Im Test: Promise Pegasus R6

Eines der wenigen Peripheriegeräte, die das Thunderbolt-Protokoll unterstützen, ist das Promise Pegasus. Es handelt sich dabei um eine Hardware-RAID-Lösung mit 4 (R4) oder 6 (R6) Festplatteneinschüben. Ich habe mich in diesem Test für die größere Variante mit 6 Festplatteneinschüben entschieden, da diese mit deutlich mehr Performance auftrumpft (dazu später mehr). Wenn man sich einmal die RAID-Box anschaut, sieht man zunächst vorne nebst einem Power-Button die Festplatteneinschübe, welche jeweils mit 2 LEDs beschriftet sind für die Aktivität und Zustand.

Öffnet man einen der Hot-Swap-fähigen Laufwerkschächte, ragt eine Hitachi Deskstar 7K1000.C mit 7200 U/min heraus. Je nach Variante verbaut Promise 1 oder 2TB Festplatten. Im Test hatte ich die 1TB Variante, welche unter Volllast laut Hersteller nur 78 Watt benötigt und somit zu den stromsparenden Modellen gehört. Diese kann jeweils mit einem der RAID-Modi 0, 1, 50, 6, 60 und 10 konfiguriert werden.

Ausgeliefert wird das Gerät mit einem RAID 5, jedoch verwende ich für die folgenden Benchmarks zunächst einen RAID 0, (d.h. keinerlei RAID-Verbund und somit geringere Ausfallsicherheit) da dieser mehr Performance bietet. Der RAID-Modus kann unkompliziert durch die mitgelieferte Software verändert werden. Zunächst jedoch einige Bilder vom Gerät sowie der Programmoberfläche.

 

Die sehr schön animierte Benutzeroberfläche lässt den Benutzer viele Änderungen sehr unkompliziert vornehmen, da alle Festplatten visuell dargestellt werden. So lässt sich unkompliziert beispielsweise ein RAID-Modus verändern oder ein Log zu den Festplatten aufrufen.

Was hierbei sicherlich spannend ist, ist die Performance. Ich habe zwei erste Benchmarks durchlaufen lassen. Beide Benchmarks liefen auf einem MacBook Pro 13″ mit 8GB RAM und einer 120GB SSD von Intel. Im Folgenden die Werte mit und ohne Speichern von Cache-Dateien für 4096×2160 10-bit RGB-Dateien. Beide Benchmarks wurden mit dem AJA-Benchmark-Tool vorgenommen.

Der erste Screenshot zeigt den Wert inklusive Cache und der zweite ohne Cache. Auffällig ist der sehr hohe Wert beim Lesen, wenn das System die Dateien cached – also kurzzeitig in den RAM verlagert. Bei Dateien dieser Größe (8GB) ist das möglich, da der RAM ebenfalls exakt diese Größe hat.

Da Dateien dieser Größe aber selten in der realen Benutzung vorkommen, habe ich mich entschlossen von diesem System in einem Jahr nochmals zu berichten – eine Art Langzeiterfahrung sozusagen. Natürlich benutzt man – im Gegensatz zum aktuell eingesetzten RAID 0 – eine etwas sichere Variante wie den RAID 5. Somit hat man zwar etwas weniger Performance und rund 1TB weniger Kapazität, jedoch hat man so etwas Ausfallsicherheit.

Der Hersteller gibt bei diesem Spitzenmodell eine Performance von rund 800 MB/s an, jedoch variiert diese natürlich abhängig von den Einsatz-Faktoren. Sicherlich richtet sich das System eher an kleinere Firmen, da solche Kapazitäten eher selten im Heimgebrauch benötigt werden. Für Grafikarbeiten mit Photoshop, Videobearbeitung mit Avid und Final-Cut oder schlicht als „zentraler Datengrab“ für zu Hause macht es eher mehr Sinn.

