Hintertüren: Apple dementiert Zusammenarbeit mit Behörden

Apple hat gegenüber einem Journalisten der Financial Times dementiert, dass es absichtlich Hintertüren in das mobile Betriebssystem iOS eingebaut hätte, um eventuell Behörden Zugriff auf die iOS-Geräte der Kunden zu geben. Die angeblichen Hintertüren kamen gestern in die Medien, nachdem der Sicherheitsforscher Jonathan Zdziarski auf einer Konferenz über seine Erkenntnisse und Forschungen berichtete.

iPhone 5s

Bei den angeblichen Hintertüren handelt es sich nach Apples Aussagen um Schnittstellen, um etwaige Fehler zu diagnostizieren, zudem benötigen große Firmen mit eingebundenen iOS-Geräten Zugriff.

Ein Nutzer müsse zudem das Gerät entsperren, an den Computer anschließen und diesem vertrauen, damit diese Daten geteilt werden können. Ferner betonte Apple, dass man noch nie mit einer Behörde irgendeines Landes zusammengearbeitet hätte, um eine Hintertür in das System einzubauen.

Der Sicherheitsforscher Jonathan Zdziarski, der den Stein ins Rollen gebracht hat, nahm auch bereits Stellung zu Apples Aussagen. Er ist der Meinung, dass diese Funktionen – sofern sie nur für Unternehmens- und Diagnosezwecke gedacht sind – von vornherein deaktiviert sein müssten.

Er weist noch einmal auf die Berichte hin, dass die NSA versuchte, über Desktop-Rechner Smartphones wie das iPhone auszuspähen. Jonathan Zdziarski ist der Meinung, dass jedes Betriebssystem Daten zur Diagnose senden kann, im Falle Apples ist er der Meinung, dass der Benutzer besser über diesen Umstand informiert werden müsse.

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20 Kommentare

  1. Sony, Money, Weed says:

    Die Konzerne stehen in den USA unter (zum teils geheimen) „Maulkorb“ und dürften so etwas natürlich nie im leben bekanntgeben.

  2. @Sony, Money, Weed
    genau, wenn es nicht geheim wäre, würde es ja Vordertüre heissen und nicht Hintertür 😉

  3. Christoph says:

    Man nenne mich paranoid, aber seitdem auf meinem iPhone letzte Woche in den USA ständig das Symbol für Daten laden in der Titelzeile kreiste, bin ich sehr misstrauisch…

    Ich hatte ALLE Apps manuell gestoppt und selbst die Liste der 50? zuletzt gestarteten Apps geleert. Aufgefallen ist es durch extrem schnelles Verbrauchen des Roaming-Datenvolumens…

    Hatte das vorher nie. Und ich war in Washington DC im Regierungsviertel. Zufall?

  4. Die Konzernen in den USA müssen aber meines Wissens nicht lügen, sondern lediglich schweigen! Was dann doch ein recht großer Unterschied sein kann 😉

    Da man diese „Lücke“ in der Praxis quasi nicht ausnutzen kann, ist die ganze Aufregung darum auch völliger Blödsinn!

  5. @Christoph: die Google App kann dauerhaft dein GPS tracken, obwohl die App nicht gestartet ist. Es ist also einiges im Hintergrund möglich, selbst wenn eine App nicht gestartet ist.

    Passiert in Deutschland beim Kollegen 🙂

  6. Bisher hat Apple Jahrelang auf Fragen zum Thema nicht geantwortet – Paket-Sniffer, HFSMeta u.a. – Zdziarski hat ja bereits erklärt dass diese Werkzeuge weit über Bedürfnisse von Fehleranalyse hinausgehen. Die Erklärung von Apple ist relativ nichtssagend. Es gibt ja auch recht eindeutige Aussagen von NSA Leuten zum Thema.

    Aber andere sind da auch nicht besser, in Windows ist schon Ende d. 90er – also weit vor 9/11 ein ‚Hintertür-Code‘ entdeckt worden.

  7. Die Aussagen der NSA gibt es eben nicht, höchstens mit viel Fantasie! Und die genannten Dinge stehen selbst in der Apple Dev-Documentation drin. Also kann man hier wirklich nicht von „Hintertür“ sprechen! Zumal sie eben auch nicht wie eine „Hintertür“ funktionieren, wenn du dazu physischen Zugang zum Gerät samt Kennwort benötigst!

  8. Apple kann dementieren wie es will, Tatsache ist und bleibt, daß Firmen in Amerika verpflichtet sind Daten herauszugeben wenn die Behörden dies wollen. Von daher ist ein Dementi unglaubwürdig. Genau deswegen sollte man ja auch Firmen in den Staaten meiden.

