iPhoneTracker: ich weiss, wo du seit Besitz des iPhone / iPad warst!

Leute. Schaut euch mal den Screenshot mit den Menschen an. Wenn ihr ganz genau hinschaut, dann könnt ihr iPhones sehen. Und iPads. Nun ja – es handelt sich um eine Szene aus 1984 und ich kenne Menschen, die kennen weder Buch noch Film. Denen  empfehle ich: unbedingt nachholen, Bildungslücke.

Warum ich hier wieder Polemik anklingen lasse? Aus Gründen. Während der gemeine Google-Freund via Latitude selber wählen darf, ob er seine Aufenthaltsorte tracken möchte, ist dies bei Apple seit iOS 4.x Standard. Sobald ihr auf iPhone oder iPad irgendetwas macht, was GPS, WLAN (oder Funkmasten-Einwahl) benötigt, dann wird euer Standort auf dem Gerät gespeichert.

Jau. Holt schnell das iPhone der Freundin und schaut, wo Püppi sich rumgetrieben hat. So hab ich das jedenfalls verstanden (via Heise):

Zugleich übermitteln die iOS-Geräte nach Apples Angabe die jeweils frisch erhobenen Ortsdaten periodisch zurück an das Unternehmen, inklusive der Angabe zu den Mobilfunkmasten und WLAN-Basisstationen der eigenen Umgebung sowie (falls von der Hardware unterstützt) die GPS-Koordinaten. Schaltet der Nutzer die im Auslieferungszustand aktivierten Ortungsdienste in den iOS-Einstellungen ab, sammelt und übermittelt das iOS-Gerät die Geodaten nicht.

Den ganzen Zauber kann man nämlich wunderbar auslesen – für den Mac gibt es dafür die kostenlose und quelloffene Software iPhone Tracker. Den ganzen Spaß kann man sogar als selbst ablaufende Demo mitlaufen lassen. Irre, oder?

Wobei ich sagen kann, dass in meinem Falle Orte zu sehen sind, in denen ich garantiert noch nicht war – zumindest nicht in meiner iPad-Zeit. An Dritte weitergegeben werden die Apple’schen Daten scheinbar nicht, der Dienst existiert ja schon länger, wird aber irgendwie gerade durch das Sommerloch-Thema geritten.

Update: hier gibt es den iPhoneTracker für Windows

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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62 Kommentare

  1. maas-neotek says:

    Werden Funkzellendaten nach Abschaffung der Vorratsdatenspeicherung überhaupt noch rückwirckend vorgehalten?

  2. Das Problem ist das eienm das bei andern Firmen auch passieren kann.

    Aber solange es leute gibt die wirklich firmen anbeten,wird es wohl immer schlimmeer werden.

    Es ist einfach nur tarurig das man sich gegen so etwas nciht wehren kann,und man einer Firmen wie Apple hilflos ausgeliefert ist!

    Wen man bedenkt das die eu gegen Microsoft vorgeht um dem Kunden eine zwangswaghl aufzudrücken!

  3. @Stefan: Firma boykottieren.

  4. Auf dem iPad Wifi wird definitiv nix getrakt, ich hab’s probiert 🙂

  5. Uhm es ist einfach so, das auf dem Ipad/phone eine Datei (consolidated.db.)existiert, welche die ganzen Geodaten enthält und diese einfach an Apple übertragen werden. Diese Daten sind NICHT verschlüsselt und Mann/Frau/Freundin/Apple/your Government könnte diese einfach auslesen(wobei die Freundin (ausser Apple)wohl ganz leicht das Pad in die Finger bekommt…). Diese Datei wird nicht durch einen Restore gelöscht, aber wohl mit anderen Apple Geräten (welche man besitzt) gesynct…. dann wäre diese Datei zB gleichzeitig auf dem Iphone, IPad und den BackUps etc …. na dann viel Spass….
    Quelle: http://radar.oreilly.com/2011/04/apple-location-tracking.html

  6. finde das ganze nicht so tragisch.
    Wie schon gesagt wurde – der Mobilfunkanbieter weiß es sowieso, die Legislative u. Exekutive unseres Rechtsstaates kriegt’s somit auch raus. Das sind die, die’s von meiner Seite aus als letztes erfahren sollten.

