EU-Parlament stimmt für grenzüberschreitende Nutzung von Online-Inhalten

artikel_euparlamentFür Nutzer von digitalen Inhalten bietet das Internet nahezu grenzenloses Vergnügen. Begrenzt wird es allerdings dann, wenn man sich einmal nicht im Heimatland aufhält, in der Regel lassen sich Inhalte nur in dem Land konsumieren, in dem man auch ansässig ist und entsprechende Inhalte bezieht. Mal eben im Urlaub die neueste Lieblingsserie schauen? Eventuell nicht möglich. Das hat nicht einmal etwas mit dem Anbieter selbst zu tun, sondern mit den Rechten, die dieser für die jeweiligen Inhalte erworben hat. Der Rechtsausschuss des Europäische Parlaments hat nun für einen besseren grenzüberschreitenden Zugang zu Online-Inhalten gestimmt.

Das bedeutet, dass der Nutzer künftig auch bei einem vorübergehenden Aufenthalt im EU-Ausland auf diese Inhalte zugreifen kann, egal ob es sich um Videos, Musik oder eBooks handelt. Dazu heißt es auf der Seite des EU-Parlamentes:

„Der Rechtsausschuss hat am Dienstag für einen Verordnungsentwurf zur „Gewährleistung der grenzüberschreitenden Portabilität von Online-Inhaltediensten“ im Binnenmarkt gestimmt. Die Verordnung soll die Beschränkungen beseitigen und es den EU-Bürgern ermöglichen, ihre zuhause erworbenen oder abonnierten Online-Inhalte auch bei einem vorübergehenden Aufenthalt in einen anderen Mitgliedstaat nutzen zu können.“

Unklar ist wie lange ein „vorübergehender Aufenthalt“ definiert ist, für einen Urlaub oder generelle bei Reisen sollte das aber ausreichen. Die finale Verordnung wird nun mit den Regierungen der Mitgliedsstaaten ausgehandelt und dann kann die Regelung für audiovisuelle Online-Dienste auch schon in Kraft treten, einen Zeitplan gibt es dafür aber nicht. Eine sinnvolle Entscheidung, die Inhalte auf diese Weise auch über Ländergrenzen hinaus verfügbar zu machen, oder was meint Ihr?

(Danke Manfred!)

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*Mitglied der Redaktion 2013 bis 2019*

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6 Kommentare

  1. Benjamin Schulz says:

    Hatte vorletzte Woche wieder das Problem, dass ich in den Niederlanden meine Serie auf Netflix nicht schauen konnte, weil sie dort im Katalog auch gar nicht vorhanden ist :/ Von daher finde ich es sehr gut

  2. Reinhard Witt says:

    „Vorübergehend“ ist eigentlich zu kurz. Innerhalb der EU bzw. des EWR müsste es möglich sein, sich frei zu bewegen. Hier sieht man ganz deutlich, wem die EU dient, dem Kapital und nicht dem Bürger

  3. Eike Justus says:

    @Nr.2
    Na, du kannst doch hin, wo du möchtest. Ohne die EU bräuchtest Du ein Visum für Malle.
    Dass das mit dem Internet nicht so einfach ist, ist doch klar. Aber man fasst das Thema doch jetzt an, und zwar vom Kapital weg hin zum Bürger. Was soll also das Klagen?

  4. @Reinhard Witt
    Jeder EU Bürger kann sich frei bewegen innerhalb der EU. Wieso du das nicht kannst ist mir schleiferhaft?

    Und mit meinem Handyvertrag aus Deutschland bei der Telekom, kann ich alles auch in der EU und damit auch in Spanien machen – auch durch die EU ermöglicht. Kostet nichts extra. Super.

    Wenn ich dann auch noch Netflix nutzen kann in Spanien wäre das toll. Ohne das die EU da Druck macht, käme das in 20 Jahren noch nicht.

    Ich zahle Netflix Premium und kann es oft nicht nutzen und Serien zu Ende schauen. Das ist echt zum kotzen.

    Deshalb habe ich Netflix auch wieder gekündigt und starte es nur 2 mal im Jahr, wenn ich halt etwas länger in Deutschland bin. Danach direkt wieder Kündigung.

    Dafür zahle ich ja auch, wo ich gerade bin ist doch unerheblich. Wieso sollte ich die Serien auf spanisch sehen, wenn ich Deutscher bin und einen deutschen Netflix Account habe? Das ist doch ein Schwachsinn hoch10.

    Deshalb laden viele andere halt auch aus dubiosen Quellen die Serien/Filme runter…

    Ich hoffe das es demnächst möglich ist, als Premium Netflix User aus Deutschland wenigstens 60 Tage unterwegs in der EU auch das deutsche Netflix zu sehen! Hoffentlich zieht es die EU auch schnell durch mit der neuen Regelung, dann ist der Irrsinn endlich beendet.

  5. Schlimm genug dass es dafür, mal wieder, erst eine gesetzliche Regelung braucht.

  6. Reinhard Witt says:

    @sunworker
    Es soll auch Menschen geben, die dauerhaft im Ausland leben. Die dann, sei es beim Klick auf Kika & Co, ein eBook/ein Lied im xyz-Store kaufen, daran erinnert werden, dass man einen Anschluss außerhalb Deutschlands nutzt. Dies sollte in der EU/EWR eigentlich nicht mehr nötig sein, da jeder irgendwo auch Rundfunkgebühren (wie auch immer diese jeweils heißen) zählt.
    Es wird immer auf die Nationalstaaten gewettert und die europäische Integration beschworen. Bei solchen Lapalien wie der Geosperre ist sich doch wieder jeder selbst der Nächste.

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