Happy Birthday und Farewell, Xbox 360!

artikel_xboxoneIm letzten November wurde die Xbox 360 zehn Jahre alt. Zehn Jahre, die mal eben vorbeigezogen sind und wo ich mich frage, wo die Zeit geblieben ist. Seit ich damals die erste Xbox in die Finger bekommen habe und so glücklich war, später die Xbox 360 samt HD-DVD-Laufwerk „schießen“ zu können, ist sogar noch mehr Zeit vergangen. Zwar war das Thema HD-DVD recht schnell weg vom Tisch und die Blue Ray setzte sich durch, aber die Xbox 360 blieb ein fester Bestandteil meines Wohnzimmers – zumindest bis zur Xbox One. Zehn Jahre sind nun wirklich um und Phil Spencer, seines Zeichen Kopf von Microsofts Unterhaltungssparte, nimmt nun offiziell Abschied, denn alles Gute geht einmal – auch die Xbox 360, zumindest ein bißchen.

In seinem Blogbeitrag holt Spencer weit aus und erklärt, wie die Xbox 360 das Thema „Gaming“ bei Microsoft erst einmal neu definiert hat und wie man seinerzeit die Entwicklung der Xbox 360-Hardware, der einzelnen Dienste und des Spieleportfolios auf die Reise gebracht hat.

Franchises wie Gears of War hatten hier ihren Beginn und Titel wie Halo nahmen auf der Xbox 360 erst richtig Fahrt auf. Auch Kinect wurde auf dieser Konsolengeneration von Microsoft aus der Taufe gehoben und das Fan-Feedback sorgte für Dashboard-Aktualisierungen und System-Updates, die bei mir bis heute noch den Eindruck vermitteln, keine klassische Konsole, sondern vielmehr einen PC zu besitzen.

Laut Phil Spencer habe man die klassische Xbox mit der Xbox 360 bis hin zur aktuellem Spieler-Community weiterentwickelt und die Konsole weg von der reinen Zockermaschine zum geliebten Spiele- und Entertainment Hub gemacht, wie er heute Teil des eigenen Wohnzimmers ist. Über 78 Milliarden gespielte Stunden, fast 486 Milliarden Punkte an Gamer Scores, 27 Milliarden Xbox-Achievements und 25 Milliarden Stunden verbrachter Zeit in einzelnen Apps über die Xbox 360-Spielzeit sprechen eine deutliche Sprache.

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Der Kreis wurde im letzten Jahr durch die Xbox One-Abwärtskompatibilität geschlossen und bereits da wusste man schon: Die Möglichkeit, die alten Spiele auf Microsofts aktueller Konsole abzuspielen, war nicht nur ein feiner technischer Zug, sondern auch ein kleiner Abgesang auf die Xbox 360. Nun werde man aber von der Realität eingeholt, ein zehn Jahre altes Produkt noch weiter herstellen zu müssen und sei zu dem Entschluss gekommen, Lebewohl zu sagen und die Produktion der Xbox 360 einzustellen, wobei verbleibende Einheiten natürlich noch verkauft werden.

Da es noch viele aktive Spieler gibt, die die Vorgängerkonsole noch nutzen, hat Phil Spencer die folgenden Punkte explizit erwähnt, um den bittersüssen Abschied ein wenig erträglicher zu machen:

  • Xbox Live-Dienste für die Xbox 360 werden nach wie vor möglich sein, darunter das Online Multiplayer-Gaming, Zugriff zu den bisher genutzten Apps und Nutzung von Games und Deals with Gold
  • Auch Xbox Live-Server, die die Xbox 360 unterstützen, bleiben online und sollen auch weiterhin das Online-Gaming ermöglichen
  • Der Verkauf von über 4000 Spielen und Zubehör für die Xbox 360 wird sowohl im Fachhandel als auch im Online Store – solange der Vorrat reicht – weitergeführt
  • Support für die Xbox 360-Hardware gibt es auch weiterhin
  • Verfügbare und unterstützte Xbox 360-Spiele werden ohne zusätzliche Kosten auch weiterhin auf der Xbox One spielbar sein

