LTE-Flatrate: Verbraucherzentrale Sachsen strebt Klage gegen Vodafone an

Während die Deutsche Telekom in Sachen Begrifflichkeit „Flatrate“ Einsicht gezeigt hat und entsprechende Nicht-Flatrates auch nicht mehr Flatrates nennt, sieht das Ganze bei Vodafone etwas anders aus. Wie auch bei der Telekom hat die Verbraucherzentrale Sachsen einen erhobenen Zeigefinger in Form einer Abmahnung gezeigt, doch Vodafone zeigt sich uneinsichtig.

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„Die Unterlassungserklärung, die wir in Sachen LTE-Tarife gefordert haben, hat Vodafone nicht abgegeben“, erklärt Katja Henschler von der Verbraucherzentrale Sachsen und ergänzt: „Nun werden sich die Gerichte mit den Tarifen befassen müssen.“

Wegen unlauterer Werbung für das Internetangebot via Funk „LTE Zuhause“ hatte die Verbraucherzentrale Sachsen Vodafone im Dezember 2013 abgemahnt. Schnelles Internet versprechen die Vodafone-Tarife LTE Zuhause S, M bzw. L. Allerdings nur häppchenweise, denn nach dem Verbrauch eines jeweiligen von der Tarifklasse abhängigen Volumens schlägt die Drossel zu und der Anschluss wird auf eine Geschwindigkeit von 384 kbit/s heruntergestuft. Das übliche Vorgehen also, welches wohl die meisten bei mobilen Datentarifen kennen.

Aus Sicht der Verbraucherzentrale Sachsen verschleiert Vodafone in der Präsentation seiner LTE-Zuhause-Tarife diese Drosselung, Kunden würden in die Irre geleitet, da sie hier eine ungedrosselte Flatrate vermuten könnten.

Diese Sichtweise wird die Verbraucherzentrale Sachsen nun in einer Klage gegen Vodafone auch den Richtern erläutern. Dabei wird sie in dem einzuleitenden Gerichtsverfahren auch die Frage auf den Prüfstand stellen, inwieweit bei einer solchen Tarifgestaltung eine Drosselung der Surfgeschwindigkeit auf nicht mal ein Zehntel der ursprünglich vereinbarten Geschwindigkeit zulässig ist.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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15 Kommentare

  1. LTE als DSL Ersatz aufm Land sollte nicht gedrosselt werden.
    Monat für Monat mit den paar GB rumärgern, nur weil sich keiner für das Thema
    DSL in nicht versorgten Gebieten interessiert. Herzlichen Dank an die Politik !

  2. eine drossel auf 5 -10 mbit wäre ja noch ansatzweise verkraftbar

  3. Als direkter Betroffener der LTE Drosselung wünsche ich mir hier ein schnelles Ergebnis. Nachdem unserer ländliches Zuhause lange Zeit nur schwierig mit Internet zu versorgen war, kam LTE als Hoffnungsschimmer. In den ersten Monaten war auch von einer Drosselung nichts zu spüren. Diese greift aber seit einiger Zeit und verdirbt uns den Spaß fast jeden Monat.
    Streaming Dienste sind absolut unnutzbar und der Wohnort hat mit diesem Mangel nicht an Qualität gewonnen. Manche mögen es belächeln, aber wir haben uns entschieden unser nächstes Heim auch von der Internetverbindung abhängig zu machen. Leider müssten wir dann auf die Vorzüge der ländlichen Umgebung verzichten…
    Schlagartig lösen würde diese Probleme eine neue Regelung und ein richtiges ‚Flat‘ Angebot.

  4. verstehe das problem nicht. vodafone macht nix mit *siehe unten. an jedem tarif ist das volumen eindeutig gekennzeichnet. bis vor kurzem sogar noch mit der übrigbleibenden geschwindigkeit.

    gerade hier in meiner gegend nimmt LTE Zuhause sowieso nur derjenige der entweder gar keine DSL-Versorgung hat, oder eh nur 384kbit/s anliegen hat.

    zumal ich diese verbraucherzentralen in diesen angelegenheiten nich versteh.
    bei versicherungen mit mehrzeitigem kleingedruckten.. ok. aber bei handyverträgen sind das maximal ne A5 seite. eher ne halbe postkarte, bei manchen nur n absatz.
    wer sich nicht mal 3 sätze durchliest, is selbst schuld.

    oder die sollen direkt n deutschlandweites servicesiegel für handyläden einführen, für das sich jeder verkäufer zertifizieren lassen kann/muss.
    dann sind auch die schwarzen schafe weg vom fenster.

  5. @Prozeßmodellierung in Handelssystemen:
    Die Versicherer verkaufen dir aber nicht eine Lebensversicherung, wo du nur an bestimmten Tagen sterben darfst, damit deine Verwandten die Prämie bekommen.

  6. Also das Thema LTE und Drossel ist sehr leidig, sehe ich ein. Ich würde hier aber eher den Weg über Gemeinde/Ort und Fördergelder der EU für den DSL Ausbau auf dem Land gehen. Das funktioniert, unsere 700 Selen Gemeinde hat mittlerweile VDSL.

