Konkurrenz aus dem Hause equinux: tizi+ und tizi go

Vor ein paar Tagen erreichte mich ein Paket von UPS. Die Konkurrenz klopfte an der Tür. Nach dem Review der elgato-Sticks (Review) hörte ich von einigen Seiten, dass ich mir doch mal die anderen Hersteller, speziell aber equinux anschauen solle. Dies habe ich getan. Aber was war eigentlich im Paket drin? Seht selbst:

Ich schaute mir zuerst den tizi go an. Ähnlich aufgebaut wie der elgato eyeTV Mobile von der Konkurrenz ist der tizi go als Einsteiger-Gerät gedacht. Optisch sieht es aus wie eine kleine Streichholzschachtel, aus der ein Draht rausgeht, welcher auf der anderen Seite wieder reingeht. Mit nur 13 Gramm Gewicht, fällt es nicht wirklich schwer ins Gepäck. Auf der unteren Seite befindet sich lediglich ein Micro-USB-Eingang, den ich jedoch auch schon bei dem elgato-Vorgänger bemängelte. Jedoch besteht seitens Apple keine andere technische Möglichkeit ein solches Gerät ohne internen Akku auszuliefern – mit Ausnahme des hauseigenen Camera Connection Kits natürlich. Man muss bedenken, dass dieser Akku nur angesprochen wird bis man die App öffnet. Danach wird auf den Akku des iPhone zugegriffen, womit man eigentlich den Faktor Akku bei diesem Gerät vernachlässigen kann.
Nach dem Einstecken dieses kleinen Adapters, erscheint sowohl auf dem iPad als auch auf dem iPhone die Meldung, dass man die zugehörige App installieren solle. Mit einem Klick auf Bestätigen öffnet sich ein Link zum App Store und man kann mit einem Klick die kostenfreie App herunterladen. Sobald man diese installiert hat, ragt das herrliche Retina-Icon auf dem Homescreen. Aber ist alles Gold, was glänzt? Ich öffnete also die App und stellte einige Veränderungen fest im Hinblick auf das von elgato. Es besteht eine klare Trennung zwischen der Programmauswahl im unteren Segment im Gegensatz zu dem kleinen Vorschau-Bildschirm der Sendung. Sobald man das iDevice zur Seite kippt, öffnet sich die Sendung im Vollbildschirm. Weiter unten besteht die Möglichkeit die Sendung zu pausieren, sie aufzuzeichnen, die Lautstärke zu verändern, eine Rotation-Lock zu aktivieren sowie das Video aus dem Vollbildschirm zu verkleinern oder zu vergrößern. Auch fällt eine integrierte TV-Zeitschrift von TV-Movie auf, welche in Form eines EPG umgesetzt wird.

Von der Empfang-Qualität stellte ich keinen großen Unterschied zu dem Stick von elgato fest. Den einzigen Unterschied in der Hardware erkannte ich an der Antenne, welche mir nicht so gut gefällt, da diese relativ groß ausfällt im Gegensatz zu dem Konkurrenz-Produkt. Der Unterschied liegt viel mehr in der App-Gestaltung, welche mir hier besser gefällt. Equinux hat bereits eine Retina-Anpassung vorgenommen für die iPad-App, sodass das Interface etwas klarer ausfällt. Elgato wird sicherlich bald nachziehen. Vom Preis her liegt das Produkt bei knapp 100€. Das Gerät kommt übrigens – wie die elgatos auch – mit dem iPad 2 sowie einem iPhone 4S klar; alles drüber wird selbstverständlich auch akzeptiert. Wenn ich mich zwischen dem tizi go und dem elgato eyeTV mobile entscheiden müsste, würde ich mich vermutlich für den elgato entscheiden, weil hier die Antenne deutlich kleiner ist (obwohl equinux davon ausgeht, dass die Antenne stabiler ist) und das Design der Hardware besser rüberkommt. Von der Software nehmen sie sich bis auf die oben angesprochenen Faktoren nicht allzu viel.

Dann schaute ich mir den tizi+ an. Dieser ist in einer höheren Klasse angesiedelt und soll dem elgato tivizen Konkurrenz bieten. Von der Bauweise sind die Geräte nahezu identisch. Aber eben nur nahezu, denn der große Bruder hat ein ganz cooles Feature. Er lässt eine microSD-Karte für Aufnahmen zu. Was das bedeutet? Man braucht kein iDevice-Gerät mehr angeschlossen, um eine Aufnahme vorzunehmen, aber dazu später mehr. Hier erstmal ein Produktbild:

Was befindet sich denn im Lieferumfang des 179€ (aktuell heruntergesetzt von 219€) teueren Gerätes? Neben des tizi+ Empfängers sowie einem Micro-USB-Kabel liegen dem Gerät eine 16GB MicroSD-Karte sowie ein USB-Ladegerät bei. Preislich war ich etwas erstaunt, doch schauen wir erstmal, was das Gerät kann.

Nach dem ersten Einschalten, soll man sich mit dem WiFi verbinden, welches das tizi+ für einen erstellt. Sobald dies getan ist, wird es in der kostenfreien tizi.tv-App erkannt. Hier würden sich viele fragen: „Aber was ist, wenn ich parallel etwas surfen möchte?“. Hier haben die Jungs von equinux mitgedacht und entwickelten die Funktion tizi@home, welches das Tizi-Netzwerk in das hauseigene WLAN integrieren lässt.

Schauen wir uns einmal den Empfang an. Dieser ist wirklich top. Kein kurzzeitiges Ruckeln oder ähnliches, wie man es teilweise beim tizi go erlebt – jedenfalls ich teilweise zu Hause. Glasklarer Ton, glasklares Bild. Genau das erwartet man von einem Gerät, welches im höherpreisigen Segment angesiedelt ist.

