Google: Nach Symptomsuche wird Gespräch mit einem Arzt angeboten

Ende 2013 startete Google mit Helpouts für alle. Ein Dienst, über den Experten in Echtzeit Videohilfe an Fragende stellen können. Stellt euch das Ganze ein wenig wie eine Community vor, aus der ihr euch besonders gute Experten zu einem Thema herauspicken und befragen könnt. Das kann kostenlos oder gegen Bezahlung passieren.

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Bezahlt wird über Google Wallet, die Preise legt der Helfende fest. Sollte es einmal nicht mit der Hilfe klappen, gibt Google eine 100% Geld-zurück-Garantie.

Anscheinend versucht Google die Helpouts auch etwas mit den Suchergebnissen zu verzahnen, denn ein Reddit-Nutzer hatte Knieschmerzen und suchte bei Google nach möglichen Symptomen. Google bot Suchergebnisse und Ärzte an, aber auch die Möglichkeit, direkt mit einem Doktor via Videochat zu sprechen. Anfallende Kosten des Chats, so die Aussage der Meldung, werden von Google getragen.

Hier in Deutschland ist das Gesundheitssystem glücklicherweise etwas anders als in den USA, sodass man hierzulande vielleicht nicht die Intention hat, einen Videochat zu nutzen. In den USA kann das allerdings günstiger sein, als einen Arzt zu besuchen. Sicherlich wird es einige Dinge geben, die man gut via Videochat machen kann – doch bei manchen Sachen sollte man lieber keine Ferndiagnose stellen lassen.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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15 Kommentare

  1. ein Traum, endlich^^ der einzige Grund, weshalb ein Arzt in Deutschland kein Telefon Beratung machen, weil sie dafür kein Geld bekommen würden.
    Danke Google. 🙂

  2. Interessant finde ich, das Google die Kosten trägt.

  3. Aus ärztlicher Sichtweise kann ich sagen, dass eine derartige telefonische Beratung keinen Sinn macht. Diagnostik ist am Telefon nicht möglich, dafür spielen viel zu viele Faktoren eine Rolle.

    Im übrigens das Arzt-Patienten-Verhältnis auch nicht durch einen Videochat ersetzt werden. Man fragt ja auch nicht bei Chatroulette nach Investmenttipps.

    Auch eine Telefonberatung wird von den Krankenkassen bezahlt.

  4. @mini
    Das wäre auch gefährlich eine Diagnose nur per Telefon ohne die Patienten zu sehen, und eventuell kurz untersuchen zu können.

  5. Super Sache, hoffentlich gibt es das irgendwann in Deutschland. Inzwischen erledige ich einige Sachen auch per Telefon (Rezept anfordern, Blutergebnisse besprechen, etc.).
    In Deutschland gibt es zwar wenige Ärzte die für neuere Kommunikationsmethoden offen sind, aber es gibt sie.
    Viel weiter verbreitet ist dir Spezies, die den Raum betritt und sofort eine Diagnose fällt oder den Kollegen blind vertraut ohne selbst zu untersuchen. Zu oft habe ich Anamneseerhebungen erlebt die reine Beschäftigungstherapie waren und nicht weiter berücksichtigt wurden.

  6. Typischer USA Service, den wir in Deutschland so einfach nicht benötigen.
    Dort wird pro Arztbesuch abgerechnet und ein Telefonat ist oft billiger als hinzugehen (von der Bequemlichkeit mal zu schweigen). Bei einigen Diagnosen kann das ja sogar hilfreich sein – abei vielem wird man am Ende eben doch zu einem Doc müssen.

  7. So etwas sollten maximal Krankenkassen anbieten mit entsprechender Kontrolle. Ansonsten sehe ich da ne Menge Scharlatane die wie schon angesprochen Geld verdienen wollen – und der Hilfesuchende am anderen Ende hat keine Kontrolle wer ihm da was erzählt.

  8. Die neue Masche um an die Daten der Leute ranzukommen die ihre Krankheit über das Telefon und an Google preisgeben.
    Google verkauft dann die gesammelten Daten an die Versicherungen so wie das schon einige andere ausgenutzt haben.
    Wer so doof ist gehört bestraft.

  9. Sehr gut 🙂
    Hier sind ja die meisten Ärzte nicht einmal gewollt auf Fragen per Telefon etc. zu reagieren.
    Von daher 1A Google weiter so.

