Lenovo: wird das vorinstallierte Image schlanker?

Lenovo hat in den letzten Tagen medial richtig vor die Mappe bekommen. Und dies mit Recht. Man hat – höchstwahrscheinlich aus monetären Gründen – Software auf einigen Geräteklassen installiert, die sich nun als extrem schadhaft herausstellt. Superfish und das dazugehörige Zertifikat ist in aller Munde und ich kann mich auf die Schnelle an keinen größeren Skandal erinnern, wo ein Hersteller seinen Kunden so etwas „angetan“ hat. Wobei – Sony sorgte bei seinen Kunden 2005 aus DRM-Gründen für Rootkit-Verdruss und Microsoft machte ja auch mal Windows ME seinen Kunden zugänglich 😉

Lenovo_Yoga3_Tastatur

Fakt dürfte sein: da ist großer Mist passiert, den viele Kunden jetzt ausbaden dürfen. Sie dürfen den Spaß manuell entfernen, sofern sie überhaupt etwas davon mitbekommen haben. Microsofts Sicherheitslösung erkennt Superfish mittlerweile und auch die Partner McAfee und Symantec sollten nach einem Update anschlagen.

Laut diversen Berichten werden sich die Gerichte noch mit Lenovo beschäftigen müssen, aber man selber nimmt die Superfish-Geschichte auch zum Anlass, mal über die eigene Zukunft nachzudenken.

Via Twitter teilte man mit, dass man sich Gedanken machen will, wie man die Images der zukünftigen Rechner sauberer gestaltet. Intern diskutiert man derzeit viel und auch Feedback von Außen ist laut Lenovo willkommen. Man darf gespannt sein, wie Lenovo zukünftig mit vorinstallierter Dritt-Software umgeht und vor allem, wie konsequent man diesen Weg verfolgt. Wie ich die Tage schrieb: Hersteller, haut ab mit Bloatware.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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5 Kommentare

  1. Vollkommen zu Recht auf die Mappe bekommen, aber man darf nicht vergessen das die anderen Hersteller ebenso aus monetären Gründen allerlei Schrott auf den Kisten vorinstallieren den man nur schwer wieder los wird. Ebenso wie auf diversen Android-Mobiltelefonen die mit Crap ausgeliefert werden den man nicht so einfach deinstallieren kann…
    Der nächste Hersteller der Werbung mit crap-freiem OS macht, kriegt meinen Zuschlag 🙂

  2. Ich zahl gern n fuffi mehr wenn ich ein komplett nacktes Windows vorfinden würde.

    Früher hat man sich n Rechner gekauft und erst mal 2 Tage gebraucht den zu installieren. Heute kauft man ein Rechner würde vermutlich auch 2 Tage brauchen um den ganzen Quatsch zu deinstallieren.

    Bleibt die Angst das ein Mist zurückbleibt und installiert gleich von vornherein das System neu.

  3. „Laut diversen Berichten werden sich die Gerichte noch mit Lenovo beschäftigen müssen“ <- Typisch Amerikaner. Kaum ist es ein großes Unternehmen, Sammelklage.

    "Plaintiff Jessica Bennett said her laptop was damaged as a result of Superfish, which was called “spyware” in court documents. She also accused Lenovo and Superfish of invading her privacy and making money by studying her Internet browsing habits." http://www.pcworld.com/article/2887392/lenovo-hit-with-lawsuit-over-superfish-snafu.html

  4. Bezüglich nacktes Windows muss ich mal Odys loben, hab mir nen Wintab mit Win 8.1 geholt und außer Office 365 war hier nix weiter drauf.
    Bei dem Office bekam ich 1 Jahr gratis (habs eh schon vorher gehabt, zahle halt nun nen Jahr nichts) also war das voll in Ordnung.

  5. Ich frage mich halt manchmal, was in den Köpfen bei den verantwortlichen Managern vorgeht, wenn auf Business-ThinkPads Spiele-Store-Apps installiert werden, die sich auch noch als dreister „Start-Menü-Ersatz“ verkaufen…auch wenn die ThinkPad-Reihe noch akzeptabel ist..bei den IdeaPads sieht es schelchter aus…und das nicht nur softwaretechnisch…

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