Miscreated – Online-Survival für Einsteiger

miscreatedSurvival-Spiele, in denen Zombies vorkommen, sind nach wie vor hoch im Kurs. Seit dem riesigen Erfolg von DayZ gab es zahlreiche Nachahmer wie H1Z1 oder WarZ. Manche wurden ebenfalls erfolgreich, manche verhasst. Miscreated eifert DayZ ebenso nach, will aber einiges anders und vor allem besser machen. Ich war neugierig und habe mir Miscreated genauer angeschaut.  Miscreated befindet sich derzeit noch im Early Access-Status was bedeutet, dass das Spiel nicht fertig entwickelt und als frühe Beta-Version angesehen werden sollte. 

Ich kann allerdings schon vorwegnehmen, das Miscreated bereits inhaltlich eine Menge vorzuweisen hat und ihr viele Stunden nur zum Erkunden der Spielkarte benötigt. Miscreated ist zudem in der Ego- und Third-Person Perspektive spielbar.

miscreated

Die Geschichte zum Spiel ist schnell erzählt: Die Menschheit hat sich mittels Nuklearwaffen und dergleichen auf wenige Millionen dezimiert, plus ein paar mutierte Wesen, die den restlichen Überlebenden noch ans Leder wollen. Das Ganze findet im Jahre 2089 statt, wovon aber nichts zu merken ist. Ihr spielt einen der überlebenden Menschen und startet mit einer Taschenlampe und den Klamotten, die ihr tragt. Ihr benötigt also so ziemlich alles überlebenswichtige wie Nahrung, Trinken (es gibt auch Bier!), schützende Kleidung, Medikamente und natürlich eine Waffe um euch gegen die Kreaturen und feindlich gesinnten Menschen bzw. Mitspieler wehren zu können.

Spielwelt – grafisch gelungen trotz Early Access

Die Spielwelt wird durch die CryEngine generiert und hat dementsprechend optisch was zu bieten. Es gibt einen Tag-Nacht-Zyklus, das Wetter ist wechselhaft und in den Wäldern trifft der Spieler auf Wildtiere und findet dort auch mal verlassene Jagdhütten. In den letzten Wochen gab es zwei richtig dicke Updates, die die Spielwelt mit neuen Ortschaften und dergleichen für reichlich Abwechslung versorgten. Man ist hauptsächlich zu Fuß unterwegs, Fahrzeuge sind vorhanden und nutzbar, aber nur wenn diese auch fahrbereit sind. Dazu später mehr. Mir gefällt die Spielwelt von Miscreated sehr und es gibt viel zu entdecken. Neben den Städten und kleineren Ortschaften, ist auch ein Flughafen oder Trailer Park vorhanden. Sogar eine kleine Motorcross-Strecke habe ich entdeckt.
ego-mis

Crafting, Aufbau einer Basis

Was bei Miscreated positiv auffällt: Es gibt sehr viele Möglichkeiten der Weiterentwicklung von Fähigkeiten. Das fängt bei recht simplen Dingen wie verbesserten Verbänden (Bandagen mit Alkohol kombiniert) an, Reparaturen von Fahrzeugen, um diese nutzen zu können und geht bis zum Aufbau einer kompletten Basis. Allerdings benötigt es dazu vorher eine Anleitung, welche im Spiel in Form Anleitungen (Formular bzw. Dokumentationen) gefunden werden will. Bei einfachen Dingen wie beispielsweise ein Zielfernrohr (selten zu finden) an ein Gewehr anbringen, benötigt es keine Anleitung. Für den Aufbau einer Basis werden wiederum diverse Baustoffe benötigt, welche ebenfalls besorgt oder erschaffen werden müssen. Die Basis kann überdies durch Fallen gesichert werden. Vor dem Basisaufbau muss jedoch das gewünschte Gelände abgesteckt und mittels Schild beansprucht werden. Und ja, selbst das Schild müsst ihr basteln.

