Der größte Geschenke-Laden der Welt? Facebook führt „Gifts“ ein

Da hat mich Facebook gestern Abend irgendwie auf dem falschen Fuß erwischt. Ich überfliege irgendeine „Introducing Facebook Gifts“-Überschrift, und während ich mich noch frage, wieso man diese kleinen nichtsnutzigen virtuellen Goods wieder einführt, die man ja bereits schon einmal wieder eingestampft hatte, habe ich gedanklich schon wieder abgeschaltet. Der Groschen fiel erst recht langsam und ich begriff, dass es hier gar nicht um virtuelle Geschenke geht, sondern um ganz realistische Präsente, die tatsächlich Facebook-Nutzern nach Hause zugestellt werden.

Wie läuft die Geschichte? Ganz einfach: Ihr findet entweder bei der Übersicht der Geburtstage oder auch auf der Timeline der jeweiligen Person ein kleines Geschenk-Icon, welches ihr anklicken müsst. Dann habt ihr direkt die Auswahl zwischen Hunderten von Geschenken, die ihr der Zielperson nach Hause schicken könnt. Anschließend hinterlasst ihr eine Gruß-Nachricht und habt dann die Wahl: einfach nur das Geschenk verschicken – oder es öffentlich auf der Timeline eures Freundes posten. Er würde in dem Fall bereits eine Preview seines Gifts sehen können.

Bei der Bezahlung werdet ihr auch vor die Wahl gestellt: entweder direkt bezahlen – oder abwarten, ob die Zielperson das Geschenk überhaupt annimmt. Das ist nämlich recht pfiffig gelöst von Facebook: ihr benötigt nicht die Adresse des Freundes – die gibt die betreffende Person selbst an. Möchte ich also lieber auf das Geschenk verzichten, weil ich meine Adresse nicht preisgeben möchte, habe ich als Empfänger da die Entscheidung. Apropos Entscheidung: wenn ich sehe, welches Präsent sich da auf den Weg zu mir machen soll, kann ich noch Parameter wie Größe, Farbe, etc nach meinem Geschmack anpassen.

Ist das dann alles geregelt, macht sich das Geschenk auf den Weg und ist wenige Tage später im Haus. Zumindest soll das in den USA so ab sofort funktionieren. Man rollt das Feature nach und nach auch in weiteren Ländern aus und ich bin ehrlich gesagt schon ein wenig gespannt, ob man das in Deutschland auch so umgesetzt bekommt. Ich persönlich hätte auch kein Problem damit, meine Adresse anzugeben – kann eh jeder im Internet einsehen – aber den ein oder anderen hält das mit Sicherheit davon ab, dieses Feature mal zu nutzen.

Während ich also abwarte, dass die Geschenke auch in Deutschland verfügbar gemacht werden, überlege ich mir, was der nächste konsequente Schritt sein wird, den Facebook geht. Vielleicht ermöglicht man einfach auch den Betreibern von Facebook-Seiten, eigene Geschenke anzubieten. Wäre wieder eine Möglichkeit, mit der knappen Milliarde Nutzern ein bisschen Kohle reinzuholen – und in diesem Fall auch sicher ein Weg, um Unternehmen noch ein wenig enger an Facebook zu binden.

Was ist eure generelle Meinung? Eher spannend oder eher Schnapsidee?

Quelle: Facebook

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Der Gastautor ist ein toller Autor. Denn er ist das Alter Ego derjenigen, die hier ab und zu für frischen Wind sorgen. Unregelmäßig, oftmals nur 1x. Der Gastautor eben.

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13 Kommentare

  1. Da muss man nicht weit denken, wie es läuft: Natürlich möchte Facebook möglichst viel verkaufen. Die Wahrscheinlichkeit eines Kaufs steigt, je besser der Geschenkvorschlag zum Beschenkten passt. Das kann Facebook ja anhand seiner Aktivitäten rausfinden – das funktioniert dann wie bei Amazon, man generiert aus seinen Käufen, Suchen und Besuchen ein individuelles Profil. (brave new world)
    Aber wie mag das sein, wenn mir Facebook zu Caschy ein Geschenk vorschlägt, von dem FB denkt, dass es den Interessen von Caschy entspricht – und es sind Sex-Toys. Oder Teddybären. Oder, oder, oder.
    Also ich möchte nicht, dass FB meinen Freunden Geschenke vorschlägt – auf keinen Fall!

  2. Naja wird sicher spannend…

  3. Meine Antwort dazu: Was fürn Müll wo die Welt nicht braucht.
    Bei mir ist das ganze klicki bunti gelump abgestellt oder blockiert.

  4. Damit würde Facebook vorallem Seriöser werden, und den Gewinn nicht nur auf Werbung beruhen lassen.

  5. Naja, habs gefühl, dass das wohl fbs versuch wird iwie die aktien zu retten, immer mehr, von werbedaten sammler, zum selber verkäufer, zudem bekommt man damit gleich noch adresse von kunden, genial, damit steigt der wert pro kunden datensatz sicher au weiter an 😀

    MfG

  6. bremsassistentin says:

    Dient das der Jagd nach den pöhsen Fakeaccounts?

  7. Lustig wirds natürlich wenn am Ende zehn mal das gleiche Geschenk vor der Tür liegt, weil Facebook identische Geschenkempfehlungen ausspricht 😀

  8. Brauchen die doch nur um die ganz genaue Adresse zu bekommen …

  9. Langsam habe ich den Eindruck, dass Facebook gar kein Konzept mehr hat und nach jeden Strohhalm greift um die Aktien einigermaßen zu retten…

  10. Klar, das ist echt genial – das mit den Adressen meine ich. Und die Idee ist ja auch so niedlich – da kommt bestimmt einiges an Daten zusammen…

  11. Problem wird sein, dass man auf Facebook hauptsächlich „Freunde“ hat und keine Freunde.

  12. Was für ein Schwachsinn…

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