HTC U Ultra im Test: Klasse Kamera, leider vorerst ohne Sense Companion

Der Name HTC weckt in vielen Gemütern Gleichgültigkeit und Hohn. Zu sehr hat sich das Unternehmen mit einigen Geräten nach seinem HTC One M7 die Finger verbrannt und geriet immer wieder in die Kritik. Vor einiger Zeit jedoch konnte man mit dem HTC 10 endlich wieder ein wenig Marktanteile zurückerobern und präsentierte damit ein Gerät, welches vor allem durch seine gute Kamera aufgefallen ist.

Dieses Jahr versucht der Hersteller mit seinen beiden Geräten der U-Reihe – dem HTC U Play und dem HTC U Ultra – sein Ansehen wieder aufzupolieren. Ob das gelingen könnte, das wollte ich gern einmal anhand des U Ultra für euch herausfinden.

Die Kosten vorweg: Zum Marktstart wird das HTC U Ultra in Schwarz, Blau, Weiß und Rosa angeboten und soll 749 € kosten. Eine Sonderedition mit Saphir-Glas-Body und 128 GB Speicher soll es auch noch geben, diese wird dann 849 € kosten und soll dank der Materialwahl noch mehr gegen Kerben und Kratzer abgesichert sein.

Auch ich war ein wenig vorbelastet, was das Thema HTC angeht. Das M7 meiner Frau bekam damals einen Spannungsriss, der nachweislich ohne Fremdeinwirkung entstanden ist und quer über das gesamte Display verlief. Via Twitter konnte ich einen freundlichen Menschen vom Team dazu bringen, dass wir das Gerät einschicken konnten und dieses am Ende ersetzt bekamen.

Warum erzähl ich das? Nun, jede noch so tolle Handy-Werkstatt weigerte sich damals, das Gerät zu reparieren. Zu sensibel das Display, zu eng verbaut sei die ganze Hardware. Und selbst der hauseigene Dienst reparierte das Gerät nicht, sondern schickte uns nach wenigen Tagen ein komplett neues Gerät zu. Welches nach zwei Wochen exakt denselben Schaden erlitt, nun allerdings noch eingepackt im Versandkarton von der Werkstatt – ein Nexus 5 hatte meine Frau mittlerweile als Ersatz gefunden.

Erster Eindruck

Demnach erhoffte ich mir also vom neuen Ultra, dass es all diese schlechten Eindrücke wieder beseitigen könnte. Zumindest in Hinsicht der Verarbeitung wurde ich zufriedengestellt. Sowohl Display als auch Rückseite sind komplett aus Corning Gorilla Glass 5 gefertigt und sehen dadurch sehr hochwertig aus. Fieses Manko: Bereits nach wenigen Minuten der Bedienung war das Gerät schon mit Fingerabdrücken übersät, das lässt sich bei Glas einfach nicht vermeiden.

Dass die Bilder frei von diesen Tappsern sind, liegt an reichlich Einsatz eines Putztuchs 😉 Ansonsten ist das Gerät durchweg top verarbeitet, der Druckpunkt der Tasten passt perfekt. Beim ersten Überblick fiel dann auch direkt der fehlende Klinken-Port ins Auge. Kopfhörer werden mitgeliefert und per USB 3.1 Gen 1 Typ-C angeschlossen oder aber man setzt auf eine Bluetooth-Lösung. Dann verzichtet man aber auf die HTC-eigene Usonic-Technologie, auf die ich später noch zu sprechen komme. Werfen wir doch mal einen Blick auf die Hardware:

Key Specs HTC U Ultra

Abmessungen/Gewicht: 162,41 x 79,79 x 3,6 (-7,9) mm / 170 g

OS: Android 7.0 Nougat mit HTC Sense

Display: Super LCD 5,7 Zoll QHD (2560 x 1440) + 2.0 Zoll Dual Display (160 x 1040) – 513 ppi

Material: komplett Corning Gorilla Glass 5

Prozessor: Snapdragon 821, 64 Bit Quad-Core mit bis zu 2,15 GHz

Arbeitsspeicher: 4 GB RAM

Speicher intern: 64 GB (erweiterbar bis zu 2 TB via microSD)

