Microsoft Office 2013: Lizenz an einen Computer gebunden?

Interessante Geschichte, die sich da rund um Microsoft Office abspielt. Das Thema kam auf, als ich in einem Beitrag auf die Möglichkeit hinwies, dass einige Studenten und Arbeitnehmer ein Microsoft Office für kleines Geld – 12,95 Euro – bekommen können. Nun müssen wir unterscheiden: es gibt Office 365, das Miet-Office und es gibt Office 2013, einmal kaufen – immer besitzen. Ein Leser wies in den Kommentaren darauf hin, dass Microsoft Office 2013, welches auf nur einem PC installiert werden kann, einen unschönes Passus in den Nutzungsbedingungen aufweist.

Office

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Dieser sagt folgendes aus: [..]Kann ich die Software auf einen anderen Computer oder Nutzer übertragen? Sie sind NICHT berechtigt, die Software auf einen anderen Computer oder Nutzer zu übertragen. Sie dürfen die Software nur wie auf dem lizenzierten Computer installiert mit dem COA Label und diesem Vertrag direkt an Dritte übertragen. Vor der Übertragung muss sich die andere Partei damit einverstanden erklären, dass dieser Vertrag für die Übertragung und Verwendung der Software gilt.[..]. Dies sagen also die Nutzungsbedingungen.

Was sagt der Microsoft-Support im Microsoft-Forum? „Office 2013 ist in der Regel Einzelplatzlizenz und eine Übertragung dieser Lizenz, im Gegensatz zu Office 2010, ist nicht erlaubt. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir keine weiteren rechtsverbindlichen Aussagen treffen können.“

Wir halten fest: Für Office 365 gilt die Information nicht, nach Aussage von Microsoft könnte ich nach dem Kauf von Office 2013 dieses nicht auf einen PC 2 installieren, wenn mir zum Beispiel PC 1 gestohlen wurde oder einfach einen Totalschaden hat.

Hier stellt sich die Frage: wie kulant ist der Microsoft-Support bei einer neuen Aktivierung einer Lizenz auf einem anderen Computer und nach welchen Kriterien wird ein Computer als neu eingestuft? Neue Festplatte? Neue CPU? Neues Mainboard? In den USA hat Microsoft bisher nur knappe Aussagen gemacht, die diese Bindung an einen PC leider bestätigen.

Ich habe bereits Freitag eine Anfrage an Microsoft gestellt und werde, sobald ich Antwort habe, euch darüber informieren. Sollte die neue Gangart so durchgezogen werden, dann behaupte ich mal, dass immer mehr Leute zu Open Office oder Google Docs greifen.

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46 Kommentare

  1. War zwar ne lange Nacht, aber ich les da grundsätzlich raus, dass die Lizenz an das Blech gebunden ist.
    Dieses ist als Gesamtes dann auch übertragbar.
    Ganz besonders im PC Bereich kann aufgrund der modularen Eigenheiten der Plattform auch nicht davon ausgegangen werden, dass stets dieselben Komponenten in der ursprünglichen Konstellation ihren Dienst verrichten.

    Ich denke mal – nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird.

    Btw. – hat wirklich schonmal jemand die beigefügten Aufkleber auf seinen Rechner gebappt?

  2. Microsoft hat anscheinend wieder Lust auf einen Kartellstreit mit der EU. Dann bleibe ich erst einmal bei meinem Office 2010 und die 2013 Professional Plus bleibt bis zum nächsten Rechner in der Schublade

  3. Diese Regelung wurde leider schon mit Office 2010 eingeführt. Kaufte man Office auf einem Datenträger kann man es ja auch auf 2 Rechnern nutzen, wenn man jedoch die vorinstallierte Testversion per Product Key Card aktiviert, ist das nicht möglich mit der zusätzlichen Einschränkung, dass man es dann auch nicht mit auf einen neuen Rechner nehmen kann.

    Aber mal ne andere Frage, wenn man Office 2010 erst kürzlich aktiviert hat, bekommt man ja kostenlos 2013 (oder ein Jahr 365), aber wo genau als reine offline Lösung. Bisher habe ich nur den Installer für die Streaming-Version gefunden bzw bekommen, wenn man sich dafür anmeldet. Microsoft schweigt sich zumindest auf deren Angebotsseite dazu reichlich aus.

  4. Ist denn schon bekannt, wann „Office 365 Small Business“ kommt und was dass dann kosten soll?
    Das Standalone-Office wird aufgrund der neuen 1-Kind äh 1-PC-Politik leider zu/sehr teuer. Und Office 365 fällt wegen nicht gestatteter kommerziellen Nutzung weg.

  5. Man muss zB auch die Verpackung seiner Microsoft Software aufbewahren. Das tut ja auch keiner und niemand sagt was…

  6. Ich hoffe, die Kundschaft straft MS mit miserablen Absatzzahlen ab.

  7. „Sie dürfen die Software nur WIE auf dem lizenzierten Computer installiert mit dem COA Label und diesem Vertrag direkt an Dritte übertragen“

    WIE auf dem lizensierten Computer installiert… da steht nicht „…MIT dem lizenzierten Computer“

    zufall?
    oder heißt das jetzt, dass ich die Lizenz + Software doch weitergeben bzw. auf anderen PC übertragen kann??

