Der Hype um die Cloud: Jolicloud 1.0 nächste Woche

Wer viel Zeit hat, der probiert Dinge aus. Ich habe das Glück, manche Dinge beruflich ausprobieren zu können, ohne auf die Uhr schauen zu müssen. Eine dieser Sachen ist Jolicloud, das speziell für Netbooks angepasste Betriebssystem, welches zum großen Teil in der Cloud arbeitet. Jolicloud wird nächste Woche in der finalen Version 1.0 ausgerollt – mit eben viel Cloud, HTML5 und einer neuen Oberfläche. Ich habe bisher zwei Beiträge zu Jolicloud veröffentlicht: Betriebssystem Jolicloud für alle und Wochenend-Projekt: Jolicloud als Zweitsystem.

Ich persönlich finde die Software für Netbooks klasse, bin aber immer versucht trotz alledem Windows zu installieren, oder gleich zu Ubuntu zu greifen. Deswegen mal wieder Streitthema: sind Systeme wie Joliclpud völliger Mumpitz und taugen nichts? Oder werden freie Systeme bald von vielen Herstellern vorinstalliert um eventuelle Lizensierungskosten für Windows zu sparen? Ich bin der Meinung, dass diese Systeme in den nächsten Jahren ein Nischendasein fristen werden. Was meint ihr – wo liegen Vor- und Nachteile?

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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39 Kommentare

  1. Ich bin immer noch der Meinung, dass dies für Privatpersonen 30+, die wenig Ahnung von Computern haben, das perfekte OS ist.
    z.B. für meine Mutter 🙂
    Vorallem, da Linux, keine Probleme mit Viren und so.

    BTW: Rechtschreibfehler: V
    „sind Systeme wie Joliclpud völliger Mumpitz“

  2. Ganz klarer nachteil — die Netbookhersteller könnten sich dann zu so etwas wie Google oder Apple werden. Einer bestimmt den Markt und wenn die Firma etwas anders machen möchte oder mehr Kontrolle haben will, müssen dann alle mitziehen. Sicher ist es ressourcenschonender. Aber ich finde ein Backup auf einer externen Festplatte weitaus sicherer als eines bei Dropbox usw. – Wenn jetzt alle Systeme nur über einen Zentralrechner laufen, können zwar effektiver die Ressourcen ausgenutzt werden, aber wenn dem Zentralrechner mal was passiert (Hausbrand, Naturkatastrophe o.ä.) haben tausende nichts mehr als eine Fehlermeldung auf ihren Bildschirmen.
    Und nichts ist wirklich sicher vor Hackern. Selbst große Banken hatten schon mal Krisen wegen Hackangriffen. Für mich wärs viel Schlimmer, wenn ich von der Firma eine Entschuldigung höre, das alle Daten, alle Sachen usw. nicht mehr vorhanden sind.

    Ich finde die Idee an Cloud Computing ansich gut aber in diesem Ausmaß…

    Es ist eine Sache ob ich mir ein Paar Prozessoren miete und denen eine Aufgabe erteile, aber eine andere wenn alles in den Händen der Firma liegt.

    Einerseits sollte drauf geachtet werden dass nicht so viele Ressourcen verbraucht werden (für die Umwelt) andererseits aber müsste ich mir dafür im klaren sein was mit den Daten passiert.

    Ein Zentralrechner ist ja auch ständig am Netz. Eine nicht angeschlossene Festplatte kann aber nicht angegriffen werden.. also bleibe ich lieber dabei.. wenn ich bei mir meine Sachen mache, dann habe ich auch auf alle Zeit meine Daten. Wenn ich sie aber in eine Cloud werfe ist immer eine Gewisse Unsicherheit dabei. Auch wenn die Firmen es ansich garantieren, dass den Daten nichts passieren wird…

  3. Ich bin zwar noch keine 30, dafür aber auch Linux Guru – also Obadcht, DTDSR ;D

    Zur Sache: MS hat das geschickt geregelt und die Lizenzierungskosten für XP dermaßen nach unten geschraubt, dass auch in Zukunft Netbooks mit dem OS aus Redmond ausgeliefert werden.

