Huawei P8 Lite ausprobiert: schick, schlank und günstig

artikel_huaweip8liteNachdem Huawei mit dem Smartphone P8 bereits ein sehr gutes Stück Hardware abgeliefert hat, soll es für Menschen, die nicht so hohe Ansprüche an die Technik haben, mit dem Huawei P8 Lite eine leicht abgespeckte Variante des Smartphones geben. Ich hatte das Gerät nun über einen längeren Zeitraum im Einsatz und habe mir angeschaut, wie sich die Lite-Version des P8 im Alltag so schlägt. Da es sich um ein vergleichsweise günstiges Gerät handelt, wurde dies in die Beurteilung mit einbezogen. Was ich persönlich vom Huawei P8 Lite halte, lest Ihr in den folgenden paar Zeilen.

Das Huawei P8 Lite kommt mit einem 5 Zoll IPS-Display. Das ist für heutige Verhältnisse schon fast als kompakt zu bezeichnen und in der Tat lässt sich das Smartphone dank des schmalen Rahmens auch gerade so noch einhändig bedienen. Abhängig von der eigenen Handgröße versteht sich. Das Huawei P8 Lite kommt in einem Kunststoffgehäuse, der Rahmen sieht zwar metallisch aus, ist aber ebenfalls aus Kunststoff. Nichtsdestotrotz fühlt sich das Gerät keinesfalls billig an, wenn man es in der Hand hält.

Huawei_P8Lite_front

Eine Besonderheit des Huawei P8 Lite ist die Dual-SIM-Funktion. Wie auch bei anderen Geräten von Huawei muss sich der Nutzer entscheiden, ob er in den zweiten verfügbaren Slot eine zweite SIM-Karte oder eine microSD-Karte einlegt. Beides gleichzeitig ist nicht möglich. Wem die 16 GB interner Speicher also nicht ausreichen, muss auf Dual-SIM verzichten.

Auf den ersten Blick ist das Huawei P8 Lite dem P8 sehr ähnlich, aber das kann man wohl von einem Großteil der heute verfügbaren Smartphones behaupten. Der Unterschied liegt im Detail. Durch das Kunststoffgehäuse fehlen zum Beispiel die Antennen-Trenner im Rahmen und auch die Kantenübergänge sind anders gestaltet. Das Huawei P8 Lite hat keine scharfen Kanten, sodass es angenehm in der Hand liegt. Dank der leicht strukturierten Rückseite rutscht es zudem nicht so leicht aus der Hand, wie dies bei glatten Geräten häufig der Fall ist.

Huawei_P8Lite_back

Der Rahmen beherbergt auf der rechten Seite die Lautstärkewippe, den Powerbutton und die beiden Slots für SIM- und microSD-Karte. Auf der Oberseite befindet sich der 3,5 mm Headset-Anschluss, auf der Unterseite gibt es den microUSB-Anschluss sowie Lautsprecher und Mikrofon. Auf der linken Seite ist der Rahmen nicht unterbrochen.

Die Vorderseite bietet vor allem Display, aber auch die Frontkamera und die Sensoren sind zu sehen. Auf der Rückseite befindet sich die Kamera und der LED-Blitz. Diese sind in einem optisch abgetrennten Bereich untergebracht, stehen aber nicht aus dem Gehäuse hervor. Das Gerät sieht insgesamt sehr schlicht aus, keinesfalls negativ gemeint, kann man immer auf den Tisch legen, ohne dass die Leute aufgrund des Designs schreiend weglaufen müssten.

Laut Datenblatt bewegt sich das Huawei P8 Lite typisch in der Mittelklasse. Huawei setzt auch bei diesem Modell auf einen Kirin SoC, ein Kirin 620 kommt zum Einsatz. Dieser bietet 8 Kerne, die mit 1,2 GHz takten. Bei der GPU handelt es sich um eine Mali 450, dem Prozessor stehen zudem 2 GB RAM zur Seite.

[color-box color=“blue“ rounded=“1″]Die technischen Hauptmerkmale des Huawei P8 Lite:

Display: 5 Zoll IPS LCD, 1280 x 720, 294 ppi
Prozessor: Kirin 620 Octa-Core (1,2 GHz, 64-Bit), Mali 450 GPU
Arbeitsspeicher: 2 GB RAM
Speicher: 16 GB, erweiterbar per microSD
Kamera: rückseitig 13 Megapixel, Blende f/2.0, FullHD-Video mit 30 FPS, Vorderseite 5 Megapixel
Akku: 2220 mAh
System: Android 5.0, EMUI 3.1
Abmessungen: 143 x 70,6 x 7,7 mm
Gewicht: 134 Gramm[/color-box]

Das HD-Display des Huawei P8 Lite hinterließ bei mir einen überraschend guten Eindruck. Ich bin zwar kein Fan der QHD-Displays, will aber sehr wohl keine Pixel mit bloßem Auge zu sehen bekommen. 1280 x 720 Pixel auf 5 Zoll schaffen dies zwar nicht ganz, man muss aber schon sehr genau hinsehen, um Pixel einzeln wahrnehmen zu können. Das Display ist außerdem angenehm hell, allerdings sorgt die Displaybeschichtung dafür, dass es bei ungünstiger Sonneneinstrahlung eher als Spiegel durchgehen würde. Eine Ablesbarkeit ist in extremen Lichtsituationen so gut wie nicht möglich.

