England: Google muss WLAN-Daten löschen

Als Google seine Streetview-Aufnahmen anfertigte, wurden Informationen zu WLAN-Netzwerken mitgesammelt, Ihr erinnert Euch sicher noch. In Deutschland gab es keine Strafe, in den USA musste Google 7 Millionen Dollar zahlen. Im Vereinigten Königreich ist nun auch eine Entscheidung gefallen. Unter Einhaltung bestimmter Auflagen, kommt Google dort auch mit einem blauen Auge davon.

Google-Streetview-1
35 Tage hat Google Zeit, die gesammelten Daten zu vernichten. Sollte dem nicht nachgekommen werden, wird über eine Strafe verhandelt. Google zeigte sich von Anfang an sehr kooperativ und wird den Forderungen nachgehen. Sollten im Nachhinein noch Daten auftauchen, müssen diese unverzüglich gemeldet und ebenfalls vernichtet werden. Es sei angemerkt, dass es sich bei den damals erhobenen Daten lediglich um öffentlich zugängliche Daten hadelt, an die selbst Laien kommen würden.

[werbung] Angesichts der gerade stattfindenden Diskussion um staatliches Ausspionieren tatsächlich privater Daten (Stichwort PRISM), ist es schon erstaunlich, warum von offizieller Stelle hier einfach nicht locker gelassen wird. Wie Google selbst sagt wurden die Daten nie für irgendwelche Zwecke eingesetzt. Das Statement von Google dazu:

The project leaders never wanted this data, and didn’t use it or even look at it. We co-operated fully with the ICO throughout its investigation, and having received its order this morning we are proceeding with our plan to delete the data.

Natürlich kann man hinterher immer sagen, dass man die Daten eigentlich gar nicht wollte, insofern kann man wohl nicht viel auf solch eine Aussage geben. Aber nun scheint der Spuk ja vorbei zu sein und Google vernichtet die Daten endlich.

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15 Kommentare

  1. Was möchtest du uns damit jetzt eigentlich sagen? Für einen objektiven Bericht schimmert zu viel eigene Meinung durch und für einen subjektiven Kommentar ist es zu durcheinander.

  2. Zitat „we are proceeding with our plan to delete the data.“ – Kann so viel bedeuten wie – „Den Plan weitermachen“ – heißt um die Ecke gedacht – sie feilschen noch immer und ewig an dem Plan die Daten zu löschen, tun es letztendlich aber nicht, da da ja immer noch dieser unfertige „Plan“ da ist…
    „Wir haben vor, haben aber immer noch Planung vor uns“ ist eindeutig eine Verzögerungstaktik…

  3. Die Briten überwachen und bespitzeln ungestraft systematisch den kompletten Internetverkehr, aber bestrafen andererseits Google für eine Sache, die Google nie verwertet hat? Das ist mehr als Heuchelei.

    http://mobil.zeit.de/digital/datenschutz/2013-06/

  4. Was heißt denn hier nie verwertet? Wenn ich zu Hause im W-Lan bin und Maps auf dem Handy oder Tablet offne weiß Maps sofort wo ich mich befinde auch wenn noch kein Sat-Fix da ist. Woher kann Google das wissen? Ich vermute weil die Position meines W-Lans bekannt ist. Aber das ist nicht nur hier so, sondern auch an anderen Standorten und W-Lan Netzen hab ich dieses Verhalten beobachten können. Ob das nun schlimm ist oder nicht steht auf einem ganz anderen Blatt…

    • @Ronny: Die Positionen von stationären WLAN-Routern werden ja schon von vielen Diensten verwertet (nicht nur von Google, sondern auch von anderen wie z. B. Apple). Das ist ja auch eine sehr hilfreiche Sache, damit man schneller eine Positionsbestimmung auf Smartphones bekommt, z. B. in Städten oder Gebäuden. Hier geht’s aber um was anderes.

  5. @Ronny:
    Jetzt ist es natürlich fraglich, ob Google das aus den damals gesammelten Daten oder von Dir/Freunden/Bekannten/Nachbarn weiß.
    Standardmäßig ist die Weitergabe (und auch die Nutzung) dieser Informationen zwar abgeschaltet, aber per Häckchen und Bestätigung in den Einstellungen vom Smartphone kann man die Google-Standortdienste aktivieren und somit Google (bei aktivierten GPS & WLAN) die Standorte der Netzwerke mitteilen.

  6. Hartmut Schmidt says:

    Was wäre es schön, wenn bei Caschys Blog auch nur Beiträge von Caschy zu lesen wären.

  7. @ Hartmut Schmidt:
    Wieso?

  8. Noch ein lesenswerter Kommentar zur Heuchelei der Britischen Administration bezüglich Datenschutz:

    http://m.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/a-907397.html

    „Das britisch-amerikanische Überwachungsprogramm Tempora markiert einen historischen Wendepunkt. Geheimdienste haben sich, unbemerkt von der Öffentlichkeit, das Potential zur orwellschen Totalüberwachung verschafft. Regierungen haben ihren Wählern gezielt verheimlicht, wie sie beobachtet werden. …“

    „… Denn die Tatsache, dass Briten und Amerikaner – wer noch mitgemacht hat, wird sich noch zeigen müssen – sich diese unerhörte Macht verschafft haben, und zwar ohne die eigene Bevölkerung darüber jemals zu informieren, ist ein Skandal von historischem Ausmaß. Für die Eingeweihten müssen alle Diskussionen um Vorratsdatenspeicherung, Internet-Datenschutz, Facebook und Google regelrecht amüsant gewesen sein. Sie wussten ja: Wir wissen ohnehin längst alles.“

  9. @Jo,
    das betrifft ganz sicher auch den anderen europäischen Ländern (auch Deutschland).
    Der EU sollte man lieber gar nichts mehr glauben, was Datenschutz angeht. Die sind selbst nicht besser als die USA. 🙂

  10. @Sascha Ostermaier
    Die Überschrift ist falsch. England ist ein Teil von Großbritanien (wie auch Wales und Schottland) und der Beschluss gild in ganz Großbritannien, nicht nur in England!!!

  11. Richtig falsch ja nicht, sie müssen in England die Daten löschen. Aber natürlich nicht ganz richtig richtig, denn im Rest von GB eben auch.
    @Hartmut: Ich sehe es ähnlich. Oder Cashy + die anderen bloggen in einem „richtigen“ Technik-Blog mit „richtigen“ Namen und passender URL und hier nur Cashy. Obwohl Cashy ohnehin eine bessere URL nehmen sollte mMn.Hat hier ja im Prinzip nix mit Bhv zu tun…
    Gut, chashy.de hat sicher einer gesichert, aber sonst wird sich ja noch was Griffiges finden lassen;)

  12. solle newsbeitraege habe ich vor 3 tagen schon gelesen! ich finde auch seitdem das blog fuer dritte schreiber geoeffnet worde, ist das blog einfach nur noch nebensache fuer mich geworden! nix dolles mehr, aber auch nix halbes und nix ganzes! reicht eigentlich nur, wenn man 1-2 im monat ihr liest.

  13. aber vorher noch schnell die Daten ans GCHQ übermitteln. Wär ja schade wenn die ungenutzt blieben.

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