Hauptkamera: 12 MP (HTC UltraPixel 2), PDAF, Laser-Fokus, OIS, Blende: ƒ/1.8, Saphir-Linse, 4K-Video mit 3D-Audio möglich

Frontkamera: 16 MP (HTC UltraPixel Modus), ƒ/2.0-Blende, zahlreiche Selfie-Modi, Full HD Videoaufnahmen

Sound: HTC Usonic, HTC BoomSound HiFi-Edition, 4 Mikros für 3D Audio-Aufnahmen, Rauschunterdrückung

Sensoren: Umgebungslicht-, Annäherungs-, Motion-G-, Kompass-, Gyro-, Magnet-, Fingerabdruck-Sensor

Akku: 3.000 mAh Kapazität, Laufzeit laut Hersteller: Gespräch (3G/4G) bis zu 26 Stunden, Standby (3G/4G) bis zu 13 Tagen, QuickCharge 3.0

GPS: GPS, A-GPS, GLONASS, BeiDou

Netze: 

  • 2G/2.5G – GSM/GPRS/EDGE (850/900/1800/1900 MHz)
  • 3G UMTS (AWS/850/900/1900/2100 (B4/B5/B8/B2/B1), HSDPA 42, HSUPA 5.76)
  • 4G LTE (bis zu 600 Mbps)
  • FDD: Bänder B1/B2/B3/B4/B5/B7/B8/B12/B17/B20/B28
  • TDD: Bänder B38/B39/B40/B41 mit 2CA, 3CA
  • VoLTE, Wi-Fi Calling
  • Support Cat 11 LTE, Download bis zu 600 Mbps, Upload bis zu 50 Mbps

Anschlüsse/Verbindungen: NFC, Bluetooth 4.2, Wi-Fi 802.11 a/b/g/n/ac (2.4 & 5 GHz), USB 3.1 Gen 1, Typ-C

Zusätzlich: HTC Sense Companion als persönlicher Assistent (kommt vermutlich im Laufe des zweiten Halbjahres 2017), nanoSIM, Sensor Hub, Always On-Sprachbefehle

Performance

Man spürt bei der Bedienung des U Ultra durchaus, dass hier ein immer noch flotter Snapdragon 821 gepaart mit 4 GB RAM vernünftige Arbeit verrichten. Es hakt während der Routine-Bedienung nirgends und auch Games wie Asphalt 8 zeigen dem Gerät noch nicht seine Grenzen. Natürlich habe ich auch einmal die üblichen Benchmarks das U Ultra bewerten lassen, das Ergebnis ist dann aber eher ernüchternd, wenn auch zu erwarten:

Der AnTuTu-Benchmark spricht von 138.542 Punkten und platziert das Gerät mal eben auf Platz 22, hinter dem S7 Edge oder auch weit hinter dem ZTE Axon 7.

Benchmark-Ergebnisse sollten immer mit ein wenig Distanz betrachtet werden. Die Resultate vom HTC U Ultra wirken zwar leicht ernüchternd, allerdings ist die verwendete Hardware durchaus immer noch zukunftssicher und dürfte die meisten Anwender im täglichen Einsatz überzeugen. Auch im Test gab es hier von meiner Seite nichts zu bemängeln.

Android 7.0 mit HTC Sense UI

Die Oberfläche des vorinstallierten Android 7.0 erinnert immer noch stark an Stock Android, hat allerdings wieder einmal HTCs Sense-UI verpasst bekommen. Wer bisher schon mit Android seine Erfahrungen hat, dürfte hier auf keinerlei Bedienungsprobleme stoßen.

Neu hingegen ist zusätzliche Dual Display neben der Frontkamera. Hier lassen sich unter anderem Wetterberichte, favorisierte Kontakte oder auch beliebte Apps ablegen und aufrufen. Das geht flott von der Hand und stört auch nicht beim Herunterziehen der Benachrichtigungsleiste. Allerdings fehlt für mich persönlich hier einfach der wirkliche Nutzen.

