Daimler plant, im Oktober Elektrofahrzeug mit 500 km Reichweite zu enthüllen

Daimler_AG_150x150Auf der Paris Motor Show im Oktober will Daimler ein neues Elektrofahrzeug vorstellen, welches mit einer Ladung vergleichsweise starke 500 km zurücklegen können soll. Damit möchte man ganz klar mit Tesla konkurrieren, die wiederum ihr Model X SUV angekündigt hatten. Zu sehen sein wird der Prototyp eines elektrisch betriebenen Mercedes sein, so Thomas Weber vom Unternehmen Daimler bei einem Presse-Event in Stuttgart.

 

Wann genau das Fahrzeug dann auf dem Markt erscheinen würde, das wurde derzeit noch nicht mitgeteilt. „Die Struktur steht, unsere Teams arbeiten rund um die Uhr und die ersten Testergebnisse von Straßentests liegen auch schon vor.“, so Weber.

Um mit dem amerikanischen Unternehmen Tesla Motors konkurrieren zu können und parallel weiter daran zu arbeiten, die Luftverschmutzung weltweit zu minimieren, haben Daimler und andere europäische Unternehmen ihren Effort im Bereich der elektrischen Fahrzeuge enorm erhöht. Die VW-Tochtergesellschaften Audi und Porsche haben bereits zuvor Elektrofahrzeuge mit größerer Reichweite angekündigt. Auch BMW arbeite schon an einem eigenen Produkt. Ebenso wolle Daimler gegen Ende dieses Jahres die vierte Generation seines elektrisch betriebenen Smart in einer Zweisitzer- aber auch Viersitzer-Variante vorstellen.

Die Reichweite von Elektroautos ist sicher einer der primären Kritikpunkte gegen deren Verwendung. Sollten die Autohersteller es aber schaffen, durchaus akzeptable Kilometerzahlen zu erreichen, so denke ich, sind auch mehr Menschen bereit, den Schritt zum umweltverträglicheren Antrieb zu wagen. Solange aber teils noch nach 150 – 200 km eine Stromtankstelle angesteuert (und vor allem erst einmal gefunden) werden muss, vermute ich stark, dass diese Sorte von Fahrzeugen noch eine Randerscheinung auf der Straße bleiben werden – persönliche Meinung. Ich finde das Konzept genial und lobenswert, ersetzt es aber aktuell leider noch nicht viel mehr als die Autos, die nur im Stadtverkehr gebraucht werden. Weite Trips und regelmäßig lange Strecken zur Arbeit passen da derzeit noch nicht so recht ins Bild. Das wird sich aber garantiert in den nächsten Jahren ändern.

(via Venturebeat)

Gefällt dir der Artikel? Dann teile ihn mit deinen Freunden.

Avatar-Foto

Nordlicht, Ehemann und Vater. Technik-verliebt und lebt fürs Bloggen. Außerdem: PayPal-Kaffeespende an den Autor. Mail: benjamin@caschys.blog / Mastodon

Neueste Beiträge

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmst du unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung von dir angegebener, personenbezogener Daten zu.

18 Kommentare

  1. Christian says:

    Elektromobilität ist die Zukunft. Schön das Mercedes was angeht bissle zu spät aber besser als gar nicht.

  2. Einen Prototypen stellen sie also vor… Wenn der raus kommt, hat Tesla schon einen Wagen auf dem Markt, der 1000 km schafft. Man darf nicht vergessen, wie viele Elektrotankstellen Tesla alleine in Deutschland aufgebaut hat.

  3. Es ist aber auch eine Frage des Gesetzgebers. Schaut mal in die Niederlande, fast an jedem Hotel und Supermarkt gibt es E-Parkplätze.

  4. Also doch keine Konkurrenz zu Tesla. Tesla verkauft schon fleißig Fahrzeuge und Daimler kommt mit einer Studie daher. Wann wollen die deutschen Automobilhersteller endlich vernünftige Elektrofahrzeuge produzieren?

  5. Jetzt würde mich aber schon interessieren, wie lange „lange Strecken zur Arbeit“ sind, wenn die aktuelle Generation mit 150 – 200 km offenbar dafür keine ausreichende Reichweite bietet?

  6. Elektromobilität ist doch nur was für die, die glauben, dass der Strom aus der Steckdose kommt.

  7. ^ Naja, Strom kommt ja auch aus der Steckdose. Was zählt ist die Bilanz. Und die ist selbst dann besser wenn der Strom für’s Elektrofahrzeug in einem Verbrennungskraftwerk erzeugt wird.