Huawei_P8Lite_power

Auf Eingaben reagiert der Touchscreen prompt, sowohl im System selbst als auch in anderen Anwendungen. Zur flotten Reaktion trägt natürlich auch der Kirin 620 SoC bei. Zwar liegen die Kirin SoCs in Benchmark leicht hinter der Konkurrenz von Qualcomm, das macht sich während der normalen Nutzung aber nicht großartig bemerkbar. Apps starten schnell und auch wenn für das Smartphone mehr zu tun ist, gibt es selten größere Denkpausen. Die „gängigen“ Apps laufen tadellos auf dem Huawei P8 Lite.

2 GB RAM liegt etwas unter dem, was wir heute in High-End-Geräten sehen, ist aber für dieses Gerät ausreichend. Soll heißen, im Gesamtpaket passt das schon, mehr wäre im Zusammenspiel mit den anderen Komponenten nicht nötig. Das ist dann wieder so ein Punkt, an dem man auch auf den Preis des Gerätes schauen muss. Für knapp über 200 Euro kann man eben keine High-End-Ausstattung erwarten. Aber mit 2 GB RAM steht Huawei im Bereich dieser Preisklasse schon sehr großzügig da, immer wieder sehen wir auch günstige Smartphones, die nur mit 1 GB RAM ausgestattet sind.

Auch 16 GB Speicher sind in Ordnung, wobei es hier eben darauf ankommt, ob man den zweiten SIM-Slot für eine SIM- oder microSD-Karte nutzt. Speicher kann man in der Regel nie genug haben, allerdings gibt es heute bereits zahlreiche Cloud-Lösungen, die Platz auf den Geräten schaffen. Hängt immer sehr vom persönlichen Bedarf ab. Wer zum Beispiel Filme auf dem Smartphone speichert, wird schnell an die Grenzen stoßen, wenn er keine microSD-Karte nutzen kann.

Huawei_P8Lite_EMUI_01

Rückseitig stattet Huawei das P8 Lite mit einer 13 Megapixel-Kamera aus. Eine 13 Megapixel-Kamera kommt auch im P8 zum Einsatz und wusste dort auch sehr zu gefallen. Ähnlich ist es auch beim P8 Lite. Die Kamera macht alles in allem sehr gute Bilder, kann aber nicht ganz mit der Performance der Cam im P8 mithalten. Ob das an der Kamera selbst, der Software oder dem Prozessor liegt, kann ich nicht beurteilen und es ist auch nicht unbedingt relevant, das es nun einmal so ist.

Die Kamera-App kommt mit jeder Menge Features, die Aufnahmen in jeder Situation so einfach wie möglich gestalten sollen. Das klappt auch ganz gut – solange das Licht stimmt. Wird es etwas dunkler, kommt die Kamera schnell an ihre Grenzen und ist auch nicht mehr mit der Cam des P8 vergleichbar. Das ist zwar schade, aber macht das Smartphone deswegen nicht schlechter. Auch hier muss wieder beachtet werden, dass man sich eben kein High-End-Gerät anschafft. Ein paar unveränderte Originalbilder könnt Ihr hier einsehen.

Die Frontkamera löst 5 Megapixel auf. Wem diese Auflösung für Selfies zu viele Details enthält, kann auch den Beautify-Modus zurückgreifen. Je nach gewünschter Stärke, wird mit einem Weichzeichner das Gesicht bearbeitet, sodass ein perfektes Bild entstehen soll. Gut dosiert eingesetzt, entfernt dieser Modus tatsächlich den ein oder anderen Makel, kann aber mit einer Bildbearbeitung im Nachhinein nicht verglichen werden.

Huawei_P8Lite_Cam

Telefonieren kann man mit dem Huawei P8 Lite auch, viel gibt es dazu nicht zu sagen. Die Sprachqualität ist in Ordnung, Dual-SIM funktioniert und es klingelt auch, wenn man angerufen wird. So oft kommt das bei mir glücklicherweise nicht vor, es gibt ja genügend andere Kommunikationsformen.