    Apple kannn von mir aus gerne wissen ob jetzt nen Tag in München oder in Berlin bin. Habe ja nichts zu verheimlichen und gelegentlich postet man sowas ja auch für alle Öffentlichkeit auf Twitter.

    Wenn man wirklich etwas zu verheimlichen hat, dann schaltet man sein Mobiletelefon sowieso aus.

  7. Ich schliesse mich der Frage nach einer Windowsvariante an, will gucken wo ich so gewesen sein soll, da ich mir per Fake Location öfters Mal beim Bilder machen irgend n Scheiss hinfake. 😀

  8. @Stefan: komisch – in deinem Kommentar schreibst du zum einen, dass Legistlative / Exekutive und co. die letzten sind, die an solche Ortsdaten gelangen sollten – andererseits behauptest du „ich habe ja nix zu verbergen“…

    Diesen Satz hat man doch in den letzten paar Jahren immer dann gehört, wenn den Leuten ein Thema zur Diskussion gegeben wurde, in welchem es um Überwachung und kontrolle ging.

    Und ich würde sogar soweit gehen und behaupten, dass ein Unternehmen, welches in Besitz eines Bewegungsprofiles von dir ist, fast noch gefährlicher sein könnte, wie unser „Rechtsstaat“.

  9. @Micky Nicht ganz richtig.

    Getrackt wird erstmal nur wenn „Ortungsdienste“ aktiviert sind. Ausserdem wird die Datenbank nicht mit weiteren Geräten gesynct. Beim Migrieren auf ein neues iPhone natürlich schon. Wenn ich das neue iPhone auch komplett neu befülle, oder mir ein iPad anschaffe kommt da gar nichts vom alten iPhone drauf.

    Wenn das iPhone durch die Codesperre geschützt und „Daten löschen“ gesetzt ist, kommt auch kein anderer an die Positionsdaten wenn ich ihm oder ihr das Gerät nicht entsperrt aushändige. Selbstverständlich sollte auch die Verschlüsselungsoption für die Backups iTunes genutzt werden. Somit kann auch keiner mehr die Daten vom Rechner auslesen.

    Ausserdem sollte man isch mal die AGBs durchlesen. Apple kann mit diesen Daten quasi machen was sie wollen. Was sie wirklich damit anstellen ist ein andere Geschichte.

    Aber ich erfreue mich schon den ganzen Abend an den geifernden Microdroid-Zicken. Google trackt ja bekanntlich nix. Das würden die auch nieeeeeee machen. Nichtmal mit cookies. Ich liebe es. 😀

    Und übrigens traue ich Apple und Google zehnmal mehr über den Weg als unseren Staatskaspern. Das die eines Tages ankommen und auf eben solche Daten zugreifen wollen gibt mir viel mehr Anlass zur Sorge.

  10. @Stefan:
    Ist Dir schon mal in den Sinn gekommen, daß nichts zu verbergen haben nicht gleich heißen muß alles preisgeben zu müssen? Es ist schlimm, wenn eine Firma so Daten sammeln kann. Diese können verkauft werden. Wurde ja früher auch gerne gemacht mit eMail-Daten, dazu bei Gewinnspielteilnahmen. Eingeschränkt wurde dies durch Gesetze. Ansonsten hätten wir noch mehr Werbung in der Post oder Spam im Internet.
    Und nur weil der Staat es macht, heißt es nicht, daß private es dann auch dürfen. Man sollte bei beiden vorsichtig sein. Mal ganz davon abgesehen, der Staat soll auch gegen Mißbrauch schützen (ob er es macht, ist eine andere Sache), eine Firma macht dies nicht. Sie kann es nur zu ihrem eigenen Vorteil nutzen, nicht aber zu Deinem.
    Und der Verweis auf Mobilfunkbetreiber hinkt gewaltig. Das ist Systembedingt, denn wie sollte er sonst wissen wem er Gebühren berechnen muß wenn man telefoniert?