Ich komme immer noch schnell genug über Homescreen und App Drawer an die gewünschten Apps oder Kontakte. Lediglich das Anzeigen von Benachrichtigungen währenddessen der Hauptbildschirm ausgeschaltet ist, finde ich hilfreich. So nimmt das zusätzliche Display nur unnötig Platz ein und macht das HTC U Ultra so größer als es eigentlich sein müsste. Immerhin misst allein das Standard-Display schon 5,7 Zoll.

Klang

Anhören wollte ich mir das Gerät selbstverständlich auch ausgiebig. Dazu hielten dann wieder einige Playlists innerhalb von Spotify her, welche ich in der höchstmöglichen Qualität abspielen ließ. Dazu sei wieder einmal erwähnt, dass es sich hier lediglich um einen subjektiven Eindruck handelt, der bei jedem von euch anders ausfallen kann.

Wer Wert auf einen vernünftigen Eindruck legt, der sollte das Gerät beim Händler vor Ort nach dem Release unbedingt selbst ausprobieren. Bluetooth-Kopfhörer wirken da Wunder 😉 Beim Telefonieren macht vor allem auch die Rauschunterdrückung eine gute Arbeit, sowohl ich als auch mein Gegenüber konnte keinerlei Störungen oder ähnliches feststellen.

Die Lautsprecher des U Ultra machen einen (fast) durchweg guten Job, was nicht zuletzt an HTCs Technologie BoomSound liegt. Bei hart aufgedrehter Lautstärke kam das Gerät dann aber schon an seine Grenzen – ein unschönes Scheppern ist dann doch gut wahrzunehmen.

Anders verhält sich das beim Einsatz der mitgelieferten Kopfhörer. Diese haben neben einer Kabelfernbedienung vor allem HTC Usonic im Gepäck. Hierbei messen die Kopfhörer bei der Einrichtung das Innenohr des Anwenders aus, um so einen an das Ohr möglichst perfekt angepassten Klang zu bieten. Das klappt erstaunlich gut und der Unterschied zur nicht angepassten Variante lässt sich auch gleich noch wiedergeben. Hier konnte ich die Lautstärke auch jenseits von Gut und Böse erhöhen ohne dass es störende Nebengeräusche von der Soundausgabe gab. Daumen hoch HTC, das kennt man auch anders.

Ausdauer

Auch die Laufzeit des Geräts galt es zu testen. HTC verbaut hier einen 3.000 mAh starken Akku, der sich mit QuickCharge 3.0 flott wieder laden lässt. Zum Test habe ich den PC Mark herangezogen, das Display auf 50 % Helligkeit geregelt und das Tool seine Arbeit machen lassen.

Nach 6 Stunden und 53 Minuten (oder 413 Minuten) war der Akku dann von 100 % runter auf 20 % Restladung. Zieht man nun noch mathematisch die restlichen 20 % ab, dann verbleibt eine Gesamtakkulaufzeit von knapp 8 Stunden und 36 Minuten (oder 516 Minuten) – ein immer noch zufriedenstellender Wert.

Im Tagesszenario kam ich auch immer gut über den Tag. Dabei umfasst meine persönliche Nutzung das gelegentliche Telefonieren, viel Twitter und Messenger und eben ab und an abends Musik hören per Stream. Beim Zu-Bett-Gehen stand der Akku oft noch bei über 30 %, wenn ich viel fotografiert habe waren es dann auch schon mal unter 10 % Rest. Das Laden zur Nacht war für mich also gewissermaßen unabdingbar.

Kamera

Wenn mich etwas am HTC U Ultra wirklich richtig überzeugt hat, dann ist das die Kamera. Diese baut auf der im HTC 10 verbauten Technik auf und wurde noch einmal um einiges verbessert. Auch im Ultra werden die Fotos mit 12 MP geknipst und das bei einer angenehm großen ƒ/1.8-Blende. Das Objektiv ist damit um einiges lichtstärker als das anderer Smartphones. Reicht das, um in der Praxis dann auch wirklich überzeugend abzuliefern? Tut es!

