Große Koalition: Smartphones oder Tablets für alle Schüler

Die Arbeitsgruppe „Digital Agenda“, eine Unterarbeitsgruppe von Union und SPD, hat ihre Beratungen abgeschlossen.  Die Inhalte ihrer Beratungen werden nun der großen Koalitionsrunde vorgelegt und müssen dann noch abgenickt werden. Inhaltlich hat man Forschungsförderung für IT-Unternehmen,  beschleunigte Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung und das Investieren in die IT-Sicherheit auf dem Zettel.
 

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Weitere Punkte finden sich laut Meldung des Mediums Die Welt ebenfalls noch unter Finanzierungsvorbehalt. So auch die forsche Ankündigung, dass man jedem Schüler in Deutschland ein mobiles Endgerät zur Verfügung stellen wolle – also ein Smartphone oder Tablet. Für dieses Projekt veranschlagt man eine halbe Milliarde Euro pro Jahr, zwei Milliarden also für die Legislaturperiode.

Weiterhin soll ein europaweites Gründungs- und Innovationsnetzwerk der Schulen und Hochschulen ins Leben gerufen werden. Insgesamt stehen Forderungen im Gegenwert von 4,5 Milliarden Euro unter Finanzierungsvorbehalt, hier muss die große Koalitionsrunde, beziehungsweise in letzter Instanz die drei Parteivorsitzenden, entscheiden. Auch in den anderen Sparten ist der Bericht durchaus lesenswert, so soll die nationale IT-Sicherheitsbehörde aufgerüstet, eine Meldepflicht für IT-Vorfälle eingeführt und weiterhin gegen den Klarnamenzwang und Cybermobbing vorgegangen werden.

Bleibt die Frage – wer wird es bezahlen?

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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20 Kommentare

  1. …die Schweizer:D
    und wer genau?
    Die Steuerhinterzieher!

  2. „Grundrecht auf ein iPhone“? Was für ein Käse… Die Kids erzählen doch jetzt schon im Bus von ihren 3 Telefonen und ich frag mich jedes mal ob auch nur eins davon sinnvoll genutzt wird. Genauso gut könnten Playstations verteilt werden

  3. Verpflichtende Informatikkurse / -unterrichtsstunden ab der Grundschule fände ich sinnvoller. Aber das ist im deutschen Föderalismus ja nicht machbar.

  4. technik-kids says:

    Ich denke es ist ein Fehler den Kids so eine Technik in die Hand zu geben.
    Kommunikation ohne den Menschen neben sich richtig wahrzunehmen. Das ist in Ordnung wenn man zuhause allein in seinem Zimmer ist.

  5. Dummes Zeugs in meinen Augen. Deutschland hat größere Probleme, als ein kostenloses Telefon für jeden Schüler. Zudem sind die Telefone nach einem halben Jahr für die Schüler altes Eisen.

  6. So ein Grundrecht ist quatsch – zumal es sich die Familien, wenn sie es wollen, heute eh schon leisten können. Aber zum Glück gibt es noch Menschen, die ihrem Kind mit 6 eben noch kein Smartphone in die Hand drücken. Wirklich sinnvoll ist das in dem Alter halt auch nicht – das kommt erst wesentlich später. Und dann reicht eh ein billiges Phone, womit das Kind erreichbar ist. Von Verträgen für Kinder halte ich da schon einmal ohnehin nichts,.. Auch wenn es Allnet-Flats im E-Netz sind.

    Wenn man „digital bilden“ möchte, dann mit sinnvollen Kursen bzw. Fächern in der Schule, wo die Lehrer auch entsprechend geschult und ausgebildet sind. DA krankt es in Deutschland z.T. echt dermaßen. Ist ja eigentlich die Regel das in der Klasse dann 3-4 Kinder/Jugendliche sitzen, die mehr Wissen darüber haben als der Lehrer.

    Auch intelligenter wäre halt eher in die Einrichtung der Schulräume zu investieren. Und das müssen dann halt auch nicht unbedingt mobile Stationen sein… Stand da nicht einmal was von Schüler-Laptops im Raum. Immo genauso unnötig, aber prinzipiell nicht verkehrt. Die Möhren in den Schulen sind ja auch z.T. von gestern und die Anbindung an das Internet sowieso.

  7. Die sollen erstmal die PCs in den Schulen aktuell halten und dann – wie meine vorschreiber schon erwähnten – ordentlich geschulte Lehrer für Informatikkurse einsetzen. Alles andere ist verschwendetes Geld.

  8. Mal wieder ein Paradebeispiel dafür, was für einen unglaublichen Dummsinn Politiker verzapfen, weil, das Geld kommt ja vom Minister.
    Wenn man mal davon absieht, dass sowas nach spätestens einem Jahr Elektronikschrott darstellt: Was will man damit erreichen? Die Leute noch mehr zu Autismus und zu abhängigen Elektronik- und Spielzombies erziehen? Das hat nichts mit Bildung zu tun, sondern mit grenzenloser Verblödung auf Losten der Allgemeinheit.
    Man sollte den Kids das Zeug nicht himterherwerfen, sondern verbieten, damit sie begreifen, dass es auch noch andere Lebensinhalte gibt und man ab und zu auch noch selber denken sollte.

