Google als Moralapostel: Keine Porno Apps für Chromecast

Gestern gab Google das Chromecast Entwickler-Kit frei, es wird also nicht mehr lange dauern, bis wir mit passenden Apps aus allen erdenklichen Bereichen geflutet werden. Aus fast allen Bereichen. Bestimmte Apps dürfen nämlich nicht mit dem Chromecast kommunizieren. Nämlich dann, wenn Nacktheit, grausamer Geschlechtsverkehr oder eindeutiges sexuelles Material gezeigt werden, kurz pornografische Inhalte. Das sind allerdings nicht die einzigen Einschränkungen, die Entwickler in den Nutzungsbestimmungen akzeptieren.

chromecast

Außerdem sind verboten: Online Glücksspiel, Hassreden, Mobbing und Gewalt. Und auch gerätespezifische Einschränkungen gibt es. Es muss ein Schutz vor dem „Einbrennen“ von Bildern implementiert werden, außerdem darf eine App das Gerät nicht rooten. Hält man sich als Entwickler an die Vorgaben, hat man nichts zu befürchten. Im Falle eines Verstoßes wird die App gesperrt, dann spielt es auch keine Rolle, von wo man die App hat, sie wird einfach nicht mehr mit dem Chromecast kommunizieren können.

Interessant ist allerdings, dass man mit Googles eigenem Browser sämtliche Inhalte auf den Chromecast übertragen kann. Da gibt es keinen Porno- und Gewalt-Filter. Man will es den Nutzern anscheinend nur nicht allzu leicht machen, auf die schmutzigen Filmchen zurückzugreifen, um sie auf einem großen Bildschirm zu betrachten.

Wer mit dem Gedanken spielt, sich jetzt schnell einen Chromecast Stick zu besorgen, sollte vielleicht noch ein bisschen warten. Der europäische Variante, die im März kommen soll, werden Hardware-Änderungen nachgesagt. Wie diese allerdings aussehen sollen? Unklar.

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14 Kommentare

  1. Eben nicht „pornografisch“. Es ist das berühmt-berüchtigte „obszön“, womit man in den USA so gerne arbeitet – das verbietet auch Nacktheit in nicht-sexuellem Kontext.

  2. Sascha Ostermaier says:

    @TheK: Hast Du den Text nur noch „porn“ gescannt? Lies mal die Wörter davor.

  3. sprich ich kann dann jede website streamen? oder nur bestimmte? auch DivX und Flash?

  4. Sascha Ostermaier says:

    @dasteven: Du kannst Browserinhalte spiegeln, also alles. Chromecast ist ja nur der Empfänger.

  5. @dasteven mit den entsprechenden Apps wird so manches möglich werden 😉

  6. @Sascha @dasteven
    Nein, Flash Inhalte funktionieren leider nicht. Habe für meine Eltern einen installiert und der Browser auf dem Chromecast scheint wohl kein Flash zu können.

  7. Wie es kommt ne neue Version im März? Erhalte morgen die erste Revision :-\

  8. ein solches gimick ohne porno?? google als moralapostel?? wie weit gehen die filter später noch (hassreden … usw)?? soetwas wird wohl kaum interessenten finden …

  9. Das hat weniger mit Moralapostel und mehr mit knallhartem Geschäft zu tun – in den USA hast du in dem Bereich schneller eine Klage und/oder eine Menge anderen Ärger am Hals als du „Porn“ sagen kannst. Das ist bei Apple genauso wie bei Google, die haben sich entschieden, lieber gleich dicht zu machen als hier auf Probleme zu warten…

  10. Wir werden alles aussterben ! Kein GV mehr ! yay !

  11. Thema Chromeibhalte auf den Chromecast spiegeln: jemand iwelche Erfahrungen damlt gemacht? Alles flüssig, ruckelfrei etc? Habe bislang nicht gerade positives drüber gelesen..

  12. und in einem halben Jahr warnt dann SPON.de, dass Google dank Chromecast nun weiß, was wir alles an den Fernseher schicken. Schade, dass Sie keine andere technische Umsetzung haben! Theoretisch könnten Sie dann auch auf Knopfdruck die Wiedergabe nicht lizensierter Filme blockieren.

  13. Wo ist da die Logik? Der Stick selbst sucht ja nicht nach Inhalten, was er zu spielen hat, wird ihm vorgegeben. Wenn ich also eh schon ein XXX-Filmchen habe, warum sollte ich’s dann nicht in groß abspielen können?

    Dieser ganze Bevormundungsmist geht mir auf die Nüsse, hier gibt’s keine Kinder im Haushalt und selbst wenn, wäre das meine (Erziehungs-)Sache.

    Mit offenem System hat das ganze jedenfalls nix zu tun, da bleib ich lieber bei meinem XBMC+Airplay, das taugt eh viel besser.

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