Greenpeace demonstriert im Hamburger Apple Store

Nicht lange ist es her, da überraschte Greenpeace uns mit Zahlen aus dem Hause Apple. Wohlgemerkt keine guten Quartalszahlen, sondern eher negative Zahlen, was unsere Umwelt betrifft. Wer mich kennt, der weiss: ich hab zwar einen Haufen Technik zuhause, schaue aber im privaten Bereich, dass ich die Umwelt so gut es geht schütze.

Soll man bei Apple nach Angaben von Greenpeace angeblich nicht. Greenpeace wirft Apple vor, dass man für die riesigen Rechenzentren für iCloud & Co „schmutzigen Strom“ aus Kohle- und Atomenergie verwendet. Nach Greenpeace-Info versorgt Apple die Rechenzentren für die iCloud zu 83 Prozent aus Kohle- und Atomstrom.

Apple hatte dies vor kurzem bestritten. Laut Apple würde die eigene Anlage weniger Strom verbrauchen, als von Greenpeace berechnet, außerdem würde ein hoher Anteil der Energie aus einem Solar- und Biogas-Kraftwerk stammen.

Die Aussage von Apple, dass der Konzern sein neues Rechenzentrum in Oregon (USA) zu 100 Prozent mit grünem Strom betreiben werde, hält Greenpeace für unglaubwürdig. Denn Apple bezieht Kohlestrom vom größten US-Versorger PacifiCorp und deklariert diesen mithilfe von Grünstrom-Zertifikaten als sauber.

Gegen die dreckige Stromversorgung der iCloud-Rechenzentren von Apple haben Greenpeace-Aktivisten am gestrigen Samstag im Hamburger Flagship-Store protestiert. Unter den Augen der Kunden ließen sie in dem blendend weißen Laden am Jungfernstieg eine Wolke aus schwarzen Luftballons aufsteigen.

Die schwarze Ballonwolke stand dabei für die iCloud-Rechenzentren von Apple. An die Kunden verteilten die Aktivisten von Greenpeace grüne Flyer in Form von Äpfeln. Darin forderten sie dazu auf, im Laden das „schmutzige Geheimnis“ von Apple zu entdecken.

Rund um den Globus demonstrieren Greenpeace-Aktivisten gestern vor Apple-Stores. In einer kürzlich veröffentlichten Greenpeace-Studie schneidet Apple besonders schlecht ab. Das Unternehmen setzt für den Strombedarf seiner iCloud zu 55 Prozent auf Kohle und zu 28 Prozent auf Atomkraft.

Gelungene Aktion – oder was sagt ihr?

(Bildrechte: (c) Bente Stachowske/Greenpeace)

Gefällt dir der Artikel? Dann teile ihn mit deinen Freunden.

Avatar-Foto

Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

Neueste Beiträge

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmst du unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung von dir angegebener, personenbezogener Daten zu.

27 Kommentare

  1. Ist ja eine recht humane aktion. Finde ich gut, dass dort auf so etwas aufmerksam gemacht wird ohne zu Aggressiv zu sein. Greenpeace ist da ja öfter mal etwas… überheblich.

    Ansonsten stollten die großen Anbieter der Cloud mit gutem Beispiel vorran gehen und den kleinen Zeigen wie man Strom sauber bezieht.

  2. Georgios says:

    naja ich sag es mal so…
    wo soll den apple den strom aus den hut zaubern?
    in der usa ist nunmal kohle und atom strom am meisten vertreten und für firmen oder betriebe die mega viel strom brauchen wird es ja nicht wirklich leicht gemacht…
    aber naja sollen sie drauf hinweisen (:

  3. Der Witz ist ja, dass viele Großkonzerne so was absichtlich machen. Es geht da einzig und allein um die Gewinnmaximierung. Man kauft also dreckigen Strom + Zertifikate und vertickert das den Kunden als green. Fällt es nicht auf = gut. Fällt es doch auf muss man gegensteuern und sich dann irgendwann doch green Strom besorgen. Jetzt kommt aber der Witz: In der Zeit wo es nicht aufgefallen ist + raus-zögerungs-zeit nach dem Entdecken hat ein Großkonzern sich schon mächtig die Taschen voll gemacht und bei eventuellen Strafen, zahlt man diese aus der Portokasse. Kenne das auch aus anderen Bereichen…

  4. Ja, es ist wichtig, unsere Uwelt zu schützen, hinter solchen Zielen stehe ich auch vollkommen. Aber anstatt rumzuhuelen, dass Apple solche „böse“ Energie verwendet sollten die Heinsel vielleicht mal darüber nachdenken, was eine 100%ige Öko-Stromversorgung eines solchen Rechenzentrums kosten würde. Sie dürften auch sicherlich zu der Umrüstung ein wenig (Ironie!) Kapital beisteuern.