    @frest.de
    Nun recht einfach da steht die Wahl zwischen Telefon/Voip/Cam und gar keiner Nachfrage.
    Solange man nicht tod krank ist oder ein Atest braucht, sehe ich keinen Grund x Stunden in einem Wartezimmer zu verbingen (wo man sich dann evtl. erst recht bei irgend was und irgend jemanden ansteckt).
    Verlorene Zeit, verlorenes Geld und am Ende ist man evtl. erst deswegen krank geworden …

  10. Auch wenn Ärzte in Deutschland zum Telefon/Chat greifen wollten, der Gesetzgeber lässt das nicht zu: LG Köln, Urteil vom 08.11.2011, Az. 81 O 56/11; Verstoß gegen: § 3 UWG, § 4 Nr. 11 UWG; § 9 HWG
    Das LG Köln hat entschieden, dass die Erteilung von kostenlosen medizinischen Auskünften im Internet durch einen Arzt wegen Verstoßes gegen das Heilmittelwerbegesetz unzulässig ist, wenn Fragen beantwortet und veröffentlicht werden, die Krankheiten, Leiden, Körperschäden oder krankhafte Beschwerden des Anfragenden oder eines Dritten zum Gegenstand haben.
    Fernbehandlung ist derzeit also schlicht verboten. Bei Zuwiderhandlung: 6 Monate Haft oder 250.000 Euro Strafe!
    Wie sinnvoll und gefragt ein derartiger Service sein kann zeigt DrEd (www.dred.com/de) (deutsche Ärzte, die von London aus Telefon/Chatberatung anbieten).
    Wenn man zudem noch berücksichtigt, dass ca. 80% der Fälle einer Hausarztpraxis „Kleinigkeiten“ und psychosomatische Probleme sind (da hilft Reden ohnehin mehr als Tabletten), hoffe ich, dass Google auf diese Weise die starren deutschen Regeln durchlöchert. Es wird den Patienten primär mehr nutzen als schaden.

  11. @Matze B. : Der war gut. Da kommt dann soetwas bei raus, wie wenn Unternehmen ganz sachlich und uneigennützig unsere Politiker „beraten“.

  12. @Kolle: Entgegen anders lautender Vermutung ist es in der Regel so, dass Patienten warten müssen, weil andere Patienten entweder schon länger als sie warten, oder die Behandlung schlicht dringender ist. Hier sehe ich bei der Lösung via Internet keinen Vorteil. Mehr als einen Patienten kann man nicht gleichzeitig versorgen.

    Letztlich muss Google die erhobenen Daten überhaupt nicht verkaufen. Anhand der Suchanfragen lässt sich personalisierte Werbung einblenden. Und da der Pharma-Bereich die höchsten Einnahmen pro Klick erbringt, ist dieser Bereich für google äußerst interessant. Dies wird in Zukunft noch zunehmen, da ja immer mehr Medikamente über das Internet gekauft werden.

    @Dr.D.: Gewagte Prognose..
    Hausärzte kennen die Krankengeschichte ihres Patienten häufig seit Jahrzehnten. Das durch eine Chat-Beratung aus dem Ausland zu ersetzen, halte ich für reichlich zynisch. Nutzen würde es den Krankenkassen, zu Lasten der Qualität.

  13. Die entscheidende Frage für das Angebot in den USA: Verifiziert Google die Ärzte oder darf sich da auch Dr. Nic vor die Kamera setzten?

  14. Also erstens gibt es das als Arzt zu Arzt Kommunikation (Cybermedical Community – http://www.cybermedical.ch) in D. A und CH schon lange und zweitens kann man da über die Tochter Swisshealthcloud auch den Patienten-Arzt-Chat machen. Und Drittens: 70% aller Arzttermine sind Beratungen, nicht Diagnosen! Dafür ist ein Videochat bestens geeignet. Man denke nur mal an all die chronisch kranken und älteren Mitbürger. Auch die Pflegehilfe kann so bei Bedarf direkt mit dem Arzt vom Patienten aus kommunizieren, oder die Rettung (Stichworte: Stroke, Unfall etc.) hält eine direkte Verbindung mit dem Notarzt und der Klinik, während der Patient versorgt wird und anreist. Es gibt einige sinnvolle Anwendungen, die per Video viel effizienter abgewickelt werden können (auch virtuelle Kommunikation der Angehörigen mit Intensivstation oder der Neonatologie). Sicherer sind allerdings die oben genannten Spezialdienste, da sie sonst keine weiteren Interessen haben und vor allem auch in Europa betrieben werden.
    By the Way @frest.de: Durch die Kombination mit dem Arzt zu Arzt Chat (z.B. Hausarzt zu Spezialist oder Hausarzt zu Institut – sogar im Beisein des Patienten) kann das „herum reichen“ eines Patienten überflüssig werden und Unsicherheiten werden eliminiert, was die Qualität erhöht, nicht senkt!

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