    Ich habe auf unserem Netbook, also vorwiegend sitzt meine bessere Hälfte dran, auch UNE aufgespielt. Sie hat sich recht schnell zurecht gefunden – einige Sachen gibts wie „ICQ sieht aber doof aus“ oder „Huch, das Word ist aber viel besser“… Pro und Kon also.

    Für mich als Terminalhacker bin weniger begeistert von UNE. GNOME Distributionen sind zu fett – KDE doof – Ich hab mir selbst was aus Archlinux mit Openbox gekocht 😉

    Ergo: weiterhin Nischendasein. Bei Notebooks ist’s was anderes, siehe Acer und Lipsus – man spart n guten fufi.

  4. @paradonym

    Dropbox nutz Amazon S3 als infrastruktur. Brand und Naturkatastrophen hallo, da kann nix passieren 😉

  5. @Oliver — ja aber trotzdem wird sie immernoch von einer Firma kontrolliert. Was die selbst damit machen muss nicht immer ganz fair sein.

    Dropbox selbst benutze ich jedenfalls nur für das 3-Wege Backup (Verschlüsselt, Verschlüsselt in der DP und unverschlüsselt auf ner backupplatte) – in die Cloud schieb ich wirklich nur das was ich auch nicht unbedingt brauche.

  6. hey ist das eigentlich kostenlos und wiviele bzw. welche programme kann man da laufen lassen?

  7. Ich denke, daß alle Systeme weiterhin co-existieren werden, wobei der *nix Markt langsam aber sicher am Steigen ist.
    Der Vorteil von Cloud-integrierten (nicht rein Cloud basierten) Systemen ist klar, daß die Daten von überall verfügbar sind. Aber der große Nachteil solcher Systeme liegt wie immer noch am schwächsten Glied – der Internetverbindung. Alle Cloud- und Hybrid Betriebssysteme „telefonieren“ viel zu viel „nach Hause“. Wo Breitbandverbindungen üblich sind, stellt das kein großes Problem dar, aber wo jedes Bit/Sek Leitungskapazität zählt (Satellitenlinks, EDGE, GPRS, oder Einwahlverbindungen) sind diese Systeme relativ nutzlos und sogar kontraproduktiv.
    Persönlich finde ich Jolicloud (bin selber ein relativ früher Alpha Tester) als ein sehr gelungenes System, einfach und ausreichend sicher. Zur Zeit bewege ich mich in zwei Welten (beruflich und auf den „großen“ Rechnern Windows – und am Netbook UBUNTU 10.04 LTS Desktop Release, mit nachinstallierter Netbook Oberfläche).
    Am Asiatischen Markt ist die Balance schon zugunsten freier Betriebssysteme verschoben. Immer mehr Netbooks von den Philippinen oder aus Thailand kommen nativ mit Linux basierten Betriebssystemen (vor allem UBUNTU) – wobei auch hier wieder die Cloud integrieten Betriebssysteme aufgrund schlechterer Internetverfügbarkeit eher hintenan stehen.
    Auf meinem derzeitigen Arbeitsstandort kommen Systeme wie Jolicloud leider nicht in Frage, da das Internet viel zu langsam und instabil (und auch regelmäßig nicht verfügbar) ist.

  8. Es gibt ja auch eine Ubuntu Version für Netbooks warum also auf was anderes setzten.

  9. @mike: Punkt 1. kann ich beantworten: JA

    — die iso ist 698 mb groß — so groß ist ubuntu auch.. und da hat man es immer noch selbst während man mit ubuntu one auch alles in die Cloud schieben kann…

    — Wieder ein weiteres Problem In Jolicloud basiert alles auf Apps — willste dies machen musste extra zahlen, machste ma was anderes dann wieder usw usw. — und bei allem weiß jolicloud ganz genau wann und wie lange du was machst…

