BlackBerry CEO John Chen: Fokus auf sichere Kommunikation, vielleicht keine Hardware mehr

Seit November 2013 hat BlackBerry einen neuen Chef. John Chen würde das Ruder des angeschlagenen Konzerns gerne herumreißen, und gibt sich optimistisch-kämpferisch in einem Interview mit Reuters. BlackBerry wird sich künftig umorientieren, den Schwerpunkt wieder auf Business legen und will vor allem im Bereich sicherer Kommunikation ein Wörtchen mitreden. Wenn man mit Smartphones kein Geld verdienen kann, sondern nur verbrennt, werde man eben keine Smartphones mehr verkaufen. Genauso werde man sich nicht als Konkurrent zu WhatsApp sehen, sondern eben die sichere Kommunikation in den Vordergrund rücken.

Blackberry-Logo

Außerdem sieht Chen auch eine Chance im Internet der Dinge. Nutzer sollen nicht nur ihre BlackBerrys verwalten, sondern alle Geräte die untereinander kommunizieren werden. Das betrifft Haushaltsgeräte ebenso wie Fahrzeuge oder eben auch Smartphones. Gleichzeitig ist BlackBerry auch bereit, kleinere Firmen zu kaufen, wenn diese BlackBerrys Position stärken würden. Dass BlackBerry etwas tun muss, steht außer Frage. In den letzten drei Jahren wurde die Hälfte der Mitarbeiter entlassen, das letzte Quartal brachte einen Verlust in Höhe von 423 Millionen US-Dollar.

Jetzt kann ich hier vor Veröffentlichung gleich noch ein Update einschieben. John Chen hat sich im BlackBerry Blog zu Wort gemeldet und stellt klar, dass die Hardware-Sparte sehr wohl ein wichtiger Bestandteil von BlackBerry ist und Geräte in der Strategie auch eine Rolle spielen werden. Es steht also kein unmittelbarer Verkauf oder die Auflösung des Hardware-Geschäfts bevor.

Sichere Kommunikation und das Management aller Geräte, das ist also BlackBerrys Strategie für die Zukunft, zur Not auch ohne Hardware. Ob das gut gehen wird?

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*Mitglied der Redaktion 2013 bis 2019*

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7 Kommentare

  1. Schade, dass OS10 mit den neuen Geräten nicht gereicht hat. Ist ein klasse System und die Geräte sind top verarbeitet. Einen schlechten Ruf wieder gut machen, ist eine Mammutaufgabe. Mich erinnert das etwas an Opel

  2. Wird hier eigentlich auch mal Korrektur gelesen? Der erste Absatz ist eine Katastrophe..

  3. Katastrophe ist ja wohl übertrieben 😉 zwei drei Fehlerchen 😉

  4. Mein Fehler, der zweite Absatz ist nämlich nicht besser, nachdem der erste ein wenig korrigiert wurde. Siehe hier:

    „Nutzer sollen nicht nur ihre BlackBerrys verwalten, sondern alle Geräte die untereinander kommunizieren werden. Haushaltsgeräte ebenso wie in Fahrzeugen oder eben auch Smartphones.“

  5. Ich fürchte,es ist gelaufen, viele Firmen ( auch der Konzern bei dem ich arbeite/~1000 Devices)haben BB den Rücken gekehrt und sind auf Äppel geschwenkt.Da kann man auch 2010 Lizenzen verschenken..too late.Vor einem Jahr hatte das noch was gebracht.Ich hatte schon beim Kauf meines privaten Q5 gewusst,das dies mein letztes BB sein wird. Wirklich schade um den Laden
    .

  6. @Bert
    Die Einschätzung teile ich auch, für Blackberry ist das Spiel gelaufen. Diese werden entweder in den nächsten Jahr komplett vom Markt verschwinden oder sich noch irgendeine kleine spezialisierte Nische suchen können in denen sie dann 0,1% Marktanteil halten, wenn überhaupt.

    Eigentlich schade, denn sowohl die Hardware als auch die (neue) Software ist wirklich nicht schlecht. Aber das passiert halt wenn ein Konzern arrogant wird und sich für unantastbar hält. Dann verschläft man sehr schnell entscheidende Trends.

  7. Sysadmin Margarethe says:

    Das Image müssen die erstmal wieder aufbauen, das haben sie sich selbst über die Jahre ruiniert, indem sie Einblick in die sichere Kommunikation erlauben, zB Regierungsbehörden in diversen Ländern wie Indien… Wie soll man ein Kerngeschäft auf etwas aufbauen, was man bestens verkackt hat? Der Rückgang beim Umsatz hängt sicherlich auch damit zusammen. Alleinstellungsmerkmal fail.

    http://timesofindia.indiatimes.com/business/india-business/BlackBerry-maker-Research-in-Motion-agrees-to-hand-over-its-encryption-keys-to-India/articleshow/15323093.cms

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