Disney sperrt Weihnachtsfilme über Weihnachten auf Amazon

Schöne neue Streaming-Welt. Ein klassisches Beispiel, wie man zahlende Kundschaft vergrault, legt Disney an den Tag. Die Weihnachtsfilme des Großkonzerns werden über die Festtage nicht über Amazon verfügbar sein. Auch wer die Filme bereits gekauft oder geliehen hat, wird seines digitalen Besitzes entmündigt und soll auf die TV-Ausstrahlungen der Filme zurückgreifen.

Amazon_Disney

Disney geht dabei allerdings nicht unerlaubt vor, Amazon ermöglicht so ein Vorgehen schließlich erst. Einem Betroffenen, er heißt Bill, wurde es seitens Amazon so erklärt: „Amazon has explained to me that Disney can pull their content at any time and ‘at this time they’ve pulled that show for exclusivity on their own channel.’ In other words, Amazon sold me a Christmas special my kids can’t watch during the run up to Christmas.“

Versucht man aktuell, beispielsweise The Muppet Christmas Carol zu beziehen, erhält man die Meldung, dass der Film momentan aufgrund von Lizenzbestimmungen nicht erhältlich ist. Ziemlich ärgerlich, wenn man gerade einen der Disney Weihnachtsfilme zur passenden Jahreszeit mit seinen Kindern schauen möchte.

Die Geschichte zeigt allerdings auch, dass man bei Streaming-Angeboten eben keinen Content besitzt, sondern nur ausleiht. Sicher ein gefundenes Fressen für die Kritiker, eigentlich aber nur ein Armutszeugnis für Disney und Amazon. Angebote auf diese Weise zu steuern, geht klar an den Vorstellungen der Nutzer vorbei.

Wie seht Ihr das, Disneys gutes Recht? Geht der Eingriff in die Bibliotheken der Nutzer, die den Film bereits gekauft hatten und der nun wieder entfernt wurde, zu weit?

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*Mitglied der Redaktion 2013 bis 2019*

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65 Kommentare

  1. Meiner Meinung nach geht das ganze viel zu weit. Ich dachte das man sich durch den Kauf eine Lizenz für den Film erwirbt und es gestattet ist jederzeit den Film anzusehen. Für mich auch weiterhin ein Grund sich Filme immer noch als DVD/BluRay zu kaufen und zu kucken wann immer ich will.
    Echt schwache Vorstellung

  2. Ach es gibt doch genügend andere Möglichkeiten, diese und dann eben auch andere Filme zu beziehen. Damit wird man dann zwar aus der legalen Zone gedrängt, aber wenn das die Filmindustrie so will, muss man das eben machen. Wenn man dann seine Niesche gefunden hat, woher man die Filme bezieht, kann man es sich dann dort auch einrichten und gleich weitere interessante Dinge „besorgen“. Ist zwar eine riesen Schweinerei, aber trifft nur die Ehrlichen – also Dummen…

  3. Wenn das nur die reinen Abo-Streaming-Filme betreffen würde könnte ich das noch einsehen. Wenn man die aber digital kauft soll sowas defintiv auch dauerhaft zur Verfügung stehen. Nur weil man keine DVD/ Bluray zu Hause hat hat man doch nicht weniger rechte.

  4. Das geht definitiv zu weit!

    Klar, wenn ich mir einen Film bei amazon, Google Play, etc. „kaufe“ befindet er sich nicht in meinem Besitz und theoretisch könnten die Anbieter ihn auch dauerhaft entfernen.

    Der normale Nutzer weiß das aber in der Regel nicht und denkt (zu Recht), er hätte den digitalen Inhalt – wie eine VHS/DVD/Blu-Ray – gekauft.

    Solche Beispiele zeigen, dass man sich (noch) nicht zu 100% auf solche Angebote verlassen kann.

    Ich ziehe daher meist Anbieter vor, die mir das Herunterladen ermöglichen oder ich greife eben zur Alternative und kaufe mir den Film auf Silberscheibe.

  5. Rechtlich gesehen hat Disney hier natürlich Recht, es wurde ja so festgelegt, aber wenn wir ehrlich sind, soetwas kundenunfreundliches erlebt man selten.

    Hier sieht man wieder, dass DRM nicht dem Schutz des geistigen Eigentums, sondern des Profits gilt und der Gängelung der Kunden, welche ehrlich Filme/Musik/Bücher digital erwerben möchten.

    Ich hoffe sehr, dass DRM bei Filmen bald kippen wird.

  6. MrSpotmarker says:

    Hallloo-o, lieber Konsumentenschutz. Könnte da bitte mal jemand wegen sittenwidriger Bestimmungen klagen?
    Ich kann mir ja vorstellen, dass so ein Verhalten in den USA durchgeht, in Deutschland würde mich das allerdings schon stark wundern…

  7. Ist es denn bestätigt, daß auch Kunden, die den Film in der Vergangenheit GEKAUFT haben betroffen sind? In dem Fall wäre das unverschämt und darf eigentlich nicht rechtens sein (oder man muss eben auf Wunsch den Kaufpreis zurück erstatten). Ich befürchte allerdings auch, daß sich Amazon / Disney das Recht einfach irgendwo in den endlos langen AGBs selbst eingeräumt haben … das wäre dann ein klassischer Fall für den Verbraucherschutz.

