Google und Stiftung Lesen bringen Virtual Reality an deutsche Schulen

Google und die Stiftung Lesen wollen in Deutschland die Initiative „Google Expeditionen“ an die Schulen bringen. Im Ausland hat man derartige Projekte bereits durchgeführt. Das Ziel ist über VR-Erfahrungen den Schülern zu erlauben weit entfernte Orte wie das Great Barrier Reef oder den Mount Everest zu erkunden. Auf der aktuell laufenden Bildungsmesse didacta stellen Google und die Stiftung Lesen bereits den Besuchern das Konzept vor. Interessierte Schulen können sich außerdem ab sofort direkt auf der didacta bewerben, um am Pilotprogramm teilzunehmen.

Die Pilotphase soll dann vor den Sommerferien 2017 starten. Auf breiter Fläche wollen Google und die Stiftung Lesen das Programm dann ab dem Schuljahr 2017 / 2018 anlaufen lassen. Zum Einsatz kommen dafür die günstigen Virtual-Reality-Brillen der Reihe Google Cardboard. Klar, High-End ist das im Vergleich zu Daydream oder gar HTC Vive und Oculus Rift nicht gerade, bietet aber einen guten Ansatz für die Schüler. So können die Cardboard-Brillen von den Schülern dann ja bei Interesse auch einfach daheim weiter genutzt werden.

Im Unterricht erhalten die Lehrer zusätzlich aber ein Steuerungs-Tablet, damit alle Schüler gleichzeitig mit der Lehrkraft auf die gleiche, virtuelle Reise gehen. Dabei sind natürlich auch VR-Erfahrungen auf etwa dem Mond oder dem inneren des menschlichen Körpers möglich. Lehrer erhalten dann während der Session Zusatzinformationen oder Anregungen für Fragen an die Schüler.

Bis zum Sommer können sich Schulen bewerben, um direkt an der Pilotphase teilzunehmen – 100 Klassen werden dann ausgewählt. Um die Einbindung in den Unterricht zu erleichtern, liefert die Stiftung Lesen entsprechende Begleitmaterialien mit, die sich an den offiziellen Lehrplänen orientieren.

Ich habe ja selbst Medienpädagogik studiert und finde die Idee per se klasse. Es wird aber viel von der Aufbereitung im Unterricht und der noch ungewissen Qualität der Begleitmaterialien abhängen. So garantiert ein vielfältiger Medieneinsatz noch keine gute Unterrichtsqualität. Virtual Reality kann aber in der Tat in der Schule zu einem interessanten Werkzeug werden und ich bin sehr auf die Ergebnisse des Projekts gespannt. Bleibt zu hoffen, dass möglichst viele Schulen und Lehrer Interesse zeigen und Virtual Reality dann auch geschickt in ihren Unterricht einbeziehen.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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6 Kommentare

  1. Hi André, kannst Du die Quelle für die Aktion angeben? Bzw. die Initiative verlinken, über die eine Bewerbung möglich ist? Besten Dank!!

  2. André Westphal says:

    Huhu Bastian – wir hatten das als Pressemitteilung per E-Mail bekommen, die PM steht aber auch bei der Stiftung Lesen hier: https://www.stiftunglesen.de/pressebereich/pressemitteilungen/848/

    Zu den Google Expeditionen, auch mit Infos für Schulen / Lehrer, gibt es auch allgemein hier etwas: https://support.google.com/edu/expeditions/answer/6335093?hl=de

  3. Lieben Dank für das schnelle Feedback und die Info’s!!

  4. Hallo André

    gibts denn auch eine URL zum Bewerben?

    Danke!

  5. André Westphal says:

    Laut der PM kann man sich direkt auf der didacta bewerben, wo Google das Programm vorstellt (habe ich im Text auch nochmal explizit eingebaut), leider habe ich auch auch online keine Möglichkeiten gefunden. Aber du findest im Link auch eine zuständige PR-Mitarbeiterin der Stiftung Lesen. Am besten ist es wohl, du schreibst die direkt mal an oder rufst an und fragst. Vielleicht kann man sich natürlich nur direkt auf der Messe bewerben und erst nach der Pilotphase steht es dann allen frei. Leider war in der Mitteilung kein weiterer Link enthalten und ich habe auch beim Stöbern keine direkte Möglichkeit gefunden für Deutschland :-(.

  6. Danke!

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