Google im Visier der Hamburger Datenschützer

Aus Hamburg ertönen wieder laute Rufe, die sich gegen Google richten und das Thema Datenschutz zum Inhalt haben. Grund zur Kritik sollen wieder einmal Googles Daten-Erhebungen in Sachen Dienstenutzung geben.

Google Office

Der Hamburgische Beauftrage für Datenschutz und Informationsfreiheit ist der Meinung, dass die bisherige Praxis der Erstellung von Nutzerprofilen weit über das zulässige Maß hinaus geht und in die Privatsphäre der Google-Nutzer eingreift.

Johannes Caspar, eben genannter Hamburgischer Beauftrage für Datenschutz und Informationsfreiheit, ist der Meinung, dass Google die erhobenen Daten der Nutzer zu umfassend sammelt und gezielt miteinander verknüpft.

Die Inhalts- und Nutzungsdaten verraten seiner Ansicht nach bereits viel über den Einzelnen und dessen Interessen, Gewohnheiten und Lebensweise. Zwar schließt Google explizit die Verknüpfung besonders sensibler personenbezogener Daten lediglich zu Werbezwecken aus, doch die ganzen Einzeldaten sollen ebenfalls „aussagekräftige und nahezu umfassende Persönlichkeitsbilder“ entstehen lassen.

Sowohl im europäischen als auch im nationalen Recht ist laut Ansicht der Datenschützer bisher keine Rechtsgrundlage vorhanden, sodass der Nutzer umfassender über die Erhebung und Verarbeitung in Kenntnis gesetzt werden muss – er sogar widersprechen kann, soweit gesetzlich vorgesehen.

Die Hamburger Datenschützer haben sich in der Vergangenheit schon des Öfteren mit Google getroffen und zahlreiche Gespräche geführt. Man gibt an, schon Verbesserungen für den Nutzer erstritten zu haben, „bei der wesentlichen Frage der Zusammenführung der Nutzerdaten war Google jedoch nicht bereit, die rechtlich erforderlichen Maßnahmen einzuhalten und substantielle Verbesserungen zugunsten der Nutzerkontrolle umzusetzen„.

Während in anderen Ländern Bußgelder verhängt werden, geht man in Hamburg anders vor – hier hat man Google mittels förmlicher Verwaltungsanordnung verpflichtet, für Nutzer eine Lösung zu realisieren, damit diese künftig selbst über die Verwendung der eigenen Daten zur Profilerstellung entscheiden können.

Wie schaut es bei euch aus – findet ihr euch – eingeloggt oder nicht – zu sehr von Google ausgewertet und in eine Schablone gepresst? Der Ball kann nun von Google aufgenommen werden, sicherlich werden wir bald ein Statement zu diesem Fall bekommen.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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11 Kommentare

  1. Immer dieses Rumgeheule. Dann nutzt Google halt nicht und gut ist.

  2. Wenn ich Google nutze (Gmail, Maps, Suche), dann so anonym wie möglich. Dank Disconnect, DuckDuckGo, Adblock, etc klappt das auch ganz gut.

  3. Das Internet gibt es nicht umsonst. Das sollte jeden klar sein. Und wer kostenlose Dienste verwenden will, der muss irgendwie dafür „bezahlen“. Von daher finde ich es vollkommen legitim.

  4. @Peter
    Das hast du nicht durchdacht. Werbung ist das eine. Aber wenn ein Profil dafür genutzt wird, mir Angebote mit unterschiedlichen Preisen zu machen (je nachdem wonach ich suche oder welche Geräte ich benutze), oder Facebook und Twitter Cookies mich auf jeder Seite verfolgen und so mein Surfverhalten ausspionieren, dann ist Schluss.

  5. Nein warum ist dann Schluss? Deaktiviere dein fb-Account, lösch dein Twitter und Google Account und fertig. Diese Datenschützer meinen was man im realen Leben nicht darf könne man 1:1 auf die digitale Welt übertragen… Ich kanns bald nicht mehr lesen.

  6. > Deaktiviere dein fb-Account, lösch dein Twitter und Google Account und fertig.

    Nö, warum soll ich das machen? Der Rest den du schreibst mach auch wenig Sinn.

  7. Wenn man es ausschalten/widersprechen kann, wäre doch alles super.
    Die „was soll’s, heult nicht“-Fraktion hier kann es dann ja angeschaltet lassen und alle sind glücklich 🙂
    Hoffe, du berichtest uns auch über den Ausgang.

  8. Die „Datenschützer“ sind doch nur paar wichtigmacher 🙂

  9. Lustig, über Google heulen, aber Faceboom ist wieder das tolle ne ;)?

  10. Ich nutze Google und weiß dass ich das Unternehmen damit unterstütze. Meine Daten sind mein Preis und den finde ich persönlich dafür angemessen. Ich weiß wo und wann ich von Google analysiert werde im Gegensatz zu manch anderen Widgetbetreiber welche es auf viele Blogs und Seiten schaffen ohne dass ich das jeweils dezidiert weiß.

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