iTunes Match gesichtet: vom Saulus zum Paulus mit wenigen Dollars

Apple hat für alle Developer iTunes Match veröffentlicht. iTunes Match – da war doch was? Richtig, wenn das so funktioniert, wie von mir und anderen verstanden, dann hat man bald für 25 Dollar im Jahr eine weiße Weste in Sachen Musik. Apple indiziert deine Musikdateien (auch die nicht via iTunes gekauften) und gleicht diese mit der eigenen Datenbank online ab. Bis zu 25.000 Songs kannst du so in der Cloud hosten.

In der aktuellen Developer-Version funktioniert so das Streaming und der Download auf alle iTunes-Instanzen und iOS-Devices wie iPhone oder iPad.  Ich konnte noch nirgends lesen, ob und wie das genau funktioniert – in Sachen Recht. Denn es ist wie folgt: ich besorge mir aus irgendeiner Quelle illegal eine MP3-Datei. Diese lasse ich lecker via iTunes Match abgleichen und in die Cloud pusten – von nun an ist dieses Musikstück legal in meinem Besitz, von Apple persönlich sogar noch auf 256 Kbit/s hochgelevelt.

itunesmatchbeta

Apple hin oder her – wenn das echt so ist, wie es bis jetzt kommuniziert wird, dann werden sicherlich viele fragen“ Hey, das mache ich! Wo muss ich unterschreiben?“. Aber ehrlich gesagt, kann ich mir nicht vorstellen, dass die Musikwäsche so günstig ist – vor allem: ob der Dienst jemals nach Deutschland kommt? (via)

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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21 Kommentare

  1. Andere Informationen habe ich bis dato aber auch noch nicht. Und wenn das wirklich so ist, dann ist das für viele sicherlich interessant.

    Aber auch für die Musikindustrie. Denn so verdienen sie sicherlich was an dem großen Kuchen mit. So hätten sie gar nichts 😉

  2. War der Dienst auf der iOS5 Keynote nicht schon für einen weltweiten Launch angekündigt?

  3. Bringt uns erst mal gar nichts, da das in Deutschland nichts wird, außer vielleicht mit 25€ die Woche für 5 Songs 😀

    @Kilian: nein, nur USA bekommt iTunes match, der Rest der Welt nur die iCloud

  4. 25 Dollar pro Jahr! Fortlaufend! Und wenn man aufhört zu zahlen ist wahrscheinlich alles wieder Saulus!

  5. Ich kenn den „Plan“ von Match nicht anders.
    Aus rechtlicher Sicht könnte man sich eventuell auf die Suche nach der selben Frage nur im Bezug auf Google Music machen – dort ist es ja das selbe und bis jetzt kostenlos.

    Die Frage ob das jemals nach Deutschland kommt? – Hey, glaub nicht. Selbst wenn sich die Musik-Industrie dazu durch ringen würde (Was schon nicht vorstellbar ist, da DE noch einer der wenigen Märkte ist in den es fast keine legalen Streaming-Angebote gibt (Im Gegensatz zu anderen Ländern) und das freut die Industrie natürlich – da dadurch immer noch die Hoffnung besteht das noch sehr viele die CDs kaufen gehen) glaube ich das letzten Endes Apple vor der GEMA stoppt wie es Google auch tut – zumindest wenn deren Konditionen so bleiben wie es aktuell der Fall ist.

  6. Ich sehe es wie Phil. Klar, im ersten Jahr mag es sich noch lohnen, aber dann…!?

  7. @Martin: Google Music ist was ganz anderes!!!

    ITunes match liest deine ID3 Tags ein und gibt dir dann die Lieder von Apple in guter Quali zum Streamen frei..

    Google Music lädt wirklich deine Dateien hoch und runter!

    Ist was ganz anderes…

  8. @Heiko: Woher hast du die Infos mit dem Einlesen der ID3 Tags? Das wäre IMHO viel zu leicht zu hintergehen. Denke eher, dass da eine Art Song-Footprint alá Musicbrainz zum Zuge kommt. Insofern stimme ich dir aber zu, dass Apples Match was anderes ist als Google Music. Bei letzterem muß man seine Sammlung ja hochladen, wenn ich das richtig verstanden habe.
    Bleibt aber mal wieder der Haken sich an einen Anbieter zu binden.

  9. Korrekt, es wird nicht nur ID3 genommen, wäre wie gesagt zu einfach.

    Es funktioniert halt so wie auch bei Winamp, die schneiden kurze Stücke raus und erkenne es dann wieder….

  10. @Phillip: auch in den darauffolgenden! Nicht zwingend für iTunes Match, da man die Musik ja trotzdem lokal braucht, aber bsp simfy (viel teurer) eine kl. Rechnung:

    Habe aktuell 500 songs in meinen playlisten! Sagen wir jeder kostet 0,99 cent (alte und neue halten sich in der waage, passt also etwa)! Ich habe ein simfy studentenabo, zahle 7,33 / monat! Sind 68 monate -> 5,5 jahre bevor sich der kauf rentiert (und da sind keine neuentdeckungen über die jahre drin ;))

    Also lohnt sich ein ‚richtiger‘ streamingdienst allemal!