Eine Feinheit, die mir sehr gefällt an dem System, welches für mich auch ein entscheidendes Kaufkriterium ist, sind die zwei Thunderbolt-Anschlüsse. So kann man beispielsweise sein Apple Cinema Display an das Thunderbolt-RAID anschließen und dann das Pegasus an den Mac. So spart man sich dank der Chaining-Funktion (Kettenschaltung) von Thunderbolt viele Kabel.

Die Performance auf dem Papier ist dennoch beeindruckend und für viele ein Kaufargument. Doch gibt es leider auch zwei Negativ-Argumente. Zum Einen liegt kein Thunderbolt-Kabel bei und zum Anderen kostet das Gerät eine ganze Menge Holz. Der Preis beläuft sich auf insgesamt 1599€ + 49€ für das Kabel für das Modell mit 6 Festplatten-Einschüben á 1TB Festplatten.

Natürlich ist der Preis stolz, jedoch muss man bedenken, dass sich bereits 6 Festplatten darin befinden, die aktuell nicht gerade günstig sind (gerade wegen der „Festplatten-Krise“, die durch die Überschwemmungen hervorgerufen wurde). Bei der Verarbeitung wurde auch nicht gespart. Alles ist sehr wertig verarbeitet und erinnert vom Design her an ein Mac-Zubehör.

Letztendlich muss jeder für sich abwägen, ob er das Geld über hat für das Gerät. Wie bereits oben geschrieben, werde ich mich mit meinem Fazit zunächst enthalten, da das Gerät sich erstmal im Alltag beweisen muss. Der erste Eindruck ist jedoch sehr, sehr gut.

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11 Kommentare

  1. Raid-0 für den Performance-Test heranzuziehen, finde ich nicht gerade sinnvoll, weil absolut praxisfern. Außerdem steigt bei Raid-0 die Performance einfach mit jeder hinzugefügten Platte, also gibt es gar keine Vergleichsmöglichkeit zu anderen Systemen, die evtl. weniger/mehr Platten haben. Für mich sinnvoll wäre bei 6 Platten ein Test über Raid-5, Raid-6 oder gar Raid-50. Da wäre die Aussagekraft deutlich größer.

    Noch kurz zum Cache. Meiner Meinung nach hat das nix mit der RAM-Größe des Systems zu tun, auch nix mit der Dateigröße, sondern mit dem Cache der verbauten Platten.

  2. Meinereiner says:

    Hey, wie wär’s, wenn du eine Einleitung zu deinem Artikel schreibst. Dann weiß man, was genau du testen möchtest und vor allem, warum du es tust!

  3. Wer ist denn „wir“? Zitat: „Wir haben uns in diesem Test …“ und warum schreibst du dann später nur in „Ich-Form“?
    Warum heißt es einmal „… richtet sich das System eher an kleinere Firmen, da solche Kapazitäten eher selten im Heimgebrauch benötigt werden.“ und dann im nächsten Satz „…als “zentraler Datengrab” für zu Hause macht es eher mehr Sinn.“? Widersprüchlicher geht es nicht. Mikhail, sei mir nicht böse, aber mir sind deine Artikel entweder zu Apple-Rosa-Brille-lastig oder sind einfach etwas oberflächlich und ihnen fehlt das gewisse Etwas, das ich hier früher so gerne von Caschy gelesen habe. Meiner Meinung nach hat die Qualität der Beiträge (und somit auch des Blogs) in letzter Zeit insgesamt leider abgenommen.

  4. Jens Mander says:

    Also erstmal ist das immer noch ein Blog und kein professionelles Magazin, da gehören dann halt auch ein paar Ausdrucksfehler dazu. Sei es drum.
    Aber ein bisschen klugscheißen muss ich dann leider doch noch, weil inhaltlich falsch. Mit einem Raid-Verbund erreicht man keine Datensicherheit, sondern lediglich Datenverfügbarkeit. Sicherheit kannst du nur durch Redundanz gewährleisten.