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Phil Spencer schliesst seinen Beitrag mit einem Dank an die Xbox-Community, darunter Spieler, Entwickler und Publisher, die soviel Leidenschaft und Kreativität auf die Xbox 360-Plattform gebracht haben. Dabei weist er auch darauf hin, in den nächsten Monaten weitere Informationen zu Spielen auf der Xbox One, Windows 10 und den Dingen dahinter zu geben.

So nehmen wir also Abschied von einer Konsolengeneration, die zwar die genannten Features mitgebracht hat, dabei freilich aber nicht alleine war: Auch die PlayStation 3, die in unserem alten Wohnzimmer seinerzeit neben der Xbox 360 wohnte, bot schon Online-Spiele, Online-Updates und innovative Spielkonzepte via EyeToy & Co.

Man kann die eine nicht ohne die andere Plattform betrachten und ich bin froh, auch diese Zeit erlebt zu haben, auch wenn ich mich bis heute nicht dafür begeistern kann, erst einmal die Konsole zu aktualisieren oder 25 GB an Patches herunterzuladen, bevor ich spät abends mal eben ein Spiel anwerfen kann.

In diese Sinne: Farewell, gute alte Xbox 360 und vielen Dank für die schönen Stunden – es war eine tolle Zeit!

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Digital Native, der trotzdem gerne das Mittelalter erlebt hätte und chronischer Device-Switcher. Multimediafreak. England-Fan. Freier Autor & Tech Blogger. Hobbyphilosoph. Musik-Enthusiast. Zyniker. Hoffnungsvoller Idealist. Gladbacher Borusse und hauptberuflicher IT-Consultant.

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6 Kommentare

  1. Ah, SkyGo in Gefahr. Xbox 360 ist imho die einzige Möglichkeit SkyGo in HD auf einem großen TV zu schauen.
    Hoffentlich wird die App noch lange funktionieren.

  2. Blu-ray 😉

  3. Ich habe erst gestern Dead Space auf der Xbox 360 zu Ende gespielt und bin nach wie vor überrascht, wie gut das Ding immer noch funktioniert. Grafik hin oder her, gute Spiele reißen einen immer noch mit und wer sich nur als PC-Spieler begreift, sollte sich auf jeden Fall einmal nach einer gebrauchten 360 umsehen und Titel wie Gears of War, Halo oder Red Dead Redemption probieren. Da offenbart sich einem eine ganz neue Welt.

  4. Ach ja, gute alte 360. Du hast mir und meiner Studi-WG wirklich gute Dienste geleistet. Alleine wegen Gears und Guitar Hero 2 hat sich die Anschaffung gelohnt. Keine Ahnung wieviele Stunden wir alleine sämtliche GH-Spiele rauf und runter gezockt haben. UNglaublich, dass sich nie auch nur ein Nachbar beschwert hat.

    Und erst die Nächte die ich auf den Multiplayer-Maps von Gears 1 und 2 verbracht habe….Halo war nie mein Fall. FPS und Konsole, das damit komme ich nicht besonders gut klar.

    Hervorzuheben ist noch das famose Indigame Castle Crashers. Wer es nicht kennt, unbedingt austesten (auf der One).

  5. Oh – dann kann ich jedem, der noch 360-Spiele zocken will, nur zuraten, sich schnell noch eine zu holen.
    Die Abwärtskompatibilität ist nämlich daran gescheitert, dass viele Publisher kein Go dafür geben, weil sie lieber später eine Ultimate Version oder dergleichen herausbringen wollen.

  6. Jetzt bin ich mal gespannt, wie lange die Server wirklich am Leben gehalten werden. Da ist einiges an Geld für XBL Arcade reingeflossen…

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