  9. Passt aber mit den Fakten zusammen 😉

    Weil es wie schon erläutert keine „Hintertüren“ sind! Zudem auch offiziell von Apple dokumentiert werden!

  10. Wieso gehst du davon aus, dass man den Paketsniffer nicht Remote aktivieren kann? Apple kann über Remote deine Apps löschen, ein häckchen in der Maske für „jetzt lauschen“ wäre da nicht überraschend.
    Das man die verschlüsselten Daten nicht direkt OTA entschlüsseln kann und dafür physikalischen Zugriff braucht kann ich verstehen, ist aber bei aktivierten Sniffer nicht relevant. Für die Anzeige und Verarbeitung müssen sie entschlüsselt werden und dann sendet der Sniffer die Info einfach aus dem RAM.

  11. Süß wie die letzten Applegläubigen immer noch hinter ihrer heißgeliebten Firma stehen.

    Fast wie Kleinkinder denen mit Tränen in den Augen langsam klar wird dass sie unrecht haben, es aber aus Trotz einfach nicht zugeben…

  12. Selbst wenn sie nicht unter dem „Maulkorb“ stehen würden, wäre es wohl ein riesiger Imageschaden den Umstand zuzugeben.

  13. @jo
    also ich persönlich gehe schon länger davon aus, dass die geheimdienste an alle daten kommen, die sie haben wollen. ich sehe auch kein großes problem darin, dass geheimdienste gezielt die daten einer person überwachen können, wenn der anlass besteht. was ich nicht so toll finde, ist die maßenhafte überwachung ohne grund. erst vor wenigen tagen gab es ja den bericht, dass ein großer deutscher provider (telekom?), der zugriff auf einen großteil des deutschen internettraffics hat, dem BND zugriff zum internetknoten in frankfurt gewährt. ich hoffe nur, dass es sich da auch nur um gezielte überwachung handelt.
    was apple auszeichnet ist die gebotene datensicherheit. meine daten werden nicht so massiv zu werbezwecken ausgewertet bzw. ich kann dies gezielt unterbinden.. bei google nicht. und ich bin auf meinen iOS geräten bestmöglich gegen datendiebstahl geschützt, daher mache ich mein onlinebanking auch nur noch übers iphone und nicht am computer.

  14. Namenlos, weil Cookies gelöscht... says:

    „Imageschaden“ ist ein intereressantes Wort.
    Den Firmen geht es eher darum, als um Ihre Kunden. Spannend, oder?
    Als wenn ich andere HW kaufen würde, bloß weil die Fa. XZY einen Imageschaden erleidet, weil sie sich kritisch äussert. Aber es äussert sich ja niemand kritisch. Ich würde da garnicht von Schaden sprechen, sondern eher von Verlust. Aber auch nicht den des Images, sondern den Verlust der (gefühlten) Glaubwürdigkeit.

  15. Denen bleibt ja nichts anderes übrig als zu dementieren. Man stelle sich vor sie würden es zugeben. Apple würde extrem einbrechen. Es ist wie bei anderen Dingen. Man kann Schrauben verwenden um Schränke zusammenzubauen oder um Raketen damit dicht zu machen. Da lässt sich immer leicht herausreden.
    Aber was solls. Entweder nehmen wir es hin, oder schmeißen alle unsere Äpfel in die Tonne…und wer will das schon bei den Preisen die eine zwanghafte Herstellerbindung schaffen. Teuer ist gut, billig ist schlecht, vermittelt das Gehirn. In dem Sinne: Fröhliches Schnüffeln, bis der Zinken abfällt.

  16. Bei Google kann man doch genauso einfach mitlesen.

  17. Apple lügt, denn die Zusammenarbeit von Apple mit der NSA ist ja längst belegt. Das ist PR-Schadensbegrenzung. Ob sie jetzt lügen, weil sie dazu gezwungen werden, oder ob sie lügen, weil ihnen das Image wichtiger ist als die Datensicherheit ihrer User, ist dann schon unerheblich.

  18. @jo
    schön was für dich so alles belegt ist

  19. @¥kens: Wieso gehst du davon aus das es geht? Steht doch klar in den Artikeln etc., das es eben nicht geht! Immer diese Verschwörungstheoretiker…

    @Holgi: Nein, die bräuchten sich auch einfach gar nicht äußern! Was die bessere Alternative wäre, bevor man sonst lügen müsste!

    @Jo: Deine Kommentare sollte man bezüglich Apple Themen sowieso überlesen, da kommt eh nichts gescheites bei raus…

  20. Falls das der Wahrheit entspricht, kann man Apple nicht mal ein Vorwurf machen. Als US Konzern hat man wahrscheinlich keine andere Wahl.

    Und anderen US Konzernen wird es ähnlich gehen.

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