  5. Wunderwuzzi says:

    Raid 1 oder höher beitet immer nur eine gewisse Ausfallsicherheit, nicht Datensicherheit.
    Datensicherheit geht nur mit Backups, am Besten auch an verschiedenen Orten (Diebstahlsicherheit).
    Darum verwende ich zwei WD Live Laufwerke die sich gegenseitig über das Netzwerk syncen.
    Günstiger und Lüfterlos kann man Daten mit ca. 90MB/Sec gar nicht im Netz haben.
    Hatte vorher auch ein Raid-System und diese Dinger sind für den Normalanwender einfach zu laut und zu teuer.

  6. @IamX:
    So gesehen hast du Recht, dass die Performance mit steigender Anzahl der Platten steigt. Genau deswegen wurde anstatt dem R4 das R6 getestet.
    In diesem Artikel geht es ja sozusagen nur um ein Blitzlicht, d.h. es wurden nur Benchmarks zum Test herangezogen. Leider sind Benchmarks nicht wirklich aussagekräftig und man versucht schließlich etwas praxisnahes zu finden. Was ich mir jedoch von diesem Test erhoffe, ist ein Dauertest mit einem RAID5.

    @Area30:
    Vielen Dank für dein Feedback. Ich werde es mir zu Herzen nehmen und versuchen, in den folgenden Artikeln etwas mehr Objektivität zu wahren. Leider hat man diese häufig ausgeblendet und verliert die Sicht auf das große Ganze.
    Der Ausdrucksfehler sei mir hoffentlich verziehen, da nun geändert. 🙂

    @Jens Mander:
    Technisch gesehen hast du Recht, jedoch sehe ich es in der Praxis schon als eine gewisse Sicherheit ein, wenn meine Daten auch noch dann da sind, wenn ein Laufwerk ausfällt. Deshalb hat Wunderwuzzi hier auch die Ausfallsicherheit angesprochen, die es ganz gut trifft, wie ich finde.

    @Wunderwuzzi:
    Vielen Dank nochmals für die Korrektur. Ausfallsicherheit trifft es natürlich am Meisten.

  7. ein Blog zu einem NAS hätte ich hier ja noch verstanden… aber wer von der Zielgruppe hier wird sich ein RAID oder eine USV oder anderes Business-Gerödel hinstellen?

    ein ‚Test‘ z.B. der Synology DS 212+ wäre, zumindest für mich, deutlich interessanter gewesen.

  8. @HAL9000:

    Einen Test der DS 211+ könnte ich bieten, da ich diese in der produktiven Nutzung habe. Leider jedoch ohne RAID-Verbund. :/

  9. @Mikhail

    Ja, du schreibst, dass du es wegen den höheren Performance-Werten (ggü R4) getestet hast, machst dann aber einen Test, der wiederum nur die Performance im Raid-0 testet. Dieser Performance-Vorsprung bei Raid-0 ergibt sich allein aus der höheren Plattenzahl. Wenn es ein R8 geben würde, dann hätte es auch ne höhere Performance im Raid-0. Das brauchst du aber eigentlich nicht testen, weißt wie ich meine? 😉 Sinn würde das nur machen, um die Grenzen der Thunderbolt-Schnittstelle zu erfahren, aber das scheint nicht dein Anliegen zu sein.

  10. @all

    Wer auch Kritikpunkte erfahren will, braucht sich nur mal die paar Rezensionen beim großen Versender mit A anzuschauen (zu R4 und R6). Da steht zwar nicht groß ‚Test‘ drüber, aber man erfährt in wenigen Zeilen mehr Details als hier.

  11. Hi!
    Kannst Du schon etwas über Deine Langzeiterfahrungen schreiben? Ich überlege nämlich, mir auch so ein Teil zu holen.

    P.S. Ist es problemlos möglich, die billigste Version mit 1 TB Festplatten zu nehmen und mit 3 TB Festplatten zu bestücken (WD Red Serie)?

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