Ich sprach auch oben die MicroSD-Karte an. Diese ist wichtig, um Sendungen aufzunehmen, ohne ein iDevice parat zu haben. Ich könnte also theoretisch eine Aufnahme mit dem iDevice programmieren, das tizi+ zu Hause lassen, zurückkommen und mir die Aufnahme am iDevice anschauen. All das ohne das iDevice zu Hause gehabt zu haben. Tolles Feature meiner Meinung nach!

Meiner Meinung nach gibt es wenig an dem Gerät auszusetzen. Die Hersteller haben hier mitgedacht. Das einzige, was ich mir wünschen würde ist, dass auch Besitzer älterer Geräte Gebrauch machen könnten vom tizi+. Ob man jedoch mit dem Preis einverstanden ist, bleibt jedem selbst überlassen. Wer auf die Aufnahme-Funktion verzichten kann, ist auch mit dem elgato tivizen bestens bedient.

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Der Gastautor ist ein toller Autor. Denn er ist das Alter Ego derjenigen, die hier ab und zu für frischen Wind sorgen. Unregelmäßig, oftmals nur 1x. Der Gastautor eben.

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10 Kommentare

  1. Bleibt nur noch die Frage offen, was es denn so tolles im deutschen Free TV zu sehen gibt, dass ich es auch unterwegs sehen „muss“/möchte 😉

    Was gut ist, gibt es auch online, z.B. auf Arte das Dokumentarisches Portrait von Bud Spencer: Bud’s Best

    http://zuerstgedacht.de/videos/2012-03/dokumentarisches-portrait-von-bud-spencer-buds-best

  2. versteh ich das richtig, das dies ein dvb-t empfänger ist? in koblenz gibts nur 12 sender, keine privatsender wie rtl, sat1 pro7 etc.

  3. Was für ein toller Beitrag. Typisch., kaum hat man den halben Beitrag gelesen, schon hat man erfahren, dass es sich um einen TV Empfänger ändern. Danke!

    Manchmal ist es doch von Vorteil, wenn man Journalismus gelernt hat.

  4. wow, Thomas, guter Beitrag. Hoffentlich wolltest Du uns nicht mitteilen, dass DU Journalismus gelernt hast… hoffentlich erzeugst Du dann zumindest Deine Texte ohne Rechtschreibfehler 😉

    Soo schwer war nun sowohl aus den Bildern (auf denen prominent DVB-T zu sehen ist) als auch aus dem generellen Kontext (wozu soll wohl ein extra Adapter notwendig sein…) nicht zu schliessen, dass es sich um einen TV Empfänger handelt.

  5. Lieber caschy, danke für den Beitrag. Aber es wäre wirklich schöner, wenn man in dem Beitrag früher erfahren würde worum es geht. Und ja, auf den Bildern ist es zu sehen. Ich habs aber nicht so schnell erfasst.

  6. Ich bitte diesen Umstand zu entschuldigen. Dies war eher als Anknüpfung an den Elgato-Beitrag gedacht, der es explizit benannte. Deshalb auch im ersten Absatz der Link zum Haupt-Review.

  7. Equinux teilte mir gerade einen Punkt mit, welchen ich hier gerne nachtragen würde:

    „tizi+ läuft mit allen iPad-Generationen (1., 2. und 3. Gen.) ab iPhone 3GS und ab iPod touch 3. Gen. 32 GB. Wir programmieren immer möglichst so, dass wir keine Generation auslassen und optimieren die Performance auch für ältere Geräte …“

  8. Nun muss man das tivi+ bloß nach mit dem Rechner anzapfen können…
    Die Kombination von RaspberryPi, XBMC und tivi+ wäre doch nett! 😉

  9. Danke. Sowas habe ich gesucht. Bisher war ich immer enttäuscht, dass ich kein TV schauen konnte, da ich „nur“ ein iPad 1 besitze.

  10. Ich bin ebenfalls von Mikhails Beiträgen sehr stark enttäuscht.
    Wenn noch nichteinmal drin steht, dass es ein DVB-T-Empfänger oder was auch immer ist.. (Sat-/Kabel-/T-Com Entertain-Paket/..)
    Ich lese doch nicht 30 Kommentare für Informationen, die in die Headline oder zumindest in die ersten 3 Zeilen gehören!

    Alles was ich nach diesem Beitrag weiß: es gibt ein Gerät, was irgendwie TV ach ohne iOS-Device aufnimmt und 180€ kostet, sowie ein Gerät, dass knapp 100€ kostet und eine komische Schlaufe hat.
    Beide kommen möglicherweise vom selben Hersteller und am Ende entscheidet er sich für irgendein Produkt der günstigeren.
    Welches der ähnlich lautenden Hersteller das ist, ist mir nicht direkt ersichtlich, aber vermutlich – da er Kontakte zu dem Hersteller zu haben scheint – der aus einem vorherigen Beitrag.
    Die Apps sind beide ganz nett.
    Im Grunde bin ich also genauso blöd wie vorher und hab hätte mir auch die 3 Bilder angucken können!

    Tut mir leid Caschy, aber ich bin auf diesen Beitrag nur über den Flashback-Artikel von Mikhail aufmerksam geworden. Da mich selbst da die Satzkonstruktion etwas verwirrte..(Braucht man jetzt für das OpenSource oder Apple-Toolkit einen Java-freien Mac?)
    Zugegeben, iOS und die feinen Details interessieren mich als Android-Fan nicht besonders, aber ich möchte doch verstehen, was ich da lese.
    Ich werde in Zukunft mehr auf den Autor achten. Etwas, dass ich bis jetzt fast noch nicht gemacht habe, aber mir ab sofort mehr als nötig erscheint!

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