Für schnellere Fortbewegung lassen sich abgestellte Quads nutzen, sofern diese intakt sind und Benzin vorhanden ist. Ersatzteile finden sich ebenso massig, nur ob es die passenden sind, ist eine andere Frage. Von Zündkerzen bis zum Rad gibt es einiges, was vorerst aufgespürt und eingesammelt werden will. Fehlt euch das geeignete Werkzeug, war die Mühe umsonst. Kleiner Inventar-Tipp: Ein Radschlüssel ist vielseitiger zu verwenden als ein Baseballschläger. Reparaturen und Basisaufbau erledigt man besser mit befreundeten Mitspielern, da euer Platz im Rucksack begrenzt ist und ihr auch nur ein bestimmtes Gewicht vertragen könnt. Ab einem bestimmten Punkt ist Teamwork im Spiel angesagt.
Inventar

Items, Waffen und Loot

Generell fällt der Loot (Gebrauchsgegenstände, die gefunden werden können) relativ großzügig aus. Zu Beginn finden Spieler schnell Nahrung, kleine Schlag-, Hieb- und Schusswaffen und mit etwas Glück auch entsprechende Munition sowie einen kleinen Rucksack. Bessere Kleidung, die beispielsweise auch zusätzlichen Stauraum und Schutz bietet, erleichtert das Leben in Miscreated. Was Waffen anbelangt, da ist die Auswahl recht ordentlich. Von der 9-mm-Pistole bis zum AR-15 Sturmgewehr ist einiges vorhanden. Munition ist insbesondere für die guten Waffen recht knapp und nicht so einfach auffindbar. Übrigens, es gibt kein Fadenkreuz oder Munitionsanzeige. Die Anzahl der verbleibenden Kugeln kann im Inventar eingesehen werden.

Nicht alle Gegenstände sind leicht zu entdecken und wer zu schnell durch die Häuser und Räume huscht, übersieht leicht ein paar Kugeln für seine Magnum oder gar die Schrottflinte, die kaum sichtbar unter dem Schreibtisch liegt. Im Dunkeln bzw. bei Nacht, wird die Angelegenheit etwas schwieriger. Eine Taschenlampe hilft zwar, verrät allerdings anderen Mitspielern eure Anwesenheit und Standort. Nachts unterwegs sein, ist auch ein kleines Erlebnis für sich. Es ist wirklich dunkel, die Taschenlampe muss also immer dabei sein.
kleine taschenlampe brenn

Mitspieler und Clans

Überraschenderweise sind andere Spieler in Miscreated bei Weitem (noch) nicht so feindselig, wie in vergleichbaren Spielen. Ich habe es sehr oft erlebt, dass tatsächlich erst gefragt bzw. abgecheckt wird, ob jemand feindselig ist oder nicht. In anderen Spielen wird normalerweise sofort geschossen und dann gefragt. Ist hier nicht immer so, kommt natürlich dennoch vor. Nervöse Kandidaten gibt es immer, vor allem wenn man kein Headset parat hat, um sofort seine friedliche Absichten klar zu machen. Ich habe erst kürzlich zwei Leser von diesem Blog getroffen und aus Versehen später einen davon erschossen. Dummer Unfall im Halbdunkeln, der hatte die Klamotten gewechselt und ist dann kommentarlos mit gezückter Waffe direkt auf mich zugelaufen. Sowas macht schnell nervös. Ohne Headset sollte man wirklich nicht bei solchen Spielen unterwegs sein.

Die ersten Clans haben sich auch schon gegründet und Basen aufgebaut. Zoff ist da ebenso schon angesagt, auf Server GER02 wurden bereits Kriegserklärungen ausgesprochen. Der Kampf um Ressourcen und Territorial hat somit begonnen. Hört sich alles gut an, oder? Leider gibt es aber auch Negatives.