  8. Ich verstehe die meisten hier nicht, ihr denkt doch nicht ernsthaft das Daimler nicht schon, sowie jeder andere Automobilhersteller, eine alternativ zum Benziner/Diesel im Ärmel hat.
    Begreife sowieso nicht warum alle Elektro Autos als Heilbringer sehen.
    Der Staat nimmt pro Liter 69% Steuern (Benzin), was glaubt Ihr wie man in der Zukunft die wegfallenden Steuereinnahmen kompensiert?
    Außerdem kommt 70% des Stroms nicht aus erneuerbaren Energien.

  9. @MaxM Nun ja, das sind dann ja immerhin 30% mehr an sauberer Energie als bei Benzinern und Diesel. 😉 Aber ich glaub das mit Mercedes erst wenn ich die Autos beim Händler sehe. Bis dahin sind die deutschen Autobauer allesamt für mich völlig verpeilt.

  10. Damit man im Gespräch bleibt, zeigt man also eine Studie, die angeblich 500km schafft. Kommen soll so ein Auto 2020. Laut Radio.

    Aha, mehr ist es nicht. Gut wäre gewesen, man stellt ein fertiges Model vor, welches man ab Herbst kaufen kann, so ist es witzlos. Kommt davon, wenn man den Markt verschläft.

  11. Bevor hier Tesla gefeiert wird, sollte man mal die Preise anschauen. Ein Fahrzeug was 100.000 kostet ist schlichtweg bekloppt. Da kann es noch so weit fahren.

  12. Selbst wenn aus dieser Studie etwas wird und das Auto mit 500 km Reichweite (sicherlich nach EU-Norm, nicht realistisch) kommt – wo lädt man das Ding vernünftig und passabel schnell auf? Ca. ein Drittel aller öffentlichen Elektro-Tankstellen sind entweder defekt oder einfach viel zu langsam. Am Tesla Supercharger lädt man ~ 75 % der Batteriakapazität in etwas über 30 Minuten auf. Das ist für Reisen ein sehr guter Wert, wenn man mit besonnener Fahrweise ~ 350 km weit kommt.

    Der Knaller ist übrigens auch Porsche. Den „Mission E“ lädt man mit einem 800 V-System, um die Ladezeit zu verkürzen. Feine Sache. Aber warum um Himmels willen entwickeln die in einem Konzern zwei unterschiedliche Ladevarianten? Und wo lädt man das Teil dann auf? Es gibt momentan kein Ladenetz, was 800 V unterstützt… und so schnell wird Porsche das wohl sicher nicht bauen können.

  13. @Barin und jetzt schau mal, *warum* der Tesla so viel kostet… Supercharger weltweit kostenfrei, Internetverbindung im Wagen kostenfrei, praktisch keine Wartung, teilweise Vor-Ort-Service, wenn Tesla bemerkt, dass etwas am Auto kaputt geht?

  14. @Philipp
    Stimmt so nicht ganz.
    Werkstatt und Service ist beim Tesla nur während der Garantiezeit Kostenlos (Wie bei fast allen Neuwagen der letzten Jahre).
    Die Supercharger sind nicht für alle Tesla Modelle umsonst.

  15. @MaxM dafür fällt beim Tesla praktisch kein Wartungsbedarf an… ist ja nicht viel Technik drinnen, die kaputt gehen kann oder ausgetauscht werden muss. Verscheißteile? Die Bremse vielleicht.

    Stimmt, die Supercharger sind nicht für alle Modelle kostenlos – wohl aber für das Model S für die besagten 100.000 €.

  16. https://www.teslamotors.com/de_DE/support/service-plans
    naja kostet halt doch was.
    ca. 600,- pro Jahr

  17. Man kann einige Kommentare durchaus nachvollziehen, dass der Eindruck entsteht, Daimler wäre spät dran. Bitte beachtet, dass die erste A-Klasse w168 in den 90ern parallel als Elektrofahrzeug mit Batterie entwickelt worden ist. Stichwort „Sandwichbauweise“. Brennstoffzelle ist auch schon lange ein Thema. Aber warum als Konzern einen Antrieb anbieten der am Markt nicht gefragt ist? Ich denke, dass die Zeit so langsam gekommen ist. Abgesehen vom Feinstaubalarm in Stuttgart und dem VW Betrug interessieren sich immer mehr Kunden für diese Antriebe.

  18. Jetzt kriegen die traditionellen Autobauer langsam muffensausen und müssen nun doch mal was liefern. Tchja, Konkurrenz belebt halt das Geschäft.

Es werden alle Kommentare moderiert. Lies auch bitte unsere Kommentarregeln:

Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen. Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte - gerne auch mit Humor.

Du willst nichts verpassen?

Du hast die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den Hauptfeed abonnieren.