EverythingMe verlässt bald den Play Store

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EverythingMe ist ein Launcher für Android-Smartphones, der mit durchschnittlich 4,5 Sternen im offiziellen Play Store sowie über 15 Mio. Downloads sowohl als beliebt als auch renommiert gilt. Wir hatten bereits Ende Oktober darüber berichtet, dass EverythingMe allerdings nun mangels ausreichender Finanzierung das Zeitliche segnet. Die Entwickler haben gestern ergänzt, dass die App innerhalb der nächsten Tage den Play Store verlassen werde.

EverythingMe konnte Nutzern kontextbezogen Apps vorschlagen und sich zusätzlich an der Tageszeit orientieren, um die Bedürfnisse des Anwenders quasi zu erahnen. Beispielsweise schlug der Launcher dadurch morgens das Checken der Nachrichten- oder Kalender-Apps vor, um sich auf den Tag vorzubereiten. In sogenannten „Smart Ordnern“ wurden die Apps nach Interessen sortiert, um den Homescreen geordnet zu halten. So hat man etwa Apps für Fußballergebnisse folgerichtig im Sport-Ordner vorgefunden.

everything me closedAuch eine personalisierte Suchfunktion für Android war in EverythingMe enthalte: Suchte man nach einem Buchstaben wie „M“, erschien entweder die Telefonnummer von „Mama“ zuerst – oder aber eine App für „Messaging“. EverythingMe passte die Suchergebnisse daran an, was der jeweilige Anwender am häufigsten genutzt hatte.

https://www.youtube.com/watch?v=Fz0xdBCFKv4

Während das Aus des Launchers bereits festgestanden hat, bestätigt das zerfallende Team in einem letzten Atemzug jetzt, dass die App innerhalb der nächsten Tage aus dem Play Store verschwinden werde. Wer den Launcher also doch noch einmal austesten will, sollte jetzt die Gelegenheit ergreifen. Schon bald entschwindet EverythingMe aus dem Play Store und die Server des Anbieters gehen offline. Das Team bedankt sich noch bei allen Nutzern und wendet sich nun neuen Aufgaben zu.

[appbox googleplay id=me.everything.launcher]

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

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7 Kommentare

  1. Wie haben die sich denn überhaupt finanziert? Und warum stellen die nicht lieber ihr Finanzierungsmodell um, wenn die App so gut ist?

    @André:
    Etwas testen, dass es in dieser Form schon in den nächsten Tage nicht mehr gibt?
    Hätte ich ja noch verstehen können, wenn die App ohne die Server des Unternehmens funktionieren würde.

  2. Hatte gelesen, dass auf deren Seite 38 (!!!) Angestellte aufgelistet waren (vielleicht immernoch sind), die sie scheinbar ausschließlich mit Werbung innerhalb der App bezahlen wollten. Oder halt gekauft werden.
    Aber traurig muss man um ein weiteres wenig innovatives Produkt ohne halbwegs nachhaltiges Geschäftsmodell nicht wirklich sein.

  3. Nicht schade drum da andere Launcher es ähnlich lösen…
    Auch wenn manche Konzepte nett waren. Der Launcher in Kombi mit zb Firefox ( „Firefox Launcher“ ) mit den Webapps wäre vl. eine Firefoxisierung von Android gewesen… Aber selbst da hab ich mehrere Sitelauncher gefunden

  4. Der Launcher-Markt ist doch völlig übersätigt. Viele gute Launcher sind 1Mann-Produktionen, was mir jedoch völlig unverständlich ist, wie 38 Angestellte davon Leben wollten?!?!

    38 Angestellte * 2000,- $ = mind. 76.000 $ Umsatz je MONAT

    Und hier sind keine Büromieten, Strom, PCs, …. uvm. berechnet worden. Die haben also mindestens ca. 500.000,- $ im Jahr benötigt?!?! So etwas geht nur in den USA.

  5. André Westphal says:

    @ iancompute Ich hatte den Launcher auch nochmal „zum Abschied“ ausprobiert – manchmal ist es ja doch ganz nett zu sehen, was da entschwindet. Aber ist natürlich nur dann relevant, wenn man sich einfach so für die Funktionen interessiert – langfristig hat man nix mehr davon, da haste recht.

  6. @Sepp einige der Mitarbeiter sind immer noch auf ihrer Homepage unter Team zu sehen: http://everything.me/team/. @Sean K. Woods ich glaube, EverythingMe und Mozilla hatten sogar mal zusammengearbeitet und Mozilla hat einen Teil der Technologie für Firefox OS übernommen.
    Ich finde es schade, dass der Launcher eingestellt wird. Ich benutze ihn schon lange, da ich mit diesem Launcher einfach schnell die Apps finde die ich brauche, völlig unkompliziert. Ich frage mich auch, weshalb die Entwickler nicht ein anderes Finanzierungsmodell ausprobiert haben. Die Frage wurde auch im Blogbeitrag von EverythingMe gestellt, es kam aber keine Antwort darauf. @André könntest du den Blogbeitrag bitte noch verlinken? http://blog.everything.me/index.php/2015/11/22/everythingme-is-closing-down/

  7. Ich habe zum Thema EverythingMe und Firefox OS noch weiter recherchiert und dabei herausgefunden, dass die Suchfunktion in Firefox OS von EverythingMe bereitgestellt wurde, damit z.B. bei der Suche nach San Francisco relevante Apps wie Here Maps, Wikipedia und Tripadvisor angezeigt werden. Das Feature nennt sich Deep Contextual Search oder Adaptive Search. Interessanterweise wurde das aber in Firefox OS 2.0 ohne grosse Ankündigung wieder entfernt (https://support.mozilla.org/de/questions/1048464). Mozilla scheint damals auch in EverythingMe investiert zu haben, wie auch andere Investoren insgesamt 25 Mio investiert haben.

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