    Allerdings muss ich auch Dennis Recht geben, das letzte Mal, dass Greenpeace hier bei VW was gemacht hat, wurden sie wegen Hausfriedensbruchs und Sachbeschädigung festgenommen. Von daher hat er durchaus Recht, wenn er sagt, dass sie – was gut ist – nicht so aggressiv aufgetreten sind.

  5. Organisationen wie Greenpeace und Konsorten beachte ich schon lange nicht mehr. Das interessante ist, dass es alle anderen Großkonzerne und Firmen auch so machen…ich schließe mich WobIntosh an.

  6. Das geht den Apples am Arsch vorbei…

    Im übrigen: wenn man mal ausrechnen würde, wieviele Leute völlig unnützes nach YouTube hoch, in die Dropbox rein, nach usw. usw. nur damit alle Kumpels Grinsefotos von anderen Kumpels sehen können –

    DA wird auch einiges an Energie verbraten. Ob nun mit Apple-Teilen oder mit anderen… 😕

    Aber zu Hause schön den Müll trennen. :mrgreen:

  7. Meiner Meinung nach ist diese Augenwischerei seitens Apple keinesfalls angenehm oder schön zu reden (insofern greenpeace recht hat). Dennoch sollten diese Mal überlegen, wie „Grün“ es wäre für ein riesiges Rechenzentrum wie das der iCloud (oder anderer Clouds) extra einen Solarpark aus dem Boden zu stampfen. De Panels müssten produziert, verschifft und montiert werden. Das kostet alles Unmengen an Energie. Ich bin kein experte für Solarzellen und Co, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass man der Umwelt da wirklich etwas gutes tut.

    Wenn dem so wäre, lasse ich mich gerne eines besseren belehren….

  8. Also Apple zahlt an seinen Stromlieferanten zwar einen Ökostromtarif aber weil der Stromlieferant auch Kohle- und Atomstrom verkauft, ist das für Greenpeace egal? Muss ich das verstehen?

  9. „ich hab zwar einen Haufen Technik zuhause, schaue aber im privaten Bereich, dass ich die Umwelt so gut es geht schütze.“
    Hahaha, hab da auch noch einen: Ich fahre mit meinem SUV sowieso nur in der Stadt, da schluckt er nicht so viel. Oder: Ich gehe nur noch auf Zehenspitzen, da ist mein CO2-Fußabdruck viel kleiner. Oder: Meine Schuhe machen zwar Kinder in Bangladesh, aber ich habe ein Patenkind in Aftrika. Oder: Ich bin für niedrige Spritpreise, damit es den Ölkonzernen mal so richtig schlecht geht!

  10. @Lowista:
    hier findest du was zum Thema der Energieschuld von Solarparks
    http://www.szff.ch/files/content/element/497/ETH%20Bericht.pdf

  11. Paul Peter says:

    das Thema „Stromverbrauch“ (und woher der Strom kommt) der „Cloud“ ist noch viel zu wenig im allgemeinen Bewusstsein. Und Apple taugt nun mal für eine öffentlichkeitswirksame Aktion als Lieblings- bzw. Hassfeinbild.

  12. @grenzreiter
    „Das interessante ist, dass es alle anderen Großkonzerne und Firmen auch so machen“
    => Ja wunderbar, war ja klar, daß hier irgendwer das dümmste Argument ever bringen würde.
    Ich sag mal so: „Andere haben auch schonmal jemanden ermordet, also mach ich das jetzt auch!“

    JürgenHugo hat (wieder mal) recht, wir alle sind das Problem. Wir machen uns zu Hause immer schön was vor, wie umweltfreundlich wir wären. Das ist einfach nur Augwenwischerei!

  13. @Justus: Herzlichen Dank =)
    Also wäre es wohl doch eine Alternative.

