Faltbare Bildschirme als Zukunft der Smartphones?

valleyAktuell zeichnet sich ein neuer Trend am Horizont ab: faltbare Smartphone-Bildschirme. Vor wenigen Tagen hagelte es in Massen Gerüchte zu einem Smartphone aus dem Hause Samsung mit dem Codenamen „Project Valley“. Laut Quellen aus China erscheine das Gadget mit faltbarem Display bereits im Januar 2016. Jetzt gehen die Meldungen zu faltbaren Smartphone-Displays direkt in die nächste Runde: Denn der wie Samsung aus Südkorea stammende Hersteller LG Display wolle bald mit der Massenproduktion flexibler OLED-Displays beginnen.

Als Partner habe LG Display einen „international aktiven Hersteller aus den USA“ gewonnen, an den man die faltbaren Bildschirme bald liefern werde. Wer genau jener ominöse Kunde sein soll, ist aber offen. So sind auch die Gerüchte, besagter Kunde habe erst die Bildschirme von Samsung Display gemustert, sich dann aber aufgrund vermeintlich bessere Qualität für LG Displays Produkte entschieden, recht gewagt. Jedenfalls sei es bis zur Massenproduktion nur noch eine Frage der Zeit. Entstehen sollen die biegsamen OLED-Displays dann in der Fabrik in Gumi, Kyeongbuk, in Südkorea.

lg foldable

Sowohl LG Display als auch Samsung haben in der Vergangenheit immer wieder Unsummen in die Entwicklung faltbarer Smartphone-Bildschirme investiert. Auf Messen kann man seit Jahren Prototypen bestaunen, welche die ersten Ergebnisse präsentieren. Die jüngsten Gerüchte kommentieren die beiden Firmen aber nicht, so dass offen ist, ob die Südkoreaner wirklich bereits ab 2016 mit den ersten Produkten für den Massenmarkt für Aufsehen sorgen werden.

Marktforscher der Firma HIS prognostizieren, dass 2016 tatsächlich die ersten Smartphones mit faltbaren Bildschirmen erscheinen dürften und sich sogar gut verkaufen sollen. Ob sie Recht behalten, dürfte meiner Ansicht nach aber von vielen Faktoren abhängen: So hört sich ein biegsames Display interessant an, sind die anderen Smartphone-Komponenten aber starr, relativieren sich die möglichen Vorteile enorm – der Bildschirm wird zu einer Spielerei ohne praktischen Nutzen. Zusätzlich wird es von den Verkaufspreisen abhängen, wie potentielle Kunden die Technik annehmen. Am wichtigsten ist aber, dass die Hersteller über die weitere Soft- und Hardware aus den flexiblen Displays wirklich greifbare Vorteile ziehen. Wenn die biegsamen Bildschirme „einfach nur da“ sind, schrumpft das Potential.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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17 Kommentare

  1. Jetzt noch haptic feedback displays oder wie man das nennen will (das man Kanten etc erfühlen kann) und wir wären am ziemlichen Ende der Technik zum jetzigen Zeitpunkt 🙂

  2. Der letzte Satz ist entscheidend und gerät leider bei technischen Entwicklungen oft in Vergessenheit, gerade bei ‚uns Geeks‘. Eine Technik, die nur um ihrer selbst willen existiert, ist sinnfrei.
    Leider gibt es zu viele Leute, die mittlerweile mehr auf Marketingschwachsinn hören als sich selbst mal zu fragen, wozu sie etwas wirklich benötigen und ob ihnen das wirklich so viel Geld wert ist.

  3. Das wäre genial, weil man endlich auf kleinerer Fläche viel mehr Bildschirmfläche unterbringen könnte. Gerade bei mobilen Geräten ist die „Pocketability“ ein Riesenvorteil.
    Wie so was z. B. aussehen könnte, hat Samsung ja schon vor ein paar Jahren in sehenswerten Konzeptvideos gezeigt:

    https://youtu.be/MKG7XRsG9KQ

  4. Schon Wahnsinn wie sich das alles entwickelt. Den ganzen Kram den wir damals als Kinder in SciFi-Filmen gesehen haben gibt es mittlerweile zu kaufen bzw. ist in der Mache.

  5. Grundsätzlich ist das Ganze mitnichten eine „Spielerei“, sondern eine bedeutsame Entwicklung!
    Denn es kann gut sein, dass man in nicht allzu ferner Zukunft auf die heutigen Displaydiagonalen-Diskussionen schmunzelnd zurückblickt, weil man ein einziges kompaktes (will heißen: kleineres als die heutigen sperrigen Groß-Smartphones) Device mit sich herumträgt, das man ganz nach Wunsch bis auf Tablet-Größe auseinanderfalten können wird.