Das Fotografieren und Aufnehmen mit dem HTC U Ultra macht gelinde gesagt einfach Spaß. Die Bilder sind an den richtigen Stellen knackig scharf und farbintensiv. Das aktuelle Wetter gibt da leider aktuell nicht so viel Farbspektrum her, daher habe ich dafür ein wenig Sohnemanns Spielzeug herangezogen. Die Fokussierung ist dank der verwendeten Technologie blitzschnell, Unschärfe wird in den meisten Fällen korrekt dargestellt.

Die Kamera-App verfügt über alle bekannten Modi, wie dem Pro Modus, die Automatik und natürlich auch den Selfie-Mode. Dieser kommt selbst noch einmal in den unterschiedlichsten Ausführungen. So lassen sich simple Selfies schießen, ein Selfie-Panorama aufnehmen (gut für größere Gruppen) oder aber man kann die Software dazu veranlassen, einen Beauty-Filter über eure Aufnahmen zu bügeln.

In meiner Galerie könnt ihr sämtliche (leicht komprimierten) Fotos aus meinem Test einsehen, die Aufnahmen gibt es hier als *.Zip zum Download. Die meisten Aufnahmen sind dabei als schneller Snapshot unter Verwendung des automatischen Modus entstanden, so wie ich die meisten meiner Bilder knipse.

Sollte ich mal einen anderen Modus verwendet haben, kann man das in den Bildinformationen in der Google Fotos Galerie lesen. Ich denke, die Bilder können einen ersten recht guten Eindruck vermitteln. Hier legt ja jeder für sich persönlich fest, was ihm am wichtigsten ist – scharfe, farbechte Fotos, die wahnsinnig schnell fokussiert wurden sind genau das, wonach ich suche.

Was gibt es zur Kamera noch zu sagen? Ja, sie steht wie bei mittlerweile so vielen Geräten recht weit heraus. Wer das Gerät nackt nutze, könnte sich da früher oder später dran stören. Spätestens dann, wenn man es auf dem Tisch ablegt und das Gerät nicht plan liegt. Aber mal ehrlich – die meisten Nutzer stören sich vermutlich viel eher an den optisch gut wahrnehmbaren Fingerabdrücken und würden allein deswegen sehr schnell zum Case greifen. Meinem Testgerät lag eine transparente PVC-Hülle bei, die das Gerät zum einen besser greifen lässt, zum anderen aber das Problem der herausstehenden Kamera hinfällig macht.

Fingerabdruck-Sensor

Was bei den aktuellen Androiden neben hervorstehenden Kameras außerdem schon fast zum Standard gehört, ist ein Fingerabdruck-Sensor. Dieser befindet sich beim U Ultra auf der Vorderseite und wurde in den Homebutton integriert. Der Button ist nicht klickbar, reagiert als rein auf die Touch-Eingabe und gibt kurzes Vibrations-Feedback.

Die beiden sonstigen Navigations-Buttons blenden sind beim Berühren dann gemäß Standard-Einstellung kurz mal automatisch ein. Sowohl das Einrichten als auch die Erkennung des Fingerabruck-Profils erfolgen ausgesprochen schnell. Fehlerhaft erkannte Fingerabdrücke gab es während des gesamten Testzeitraums keine. Da ich sonst hauptsächlich Nutzer eines iPhones bin, ist es für mich angenehm, dass sich der Sensor auf der Vorderseite befindet. Ich entsperre gern auch mal das Phone während es richtig herum auf dem Tisch liegt. Auch das ist natürlich eine rein subjektive Erfahrung und kann für jedermann anders ausfallen.

Display

Das Display des HTC U Ultra hinterlässt bei mir einen positiven Eindruck. Es bietet kräftige Farben und eine wirklich ordentliche Pixeldichte. Das Dual Display am oberen Bildschirmrand hatte ich bereits bewertet – nett aber nicht DAS Feature überhaupt. Im Querformat blendet es sich automatisch aus, um nicht bei der Bedienung zu stören. Ich hätte zum Thema Blickwinkelstabilität gern Positives zu berichten, aber hier macht eine Eigenschaft des verwendeten Materials einiges kaputt: Es spiegelt ohne Ende. Bei der üblichen Handhabung stört das wenig, aber auch hier kann man schon erkennen, dass gerade Lichtquellen in der Umgebung Spiegelungen hervorrufen.

