Google: Hamburgs Datenschutzbeauftragter verhängt Bußgeld

Das Thema WLAN-Mitschnitte und Google scheint kein Ende zu nehmen. Google hatte vor einigen Jahren – angeblich aus Versehen – auch die Kommunikation offener Netzwerke mitgeschnitten. Bis dato waren viele ja der Meinung, dass Google nur Gutes im Schilde führt –  als sich herausstellte, dass Google im Rahmen von Street View WLAN-Daten erfasst hat, während man mit seinen Street View-Autos durch die Welt gurkte, klappte es tendenziell eher schlecht mit der Außenwirkung. Bereits letztes Jahr gab es von der US-Kommunikationsbehörde FCC den erhobenen Zeigefinger nebst Portokassenstrafe in Höhe von 25.000 Dollar. Auch hierzulande gab es Ermittlungen, diese wurden aber eingestellt. In den USA kam man zu einem anderen Ergebnis: 7 Millionen Dollar Strafe – das sind nach heutigem Stand 5.364 Millionen Euro.

Google-Streetview-1

Google betonte, dass das Aufschnappen der Daten lediglich der Standortbestimmung diene, die Richter sahen das wohl etwas anders. Nun greift man auch hierzulande wieder zur Züchtigung durch Bußgeld, Hamburgs Datenschutz-Beauftragter Johannes Caspar hat ein Bußgeld in Höhe von 145.000 Euro verhängt. Geahndet wird damit die beschriebene, illegale Datensammlung des Konzerns. Die Staatsanwaltschaft in Hamburg hatte die strafrechtlichen Ermittlungen zu dem Fall im November eingestellt. Der Datenschutz-Beauftragte führte die Angelegenheit aber als Ordnungswidrigkeitsverfahren weiter und verhängte nun das Bußgeld, wie man im NDR mitteilt.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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9 Kommentare

  1. AUTSCH! Das hat ja auf Google eine abschreckende Wirkung….

  2. Bei Google nichts mehr als ‚Kleingeld‘ Ich denke das war es ihnen wohl Wert. Im Gegensatz dafür haben sie jetzt Millionen an privaten Daten.

  3. „…die Kommunikation offener Netzwerke mitgeschnitten.“
    Ich versteh die Aufregung ehrlich gesagt nicht. Da haben Leute in einem öffentlichen Frequenzband darauf verzichtet ihr WLAN zu sichern, quasi die Daten in die Nachbarschaft herausgebrüllt. Wieso ist es verboten, das aufzuzeichnen? Wenn man einfach mal die Frequenz ein bisschen verschiebt und sich vorstellt, Google wäre mit Kassettenrekorder und Mikrofon durch die Gegend gefahren und hätte die Geräusche aufgezeichnet, die aus den Wohnung auf die Straße dringen, wäre das auch verboten gewesen?

  4. Dabei ist Street View in Deutschland doch schon längst stillgelegt…

  5. Muss das den sein? Ich würde mich über Street View in Deutschland (und sonst auch) wirklich freuen und es hat mir schön öfter geholfen bei der Vorbereitung zu Reisen & Co.

  6. Jede Strafe an ein Unternehmen hat nur dann abschreckende Wirkung, wenn die Strafe am Umsatz gemessen wird und auch einen Prozentsatz ausmacht, die jedem Unternehmen selbst schaden kann – okay, jeder Falls sollte einzeln betrachtet werden!

  7. Naja, immerhin kommt Hamburg so an etwas Geld von Google – wenn sie sich schon damit brüsten, Steuern zu umgehen.
    Bezüglich des Datenschutzes sehe ich da keine ernsthaften Auswirkungen. Höchstens erinnert man Google so daran, dass es soetwas überhaupt noch geben sollte.

  8. das schlimme für Google ist garantiert nicht die Geldsumme, aber durch die Diskussionen und Berichte ist das Ansehen von ihnen deutlich gesunken, und das dürfte Google schon ziemlich stinken…
    @Martin. Wenn man die Strafe am Umsatz bemisst, dann macht Google (und jede andere Firma) einfach tausende Unterfirmen auf, die fast keine Umsatz generieren. Und schon müssen sie wahrscheinlich sogar weniger zahlen.

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