IDC: Tablet-Absatz weiter rückläufig, Apple, Samsung und Asus mit signifikanten Einbrüchen

Tablets sind so eine Produktkategorie, von der man anfangs dachte, dass sie sich nicht durchsetzen wird, die aber dann doch ordentlich Fahrt aufgenommen hat, bevor die Verkäufe wieder rückläufig wurden. Ursachen dafür gibt es wohl mehrere. Tablets werden nicht so häufig neu angeschafft wie Smartphones, außerdem sind Smartphones – vor allem im High-End-Bereich – heute leider fast so groß wie einst kleine Tablets. Hinzu kommen die Multi-Mode-Geräte, die Tablets ebenfalls einfach ersetzen können.

Tablets_Q1_15

Zwar schrumpft der Markt nicht ganz so schnell, wie es die Zahlen der großen und bekannten Hersteller vermuten lassen, aber ähnlich wie bei Smartphones sind es vor allem die günstigen Geräte, die bei einigen Herstellern sogar für ein dickes Plus sorgen. Insgesamt schrumpfte der Markt im ersten Quartal 2015 im Vergleich zum Vorjahresquartal um 5,9 Prozent, wie die Analysten von IDC über ihren Tablet-Tracker verkünden.

Apple, Samsung und Asus sind die großen Verlierer. Apple ist zwar mit den verschiedenen iPad-Varianten weiterhin Marktführer (Anteil: 26,8 Prozent), konnte im Vergleich zum Vorjahr aber nur 22,9 Prozent weniger Tablets absetzen. In Zahlen bedeutet dies, dass letztes Jahr im ersten Quartal noch 16,4 Millionen iPads ausgeliefert wurden, während sich in den ersten drei Monaten dieses Jahres nur 12,9 Millionen Stück auf den Weg zum Kunden machten.

Ähnlich sieht es bei Samsung aus, mit 19,2 Prozent Platz Zwei nach Marktanteilen. Die Koreaner wurden im ersten Quartal 2015 1,8 Millionen Tablets weniger los als im Vorjahr, ein Rückgang von 16,5 Prozent. Platz Drei mit 2,5 Millionen ausgelieferten Tablets schnappt sich Lenovo. Das Unternehmen hat zwar nur 5,1 Prozent Marktanteil, konnte dieses Jahr aber 23 Prozent mehr Tablets absetzen als im Vorjahresquartal.

Asus auf Platz Vier ist prozentual der größte Verlierer der Top 5, ein Minus von 30,6 Prozent ist hier zu verzeichnen. Der Marktanteil sinkt von 5,2 Prozent auf 3,8 Prozent, statt 2,6 Millionen Tablets in Q1/14 wurden von Januar bis März 2015 nur 1,8 Millionen Tablets ausgeliefert.

Platz Fünf wird von LG eingenommen, dem großen Gewinner der Tablet-Hersteller. Ein Plus von 1423,7 Prozent wuppt LG von 0,2 Prozent Marktanteil auf 3,1 Prozent. Freilich, wer im ersten Quartal 2014 so gut wie keine Tablets losbringt (0,1 Millionen), kann mit immer noch niedrigen Auslieferungen (1,4 Millionen) solche Steigerungen erzielen.

Die Top 5 machen 58,2 Prozent des Marktes aus, die restlichen Hersteller wuchsen insgesamt aber im Vergleich zum Vorjahresquartal und fangen die Einbußen der Top 5 ein Stück weit auf. „Others“ konnten im ersten Quartal 2015 immerhin 8,9 Prozent mehr Tablets ausliefern als im ersten Quartal 2014.

Ob sich der Markt noch einmal zugunsten der Tablets entwickeln wird? Eher unwahrscheinlich, außer es kommt noch einmal eine Killer-Anwendung für Tablets, die einen Grund liefert, dass man sich wieder ein Tablet anschafft oder ein altes Gerät ersetzt.

Gefällt dir der Artikel? Dann teile ihn mit deinen Freunden.