Betrachtet man das Display dann beispielsweise in einem Winkel von 45°, dann erkennt man tatsächlich nicht mehr so viel vom Bild. Sicher ist das immer eine Frage der Umgebung in der ich mich befinde. Nichtsdestotrotz möchte ich ein 749 €-Smartphone im Sommer im Park genauso gut verwenden können wie im tiefsten Winter in der hintersten Ecke meines Daddelzimmers. Für mich persönlich ist das leider ein recht ärgerlicher Aspekt, da ich die sonstige Verwendung von Corning Gorilla Glass 5 durchaus begrüße.

Was ist mit dem Sense Companion?

Ach ja, da gab es ja noch ein Feature, dass gerade das HTC U Ultra so besonders machen sollte: Den Sense Companion. Einen persönlichen Assistenten, der den Nutzer des Smartphones nach und nach besser kennenlernen soll und ihm im Alltag ein wahre Hilfe sein soll. Tja, was ist damit? Keine Ahnung, der Companion war auf den bisher ausgelieferten Geräten schlicht noch nicht installiert und soll aller Voraussicht nach auch erst ab der zweiten Jahreshälfte über den Google Play Store zugänglich gemacht werden. Hier einmal die Beschreibung des Features, wie es der Hersteller auf seiner Website zum Gerät bewirbt:

Wir stellen vor – HTC Sense Companion1. Dieser persönliche Begleiter lernt ständig von Dir und den Dingen, die Du jeden Tag machst. Er schlägt vor, dass Du Dich wärmer anziehst und Dich früher auf den Weg zur Arbeit machst, wenn Schneefall vorhergesagt wird. Oder er erinnert Dich daran, eine Power Bank auf längere Reisen mitzunehmen. Er schlägt Dir sogar ein Restaurant vor, wenn Du übers Wochenende verreist und reserviert Dir einen Tisch2. Das Beste daran aber ist, dass er sich weiterentwickelt und Dich im Laufe der Zeit immer besser kennenlernt.

Das HTC U Ultra ist mit einer eingebauten Stimmerkennung ausgestattet. Es erkennt Deine Stimme und antwortet. So kannst Du einfach Dein Phone entsperren, eingehende Anrufe annehmen oder ablehnen2, einen Alarm ausschalten2, Nachrichten versenden und sogar freihändig die Navigation starten. „

1 Funktion kann 2017 heruntergeladen werden und ist möglicherweise noch nicht auf dem HTC U Ultra vorinstalliert. Die Installation setzt eine Internetverbindung, den Download und die Zustimmung zu einem HTC System-Update voraus.

2 Der HTC Sense Companion bezieht Informationen von Webseiten und Datenbanken von Drittanbietern; HTC ist nicht verantwortlich für die Genauigkeit der Inhalte von Drittanbietern.

Es scheint, als habe man das Gerät einfach so schnell wie möglich noch rechtzeitig VOR dem Mobile World Congress 2017 an die Tester verteilen wollen, egal in welchem Zustand der Sense Companion bis dahin war. Sicherlich ist es besser wenn das Feature auch wirklich funktioniert bevor es die ersten Personen testen und bewerten sollen, nichtsdestotrotz ärgert es mich persönlich schon ein wenig. Der Companion sollte ein Vorzeige-Element des U Ultra darstellen und landet nun erst auf den Geräten, wenn diese bereits bei den gutwilligen Käufern im Einsatz sind. Zumal nun auch der vom Pixel bekannte Google Assistent auf den meisten Geräten mit Android 6.0 Marshmallow Einzug halten soll.

