Miitomo: Nintendos Smartphone-Debüt ab sofort für Android und iOS verfügbar

artikel_miitomoJahrelang weigerte sich der Handheld-Riese Nintendo, den Smartphone-Boom zu akzeptieren. Die eigenen Konsolen verkaufen, den Leuten einen Kaufgrund für ein weiteres Gadget geben, war die Devise, die nicht so ganz aufging. Aber das lange Warten hat ein Ende, auch ein Gaming-Urgestein kann sich dem wandelnden Markt nicht dauerhaft entgegenstemmen. Ab sofort gibt es die erste App für Smartphones von Nintendo, allerdings handelt es sich dabei nicht um einen der zahlreichen Klassiker, die man so gerne auch auf dem Smartphone spielen würde. Vielmehr handelt es sich um eine Social-App, die Euch einen Mii-Charakter erstellen und mit Freunden kommunizieren lässt.

Nach dem Download heißt es erst einmal warten, bevor die App richtig startet, steht ein Zusatzdownload an (iOS-Version getestet). Dauerte bei mir sehr lange, vermutlich waren die Server etwas überlastet, immerhin wurde die lang erwartete App heute in mehreren Ländern gleichzeitig veröffentlicht. Solltet ihr bereits einen Nintendo-Account haben, könnt Ihr diesen direkt in der Einführung verknüpfen, Ihr könnt dies aber auch überspringen und nachträglich erledigen.

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Da für einige Aktionen ein solcher Account zwingend nötig ist, lohnt sich die Erstellung eventuell. Man kann die App zwar auch ohne nutzen, ihr fehlt dann aber doch etwas. Euren Mii-Charakter könnt Ihr auf zwei Arten erstellen. Entweder Ihr passt alles manuell an oder Ihr nehmt einfach die Kamera und lasst die Software die Auswahl übernehmen. Klappt zwar eher semi-gut, kann aber als gute Ausgangsposition für eine weitere Bearbeitung dienen.

Euer Mii-Charakter fängt ziemlich schnell an, Euch mit Fragen zu löchern. Ihr müsst Euer Lieblingsessen nennen, erzählen, was gerade so angesagt ist und allerlei andere persönliche Dinge preisgeben. Natürlich ist es egal, was man antwortet, allerdings sollte man bedenken, dass die Antworten auch Euren Freunden präsentiert werden. Für die Beantwortung von Fragen und anderen Aktionen gibt es dann Münzen, die Ihr im Shop ausgeben könnt.

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Im Shop findet Ihr unzählige Kleidungsstücke, die Ihr mit den erspielten – oder gekauften – Münzen bezahlen könnt. Outfits kann man aber auch an verschiedenen Spielautomaten gewinnen. Tickets dafür gibt es für das tägliche Öffnen der App oder man kauft die Versuche mit Münzen. Die Gewinnchancen sind relativ gering, hier lassen sich auf jeden Fall gut Münzen verballern ohne eine Gegenleistung zu erhalten. 😀 Allerdings gibt es auch zahlreiche Gelegenheiten, um Münzen oder Kleidung zu erspielen, man ist also nicht gezwungen, Käufe zu tätigen.

Insgesamt ist Miitomo sehr umfangreich, richtig los geht es wohl erst, wenn man dann auch Freunde addet. Habe ich mir gespart und trotzdem schon eine ganze Weile in der App verbracht. Man kann diese besuchen, auch wenn sie nicht zuhause sind, dafür gibt man ja die Antworten ein. Ein reiner Zeitfresser, ohne wirklich ein Spiel zu sein. Sicher nicht unbedingt mehr etwas für meine Generation, aber für Spieler von zum Beispiel Animal Crossing ist das sicher etwas. Japan ist verrückt nach solchen Sachen, ob sich Miitomo allerdings auch in Europa so richtig durchsetzen wird? Das bleibt abzuwarten.

Die App ist nach dem anfänglich etwas altbackenen Eindruck doch ganz nett gemacht und bietet auch die typische „Nintendo-Grafik“. Nintendo hätte durchaus schlechter auf dem Smartphone starten können, ein Klassiker wie Mario wäre aber auch ganz nett gewesen.

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8 Kommentare

  1. Nintendo aufm Handy – ich pack’s nimmer. Dachte, eher friert die Hölle zu. Glaube aber, dass wird sich auf die Dauer nicht allzu sehr durchsetzen, die Nintendo-Gamer lieben ihre Konsolen dafür zu stark.

  2. Himmelswillen was für ein Schrott.
    Definitv nicht das, was ich gedanklich mit „Nintendo“ verbinde und erwarte wenn ich ein Spiel von denen starte. Mal abwarten was da noch so kommt.

  3. Es stand doch von Anfang an fest dass sie keine Spiele portieren sondern nur irgendwelche Apps. Das müssen sie auch nicht. Wenn man sich die Zahlen ansieht können sie noch 50 Jahre weitermachen. Von den Konsolen verkaufen sie nach wie vor im zweistelligen Millionenbereich, und die braucht eben man für Mario und Co. Die wären schön blöd einen auf Sega zu machen und alle ihre wertvollen Assets auf die App-Store-Ökonomie loszulassen.

  4. Sascha, hast deinen Mii aber ziemlich treffend gestaltet. 🙂

    Die App an sich ist jetzt nicht das, was ich mir als Nintendo-Fan als deren ersten Release für Smartphones erhofft habe. Es war mir aber durch einen Bericht der Ankündigung vor einiger Zeit schon klar, was da kommt. Könnte natürlich auch die Grundlage sein, erstmal die Nintendo-Fans auf den Plattformen auszuloten. 500k Downloads hat die App immerhin schon.

    Ich wollte sie eben mal ausprobieren, leider lässt sie sich nicht starten. Scheinbar bin ich da aber nicht der Einzige, wie die Bewertungen im Play Store zeigen. Na mal abwarten. Wenn es einen Fix gibt, schaue ich mir die App auf jeden Fall mal an. Dauerhaft nutzen werde ich sie so oder so nicht, weil ich das nintendo’sche Social-Network-Gedöns eher… umständlich – und für mich – überflüssig finde. Die Asiaten fahren da wohl mehr drauf ab.

  5. ich habe immer auf ein vollwertiges Pokemon etc. gehofft. Bekommen haben wir Miimomo…

    Schade.

  6. Hmm… stürzt direkt ab bei mir. Scheint kein Einzelfall zu sein. Tja…

  7. Ich spiele schon seit einiger Zeit Pokemon Shuffle auf dem iPad und dem Android Smartphone. Nintendo hat schon früher reagiert!

  8. Benjamin Mamerow says:

    Tatsächlich scheinen Root-Rechte auf diversen Smartphones zu verursachen, dass sich die App direkt beim Start mit einer Fehlermeldung verabschiedet. Z3 Compact – Beta FW 6.0.1 Märzpatch – Miitomo startet fehlerfrei und lässt sich nutzen // Nexus 5 – Stock FW 6.0.1 Märzpatch – gerootet mit systemless root – Miitomo startet nicht, sondern verursacht direkt eine Fehlermeldung. Die App-Kommentare bestätigen die Annahme. Hoffe, dass da ein baldiger Patch Abhilfe schafft.

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