    Daß die Filme nicht zum Neukauf oder -Ausleih zur Verfügung stehen ist einfach nur dumm und kundenfeindlich und zeigt einmal mehr, daß die Filmindustrie bis heute nicht kapiert hat, wie man mit den Menschen, die einen finanzieren umgeht!

  8. Das ist ein massiver Rückschritt für den digitalen Vertrieb von Medien. Schließlich geht der Ottonormaluser davon aus, dass er bei einem KAUF des Produktes (egal in welcher Form) dieses jederzeit abspielen kann.

    Ich könnte mir auch vorstellen, dass es gegen Gesetze verstößt und man zumindest ein Rückgaberecht bekommen sollte. Ein Richter würde bestimmt im Sinne des Kunden entscheiden (Weihnachtsfilm, der nicht zu Weihnachten läuft).

  9. Klassischer Fail der Content-Industrie. Der Nutzer, der die Filme legal sehen will, schaut wieder mal in die Röhre.
    Kein Wunder, dass die „Szene“ seit Jahren wächst – ähnlich kundenfreundliche Angebote sind auf der legalen Seite eine Seltenheit (DRM, nur Nutzungslizenzen etc.).

  10. Jetzt müssten genug Leute aufgrund dieser Maßnahme ihr Abo kündigen, nur dadurch würden die bei Disney daraus lernen. Das wird aber nicht passieren, statt dessen kauft man die DVD oder abonniert zusätzlich den Disney-Channel – und die Macher der Aktion klopfen sich auf die Schultern.

  11. Dürfte (zum Glück) für den deutschen Markt nicht so interesannt sein, denn Amazon Instant Video ist hier leider nicht verfügbar und auf amazon.com gibt es (leider) nur englischsprachige Filme.

  12. Ich finde solche Geschichten gut. Da sieht man immer schön die Denkweise der Contentindustrie. Für die muss das Onlinekaufen ein Schlaraffenland sein. Gängeln und erpressen bis der Arzt kommt.

    Filmweihnachtspaket, welches man nicht zu Weihnachten, aber zu Ostern abspielen darf… Haha… ganz großer Wurf.

    Da kann ich die ganzen Leute verstehen, die sich die Filmchen saugen und gucken wann sie wollen. Man kann es jeder Zeit schauen, auch zu Weihnachten, und alles für umme.

    Raubkopierer sind Verbrecher? Nein, der Verbrecher sitzt auf der anderen Seite der Medaille.

  13. Irgendwie ist das so absurd, dass ich darüber schonwieder lachen kann.. unglaublich!

    Vielleicht wäre es noch eine Erwähnung wert gewesen, dass die Betroffenen eine „sehr großzügige“ Kompensation von Amazon erhalten haben. Immerhin scheint es Amazon auch peinlich zu sein.

    Sorry aber Disney suckt echt hart 😀

  14. *ironie on*
    Vor allem ist es ja total abwegig, einen Weihnachtsfilm um und an Weihnachten zu schauen. Da bietet sich er Sommer doch viel eher an.
    *ironie off*

  15. Disney ist böse. Wusstet ihr das noch nicht?

  16. Warum ich keinen DRM-Dreck von Amazon oder anderen kaufe.

  17. Ist Amazon doch bekannt für, für solche schwachsinnigen Regelungen. Das ist dich das gleiche bei den eBooks. Hat Amazon Stress mit den Verlag wird das eBook vom Markt genommen und von den Kindles der Kunden, die es bereits GEKAUFT haben wieder gelöscht. Das ist ne Frechheit. Gut, dass sie noch nicht rum fahren und gedruckte Exemplare und gekauft DVDs/BluRays abholen wenn sie die aus dem Shop nehmen.
    Digitaler Verkauf eröffnet vielen Unternehmen halt neue Dimensionen.
    Man kauft halt nicht das Werk, sondern das Recht es zu sehen/lesen. Und wenn das Recht seitens Amazon abläuft ist es halt weg.
    Da Zahl ich lieber n paar Euro mehr und habe das „echte“ Werk im Schrank stehen.

  18. Wieder mal bestätigt…verlasst euch nie auf Aussagen anderer.

  19. Wenn das Schule macht, dann ist Streaming tot. So einfach ist das.

  20. Ah ja, Weihnachtsfilme zu Weihnachten sperren. Das macht natürlich Sinn, nur leider weiß ich noch nicht welchen. Disney und seine Veröffentlichungs- und Preispolitik ist sowieso schon eine Sache für sich aber das nenne ich mal echt dreist.
    Als Filmsammler ist es mir relativ egal, weil ich lieber Filme „hart“ in der Hand halte, und sie in meinen Regalen einlagere.
    Als Verfechter des offenen Internets sehe ich es aber eine absolute Frechheit, dem Menschen das recht an seinen erworbenen Produkten zu entziehen (egal was man da für eine Lizenz erworben hat).
    Den Fall mit dem Kindle hatte meine Freundin auch schon, das Bücher einfach verschwunden sind. Zum glück hat sie einen technisch intressierten Freund, der eine Möglichkeit gefunden hat, das Fremdlöschen zu verhindern.

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