Mein vorläufiges Fazit

Bezugnehmend auf das Fehlen eines wichtigen Features des Geräts, möchte ich mich aktuell maximal zu einem vorläufigen Fazit hinreißen lassen. Vielleicht überzeugt der persönliche Assistent am Ende doch dermaßen, dass andere Mankos des HTC U Ultra unwichtig werden. Beim Gerät selbst handelt es sich um ein wirklich solides Stück Technik, das sich nicht nur hochwertig anfühlt und bedienen lässt, sondern vor allem durch seine hervorragende Kamera und die Usonic-Technologie zu überzeugen weiß.

Ein Case ist in meinen Augen Pflicht, daran wird auch das Saphir-Glas der Sonderedition nichts ändern können. Andauernde Fingerabdrücke auf einem Handy nerven einfach. Das Dual Display ist eine nette Dreingabe, macht das Gerät aber nur unnötig größer und bietet am Ende nicht ausreichend Mehrwert. E

inen Fingerabdruck-Sensor wie am U Ultra wünsche ich mir hingegen in Zukunft für viele andere Geräte – schnell und zuverlässig. Die Leistung dürfte für ein Smartphone in der Preisklasse schon besser ausfallen, reicht aber für die meisten Anwendungsszenarios mehr aus genug – selbst ruckelfreiem Gaming steht hier nichts im Wege.

Doch gerade die Kamera macht das HTC U Ultra zu einem Handy, welches seine Abnehmer finden wird. Ob das reicht, um HTCs Image wieder gerade zu rücken? Meiner Meinung nach nicht, der zur Verteilung fehlende Sense Companion könnte ein „guter“ Hinweis darauf gewesen sein, wie es mit dem Gerät mal weitergehen könnte. Schade, HTC – aber die Käufer sind hier nun mal sehr sensibel. Gerade dann wenn es um so einen stolzen Preis geht. Was außerdem vielen bisherigen Interessenten sauer aufstoßen dürfte ist, dass das HTC U Ultra ohne IP-Zertifizierung kommt und damit nicht geschützt vor Wasser ist, trotz allem hochwertigem Material.

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Nordlicht, Ehemann und Vater. Technik-verliebt und lebt fürs Bloggen. Außerdem: Mail: benjamin@caschys.blog / Mastodon

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6 Kommentare

  1. HTC… Ich trauere immer noch meinem HTC HD2 nach

  2. Nie wieder HTC! So sehr ich das M7 mochte, der Support vergraulte mit diese Firma auf ewig. 4 mal Einschicken, dabei das Gerät total zerkratzt und mit an jeder Ecke abstehendem Display zurück bekommen. Am Ende musste der Händler büßen, HTC weigerte sich bis zum Schluß das Gerät zu ersetzen. Aus vorbei!

  3. @Robert: ich trauere ihm nicht nach, denn ich hab ihn noch. Zwar als „Museumsstück“ in der Vitrine, aber noch immer im funktionsfähigen Zustand. Und was soll ich sagen, wenn ich alle halbe Jahre mal den Akku einlege und das Teil hochfahre (es ist WinMob 7 drauf) bin ich immer wieder beeindruckt wie flüssig alles läuft. Und eigentlich fehlt auch gar keine essenzielle Funktion, weshalb ich mich oft frage, warum ich den Hype um jedes ach so supertolle neue Gerät überhaupt ernst nehme. Genau genommen ist die Entwicklung nur marginal vorwärts gekommen. Aber was soll’s, ich bin halt ein Nerd und kauf mir wegen des Spieltriebs viel zu oft etwas Neues. Sein müsste das nicht…

  4. Hatte M7 und M8,bin bei M9 angekommen,halte das M8 aber für das Beste. Hat das U überhaupt einen Kopfhörer Abschluss ?

  5. Klinke gibt es beim Ultra nicht mehr, nein. Hier werden die mitgelieferten im Test erwähnten Kopfhörer mit USB Typ-C verwendet oder man nutzt eine BT-Lösung.

  6. Tolle Review! Nicht so überkritisch wie andere, sondern nüchtern betrachtet. Habe heute das HTC zum Kampfpreis von 249 Euro im Media Markt Sale erstanden. Bei dem Preis kann man wohl nicht viel falsch machen mit dem Gerät. Bin gespannt, wann der Postbote klingelt!

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