Ausprobiert: Leitz Icon Etikettendrucker

Leitz_Icon1Ein für mich doch untypisches Gerät landete jüngst zum Ausprobieren auf meinem Schreibtisch. Untypisch deshalb, da ich vor Jahren schon größtenteils auf ein papierloses Büro umgestellt habe. Das ist kein Hexenwerk, man muss sich nur eine digitale Struktur überlegen, konsequent wegscannen und Altpapier wegwerfen, zudem wissen, was man an Originalen behalten muss. Ich erledige also größtenteils alles digital, gedruckt werden maximal Rechnungen und Belege über Ausgaben, die dann monatlich in Richtung Steuerberater gehen.

Eine häufige Aufgabe ist das Verschicken irgendwelcher Pakete. Testgeräte, die zurück müssen – oder Freunde und Bekannte bekommen zum Geburtstag irgend etwas. Hier drucke ich dann das online erstellte Label aus und klebe es auf das Paket. Dann landete der Leitz Icon auf meinem Tisch. Um euch Frustration und Lebenszeit zu ersparen: wenn ihr in Sachen Papier so drauf seid wie ich – oder nur selten zu Labeln greifen müsst, dann ist das Ganze nichts für euch und ihr könnt aufhören zu lesen.

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Müsst ihr aber häufig Klebe- oder Nichtklebe-Label in diversen Varianten drucken, dann könnte das Gerät etwas für euch sein. Der Leitz Icon ist ein Etikettendrucker. Liegt preislich momentan bei 139 Euro und lässt sich via USB oder auch im WLAN ansprechen. Der in meinen Augen gut designte Etikettendrucker druckt auf Wunsch Karton,- Papier,- und Plastiketiketten, Etiketten für Umschläge, Pakete, Ordner und Banner. Hier gibt es dann diverse Kartuschen, die vom Anwender nach Gusto gewechselt werden können.

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Ihr könnt also quasi klebende Adressaufkleber erstellen und nach dem Wechsel auf eine andere Kartusche Etiketten ausdrucken, die eben nicht kleben. Wie man halt will. Die Inbetriebnahme des Leitz Icon ist schnell erledigt. Im Lieferumfang ist die Starter-Kartusche, der Leitz Icon, das Netzteil und das Netzkabel. Eine Schnellanleitung rundet das Ganze ab.

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Vor der Inbetriebnahme soll man auf dem PC oder Mac eine Software installieren – die gibt es nur im Netz. Tipp an Leitz: CD oder kleinen USB-Stick beilegen, wird sicherlich Frust bei Käufern minimieren. Ist die Software installiert, kann der Leitz Icon mit dem Rechner verbunden werden. Der Etikettendrucker wird erkannt und ein mitgeliefertes Programm erlaubt das Erstellen verschiedenster Etiketten, die dann im Anschluss direkt ausgedruckt werden können.

Formate gibt es massenhaft, selbst erstellte Etiketten können via Dropbox synchronisiert werden. Wer die Leitz-Software nicht mag, nutzt die Druck-Software seinen Vertrauens. Gut bei der Leitz-Software: sie zeigt an, welche Kartusche (klebend, nicht klebend, etc.) eingelegt ist und gibt den Druckerstatus aus. Die erste Begegnung mit der Software war durchaus positiv. Super einfach für Einsteiger. Direkte Ergebnisse – und auf Wunsch Formatierungsmöglichkeiten und die Option, im System hinterlegte Kontakte in der Software zu nutzen.

Neben den reinen Adressen – beziehungsweise Freitext – ist es auch möglich, andere Elemente einzufügen. Dies kann beispielsweise ein von euch definiertes Bild sein, aber auch ein Barcode. Eingefügt wird dies via Drag & Drop, wie erwähnt: sehr einfach.

Aber: wäre ja langweilig, wenn es dann jetzt gewesen wäre. Der Leitz Icon hat WLAN und ist so halt auch von anderen Rechnern oder Mobilgeräten ansprechbar. Hier hat der Nutzer die Qual der Wahl – man kann den Etikettendrucker nämlich über sein eigens aufgespanntes Netzwerk erreichen – oder man bindet ihn in eine vorhandene Infrastruktur ein. Das ist schnell erledigt und funktioniert über die Konfigurationsseite des Leitz Icon im Browser.