  6. André Westphal says:

    @ Wurst Darum steht im Artikel ja auch, dass es darauf ankommt, was die Hersteller draus machen. Allerdings ginge dein Plan halt auch nur auf, wenn die anderen Komponenten ebenfalls flexibel oder spezifisch so angeorndet wären, dass trotzdem wenig Platzbedarf besteht. Und das ist erstmal das Problem.

  7. „der Bildschirm wird zu einer Spielerei ohne praktischen Nutzen“ –> Quatsch

    Es liegt wie schon im Artikel erwähnt an der Art der Ausziehbarkeit. Was Samsung zeigt, sind faltbare Displays. In der Unterseite bzw. im Hauptteil des Smartphones befindet sich die Hardware samt eines Teils des Displays, im oberen oder ausklappbaren Teil ein zweiter Displayteil. Wäre doch super, wenn die Hardwarebasis samt festem Gehäuse als Tastatur in ausgeklapptem Zustand dienen könnte und der zweite Teil des Displays als Anzeige für WhatsApp, wichtige Apps zum Arbeiten wie Office 365 oder ähnliches. Denn bei all den Teenies mit viel zu viel Taschengeld und pädagogisch vermaledeiter Erziehung sollte auch an diejenigen wie bspw. mich gedacht werden, die ein Smartphone mangels Subnotebook in Einzelfällen auch mal zum Arbeiten nutzen wollen. Und Arbeiten heißt oft Textverarbeitung oder Tabellenkalkulation. Warum diese Arbeit nicht auf einem Windows Phone (nutze kein Android und iOS mehr) erledigen und somit mobil produktiv sein?!!

    Ein, wenn funktionierend, enorm wichtiger Entwicklungsschritt weg vom Daddelhandy für Kiddies hin zum Laptop- bzw. Subnotebookersatz für unterwegs. Da kann die verbaute restliche Hardware auch ein Jahr alt sein, wenn das Smartphone dann samt Dockinganschluss und vernünftiger Desktop-Docking-Station endlich zum Arbeitstier mutiert.

  8. @André Westphal: Die beiden Konzepte in dem Samsung-Video (Link in dem Kommentar von Axel) sehen jedenfalls sehr vielversprechend aus. Das wäre nicht nur extrem sinnvoll, sondern im Bereich der Mobilgeräte „The Next Big Thing“.

    Ich freu mich drauf.

  9. Das Bild ist halt nur sehr merkwürdig, habe es schon vorgestern gesehenen mir fiel die Frontseite auf die den sperrbildschirm des alten Galaxy s3 zeigt.. Könnte also schon ziemlich alt sein und irgendwann verworfen worden sein?

  10. @FAB: Schau dir doch mal das Video aus dem Youtube-Link in den Kommentaren an. Das Konzept von Samsung gibt es schon mindestens seit dem S3. Aber langsam ist die Technologie dazu eben auch marktreif.

    Ich halte das auch für „The Next Big Thing“. Die heutigen Phablets über 15 cm Länge sind einfach eine Sackgasse.

    Jeder will heute größere Displays. Aber niemand will sich auf Dauer so ein sperriges Frühstücksbrett in die Hosentasche stopfen.

  11. André Westphal says:

    @ F A B
    Wie Kalle sagt, gibt es die Konzepte schon seit mehreren Jahren und auf Messen konnte man auch schon oft Prototypen sehen. Aber bisher war das halt alles nicht für den Massenmarkt wirtschaftlich rentabel. Das scheint sich gerade zu ändern.

    Ich selbst finde die Technik übrigens auch super-spannend – nicht dass es falsch rüberkommt. Aber mir geht es darum, dass es halt auch in der Praxis einen spürbaren Mehrwert haben sollte. Wenn das klappt – dann gerne her damit.

  12. „Marktforscher der Firma HIS prognostizieren, dass 2016 tatsächlich die ersten Smartphones mit faltbaren Bildschirmen erscheinen dürften und sich sogar gut verkaufen sollen.“

    Wie können Marktforscher eine Produktveröffentlichung voraussehen? Und wieso sollte diese Angabe seriös sein?

  13. Wozu brauchen die meisten Leute ein großes Handydisplay?
    Um Filme zu gucken
    Um Bilder zu zeigen
    Um einen großen Akku dahinter zu verstecken

    Wozu brauchen die allermeisten Leute ein großes Display nicht?
    Um endlich ihr Handy mit 2 Händen zu benutzen
    Um ihrer Geliebten oder Geliebten zu zeigen, dass man sich auf sie/ihn freut
    Um Bendgate nachzustellen

  14. André Westphal says:

    „Wie können Marktforscher eine Produktveröffentlichung voraussehen?“

    Das ist nicht besonders schwer, wenn man die aktuellen Leaks so durchgeht und davon ausgeht, dass dort noch mehr Connections vorhanden sind und mit professioneller Software gearbeitet wird, die alle möglichen Faktoren zu laufender Forschung und Entwicklung, Komponenten-Preisen, Bedarf am Markt, etc. einbezieht. Darum machen die das halt von Beruf.

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