich die der bequeme Mensch von heute so braucht. Auf der anderen Seite passt zuviel Macht und Information in der Hand einer Firma auch zu der gerade geführten Diskussion NSA etc.. Die Welt wird aktuell in bestimmte Blöcke gezwängt und man kann sich dagegen kaum noch wehren. Die Zukunft wird zeigen wo uns das alles hingeführt hat. Hoffe es gibt dann noch Möglichkeiten laut denken zu dürfen.

  12. 5-10 Millionen? Häng mal eine Null hinten dran, dann passt es. Die Kosten sind für den Unterhalt des Reader sind minimal.
    Das vermeintlich stärkere Produkt G+ ist eh eine Totgeburt. Google versucht nun massiv das am Leben zu erhalten.

    Google dankbar? Klar, nach einem Atomkrieg muss ich auch keine Blumen mehr gießen.

  13. „dass er in beim heutigen Google solche Ideen nicht mehr realisieren würde.“ Dort ist nen Fehler beim Umstellen der Sätze entstanden.

  14. „Jede aktuelle Idee würde momentan im Hause Google immer gegen das soziale Netzwerk Google+ aufgewogen.“

    Was, Google+ gibt es immer noch? 😉

  15. Finde es immer lustig wie alle sagen wie teuer der reader doch gewesen sein soll. Witzlos. Lief bei Google eh nur in der Leerlaufzeit der Server (also kostenlos).
    Mal abgesehen das man locker ein neues HQ in London für 1.5 Billionen bauen kann.
    Und da eh angeblich keiner den reader benutzt hat, hatte es doch nicht viel gekostet? Oder?

    Ist einfach eine Witz Entscheidung… außerdem gingen viele über Googles Homepage in den Reader. Brachte ihnen also doch kohle…
    War alles nur wegen Google+…
    .
    Das alte Google gibt es halt nicht mehr… nur noch kohle ist wichtig… war früher schon besser..

  16. Warte schon drauf das voice eingestellt wird… danach wohl Mail (wozu gibt es denn Google+ / Hangouts)…

    Search wird auch immer schlechter… immer mehr EigenWerbung von Google und keine unabhängige Ergebnisse mehr (wieder nur kohle machen).

  17. Noch ein guter Artikel dazu: http://www.marco.org/2013/07/03/lockdown

  18. 1,5 Billionen, also knapp die Hälfte des Deutschen BIP. Respekt.

  19. @JMK: 50 Millionen User? Das ist höchsten der feuchte Traum von Nerds die sich für den Mittelpunkt der Welt halten… Bei Feedly sind um die 5-7 Millionen User gelandet, und die haben wie es allen Quellen nach aussieht die Masse der Wechsler abbekommen. Das >40 Millionen jetzt ihren eigenen Server betreiben oder ganz auf RSS verzichten halte ich für sehr Illusorisch.

    Hinzu kommt das die Feedstatistiken im Reader immer auf sehr niedrigem Niveau lagen. Meist einige zehn bis vereinzelte hunderttausend Abonnenten. Feedreader sind einfach absolute Minderheiten-Produkte. Außer ein paar Nerds, Geeks und Poweruser interessiert und kennt die keiner mehr. Da hat Google schon recht, die Konsum-Methodik hat sich gewandelt.

    @stiller: Nicht teuer, sondern mit kosten verbunden. Strom, Mitarbeiter, Ausgelastete Server die gerade nicht für wichtigeres zur Verfügung stehen. Für Google mögen die kosten gering sein, da sind sie trotzdem. Und nein, kostenlos kommt das nicht.

  20. Bei dem Podcast This Week in Startups war der Gründer des Google Reader vor ein paar Wochen auch schon zu Gast und sprach u.A. darüber: http://www.youtube.com/watch?v=nY29rSzbKCE

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