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Vom Status der eingelegten Kartusche über Firmware-Updates bis hin zur besagten WLAN-Konfiguration – auf der englischsprachigen Administrationsseite ist alles kurz, knapp und übersichtlich aufgeschlüsselt. Schade, dass Leitz offenbar auf eine deutsche Lokalisierung verzichtet hat. Sollte man nachholen.

Die Apps sind Selbstgänger, dafür sehr rudimentär gehalten. Mit der iOS konnte ich meine Etiketten halt erstellen und drucken – das große Editieren geht aber mit der Software auf dem PC besser von der Hand. Die Android-App hat übrigens ordentlich schlechte Bewertungen eingefahren, dafür aber auch Ende August ein Update erfahren, welches die größten Mängel behebt. Ich habe ein wenig mit der iOS-App und der Android-App gedruckt, erstellen von Etiketten funktioniert, ebenso das Ausdrucken dieser. Dennoch könnten die Apps auf jeden Fall mal einen Feinschliff vertragen, denn gerade das flotte Ausdrucken und Anlegen von Etiketten auf der Mobilplattform ist ein echter Mehrwert, den Leitz in den Fokus rücken sollte.

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Qualität des Ausdrucks? Finden meine Augen gut, der Leitz Icon schneidet je nach gewählter Größe des Etikettes automatisch ab. Drucken und entnehmen. Wer mal ein leeres Klebelabel für handschriftliches benötigt: Auf dem Leitz Icon befindet sich eine Taste, die das Erstellen eines Leer-Labels ermöglicht, die Größe bestimmt ihr, abgeschnitten wird über die Taste, die das Scherensymbol trägt. Optional, bei meinem Gerät aber nicht dabei: ein Akku.  Dieser wird hinten am Leitz Icon angebracht und somit kann man halt den Etikettendrucker von Büro A nach Büro B tragen.

Wie ich eingangs sagte: ein Etikettendrucker, der auf Wunsch bis zu 200 Etiketten pro Minute rausballert, der wird wohl kaum etwas für den normalen Anwender zuhause sein. Private Anwender mit Etikettenwünschen greifen bei kleinen Stückzahlen sicher zum normalen Drucker, günstigen Einsteigerlösungen (Brother P-touch beispielsweise) – oder bestellen vorgefertigte Größen günstig im Netz. Der Icon ist etwas für Anwender, die die Flexibilität bei der Erstellung von Etiketten wünschen – dabei aber auch gewillt sind, entsprechend in die Tasche zu greifen. So kostet beispielsweise das 600er Pack einer 36 x 88mm Kartusche knapp 21 Euro – 3 Cent pro Etikett also.

Pro:

*Einfache Bedienung
*In meinen Augen ansprechendes Design
*Kassette aus Recycling-Pappe
*Drucker per WLAN ansprechbar

Contra:

*Mobile Apps könnten besser aufgebaut werden
*Kein dedizierter Ausschalter, um das Gerät auszuschalten
*WLAN-Ansprechbarkeit bedeutet Aufpreis im Vergleich zu anderen Lösungen

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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17 Kommentare

  1. Gibt es in der Software die Möglichkeit, z. B. Amazon Retour-Label aus einer Pdf-Datei heraus zu drucken?

  2. Hallo Caschy,
    das Büro mit weniger Papier interessiert mich auch, doch bei der Frage
    „…, was man an Originalen behalten muss“
    bin ich unsicher.
    Also wenn Du das weisst, würde ich mich über einen Beitrag dazu freuen,
    obwohl etwas offtopic.
    Gruss Ulrich

  3. Den Code ausschneiden und dann einfach in der Labelsoftware einfügen und schon sollte das funktionieren.

    Für DHL (Paket und Intermarken), Hermes usw… habe ich eine Software (DymoStamp) geschrieben, mit der die PDF-Marken in das entsprechende Format bringt. Das funktioniert mit den Dymo und den Brotherdruckern ohne Probleme.

