ICQ lebt: Linux-Version des Instant Messengers erscheint

new_icq_logoWas habe ich ICQ vor ca. 15 Jahren geliebt: Es verging kein Tag, an dem ich den Messenger nicht an meinem PC mit Windows 2000 am Laufen hatte, um nebenbei mit meinen Freunden zu chatten. Das klassische „Uh-Oh“ als Hinweis auf eine neue Nachricht habe ich bis heute in den Ohren. Doch irgendwann kam die Konkurrenz von Skype, soziale Netzwerke wie Facebook (oder damals StudiVZ) und schließlich Smartphones mit ihrem WhatsApp. Trotzdem gibt es ICQ immer noch, mittlerweile in russischen Händen. Jetzt veröffentlicht man eine finale Version für Linux.

ICQ für Linux ist der Instant Messenger, wie die verbleibenden Nutzer ihn kennen. So gibt es Möglichkeiten, entweder zu zweit im Dialog oder in Gruppen zu chatten, Dateien mit bis zu 4 GByte Größe zu teilen, Sprachnachrichten zu versenden, Videochats zu starten und mit allerlei Emoticons und Stickern zu hantieren. Kompatibel soll ICQ für Linux zu allen beliebten Distributionen sein. Es gibt sowohl eine x32- als auch eine x64-Version des Instant Messengers. Zudem steht bei GitHub der Code zur Verfügung.

icq logo

ICQ gibt es weiterhin auch als Anwendung für Windows-PCs sowie Apple Macs und auch für mobile Endgeräte mit Apple iOS, Android, Windows Phone, Samsung Bada, Symbian, Java und BlackBerry. Ich hatte aus Nostalgiegründen sogar auf meinem Samsung Galaxy S3 einmal ICQ installiert, doch die karge Aktivität in meiner uralten Kontaktliste führte dann fix wieder zur Deinstallation. Gibt es unter auch noch ICQ-Nutzer? Würdet ihr dem Messenger nun in der finalen Linux-Version eine Chance geben?

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

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23 Kommentare

  1. Ich habe ICQ schon vor über 10 Jahren den Rücken gekehrt. Nicht dem Übertragungsmedium an sich, sonder der Software. Setze seit dem eher auf Thrird party messenger wie pidgin oder auf dem mac Adium. meine 6 stellige icq Nummer hab ich selbstverständlich immer noch 😉

  2. Karl Kurzschluss says:

    Ich hab‘ sogar noch die Zugangsdaten für meine 3 verbliebenen ICQ-Accounts. Hin und wieder mal logge ich mich über die Weboberfläche ein. Aber da ist niemand mehr. Die Accounts in meiner Liste sind genauso inaktiv. Die Leute sind längst bei Facebook, twitter und WhatsApp. Daß nun eine Linux-Version erscheint finde ich eher belustigend. Aber Russland ist groß. Vermutlich hatte jemand irgendwo hinten in Sibirien ein wenig Langeweile und programmierte das Ding während der letzten zwanzig Eisstürme.

  3. Geilomat!

  4. Hach ja … ICQ! Der Erstkontakt zwischen mir und meinem Mann fand tatsächlich über ICQ statt. Aber da das wirklich niemand mehr nutzt, wird es von mir wohl keine Chance mehr bekommen.

  5. Ich habe damals auch lange daran festgehalten, bis ich mich irgendwann nicht mehr einloggen konnte. Und leider war auch die Wiederherstellung des Passwortes nicht möglich, jedenfalls habe ich nie eine Antwort bekommen. Die Nummer allerdings weiß ich auch immer noch auswendig… 🙂

  6. Meinen ICQ Account habe ich seit Urzeiten, aber da ich ICQ mittlerweile in keinem Multimessenger mehr ans Laufen kriege, schlummert der bei mir als Relikt aus der Vergangenheit. War eine schöne Zeit.

  7. Dirk: Irgendwas machst du falsch. Rennt hier einwandfrei über Pidgin.

  8. @mulu90 Ich krieg den weder im Pidgin (Win/Linux), noch über Miranda (Win) dazu, sich mit dem ICQ-Server zu verbinden. Gleiches gilt für die Messengerfunktion in Thunderbird/Icedove (Win/Linux). Auf dem Smartphone unter IM+ Pro ist es ebenso. Ist aber nicht weiter tragisch, da es in meiner Kontaktliste mittlerweile eh ruhiger ist, als nachts auf dem Kölner Melaten Friedhof.