Server-Shizzle

Als Erstes: Es gibt keinen globalen Charakter für alle Server. Bedeutet: Auf jedem Server spielt ihr einen anderen Charakter. Was ihr auf Server 1 gefunden habt, wird nicht auf andere Server übernommen. Es gibt auch keine Karte zur Standortbestimmung, Orientierung ist daher teils sehr schwierig und ihr müsst euch nach der Sonne richten. Freunde müssen einen bekannten Punkt auf der Map ausmachen, um sich dort zu treffen. Teleportieren oder Warp bzw. im Spiel vorgegebene Treffpunkte gibt es nicht. Kann man mit leben. Richtig problematisch sind jedoch die Server.
housing
Die Server Performance ist manchmal richtig mies. Da wartet man geduldig, bis die Spielwelt geladen wird (dauert mitunter 3-4 Minuten), nur um dann beim letzten Schritt, der Synchronisation wieder zurück zur Serverliste gekickt zu werden. Sekundenlange Aussetzer (Lags) während des Spiels sind dann an solchen Tagen ebenfalls recht häufig zu verzeichnen. Das nervt hart, sorgt für Bissspuren im Tisch und ist ein echtes Problem, was sich mittlerweile auch an den Steam-Reviews und im Miscreated-Forum bemerkbar macht.

Miscreated ist zwar Early Access aber die Server müssen die Entwickler in den Griff bekommen. Wahrscheinlich ist dies auch der Grund, warum teilweise echt wenig los ist. Die Auswahl an verfügbaren Servern ist ordentlich aber meistens sind nur 4-5 wirklich voll. Die paar wenigen Kreaturen sind dann keine Herausforderung mehr und auf Dauer im MMO alleine spielen, mag natürlich niemand. Dickes Manko! Wenn es jedoch mal wirklich rund läuft und Spieler vorhanden sind, macht es Spaß. Es wird außerdem in Zukunft die Option für eigene dedizierte Server geben, vielleicht hilft dies ja.

Fazit

Miscreated ist Early Access und dies merkt man dem Spiel an. Mal abgesehen von den Servern und den aktuell nicht stark bevölkerten Spielwelten, hat das Spiel doch einiges zu bieten. Kleine Städte, Flughafen, Farmen, dichte Wälder, Höhlen und Bergminen bieten reichlich Abwechslung. Alleine um die Map zu erkunden, braucht es locker 15-20 Stunden und mit jedem Update kommt viel Neues hinzu. Für Einsteiger, die bisher noch kein Online-Survial ausprobiert haben, ist Miscreated eine gute Gelegenheit, sich in Ruhe einzuspielen ohne permanent von anderen Mitspielern über den Haufen geballert zu werden. Ich persönlich sehe viel Potenzial im Spiel allerdings auch derzeit viele Probleme technischer Natur. Somit kann ich es nicht uneingeschränkt empfehlen, zumal es auch eindeutig an Action fehlt.

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PC- und Windows-Fanboy. Liebt rundenbasierte Strategiespiele, Audio-Apps und Software. Auch auf Twitter zu finden. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

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28 Kommentare

  1. Bitte mehr über Spiele. Guter Bericht 🙂

    Was mich abhält diese Art zu spielen sind die User, die sofort alle kalt machen die Ihnen über den Weg laufen. Hätte keine Lust wegen so einem **** den Charakter wieder komplett von vorne aufzubauen. Survival, ja ich weiß aber grundlos das Spiel anderer kaputt zu machen nur um zu zeigen wie „toll“ man ist nervt mich persönlich.

    Man hat bei Steam das Gefühl man stolpert in letzter Zeit immer mehr über diese Art Spiel. Wohl ein Trend auf den viele versuchen aufzusteigen.

  2. sehr schöner bericht !
    gerne mehr davon !

    vg thomas

  3. Leser eines Blogs treffen ist ja schon großer Zufall 😀 Aber abballern…..tststst 😉

  4. Andreas Haswell says:

    @Timo Zu zweit spielen, ansonsten ist es bei Miscreated nicht so schlimm.