    Ihr braucht noch von Irfanview mit allen PlugIns und ein installiertes GhostScript

    Die Irfanview.exe gehört ins Hauptverzeichnis von DymoStamp
    In das PlugIn Verzeichnis gehört das Ghostscipt (mind. gsdll32.dll und postscript.dll)
    Aus den Irfanview PlugIns benötigt ihr ImPdf.dll, ImPdf.chm und Pngout.dll

    Euren Druckernamen müsst ihr noch anpassen über die XML des DymoStamp Frontends.

    Download hier:

    https://www.dropbox.com/s/woqs5dt8yoh5z8s/DymoStamp.7z?dl=0

    Nicht für den kommerziellen Einsatz verwenden!

  4. Heisst es nicht eigentlich „Geestland“? 😉

  5. Hey Caschy,
    Dein papierloses Büro interessiert mich auch. Nutzt Du da bestimmte Software für? Welche Art von Dokumenten müssen im Original aufbewahrt werden?
    Lg Nadine

  6. Ich nutze einen Dymo Labelwriter Duo, der neben den bedruckten Schrift-Bändern bis 24mm Breite auch Etiketen in vielen Grössen drucken kann ( 2 Druckwerke ) . Die Software dazu erlaubt reichlich Gestaltungsmöglichkeiten. Nachteil ist eben nur, das die Thermoetiketten recht teuer sind. Aber das Teil funktioniert wunderbar. Hauptnutzung bei mir derzeit eben Beschriftungsbänder und Portoetiketten von DHL.

    @Nadine: Papierloses Büro ist meist so eine Wunschvorstellung – klappt bei uns in der Firma auch noch nicht so wirklich, trotz Umstellung vor über 2 1/2 Jahren. Zuhause versuche ich das auch, Software nutze ich expliziet keine, ausser der Scannersoftware, womit ich alle Unterlagen direkt in PDF scanne und dann mit eindeutigen Namen versehen in einer entsprechenden Ordnerstruktur ablege. Von einem sog. Dokumentenverwaltung habe ich wieder Abstand genommen, die sind für den Hausgebrauch mit Kanonen auf Spatzen geschossen und eindeutig zu teuer. Am Ende bringen die auch keinen Mehrwert.

  7. Papierloses Büro fand ich auch interessant, nach einem Telefonat mit meinem FA hab ich jedoch die Finger davon gelassen, da es relativ hohe Ansprüche an die Dokumentenverwaltung gibt (Stichwort Revisionssicherheit). Im Endeffekt hätte ich die doppelte Arbeit (anlog und digital).

  8. für Privat-Anwender finde ich dieses System nicht schlecht: https://box.fileee.com/
    hier wird alles aufgehoben und doch archiviert 😉

    Neben der og. Idee (box) ist das Hauptgeschäft ja der Cloud-Service und hier sind auch viele alternativen angeschlossen:
    https://www.fileee.com/2015/04/09/es-regnet-clouds-verknuepfe-noch-mehr-dienste-mit-fileee/

    PS: ich hab nichts mit dem Unternehmen zu tun/keine Werbung o.ä. nur ein Tipp evtl. für den einen oder anderen

  9. $Φ₭₹₳₮€$ says:

    Kleiner Tipp – die Ordner haben extra so ne Folientaschen Vorne drauf. Und es gibt auch Vorlagen mit der lieblingschrift für Word. https://www.edv-workshops.com/2-uncategorised/870-ordnerr%C3%BCcken-mit-word-beschriften.html

    Finde sieht scheißte aus, das drauf zu kleben. Wenn man für €130 son Gerät kauf und damit einen halben Nachmittag am WE verbring – fail, Leute entspannt euch legt nen fuffi drauf und bucht nen Flug mit Hotel dafür. Außer ihr habt zuhase ne Maus, die dank traumatischer Erziehung bzw. sehr darunter gelitten hat in der Kindheit das Toilettentraining früh hin zu bekommen – eine Putzfimmel, Odrnungspsychose in den späten 30ern entwickelt.

  10. Ich nutze meinen Scanner mit automatischer Dokumentzuführung. Dort kommt alles in die Ablage dann wird gescannt. Zum Schluss geht’s dann in Evernote

  11. Coole Sache, weil sicher einfacher zu handhaben, als immer, wenn man mal ein Etikett drucken möchte/muss, die Zweckformbögen in den Drucker zu legen.