    Es gibt ja auch Software, die kann man auf einem PC vorübergehend oder komplett deaktivieren (bzw. deinstallieren) und dann trotzdem auf anderen Rechner nutzen.
    Muß man nur bei Systemwechsel oder Neuaufsetzen der HDD dran denken.
    Evtl gibt es hier eine ähnliche Möglichkeit?

    Wenn MS aber ähnlich kulant ist, wie bei Win-Lizenzen (zumindest war MS das mal), dann ginge es ja noch…

  8. Ich versteh das ehrlich gesagt nicht. Bedeutet es, dass wenn Office auf einem Computer installiere und der nach einem Jahr kaputt geht oder ersetzt wird, dass ich Office nicht auf einem neuen Computer installieren kann, sondern neu kaufen muss?

  9. Abgesehen von dem Passus, sollte im Fall des Falles die Telefonaktivierung wie gehabt funktionieren, auch wenn der Rechner gewechselt wurde.

  10. MS Lizenzen unterliegen in Deutschland Deutschen Gesetzen. Wenn sich M$ einen Strick drehen will, dann können sie sich daran gerne aufhängen. Am Office selbst hat sich sowieso nur unbedeutendes geändert. Ein Brief schreibt sich immer noch so wie früher. Im Zweifel: Bei alten Office Versionen bleiben oder andere Hersteller in Betracht ziehen.

  11. @ChrisHH: Sieht so aus: „You can’t uninstall any standalone Office 2013 product and reinstall it on a second PC later. So if your current PC gets replaced, you will need to buy Office again.“
    http://winsupersite.com/office-2013/office-2013-gotcha-standalone-products-are-one-pc-only

  12. Das ist doch bestimmt rechtlich nicht durch zu setzen, oder? Was sagen denn die Juristen unter dem Bloglesern dazu?

  13. Naja. Das wird schon rechtzeitig ’ne Klage geben. Und erfahrungsgemäß kommt Microsoft da nicht allzu weit. ^^

  14. Ich denke auch was Holgi sagt, sobald diese Sache einmal vor ein deutsches Gericht kommen würde muß M$ garantiert den Schwanz einziehen. Versuchen kann man es ja mal 🙂 Wäre nicht das erste Mal daß M$ mit so etwas scheitert.

    Ansonsten …. welcher Privatmensch würde dann noch MS Office kaufen? KEINER . hoffentlich

  15. walter@freiwald.de says:

    @Winfried: „Ansonsten …. welcher Privatmensch würde dann noch MS Office kaufen? KEINER . hoffentlich“

    <- und wieso sollte man es Deiner Meinung nach nicht kaufen?

  16. @walter@freiwald.de: MS Office ist schon ein geniales Produkt. Aber diesen Restriktionen, die 2013 anscheinend fordert. Das ist ja fast genau so wie wenn man sich einen VW in München kauft und der Verkäufer sagen würde „Sie können das Auto in Bayern fahren, aber wenn Sie nach Köln umziehen müssen sie sich ein neues kaufen.“

  17. Ich bin auch der Meinung, dass eine solche Lizenz rechtswidrig ist. Damit kommen die nicht weit vor Gericht.

  18. Naja, für die 12,95 hab ich’s mir gekauft. 😀
    Wobei ich sagen muss, dass speziell Outlook 2013 ein rechter Rückschritt ist. Mich nervt vor allem die fehlenden Kalenderfeatures in der Mailansicht….. Tage mit Terminen erscheinen nicht mehr fett, es werden nur noch Termine des aktuellen Tages aufgelistet, in der Seitenleiste lassen sich nicht direkt Termine erstellen… ging seit Jahren völlig sebstverständlich und ist jetzt plötzlich gestrichen. Dafür gibts jetzt eine Wettervorschau im Kalender. Toll. Das nervt.

  19. Michael_CGN says:

    Ich empfand die Preise von Software für Privatanwender – und auch für Firmen – viele Jahre für recht übertrieben und eine Art Mondpreis … mit den Mietmodellen sieht das für mich aber anders aus.

    Wenn ich das Recht sehe, rund 100,- Euro Miete im Jahr für ein „Familien-Office“ für bis zu fünf Installationen, das ist voll oK. Dazu noch ständig die aktuellste Software.

    Einfach zwei Kölsch weniger in der Woche trinken und schon gibt es am Ende des Jahres sogar einen „Gewinn“ im Geldbeutel.

    Und dann bei 13 Euro auch noch meckern … also das wird ja Lächerlich. Vor allem, wenn es Klasse freie Alternativen wie LibreOffice gibt.

    Irgendwie ist das jetzt echt Gezicke.

  20. Northlander says:

    Ich frage mich, wie jemand als Privatperson soviele Briefe, Dokumente oder Excellblätter schreibt, daß er eine Lizenz oder Abonnemanglösung braucht, und die Ausgaben wirtschaftlich vertretbar sind.

    Das Dokumentaufkommen liegt bei mir bei drei bis vier Briefen im Jahr, so daß ich mit OpenOffice oder LibreOffice gut bedient bin. Ich komme auch nicht auf die Idee, meine Programmversion jedes Jahr zu aktualisieren. Die wenigen Papiere lohnen den Aufwand nicht.

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