  9. Das einzig sinnvolle wäre, die Schulbücher durch ebook Reader zu ersetzen, damit die Kinder nicht mehr Schulrucksäcke tragen müssen, die teilweise mehr wiegen als sie selbst

  10. Hört sich für mich nach Lobbyismus an. In der Arbeitsgruppe sitzen sicher als Experten Mitarbeiter der Telekom und Co.
    EDV und IT-Aufklärung sollte einfach in den Lehrplan früh aufgenommen werden. Ähnlich wie Sexualkunde. Von mir aus auch unbenoted. Ähnliches könnte man auch mit Sport machen um Diskriminierung zu verhindern.
    Bei EDV, damit reiche Kinder die durch eine bessere Ausstattung Vorteile haben nicht bevorzugt werden. Bei Sport damit körperlich Eigenschaften nicht ins Gewicht fallen.
    Aber das deutsche Bildungssystem sollte erstmal Standardisiert werden und der Föderalismus abgeschafft werden. Es kann doch nicht sein, dass ich mit einem Abi aus Bundesland NRW in jedem EU Land studieren kann, ausser in Bundesland Bayern.

  11. Rainer Zufall says:

    Dazu zitiere ich mal meinen „Lieblingslehrer“ 😀
    http://www.youtube.com/watch?v=Y7ww9p2MQVg
    Zum Thema Schule und Bildung gibt es momentan weit Wichtigeres:
    – Förderalismus abschaffen, es kann ja nicht sein, dass man die Kompetentz über eins der wichtitigsten Themen der heutigen Zeit in 16 Bundesländer einteilt, insb. da hier die Kompetenz eh schon sehr rar gesät ist
    – Bei der Gelegenheit können sie auch gleich die Bundesländer zusammenlegen
    http://de.wikipedia.org/wiki/Neugliederung_des_Bundesgebietes
    – Religionsunterricht abschaffen, da es sich um reine Beeinflussung handelt, da wird ja noch nicht mal erklärt, dass man nicht in einer Kirche sein muss, um ein Christ zu sein, aber was will man erwarten, wenn der Unterricht teilweise von Pfarrern durchgeführt wird
    – Aufklärungsunterricht früher und ausführlicher, nachdem ich erst wieder lesen musste, dass unter Jugendlichen immer weniger verhütet wird
    – Unterricht zur richtigen Ernährung. Eigentlich das Wichtigste überhaupt, heute wird ja der größte Dreck gegessen wobei die Droge Zucker hier in besonders gravierendem Umfang zum Einsatz kommt. Damit könnt man dann auch gleich das Gesundheitssystem massiv entlasten.
    – Zum Thema IT sollten sie mal bei geeigneten Lehrern anfangen und ein technisches Gerät sollte man Kindern erst in die Hand drücken, wenn wenigsten die Basics einer Programmiersprache beherrschen. Wer kann denn heute etwas in diesem Bereich. Die meisten sind ja schon überfordert, wenn sie in meinem Browser keine Suchleiste mit google finden. „Bei dir gibts ja gar kein google“
    Somit klarer Fall von Lobbyismuss, aber wen überrascht das?

  12. Ich kann nicht fassen, dass die wirklich immernoch mit dieser One-Laptop-Per-Child-Mist um die Ecke kommen. Unser Bildungssystem hat wirklich wichtigere Baustellen.

  13. Die Idee mit den Ebook Reader statt Schulbücher finde ich wirklich gut! @Daniel
    Wir mussten immer die dicken Bücher dabei haben und sie wurden meist nicht verwendet, weil es dann meistens doch irgendein ausgedrucktes Arbeitsblatt aus einem anderen Buch gab, wofür dann auch halbjährlich bezahlt wurde. Das war sinnlose Schlepperei.

  14. Oh bitte nicht. Wie schädlich das für Kinder und Jugendliche sein kann weiß man heute in der Hirnforschung, siehe z.B. „Digitale Demenz‘ von Prof. Dr. Dr. Spitzer: http://youtu.be/FnDEF7Aw9HI?t=7m35s (Vortrag zum Thema).

    Kurzzusammenfassung: Computer und Tablets sind ARBEITS- und UNTERHALTUNGSgeräte. Keine LERNgeräte. Die Nutzung zum lernen ist nicht nur weniger effektiv als vergleichbare Offline-Methoden, sondern sie kann sogar schädlich sein (demenz-ähnliche Effekte im Hirn).