    Für mich ist letzteres dennoch praktikabler, da ich nicht oft Etiketten drucken muss, es wenn dann aber vernünftig machen wollte.
    Deshalb habe ich mir für Onlinemarken (Brief, Päckchen etc.) entsprechend auf DHL gelistete Etiketten bestellt und einfach eine Sorte genommen, auf der pro Bogen bei brauchbarer Größe möglichst viele Etiketten drauf sind.
    Umschläge kaufe ich in DIN Lang und C6 nur ohne Fenster und bedrucke die bei Bedarf direkt. Bei denen mit Fenster schmilzt mir immer das Fenster im Laserdrucker zusammen und ich habe Papierstau. Umschläge, die nicht in den Drucker passen, bekommen ein Etikett.
    Blanko-Wordvorlagen findet man bei den Herstellern (Avery-Zweckform, Herma zumindest, von denen hab ich Etiketten) online zum kostenlosen Download für jedes Etikett, was einen vielfältigeren Einsatz erlaubt. Es gibt sogar transparente und wieder lösbare Etiketten, falls man irgendwelche Behälter beschriften möchte.
    Nur schöne Formate mit vorgedrucktem Rand für selbst gemachte Marmelade zum Beispiel, gibt es nicht wirklich. Dafür aber – zumindest bei Zweckform – eine Software zum gestalten von Etiketten.

    Verursacht alles keinen großen Aufwand, sieht vernünftig aus, spart nach der Einrichtung (erfordert je nach Etikettenwunsch das Erstellen einer eigenen Wordvorlage in der Blankovorlage, bei Umschlägen evtl. das Erstellen einer passenden Druckvorlage) dann Zeit und ist wesentlich günstiger, als spezielles Papier, Etikettenrollen etc. für Drucker wie diesen, da eben alles auf DIN A4 Bogen zu haben und in jedem Drucker verwendbar ist. Für mich ist das die praktikabelste Lösung, weil man bei den DHL-Onlinemarken-kompatiblen Etiketten auch gut bereits angebrochene Bogen verwenden kann. Der Druckstartpunkt lässt sich auswählen. So als Randbemerkung.

  12. tja… würde es auch durchsichtige plastik-Etiketten geben wäre die bestellung schon auf dem weg, aber wieder mal nix… kennt jemand einen Label-Drucker der grafiken drucken kann und eben auch auf Plastik-Etiketten die durchsichtig sind… sowas hab ich noch nirgends gefunden… Plastik war hier schon das erste mal

  13. @Thorsten: Kannst du dein Programm nochmal hochladen? Bin sehr interessiert 🙂 Grüße

  14. Hallo. Ja so ein Etikettendrucker ist schon wirklich eine ziemlich gute Erfindung. Nichts ist nerviger, als wenn man die Etiketten jedes Mal aus einem A4 Blatt ausschneiden müsste. Dauert auch immer ewig.
    Deinen Artikel finde ich jedenfalls wirklich interessant, vor allem weil ich mich seit einiger Zeit ebenso mit Etikettendruckern beschäftige.
    Viele Grüße, Maria 🙂

  15. Cooles Teil! Für den 0815-Nutzer natürlich absoluter Overkill, aber für’s Sekretariat ne feine Sache! Diese Zweckform-Bögen nerven schon irgendwie…
    Danke für den Bericht!!

  16. Petra Müller says:

    Also im “ Dauerbetrieb“ ist das Ding Müll!! Wir mußten schon 2x umtauschen, jedesmal wird es erst eingeschickt, um feststellen zu können ob es ein Anwenderfehler ist. Ein Anwenderfehler geht eigentlich nicht. Was ganz schlecht zu bewerten ist, es gibt keinen manuellen Ausschalter, das Gerät hat gelegentlich die „Macke“ ohne zu drucken einfach die gesamte Rolle auszuspucken…..somit hat man dann ca 20 Meter Bandsalat der dann in den Müll kann (20,-€ in den Müll). Wenn sich mal ein Aufkleber „verheddert“ gibt es keine Möglichkeit , den „verirrten“ Kleber selber zu entfernen, das Gerät springt direkt auf Error und dann geht nichts mehr.

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