    Dann greift wohl nurnoch das Argument unser monetarisierten Welt: Es kostet einfach zu viel Geld, um sich so ein Teil für ein Rechenzentrum zu bauen. Warum sollte man es also tun, wenn man nicht gezwungen wird? Den großen Firmen geht doch die Ökobilanz am Allerwertesten vorbei – außer sie wollen bei ihren Kunden Eindruck schinden…

  14. Boah, was für Nervensägen…

  15. @Don:

    „JürgenHugo hat (wieder mal) recht, wir alle sind das Problem. Wir machen uns zu Hause immer schön was vor, wie umweltfreundlich wir wären. Das ist einfach nur Augenwischerei!“

    1) „wieder mal“ klingt gut…

    2) meine Meinung ist aber nicht recht konsensfähig – bei Bloggern ja so und so nicht. Weil das ja alles Gutmenschen sind… – und ich so ironisch/zynisch.

    3) ich bin aber auch ehrlich: ich trenne meinen Müll nicht – kommt alles in den großen Sack (außer Papier) und der in die goße Tonne vorm Haus.

    4) und ich bin weder Apple- noch Windows-Fanboy – ich hasse beides… :mrgreen:

    Windows benutze ich aber viel mehr. So.

  16. …..die Geister die ich rief….. Man muß sich doch mal im klaren darüber sein was man will. Will man
    Coud´s müssen die irgendwie „befeuert“ werden. In Deutschland hat die Telekom vor Jahren Brennsstoffzellen in ihren Rechenzentren aufgebaut um wirtschaftlich und umweltverträglich Energie zu erzeugen, und was ist das Resultat: zu teuer, weil ja geiz geil ist, auch bei Großkonzernen, da regieren die selben Menschen. Ich finde es nur immer wieder komisch alle wollen wir jede erdenkliche Annehmlichkeit, aber etwas nähr dafür bezahlen will keiner….

  17. Extrem schwachsinnige Aktion
    Für seine Rechenzentren verbraucht Apple vergleichweise wenig Strom wenn man das mit richtigen Industriebetrieben vergleicht.
    Und wenn die dann auch noch Grünstrom-Zertifikaten vorweisen können, ist das doch genau die Vorgehensweise die Greenpeace und co für so was überhaupt erst erfunden haben.

    Cachy bleib bei Deinen Leisten! Von consumer Electronik hast Du Ahnugn. Von Energieerzeugung eben nicht. Und Greenpeace eben auch nicht.

  18. Ach Leute,
    wenn man jedem Dreck hinterherlaufen wollte, der in dieser Gesellschaft freiheitlich produziert wird …

    Es ist die Freiheit des Privateigentums, nicht an der Unterhose und dem Bügeleisen, sondern das freiheitlich ausgeübte Recht am Privateigentum an Grund, Boden, Fabriken und was sonst noch eine Gesellschaft zum Überleben braucht, welches möglich macht, all diese Dinge zu einem Zweck zu benutzen, der niemals mit dem Wohlergehen der Menschen zu tun hat: aus Geld maximal mehr Geld machen.

    Die Interessen der Menschen kommen darin nur als Rechengröße vor: Billige, fleißige Arbeitskraft und fußläufige Kaufkraft soweit das Portemonnaie überhaupt reicht. Wieviel kann man maximal rausholen.

    Vielleicht kauft Apple anderen Strom. Aber lohnende Arbeit wird es bei der Herstellung ihrer Geräte nie geben, nur lebenslange Maloche.Bei den ökostrom Herstellern übrigens ebenso.

    Sorry, Casshy, aber das musste mal sein.

  19. Ny Alesund says:

    apple & greenpeace beides übelste sekten!

  20. @Rupa, schau dir mal den real existierenden Sozialismus in Kuba an, die sind im Moment noch das linke Vorzeigeland und noch nicht auf dem Status „Das war keine Sozialismus“ wie z.B. die DDR, dort wird gerade der Kapitalismus eingeführt um wenigstens die Hälfte der benötigten Nahrungsmittel selbst zu produzieren. Und dann komm mir bitte nicht mit dem Embargo, einen sehr großen Teil der im Land benötigten Lebensmittel importieren sie aus den USA.

Es werden alle Kommentare moderiert. Lies auch bitte unsere Kommentarregeln:

Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen. Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte - gerne auch mit Humor. In jedes Thema Politik einbringen ist nicht erwünscht.

Du willst nichts verpassen?

Du hast die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den Hauptfeed abonnieren.