  15. So ein Schwachsinn wieder! Die Schulen brauchen Geld für Lehrpersonal und Grundausstattung, nicht für irgendwelchen digitalen Mist, der ständig Mehrkosten verursacht aber keinen Mehrwert bietet. So ein Tablet kann nunmal keinen Lehrer ersetzen. Inzwischen hat man ja sogar Probleme, Vertretungslehrer zu finden, falls jemand ausfällt…

  16. Ich habe gerade schon einen ewig langen Text verfasst und dann die Seite versehentlich weggeklickt (hier sieht man die Inkompetenz von Schülern :D)
    Ich sage nochmal Alles, jedoch ohne Argument (da bin ich jetzt zu faul)
    -Ebook Reader statt Büchern
    -Aktualisierung der PCs in Schulen
    -funktionierenden Beamer in jedem Zimmer
    Mit offizieller Erlaubnis für Smartphones oder Tablets chattet man doch eher noch im Untericht oder? (Nicht dass man das ohnehin schon machen würde (ich persönlich finds auch nich schlecht *hust*))
    Meine leider gelöschten Argumente waren so gut, dass regt mich jetzt auf. D:

  17. Oh man, Politik und Technik. Die werden sich nie verstehen. Kann mich den Vorredner nur anschließen.

    Schließlich betrachte ich es im Bus, die 5. und 6.-Klässler laufen mit ihren Smartphones durch die Gegend, schreiben sich rund um die Uhr WhatsApp-Nachrichten oder hören Musik. In der 7. und 8. Klasse werden dann über den gleichen Dienst Nacktbilder verschickt, nur um die Jungs zu imponieren. Resultat hieraus: Cybermobbing.
    Und in der 9. und 10. Klasse sind die Geräte dann in der Schul-/Handtasche, die auf dem Tisch liegt.

    Und sollten dann die Lehrer mal die Technik nutzen wollen, klappt dies meist nicht. So ist auch der Filmraum an unserer Schule seit mindestens einem Jahr mit einem funktionierenden Beamer ausgestattet, trotzdem steht vorne noch ein Röhrenfernseher mit DVD- und VHS-Player, der auch hauptsächlich genutzt wird, da die Lehrer schlicht und ergreifend nicht mit der Technik umgehen können.

    Ich schließe mich in sofern an, dass **jeder** Klassenraum mit einem Beamer ausgestattet wird, den kann man dann auch
    a) im Unterricht nutzen
    b) leichter ersetzen als diese Whiteboards

    Und zu guter Letzt – aktuelle Systeme wären ein Traum. Kann ja nicht angehen, dass man eine Viertelstunde damit vertrödelt, um die Updates zu installieren.
    Auch dem @Dominion kann ich mit den Argumenten zustimmen, vorallem die Nichtbenotung könnte einen großen Aufschwung bringen (sofern sie richtig eingesetzt wird).

  18. Fast kurios: ein technik-lastiges Blog und die meisten (alle) Kommentare sind eher gegen diese Technik an Schulen…

    Aber gut: dem schließe ich mich nahezu komplett an.
    Was soll die tollste Technik helfen, wenn das Grundübel schon in der „normalen“ Ausstattung und in den Strukturen liegt?
    Eigentlich müßten meiner Meinung nach die Klassen verkleinert werden, damit sich die Lehrer intensiver um einzelnen Schüler kümmern können, mehr Zeit je Schüler vorhanden ist. Dem Föderalismus stehe ich in diesem Fall auch kritisch gegenüber – man will Studienabschlüsse und Berufsausbildungen aus Europa akzeptieren – hat aber mit manch einem Zeugnis oder einer Ausbildung aus Bayern Probleme bei Jobsuche in Hamburg – und anders herum. Abgesehen davon, dass die Lehrpläne unterschiedlich sind, es sogar an einer Schule für ein und das selbe Fach ja nach Lehrer unterschiedliche Bücher gibt.
    Jetzt mit Phone und Tablett zu locken ist letztlich nur medienwirksame Ablenkung, außerdem verdeckt die tolle technisch Ausstattung dann lediglich inhaltliche Mängel.

    Ich bin nicht gegen moderne Technik n Schulen, das muß aber Mittel zum Zweck sein und nicht Selbstzweck.

  19. Also, ich kann es nicht nachvollziehen. Handy nein, Tablet ja. Smartphones fördern Cybermobbing. Schulen versuchen Handys aus dem Unterricht und vom Schulhof zu verbannen. Selbst an Berufsbildenden Schulen liegt die Aufmerksamkeit meist mehr auf den Handys als beim Unterricht.
    Ein Tablett kann ich gut nachvollziehen. Mit Einschränkungen. Das Gerät sollte in sofern gesperrt sein, dass der Schüler nur Unterrichtsinhalte einsehen kann, bzw. Apps, die für den Unterricht gelten und nicht für Spiele oder Soziale Netzwerke oder Nachrichtenfunktionen. Sonst geht das ganze nach hinten los.

  20. Wer braucht das?? Ist doch klar:
    Unsere Wirtschaft braucht immer neue brave Konsumenten. Bald wird Google Glass zum Pflichtprogramm, Omni als Ersatz zum Klassenraum und Sportersatz mit CO2-Prädikat und NSA-Zertifizierung 😉

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