  10. Ich probiers grad aus — dank meiner Verbindung hab ich det in 3 minuten runtergeladen…

    Kleines Hängerchen bei VMware — bei connecting to jilicloud… 🙁

    uuund aufgehängt – nichema n rechtsklick geht

  11. Wofür?

    Die Computerkenntnisse der Generation 18- sind miserabel, auch wenn sie sich anderes einbildet (das, was die für Computerkenntnisse hält, sind ja doch eher sehr oberflächliche Bedienungskenntnisse). Für die wäre ein simples vorinstalliertes System zwar ok, allerdings glaube ich nicht, dass dieses System da wesentliche Verbreitung findet. Man schaue sich die Situation bei Netbooks an. Am Anfang gab es ein paar mit Linux, weil das die Systeme scheinbar billiger gemacht hat und den Herstellern mehr Customizing ermöglichte. Das hat sich aber sehr, sehr schnell geändert; fast alle Systeme danach gab es mit Windows XP. Das ist ja ab Oktober vorbei, dann gibt es keine Windows-XP-Lizenzen mehr. Dann wird es eben Windows 7.

    Ich selber habe auf meinem Netbook das vorinstallierte Linuxderivat erst durch ein Ubuntu Netbook Remix ersetzt, sehr schnell dann durch ein vollständiges Ubuntu. Eigentlich nur, weil ich keine XP-Home-Lizenz mehr hier liegen hatte…

    Allerdings könnten die Gerätegattung Netbook eh Probleme kriegen, wenn auch mal andere Hersteller im Tabletbereich ordentliche Hard-/Softwarekombinationen vorlegen. Und da geht der Trend im Moment ja eher zu Embedded OS.

  12. Also ich würde, wenn ich ein Netbook hätte, auf jedem Fall den Ubuntu-Netbook-Remix draufhauen. Verlängert die Akkulaufzeit, ist total schick, einfach zu bedienen, und wenn man will, extrem anpassbar.
    Ich hoffe, viele Netbookhersteller werden das bald vorinstallieren.

  13. Steinhund says:

    So, mein erster EIntrag hier glaub ich. Ich oute mich mal als monatelanger Passivmitleser – ganz großes Lob übrigens an Cashy.

    Ich denke auch das das das größte Problem dieser Betreibssystem das Schluploch Internet ist. WWie sich das in Zukunft gestalten mag bleibt noch offen. Wenn man aber betrachtet wie rasant sich das mobile Internet entwickelt wird die Zukunft wohl recht spannend.

    Ich persönlich ziehe es dennoch vor, ein installiertes BS auf meinem Netbook zu haben. Im Moment Windows 7, denn leider habe ich das „Glück“ das für meinen GMA 500 im Linuxlager keine passenden Treiber gibt (bzw. ich diese nicht gefunden hab) und die Akkulaufzeit auch nicht gerade wenig eingeschränkt wird. Zumal Microsoft mit Windows 7 IMHO wirklich gute Arbeit geleistet hat.

    Und genau in dem Treiberproblem sehe ich ein weiteres Manko. Zu viele Hersteller mit zu vielen Geräten in zu vielen Kombinationen. Da hat es ein Betreibssystem schon ziemlich schwer sich da entsprechend anzupassen. Man kann jetzt natürlich den Apple-schen Weg gehen und alles vorschreiben. Was ja nicht unbedingt sooo schlecht sein muß. Da weiß der Softwarehersteller auf jeden Fall mit welcher Hardware er rechnen muß. Aber das belebt ja nicht gerade das Geschäft und wird so wohl in Zukunft auch nicht möglich sein.

    Ich für meinen Teil bin gespannt was dabei rauskommt, ich denke wir werden noch viele Überraschungen erleben.

  14. Meiner Meinung nach werden Betriebssysteme im Cloud genauso wie Linux auf ewig eine Randerscheinung bleiben, allein schon weil die PC-Hersteller die Lizenzkosten ja eh an die Käufer weitergeben und das sicher nicht von Ihrem Gewinn abziehen mussten bisher.

    Da die meisten von uns wohl ihre meiste Zeit (u.a. beruflich) mit Windwos zu haben, wird das sicher auch weiterhin das OS der Wahl zu sein.

  15. ja, genau wie in den verwaltungen wo UNIX systeme im vormarsch sind, siehe München.

    UNIX ist im kommen, Ubuntu ist auch für den absoluten laien genauso einfach in der bedienung wie windows. und dass keine passenden treiber vorhanden sind, wage ich zu bezweifeln: die open source community UND hersteller haben mächtig aufgeholt – ich wette das ubuntu bei 9 von 10 rechnern out-of-the-box läuft.