  9. It’s over. Whatsapp hat das Rennen gemacht und ist nicht mehr weg zu bekommen. ICQ nutze ich schon seit Jahren nicht mehr. Und ja, ich kenne die Nummer auch noch auswendig. 😉

  10. IBAN, Geburtstage und Telefonnummern vergesse ich. Meine ICQ-Nummer kann ich wie aus der Pistole geschossen auf den Tisch legen 🙂

  11. Also ‚tot‘ sieht anders aus…!
    Ein reges Leben in den Gruppen.

    Ich habe mich nach etlichen Jahren wieder mal interessehalber auf Android eingeloggt und siehe da, das Ding funzt und glänzt sehr modern.
    Da geht was…

  12. Interessant wie alle das gleiche berichten.
    Die ICQ-Nummer kann ich auch im Schlaf noch aufsagen, mit 7 Stellen kann ich hier aber nicht prahlen 😀
    Seit 1998 wurde dieser Dienst wie kein anderer genutzt, gerade zu UNI-Zeiten war die Kontaktliste prall gefüllt. Irgendwann kamen dann andere, ich will sagen bessere, Dienste, und gefühlt hat der Verkauf nach Russland den ein oder anderen Nutzer direkt verschreckt. Hinzu kommt, das Leute die erst vor 5 oder 10 Jahren in die Kommunikation via Internet eingestiegen sind, sich direkt den üblichen verdächtigen zugewandt haben.
    Über Trillian am Desktop lief ICQ bei mir noch eine ganze Weile, der Empfang der letzten Nachricht liegt aber laaaange zurück.

    Und jetzt wieder reaktivieren? Zum harten Kern der treugebliebenen Nutzer besteht kein Kontakt mehr und neue Nutzer kann ich sicher nicht gewinnen.
    So bleibt es bei der wilden Mischung aus Hangout, WhatsApp und Threema …

  13. Tolle Nachricht, nur 15 Jahre zu spät…

  14. Tja. Irgendwie errinnert mich ICQ ein wenig an Commodore…… Die Zeit bzw. den Zeitpunkt verschlafen.

    Habe ICQ auf meinem PC nach wie vor immer noch installiert, aber von über 100 Kontakten aus damaligen Clan- sowie Freundeszeiten sehe ich so gut wie nie jemanden derer online…….

    Wie der Großteil hier schon sagt ist halt mittlerweile jeder bei FB und/oder WhatsApp und die „alten“ Nutzer von ICQ haben es schon lange nicht mehr in Benutzung.

    Wie ich im ersten Satz schon sagte hat ICQ einfach total verschlafen bzw. war schlicht und ergreifend zu spät. ICQ war damals wohl der Messenger schlechthin. Kannte kaum einen der ICQ nicht installiert hatte auf seinem Rechner.

    Hätte ICQ damals noch vor WhatsApp eine mobile App für alle bzw. zumindest für die wichtigsten Plattformen iOS und Android heraus gebracht so gäb es heute vieleicht gar kein WhatsApp weil ICQ an deren Stelle wäre mit einem wahrscheinlich noch größeren User Umfang als es heute WhatsApp hat………….

  15. Ich habs mal installiert. Natürlich kann ich mangels Kontakten mit niemandem so wirklich per Video kommunizieren, ich hab aber noch einen eisernen ICQ Fan in meiner Liste, die immer noch die Software auf dem Rechner installiert hat. Die Version läuft auf jedem Fall stabil. Bin mal gespannt um ICQ noch mal den Umschwung schafft. Ich glaub allerdings eher nicht.

  16. Ich kenne meine ICQ Nummer noch auswendig und habe das Oh-Oh als SMS/iMessage Ton 😉
    Aber nutzen tue ich den Dienst nicht mehr.

  17. Da gehöre ich wohl zur „jüngeren“ Generation, meine Nummer hat „nur“ 8 Stellen, aber ich kenne sie auswendig und kann sie im Schlaf aufsagen.

    ICQ läuft bei mir auf dem Smartphone unter IM+ und es gibt tatsächlich noch Kontakte, mit denen ich per ICQ Chatte, einer davon ist ein WhatsApp Verweigerer und die andere, tja da gehts halt mit beiden Messangern weiter. Bei allen anderen die keines der beiden haben ist SMS noch angesagt 😀

  18. Hatte ICQ zuerst aufm PC, ab 2005 dann aufm Handy (nICQ auf Nokia 6670, gabs aber auch als Java-Implementierung). Das 30MB-Datenpaket kam bei der Telekom damals noch 10€.

    @Patrick: Um die Zeit, als es ICQ schon fürs Handy gab, gab es noch kein Android oder iOS. Und fast keinen, der ein Datenpaket gebucht hatte 😉

  19. @Idlx:

    Ich hab ja auch nicht vom Handy gesprochen sondern explizit von iOS und Android 😉

    Nutze bzw. habe ICQ seit ca. 1999, aber kenne absolut keinen einzigen der es „damals“ für’s Handy hatte. Von daher also Respekt 😉

  20. Das heißt bei mir auch heute noch Handy, selbst wenn es mittlerweile eine Xperia Z5C ist. 😉

    „Hätte ICQ damals noch vor WhatsApp eine mobile App für alle bzw. zumindest für die wichtigsten Plattformen iOS und Android […]“

    Symbian S60 war vor iOS/Android zur Hochzeit von ICQ die wichtigste Smartphone-Plattform, J2ME auf anderen „Handies“ war ja als Laufzeitumgebung quasi auch ne Plattform, um Anwendungen laufen zu lassen. Hatte nur fast keiner mobiles Internet geschweige denn Ahnung davon sich das zu installieren. Und als Android dann wichtig wurde, gabs auch da Multi-Messenger, die ICQ unterstützten, IM+ zum Beispiel. Nur da war ICQ dann hierzulande gefühlt schon tot…

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