Lesebestätigung unter Gmail – auch ohne Google Apps Account

Persönlich bin ich kein Freund von Lesebestätigungen, kenne jedoch einige, die diese Funktion relativ häufig in den lokalen Mailclients von Outlook oder Thunderbird aktivieren. In Gmail ist dies leider nicht für alle Free-User vorgesehen, sondern lediglich in den Google Apps Accounts. Dennoch kann man diese Funktion mit ein klein wenig Aufwand und der Unterstützung von einem eingebundenen Script namens Gmail Read Receipt in allen Gmail Accounts nachrüsten.

Gmail Read Receipt

Die Einrichtung erfordert ein paar Schritte, ist aber in wenigen Minuten erledigt. Als erstes benötigt man diese fertige Tabelle, die man einfach über File->Make a copy in sein persönliches Google Drive kopiert.

Gmail Lesebestätigung

Anschließend ruft man den Script-Editor über den Menüpunkt Tools->Script-Editor auf und wählt in dem öffnenden Tab direkt File-> Manage versions auf. Die Felder können alle leer bleiben, einfach abspeichern und eine neue Zeile wird automatisch hinzugefügt.

Gmail Lesebestätigung Einrichtung

Darauf noch kurz über Publish-> Deploy as web app auswählen und die Berechtigung für das Skript auf jeden setzen, mittels Anyone, even anonymous.

Gmail Lesebestätigung Einrichtung

Danach ist die Webapplikation erstellt und muss als letzter Vorbereitungsschritt nur noch über eure importierte Tabelle gestartet werden. Das funktioniert einfach über den neuen Menüpunkt in der Tabelle Read Receipt-> Initialize.

Damit sind alle Vorbereitungen abgeschlossen und stehen ab sofort immer über diese Tabelle zur Verfügung. Erstellt nun einfach in Gmail, wie gewohnt, eine neue Nachricht. Bevor ihr diese absendet, begeben wir uns wieder in unsere bekannte Tabelle und wählen einfach dort aus Read Receipt-> Send with read receipt.

Gmail Lesebestätigung Tabelle

Automatisch werden die letzten fünf Entwürfe aus Gmail geladen und können direkt hier an den Empfänger versendet werden. Ich habe das ganze einmal ausprobiert und die Bestätigung kam sofort, nachdem ich die Email gelesen hatte, ohne dass ich beim Empfänger explizit aufgefordert wurde eine Lesebestätigung zu versenden.

Gmail Lesebestätigun BeispielDas Skript funktioniert über ein unsichtbares Bild in der gesendeten Mail. Hier liegt auch die Einschränkung der Lösung. Blockiert der Empfänger das automatische Laden von Bildern, kann nicht erkannt werden, ob die Email tatsächlich gelesen wurde. Zudem landen über Skripte gesendete Mails noch nicht automatisch im Gesendet-Ordner, woran man bei Google derzeit noch arbeitet.

Prinzipiell funktioniert die Lesebestätigung mit den oben genannten Einschränkungen aber einwandfrei und kann bei Bedarf relativ schnell und einfach auch in Gmail umgesetzt werden.

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Der Gastautor ist ein toller Autor. Denn er ist das Alter Ego derjenigen, die hier ab und zu für frischen Wind sorgen. Unregelmäßig, oftmals nur 1x. Der Gastautor eben.

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16 Kommentare

  1. Viel Interessanter wäre, wie bekomme ich sowas als Empfänger mit und kann das verhindern…
    Bei Firmen würde ich sagen Datenschutzrechtlich per Anwalt da ich dem nicht zugestimmt habe…

  2. ich mach das mit bananatag.com
    kostenlos für bis zu 5 emails pro Tag, reicht mir vollig aus.

  3. Sehr bedenklich! Das ist ganz klar ein Verstoß gegen geltendes Deutsches Recht!

  4. Ich finde es prinzipiell gut. Aber komplett ohne Nachfrage beim Empfänger (es sei denn er hat bei sich generell eingestellt, dass er Lesebestätigungen senden will) finde ich es auch nicht mit Datenschutzrechten vereinbar…
    Google sollte so etwas einfach in das Webformular einbauen, damit dann auch Standard-Lesebestätigungen gesendet werden können, die nicht auf Bildern basieren.

  5. mich interessieren die Datenschutzrechte insofern komplett nicht, da ich es a) rein privat und b) nur für mich nutze.
    denen ich schreibe, und die die Bildfunktion aktiviert haben, so dass ich durch bananatag weiss, dass sie meine emails geöffnet haben, können jederzeit gerne leugnen, dass sie es jemals gelesen oder geöffnet haben.
    dieses mittel kann ich ja doch vor keinem Gericht der Welt einsetzen.
    habe aber bisher auch noch nie dies privat „gegen“ jemanden verwendet als Argument a la „aber du hast meine email doch geöffnet und gelesen, und HAST GANZE 5 Tage gebraucht, um darauf zu antworten, also hör mit deinen bullshit Ausreden auf“. ich sag ja niemanden, dass ich weiss, dass es diese Möglichkeit gibt 😉
    aber nützlich ist immer gewesen.