  7. Ich sehe das Problem bei Vodafone konkret jetzt auch nicht so dramatisch:

    (a) schreiben Sie ja an jeden Tarif das Inklusiv-Volumen dran
    (b) kann man einem Verbraucher schon zumuten, dass er erkennt, dass es Unterschiede geben MUSS, wenn es mehrere LTE-Pakete zu unterschiedlichen Preisen parallel gibt (S, M, L)
    (c) sind die „Einschränkungen“ in den Fußnoten mit einem Klick sichtbar (könnte man ohne den Klick lösen, aber gut).

    Solange das kommuniziert wird, was es für Einschränkungen gibt, finde ich das verkraftbar.

  8. @Andreas

    „Leider müssten wir dann auf die Vorzüge der ländlichen Umgebung verzichten…“

    Wenn das ländliche Leben keine Nachteile hätte, sondern nur vorteile wäre es auch nicht mehr so günstig.

  9. 384 kbit/s heruntergestuft.

    Die Einheit ist finde ich irreführend^^ ca 38kb/s, das sollte man da eher nehmen, aber das sieht dann wieder schlecht aus 😀 weil es eben nicht gut ist!

  10. Wieso sollte man dann kb/s nehmen? Wenn, dann doch eher „0,384 MBit/s“, weil das die Referenzeinheit zu der ungedrosselten Geschwindigkeit ist 😉

  11. Mir gehts da genauso wie Andreas..Heute steht auf der Vf-Seite klar und deutlich das Inklusivvolumen..vor zwei Jahren habe ich dergleichen nicht wahrgenommen..anscheinend hatte ich nicht gründlich genug das Kleingedruckte gelesen (was ich normalerweise immer tue), denn ich dachte auch, dass ich eine vernünftige Flatrate bekomme, bei welcher man vernünftig surfen kann und nicht nach 2-3 YouTube-Besuchen den Rest des Monats sich vorkommt als sei man noch zu Beginn der 2000er..
    auch bei mir war es zu Beginn der Vertragslaufzeit eine absolute Flat ohne wahrnehmbare Einschränkungen..nach etwa einem Jahr kam jedoch immer ab der hälfte des Monats die Drosselung (dabei ist die Internetnutzung alles andere als intensiv)..
    Somit kann ich mich über diese Neuigkeit der vbz Sachsen nur freuen

  12. Ich hatte jüngts ein Gespräch mit O2 wegen meines DSL-Anschlusses. Die neuen Tarife haben auch eine Drossel (wenn man 3x hintereinander 300GB/Monat verbraucht, was man ersteinmal erreichen muss). Durch die Drossel haben sie es in Fair-Flat(rate) umbenannt.
    Was daran fair ist, ist unklar. Ich finde, dass „Flatrate“ nur für 100% Flatrate gelten soll und die besonders beim Mobilfunk gängige Praxis (nur ein Volumen frei, danach bomben wir dich in die Steinzeit) nicht als Flatrate bezeichnet werden sollte. Oder eben nur die gedrosselte GEschwindigkeit beim Begriff Flatrate. Und das „schnellere Volumen“ als Zusatz angeben.

  13. Ich vermute LTE kann ohne Drosselung gar nicht funktionieren, weil die Kapazitäten nie ausreichen werden, um alle Kunden dauerhaft mit Highspeed zu versorgen. Aber man hat ja leider unseren Politikern weismachen können, dass LTE ein vollwertiger Ersatz für DSL ist. Für die Betreiber ist das ein super Geschäft, weniger Kosten für Ausbau und dafür Downlodvolumen, dass zwar ein bisschen knapp ist, aber sehr teuer verkauft werden kann.

  14. Keine Ahnung. Seitdem Vodafone LTE anbietet, stand schon immer ziemlich deutlich das Inklusiv-Volumen bei den Tarifen dabei. Und zwar nicht im Kleingedruckten sondern ganz klar oben mit bei den normalen Angaben. Wer dann einen Vertrag unterschreibt, sich dann nach ein paar Monaten oder Jahren wundert, wenn der Anbieter anfängt die Drosselung auch umzusetzen, kann man sich halt nicht beschweren. Vorher hatte man halt Glück.

    Ansonsten finde ich die ganze Flatrate-Diskussion eh total unnötig. Ist nämlich eine Sache der eigenen Interpretation. Für mich ist eine Flatrate z.B. nicht an die Bandbreite gekoppelt, sondern an die Tatsache, dass ich für einen Preis fest mein Internet habe. Früher hat man für die angefangene Minute bezahlt…

    Dasselbe bei den Handytarifen. Dort steht halt immer das Limit direkt mit dabei. Und auch nicht im Kleingedruckten. Es wird sich hier, seitdem die Telekom die Begrenzung auch für normale DSL-Tarife angekündigt hat ein Terz um den Begriff Flatrate gemacht, der nicht mehr normal ist. Und weil die vbz ja sonst nichts zutun haben, betreiben sie halt mit so etwas total unwichtigem halt ein bisschen Aktionismus. Erreichen ja sogar was – mehr oder weniger. Es verschwindet ein Begriff. Tolle Leistung für den Verbraucher. 😉

  15. Das Problem ist, dass sie das ganze als vollwertige Alternative zu einem normalen DSL-Anschluss für die ganze Familie verkaufen. Und das ist einfach lächerlich.
    Wenn man es so nutzen will wie einen normalen DSL-Anschluss in der Stadt bezahlt man sich doll und dämlich. Einige fordern hier nach Drosselung 5MBit, klar wäre das cool aber ich wäre schon mit 2MBit zufrieden so wie die Telekom es in Zukunft für ihre Drosseltarife plant.

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