Wer sich für ein Huawei-Smartphone entscheidet, muss sich auch erst einmal mit den EMUI 3.1 Anpassungen anfreunden. Ich selbst nutze meist ein Huawei als „Blog-Androiden“, mir gefällt die Oberfläche, da sie meinem Daily Driver iOS doch sehr ähnlich ist. Sollte das Standard-Design nicht zusagen, kann man die optische Erscheinung auch mittels Themes anpassen. Diese stehen kostenlos in einer großen Auswahl zur Verfügung.

Huawei_P8Lite_EMUI_02

Wer gar nichts mit EMUI 3.1 anfangen kann, hat natürlich immer die Möglichkeit, mit einem anderen Launcher einzugreifen. Android ist hier ja offen genug, um solche Anpassungen unkompliziert zu erledigen. Man sollte aber EMUI durchaus einmal eine Chance geben, es gibt einige nützliche Features, die einem beim Einsparen von Akku- und Datenverbrauch helfen können. Oder die Benachrichtigungszentrale ist als Timeline dargestellt, auch eine sehr übersichtliche Angelegenheit.

Der Akku scheint mit 2.220 mAh etwas schwach auf der Brust und das Huawei P8 Lite ist auch nicht unbedingt ein Dauerläufer. Nutzt man das Smartphone viel, sei es um im Web zu stöbern oder unterwegs Musik zu streamen, macht sich das auch bemerkbar. Bei moderater Nutzung, also kaum Hintergrundaktivität, Nutzung von Messenger, Social Networks, Mail und Co. kommt man mit einer Akkuladung auch durch den Tag.

TL;DR

Beim Huawei P8 Lite handelt es sich um ein preiswertes Smartphone, das seinen Namen verdient hat. Es ist kleiner und nicht ganz so leistungsfähig wie der große Namensgeber P8, kann in Sachen Preis-Leistung aber überzeugen. Das Display ist gut, die Arbeitsgeschwindigkeit ist gut, der Akku ist ausreichend. Aktuell wird das P8 Lite bereits ab rund 230 Euro angeboten. Ein fairer Preis für dieses 5 Zoll-Gerät, obwohl man in dieser Preisklasse auch schon zum Huawei-Ableger Honor schielen kann. Nutzer, die ein gutes Gerät in der Mittelklasse suchen, machen hier sicher nicht viel verkehrt. Man merkt einen Unterschied zum P8, aber dieses kostet auch noch einmal 200 Euro mehr. Wer nicht so viel in ein Smartphone investieren will, macht mit dem P8 Lite nicht viel verkehrt.

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*Mitglied der Redaktion 2013 bis 2019*

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14 Kommentare

  1. Mich würde ein Test des bq M5 interessieren. Habt ihr eine Möglichkeit dazu?

  2. Mich würde es interessieren, wie es hier mit den Stagefright-Lücken aussieht. Sind diese gffixt oder wird es updates geben?

  3. $Φ₭₹₳₮€$ says:

    DIese HD bespaße bei budget devices frisst doch ram und produktivität – zudem wird akkukapazität wegen meist eingesparter LTE provider verlohren 4D frisst viel strom. Will ein 2,5 GB 900/800 Pixel Device das auch mal einen zweiten tag durchhält und in eine Hand passt – je schneller man Apps wechseln kann, desto besser

  4. Gutes Review. Saschas Schreibe hat sich echt verbessert.

    Das Telefon fände ich interessanter wenn AOSP-Support gegeben wäre. Aber das is ja bei den Billig-SoCs immer so ne Sache. Als Mittelklasse-Phone für nicht-Flasher aber ganz OK.

  5. mach mal nen Biege Test ! Das ist das reinste Bentgate Phone 😀

  6. Meine Frau hat bisher andere Erfahrungen mit dem Handy gemacht:
    1. Es ist sehr langsam
    2. Netflix oder VLC laufen überhaupt nicht flüssig
    3. Maxdome läuft gar nicht
    4. Es gibt Probleme einen anderen Lockscreen hinzuzufügen (Stellt sich immer wieder zurück und erkennt den „Administrator“ Modus für die App nicht an)
    5. Wenn man per USB eine größere Datei auf das Handy laden will, und das Display sperrt sich (weil automatisch auf 30 Sekunden eingestellt), wird die Übertragung komplett blockiert.
    6. Es gibt kein vernünftiges Support Forum
    7. Es gibt kein CyanogenMod 🙁

    Hat vielleicht jemand einen Vorschlag wie man das alles beheben könnte? 🙂

  7. Einstellungen/apps verwalten/apps Standardeinstellungen/Übersicht

    Dort dann den neuen launcher anwählen und schon bleibt er drinn

  8. @Gast … Jap… Sollte so sein… Hat aber nicht funktioniert. Vielleicht sollte ich dazu sagen, die gängigen Einstellungen habe ich alle schon versucht.

  9. Bluetooth geht nicht, wenn man das Gerät verschlüsselt hat.

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