  11. Passende Frage dazu, welches Tool durchsucht mir ne Ordnerstruktur und sortiert mir dies dann sauber nach bitrate? Ich werd das Gefühl nicht los, dass mir iTunes so meine selbstgerippten CDs von vbr in poplige 256er ersetzten würde.

  12. An sich eine gute Idee, leider happert es für mich an der Umsetzung, 256 kbs sind für mich zu wenig. Ich habe vor kurzem erst auf Lossless umgestellt und habe jetzt den Großteil meiner Sammlung auf > 800 kbs (~1300kbs). Besondere Sachen werden dort bestimmt auch nicht zu finden sein…

  13. @David: Man kann bei iTunes auch nicht alles kaufen, aber einiges. Wenn dein Geschmack dann etwas weniger Mainstream ist, wird das ganze nichts.

    Da wären dann andere Dienste wie Amazon Music oder Google Music besser.

    Wobei ich nicht genau weiß wie Apple das handhabt, wenn das Lied unbekannt ist. Nehme mal an man darf es dann einfach hochladen.

  14. für 99% der nutzer reicht doch allemal die angebotene bitrate, auch 192 reicht für die meisten. und für die leute ist es nunmal gemacht. niemand will lossless files streamen, und die masse will auch erst gar keine lossless files auf ihrem smartphone haben 😉

  15. @Gabe: Apple wird auf seinen Servern die 256er Versionen vorhalten. Um Speicherplatz zu sparen natürlich nur eine Version pro Lied und nicht eine pro Kunde. Es macht keinen Sinn die Datenbank unnötig mit 30 Versionen vom gleichen Song aufzublasen und dann noch zusätzlich in den Kundendaten die vom Kunden benutze Bitrate und Dateiformat zu vermerken. Zusätzlich wird es vermutlich alleine vom Traffic bestimt aber vom Speicherplatz gerechnet günstiger sein die „altbestände“ stillschweigend auf die legale 256er Version der vorliegenden Datenbank zu bringen als ständig Gigabyteweise immer die gleichen Songs von den Usern hochgeladen zu bekommen.

    Persönlich glaube ich das die Musikindustrie mitspielen wird. Jetzt haben sie die einmalige Möglichkeit die ganze festgefahrene Raubkopiererei-Diskussion gegen ihre Kunden mit einem Schlag zu beenden und sauber neu anzufangen. Wenns so weit ist werde ich jedenfals mit 25,- Euro dabei sein und reinen Tisch machen.

  16. Und wer garantiert mir, dass Apple nicht umgekehrten Prozess macht? Erstmal schön die Library scannen, dann bei Leuten mit vielen Tracks einzelne Lieder auf Fingerprints scannen, mit denen die Contentmafia entsprechende Köder in den Torrentnetzen ausstattet, und dann einen netten Brief schreibt: „Hey, liebe Contentmafia, der User xy hat 3 Lieder mit Torrent-Fingerprint, und auch sonst noch über 9000 andere Tracks. Der scheint abmahnwürdig zu sein.“

    Die Möglichkeit besteht…wer garantiert mir, dass Apple das nicht macht? Die Bude wird immer mehr zur Arschlochfirma…

  17. @Simon
    Dann erwerb deine Mucke legal, dann brauchst Du keine Angst zu haben 😉

  18. Eigentlich braucht man doch nur eine beliebige TextDatei welche den Namen des Interpreten udn den Songtext beinhaltet. Nun in MP3 umbenennen und in mit der Wolke abgleichen. 😉

  19. Ich glaube rechtlich gesehen wird die Musik nicht „legaler“ durch iMatch.

    Was passiert bei einem Cloud-Speicher:
    Man hat ein illegales Musikstück, meldet sich bei einem Cloudspeicher an, lädt das Musikstück hoch. Das Musikstück ist immer noch „illegal“. Auch wenn es jetzt in der Cloud liegt.

    Was passiert bei iMatch:
    Man hat ein illegales Musikstück. Anstatt es aber selbst hochladen zu müssen, erspart einem Apple diesen zeitraubenden Vorgang und ersetzt es durch ein Stück, welches schon im Cloudspeicher ist. Damit wird die Quelle (das ursprüngliche Musikstück) aber noch lange nicht legal. Apple bietet nur eine Komfortfunktion, um den Upload nicht selbst durchführen zu müssen.

  20. @abacus Ich spreche auch nicht davon meine Mp3 zu Apple senden, sondern lediglich die Befürchtung, dass Match mir alle meine VBR Files mit 256er ersetzt (lokal).
    Daher wäre ein Tool interessant, welches mir sowas sortiert anzeigt. Damit ich mal gucken kann ob und wieviele unter der 256er Rate sein sollten.

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