  11. @fraggle
    Das hinkt aber auch wozu muss der mobil funkbetreiber speichern wo ich bin um mir gebühren zu verrechnen? Es reicht wenn Dr speichert wann ich wohin wie lange telefoniert habe

  12. Speichern muss er es nicht, wissen im Sinne einer Flussgröße muss er es schon.

  13. Mal ’ne Frage am Rande…
    Wo hat google nochmal die ganzen Ortungsdaten her?
    Ach ja, auch gesammelt… inkl. mitgesniffter Daten + die Androids werden vermutlich auch die Datenbank mit pflegen.

    Bedeutung für mich –> Gut zu wissen, Hacken drann

    Nutze weiterhin mein Android, meine iOS-Geräte und Software wie WiFiFoFum

  14. Jolly Jumper says:

    Es ist erstaunlich, wie unbekümmert viele mit ihren Daten umgehen. Auch wenn man derzeit mit diesem Staat derzeit wenig zu befürchten hat, das kann sich sehr schnell ändern. Man merkt deutlich, dass viele z.B. die DDR nicht mehr erlebt haben.

    Wenn man heute ins Visier einer bösartigen Organisation gerät, ist man mindestens so transparent wie in „1984“. Man schau, wie sich die arabischen Staaten Facebook zunutze machen und welche Konsequenzen das z.B. im Iran hat.

    iTunes zusammen mit Facebook sagt alles über Dich. Niemand kann so gute Benutzerprofile wie Apple machen.

  15. Zur Ungenauigkeit: Laut Heise http://heise-online.mobi/newsticker/meldung/Mac-Software-liest-gespeicherte-iPhone-Aufenthaltsorte-aus-1231120.html – deine Aufenthaltsdaten sind eigentlich genauer, sollen aber von dem Tracker ein wenig entfremdet werden.

  16. Ein Skandal, keine Frage. Wie wäre es, wenn Du Deinen treuen Lesern auch gleich noch eine Lösung für dieses Problem anbieten würdest? Mit einem gejailbreakten Gerät lässt sich das nämlich ein für alle mal unterbinden:

    http://todamax.kicks-ass.net/blog/2011/iphone-und-ipod-speichern-deine-positionsdaten/

  17. Jailbreaker sind mal wieder im Vorteil :-)))))

    habe gerade in Cydia gesehen das dort ein Daemon namens „untrackerd“ jetzt im Store ist der die consolidated.db im Hintergrund immer löscht!

    Was will man mehr?

    ganz einfach: das Apple erst gar nicht auf so einen Shice kommt. Selbst früher Werbung gemacht mit 1984 und nun selber Big brother….

  18. Das ganze gibt’s für Windows User auch.

    Hier: http://huseyint.com/iPhoneTrackerWin/

    Bei einem Kollegen funktioniert’s. Ich bin gerade auf der Arbeit und kann es nicht selber testen.

    Grüße!

  19. Es scheint so als werden diese Daten nie an Apple übertragen. Den Beweis bleiben auch die Entwickler des Programmes sowie andere Schreihälse bisher schuldig.

    Auch scheint dies nach kalifornischem recht gar nicht legal. Das Apple bei diesem empfindlichen Thema Schindluder treibt ist reichlich unwahrscheinlich. Das traue ich weder denen, noch Google, noch Microsoft zu. Unseren Staatsoberhäuptern vielleicht. Aber das ist ein anderes Thema. 😉

    Mehr dazu:
    http://bit.ly/gHCZnx
    http://bit.ly/e21NVr

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