    @caschy Nicht wirklich großer Zufall. Deutsche spielen solche Survival Games gerne. Miscreated hat deswegen auch gleich 8 Server für DE-Gamer parat gestellt 🙂

  5. Guter Bericht, werde mir aber grundsätzlich keine Early Access Spiele mehr holen. Gerade DayZ ist hierfür ein passendes Beispiel, es dauert rcht ewig bis fehler behoben werden und gesxhweige bis beue Features implementiert werden… Ich habe das Gefühl das die Entwickler sich gerne auf Early Access ausruhen und sich auf der Kohle ausruhen anstatt das Teil zügig mit der Kohle fertig zustellen. Wenn man mal bei Steam stöbert gibt es da leider mehr negativ wie potitive Beispiele

  6. Ausführlicher Bericht, gefällt mir. Von mir aus gerne mehr über Spiele….

  7. Andreas Haswell says:

    @Brave Da sagste was. Geht mir ähnlich und DayZ ist echt so ein Kandidat. Ende 2014 sollte die Beta erscheinen, die ich mir dann holen wollte. Bleibt wohl ein ewiger EA-Kandidat. Wegen Early Access, da schreib ich auch noch mal einen Artikel zu. Hab dafür in den letzten Wochen einiges gesammelt.

  8. Super Bericht – ich wollte es mir direkt shoppen aber leider keine Mac Version verfügbar bei Stream 🙁

  9. Guter Bericht, gerne mehr! Ich mag diese Art von Spielen sehr. Allerdings finde ich, dass die „Kreaturen“ zumindest so stark gemacht werden sollten, dass Spieler mitunter froh sind, einander zu treffen. Bei zu wenig Action und Herausforderung freut man sich doch, wenigstens ab und an einen anderen Spieler über den Haufen zu schießen.
    Darum verziehe ich mich gerne in die Wälder und renne IMMER ohne Karte rum, um nicht nur die gewöhnlichen Hot Spots abzugrasen.

  10. Klingt noch zu früh als es überhaupt anzuspielen.
    Ich würde lieber darauf warten bis alles im Lot ist. Ich habe keine Geduld für Serverkicks ^^

  11. Super Bericht!
    Ich würde mich über mehr Vorstellungen von Spielen freuen ;-).

  12. Selbst schon gespielt, allerdings schade dass man keine eigenen Server erstellen kann und so gebautes des öfteren verschwinden…

  13. Guter Beitrag. Ich glaube ich gucks mir mal an. Gerne mehr über spiele hier im Blog 🙂

  14. Schöner Bericht!
    Leider schreckt mich der Preis für ein EarlyAccess Game ab, dafür dass es Gefahr läuft sich nicht weiterzuentwickeln…

    @Timo: Diese Erfahrung habe ich auch beim Spiel Rust damals machen müssen.

    Man fing zu zweit an, baute sich seine Basis selber, baute Gegenstände und begann dann andere zu überfallen und zu jagen. Meist wurden dann in der Zeit die eigenen Basen zerstört. Da galt das Kredo: desto mehr in einer Basis desto besser. Das verdirbt jedoch anderen schnell die Lust und so dümpelt das Spiel nun lange unangetastet in der Steam-Bibliothek.

  15. Danke für den Bericht. Gerne mehr von. 🙂

  16. Top Bericht, bitte mehr Games hier im Blog!

  17. Schade, dass PvE offenbar noch immer kaum eine Rolle spielt, weil imo erst ein ausgewogenes Verhältnis zwischen PvE und PvP ein Multiplayer-Survival richtig interessant macht. Hab es mir ja schon im letzten Sale mitgenommen und werde jetzt wohl noch mit dem Spielen abwarten, da mir vor allem die Server-Probleme noch zu gravierend klingen.

  18. Andreas Haswell says:

    @David Klapheck Ah, sorry. Hatte ich vergessen zu erwähnen.

    @Kahhh Dein Gamertag ist wahrscheinlich Bigfoot, oder? 😉

    @Leo Soll kommen.

  19. „Ihr benötigt also so ziemlich alles überlebenswichtige wie Nahrung, Trinken (es gibt auch Bier!),…“

    Da hattest mich schon 🙂
    Finde solche Spiele wirklich interessant. Allerdings macht es glaub ich wirklich nur Spaß, wenn man mit Freunden oder zumindest anderen (den gleichen) Leuten zusammen spielt und sich somit zusammen was aufzubauen.

    @ Sean K. Woods: Merci für den Link

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