  6. Lesebestaetigungen: der elektronische Fingerabdruck des Internetausdruckers.

  7. „So ein Scheiß“ … Lesebestätigung ist etwas für google-Verpixler und Turnbeutelvergesser!

    Aber mal im Ernst, wofür benötigt man eine Lesebestätigung???

    Dieses Instrument ist so sicher, wie das journalistische Rückgrat vom öffentlich rechtlichen Südpolwalker. Denn wer glaubt den daran, dass E-Mails nicht gefilzt werden? Alles was bei mir ankommt, wird zuerst gescannt – ob ich das gesehen haben oder nicht. Und schon glaubt der Empfänger, dass ich seinen Spam gelesen hätte. Ich sage nur Ablage P!

    Bei mir kommen aus gutem Grunde NUR „Text“ E-Mails ins Haus, denn mehr ist weniger … in diesem Fall…

    Zudem ist dieses Minipixel eine ganz uralte Sache UND absolut UNVERSCHÄHMT. Würde ich das in einer E-Mail an mich feststellen, gibt es einen Filter mit Ablage P …. ungeöffnet.

  8. Finde ich sehr bedenklich, denn mit diesem automatischen Rücksenden kann man nun wirklich allerhand Unfug anstellen, erscheint mir also sehr unsicher!
    Message Disposition Notification – kurz MDN – gibt es ja bereits und ist auch quasi ein Standard. Warum bitte baut google diese Technik nicht in gmail ein? Darauf hatte ich eigentlich gehofft. Bleibt noch der Gesetzgeber, welcher Behörden dazu verdonnern muss MDN auch zu nutzen.

  9. @ender Vielen Dank für den Tipp (natürlich auch an Caschy)!!

  10. Naja … Funktion einen Einwurf Einschreiben. Postbote bestätigt Einwurf, somit gilt es als gelesen. Ist das gleiche, das Bild ist der Bote …

  11. Mal ne ähnliche Frage – wie kann man unter Android in der GMail-App alle ungelesen Mails als gelesen markieren?
    Suche schon lange und verzweifele langsam dran…

  12. Man mag die Umsetzung mittels Zählpixel ja bedenklich finden, aber was genau hat das ganze mit Datenschutz zu tun? Privatsphäre hätte ich jetzt als Kontra-Argument ja noch irgendwie verstanden… Und was die Umsetzung angeht: standardmäßig lädt GMail keine Bilder – solange man das nicht in den Optionen umgestellt hat oder aber den Kontakt dafür vorher schonmal generell freigeschaltet hat… insofern dürfte sich der Nutzen dieser Scriptlösung selbst für diejenigen, die aus irgend einem Grund solche Empfangsbestätigungen haben wollen doch sehr in Grenzen halten…

  13. Funktioniert, Danke!

    Ist zwar etwas umständlich immer über die Tabelle zu gehen, aber ab und zu kann man das gebrauchen.

  14. Naja, die deutschen Gesetze gelten nur für Deutsche. Die paranoiden sollten lieber mal damit aufhören, die europäischen und deutschen Datenschutzbestimmungen auf die ganze Welt auszudehnen. Die EU ist nicht die Welt, und das Internet gehört auch nicht der EU. Mit der Vorratsdatenspeicherung verstösst die EU im Grunde auch gegen die Privatspähre und den Datenschutz. Aber von Europäer kann man leider eh nichts anderes erwarten. Wenn die Datenschutzgesetze der EU mit den Heimatländer der nicht europäschen Firmen nicht zusammenpassen, dann hat eher das Gesetz des Heimatlandes einer Firma den Vorrang.
    Was den Script angeht, funktioniert er bei mir auch sehr gut. Danke für den Tipp Patrick. 🙂

  15. Gar nicht übel. Allerdings passt der Zeitstempel nicht. Ich habe die Mail am 11. 3. 2013 um 14:19 an eine eigene Adresse gesendet. Geöffnet habe ich sie um 14:22, was der Header der Bestätigungsmail beweist. Ausweislich dieser Bestätigungsmail habe ich die Mail jedoch geöffnet am „11-Mar-2013, 18:49:02“. Ich kann also nur über die Angabe im Header näherungsweise auf den tatsächlichen Zugriff schließen.

  16. Prima Sache, Danke,

    Zwar ein wenig umständlich, aber ich brauch es ja nicht jeden Tag, sondern nur für ganz bestimmte Anlässe.

    Ich versteh die Reichsbedenkenträger bzgl. Datenschutz überhaupt nicht. Spätestens wenn sie beim Onlinehandel mal ordentlich übers Ohr gehauen wurden, wären sie froh, im Nachhinein einen Hinweis darauf zu haben, dass ihre „Mailanfragen“ angekommen und gelesen, bzw. geöffnet wurden!!!

    Warum das Google nicht in seine „normale“ Weboberfläche integriert, ist mir sowieso ein Rätsel.

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