Avatar-Foto

*Mitglied der Redaktion 2013 bis 2019*

Neueste Beiträge

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmst du unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung von dir angegebener, personenbezogener Daten zu.

16 Kommentare

  1. lentille says:

    IDC schreibt auch, dass dagegen 2-in-1-Devices wie z. B. das Surface Pro 3 ein verblüffendes Wachstum zeigen. Leider konkretisieren sie das dann nicht mit Zahlen, wäre interessant.

  2. Ich werde mir auf jeden Fall noch mal ein iPad kaufen.
    Ich finde den Formfaktor ideal, dass iPhone (incl. 6+) ist mir auf der Couch und allgemein zum Surfen im Web viel zu klein.
    Und die Apps für fast alle Aufgaben sind für mich unverzichtbar geworden. An den vorhandenen Laptop setze ich mich nur noch selten. Von der digitalen TV-Zeitschrift, der Musiksteuerung in der ganzen Wohnung bis zu Reisevorbereitungen und Buchung. All das mache ich lieber mit dem iPad.

  3. Ich hab die IOS und Android Tablets seit letztem Jahr abgestoßen, und das 13″ W8.1 Convertible muss jetzt noch mindestens zwei Jahre halten. Ich finde es Klasse, auf Desktop und Tablet dieselben vertrauten Programme nutzen zu können. Da machen Stift und Digitizer die Bedienung auf dem kleinen Display leichter.

  4. Geht mir mit meinem Android-Tablet genau so. Zuhause benutze ich fast nichts anderes mehr. Auf dem Sofa bleibt das Notebook zugeklappt. Auf dem Android-Tablet geht fast alles leichter und schneller von der Hand. Ich würde mir sofort wieder eines kaufen, aber das alte läuft und läuft halt, so dass ich einfach nix neues brauche. Das ist wohl der Hauptgrund für den Verkaufsrückgang: der Markt ist einfach langsam gesättigt.

  5. Herr Hauser says:

    Vor einigen Monaten wurde noch das Gegenteil behauptet, der PC-Absatz ginge dafür zurück.

    Immer halt so wie die jeweilige Lobby es gerne möchte.

    Arbeiten tu ich am PC/Laptop. Die Arbeit kann ich am Tablet nicht machen.

  6. mac.extra says:

    Ein Tablet ist für mich persönlich nichts weiter als eine Spielerei. Zum produktiven Arbeiten ungeeignet und Mobil sieht es kein Land gegen ein Smartphone. So zum Beispiel auch bei meinem Bruder, er baut auf seine Apple Geräte (Macbook Pro, iPad Air und iPhone 6). Das iPad Air nutzt er nur wenn er es sich gemütlich gemacht hat, ansonsten hat es den gleichen Wert wie eine Rolle Klopapier.

  7. Habe mir gerade auch wiedernen Laptop gekauft. Ein iPad nutze ich weiterhin, aber halt nur für konsumieren von Inhalten. Zum Arbeiten brauch ich immer noch einen richtigen PC…

  8. Habe fast alle Tablets durch (Samsung Note 2012, iPad 2, iPad Air[2], Samsung Tab S) und lande „leider“ immer wieder beim iPad, der Formfaktor 3:2 ist aus meiner Sicht Ideal zum Konsumieren aber auch die App vielfalt und die einfache Bedienung Spielt eine große Rolle. Das nächste Tablet muss einen Formfaktor von 3:2 habe ansonsten gebe ich mich nicht mehr zufrieden, dieses 16:9(10) ist mir einfach zum Konsumieren einfach zu schmal, von daher kommen nicht mehr viele Tablets in die Auswahl. Ein Surface Pro 3 war auch in meiner Auswahl aber für meine Nutzung nicht wirklich Sinnvoll und von daher dann auch zu teuer. Für die Produktiven Dinge habe ich einen 17″ Laptop.

  9. Ich bin beruflich viel unterwegs und ein Tablet kann man fast überall noch reinquetschen, so dass ich immer froh bin im Zug oder Hotel nen größeren Bildschirm als nen Telefon zu haben – ohne den Firmenrechner bemühen zu müssen.