  16. Ich schneide das Thema mal ganz vorsichtig an – ich hoffe ihr versteht es dennoch:

    Letzte Woche hat die EU beschlossen das die USA vollen zugriff auf die europätischen Bankdaten der Bürger bekommt.

    Wenn wir jetzt auch noch alle unsere wichten Daten in amerikanischen „Clouds“ hinterlassen, dann können wir ja gleich alle „rübermachen“

  17. „Siehe München“… interessante Formulierung für das eine Vorzeigeprojekt – das ja nun auch nicht unbedingt problemlos oder gar schnell gelaufen ist. (Und man schaue nach Wien, wo das gescheitert ist.)

    Tastatur, Scanner, TV-Karte, Gamepad… für alle diese Dinge gabs bei meinem System keine vernünftigen Treiber. Gamepad in einem Simpel-Modus, wo dann die Hälfte aller Funktionen fehlte (bei dem Spieleangebot unter Linux allerdings auch ziemlich egal); TV-Karte auch nach Suchen nicht; für den Scanner dann irgendwo auf einer japanischen Seite unter Umgehung der eigentlich vorhandenen „Integration“ (i.e. xsane), die ja auch eher schlichter Natur ist; Tastatur wieder nur in einem Simpelmodus, bei dem fast alle eigentlich frei belegbaren Tasten funktionslos bleiben (frag‘ nicht, wie die Vorschläge in Foren dazu aussahen…). Und Grafkkartentreiber? Immer noch eine lächerliche Situation. Ah, habe ich schon den nicht zuverlässig funktionierenden Hibernatemodus erwähnt? (Forenantwort: „Das Booten geht doch so schnell, wer braucht da Hibernate?“ – *facepalm*)

    Nö, das mit völlig überhöhten Versprechungen in den Himmel zu loben führt bei Erstanwendern zu einem Schock und riesiger Enttäuschung. Linux (auch Ubuntu) funktioniert nicht ganz einfach, nicht fehlerfrei und nicht überall gut.

    Übrigens ist Linux kein Unix.

  18. @Jens:
    Da kann die Linux-Community nicht groß was dran ändern, wenn die Hersteller auf stur stellen.

    Bei mir und vielen anderen auch läuft Linux einwandfrei. Wir sind glücklich damit. Und du benutz‘ einfach weiter Windows, das ist besser für dich.

  19. Ich finde es gut und mutig dass es kommt, für mich persönlich aber zu riskant. Gebe hier @paradonym teilweise recht.

    Werde es auf alle Fälle mal testen.

    Irgendwie komm ich grad bald nicht mehr hinterher mit all den Neuentwicklungen 😉 *schwitz*

  20. Liebe Caschy-(Mit)Leser und Kommentatoren, ob Windows, Linux oder Mac -Anhänger, ob „ich mach mich im web breit“-Anhänger (zu denen ganz sicher der Caschy zählt, und er scheint ein Gourmet zu sein) oder „ich bin NICHT dafür“-Freaks (zu denen ich gehöre), würde ich diese Distribution ganz gewiss nicht als die Meinige auswählen (weil ich das ganze Gedöns Twitter incl. Social-networking etc. nicht nutze).
    Wenn der Caschy sowas hier vorstellt, begeistert es mich, weil er über den Tellerrand schaut – „guck ma, apple-hastegesehen, noch ein windows-zusatz-was-der-anwender-gebrauchen-könnte-ey-da-gibt’s-auch-noch-linux“ – ich wollte, dass die geneigten (Mit)Leser hier auch mal von selbst – und nicht mit den vorgekauten Caschy-Präsentationen, die für einen „HilfDemWindowsUser-Interessierten IMMER sicher hilfreich sind!“ – über den eigenen Tellerrand schauen würden.
    Ich hab’s getan, nutze weiterhin Windows-XP am Rande, habe aber unter Linux (Ubuntu) so viel für meinen eigenen Bedarf gefunden, dass ich Windows immer weniger vermisse.
    Für meine Fragen und die dazu gehörigen Antworten gibt’s das www, mit oder ohne clouds, und auch der Caschy, dem ich treu bleiben werde, war mir dabei eine große Hilfe!

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