  10. Ich nutze mein iPad Mini auch intensiv, aber primär halt Abends auf der Couch und als Ergänzung zu einem Notebook.
    Das Ding läuft noch wunderbar, bekommt sofort alle Updates beliefert und die App Versorgung ist erstklassig. Warum sollte ich da so schnell ein neues Gerät kaufen?

  11. 24mobile says:

    Tablet, Notebook oder Desktop-PC! Microsoft, Apple oder Android Plattform. Frage an die Linux – User: Nutzt ihr zum PC ein iPad?
    Vielleicht liegt die „Wahrheit“ in der Kompatibilität und in der Mobilität aller Geräte. Wahrlich, wenn ich für die „Arbeit“ 22“ MonitorE brauche, dann reicht wohl ein 10“ Tablet nicht mehr!
    Bin ich beim Kunden und möchte Notizen, Präsentationen oder die cloud nutzen, dann ist ein Gerät praktisch, bei dem mehr als zwei Augen etwas erkennen und lesen können.
    Ein smarthphone liegt oft am Ohr und ich kann nicht gleichzeitig Termine eintragen … Ich liebe die Vielfalt und muss auch nicht alle zwei Jahre ein neues Handy haben! Und wenn ich es mir recht überlege, reicht mir schon die Datenflat. Wie viel Minuten im Monat wird denn noch am Smartphone gesprochen?

  12. Die Nutzerprofile sind halt unterschiedlich. Ich sitze im Büro und daheim am liebsten an einem richtigen PC mit einem möglichst großen Bildschirm, einer Full-Size-Tastatur und einer richtig „klobigen“ Maus, die gut in der Hand liegt. Textverarbeitung, Homebanking, Videoschnitt, Audiobearbeitung – wie soll das auf einem Tablet eigentlich bequem funktionieren? Das Tablet nutze ich zwar täglich, aber nur für Langweilerkram wie Internetsurfen oder Filme gucken. Ein wenig belustigt schaue ich manchmal meiner Freundin zu, wie sie ihr iPad tatsächlich versucht als PC-Ersatz zu verwenden. Webseiten öffnen sich nicht richtig, sind nicht bequem (wie mit einer Maus) zu verwenden, Dialogfelder lassen sich mit der fummeligen Bildschirmtastatur nur schwerlich ausfüllen. Nö – vielen Dank. Und ich glaube, alle haben mal so ein Tablet ausprobiert (wie früher die Netbooks), und Viele haben ihren PC danach wieder so richtig lieben gelernt.

  13. Lustig Dirk: „Habe fast alle Tablets durch (Samsung Note 2012, iPad 2, iPad Air[2], Samsung Tab S)“. 5 verschiedene Geräte zweier Hersteller sind fast alle….

    Btt: ich denke Windows Tablets haben einen großen Einfluss auf die Verkaufszahlen der anderen Tabs.
    Mit vorinstalliertem Office lässt sich eben besser arbeiten, zumindest wird das suggeriert.

  14. Ich habe zum „konsumieren“ immer mein 11,6″ Convertible in Tabletstellung auf dem Schoß (um es länger in der Luft zu halten, ist es nun mal zu schwer). Unterwegs taug es auch für ernsthafte Arbeiten (WQHD, i5 „Y“, 4GB RAM).

    Das kleine 8,3″ Tablet nutze ich eher selten. „Richtig computert“ wird natürlich am Desktop. Alles Windows… seid mir nicht böse, aber abgesehen von Laufzeit fällt mir bei meinem Nutzungsprofil nur wenig ein, weshalb ich ein Smartphone-OS auf Convertible/Tablet nutzen sollte.

  15. Logisch. Tabs sind halt eine reine Modeerscheinung. Ein PC oder Laptop ist nicht zu ersetzen.

Es werden alle Kommentare moderiert. Lies auch bitte unsere Kommentarregeln:

Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen. Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte - gerne auch mit Humor. In jedes Thema Politik einbringen ist nicht erwünscht.

Du willst nichts verpassen?

Du hast die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den Hauptfeed abonnieren.