Aufbau einer weltweiten Motorrad-Community: BMW Motorrad kooperiert mit Mobiltechnologieunternehmen Rever

bmwZugegeben: Ich bin ein absoluter Freund der Technik. Beim Motorrad bin ich indes aber noch völlig klassisch unterwegs: Kein Funk, keine Navigation, keine anderen Helferlein ausser das, was serienmäßig eben an Bord ist: Ich bin auch nicht der Typ bin, der tagelange Touren macht, sondern eben mal eine Runde fährt, wenn Zeit ist. Auf meiner „Reisschüssel“, wie der ein oder andere Bekannte meine Kawasaki nennt, möchte ich mich persönlich nicht noch auf wer-weiß-was anderes konzentrieren müssen, denn der Straßenverkehr beziehungsweise andere Verkehrsteilnehmer fordern einen schon oft genug. Doch auch auf dem Motorrad-Markt halten die Apps weiter Einzug und der „Teilen“-Gedanke wird aktuell beim deutschen Hersteller BMW groß adressiert, geht man doch nun eine strategische Partnerschaft mit dem Technologie-Startup Rever ein.

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Die schönsten Routen planen, sie mit gleichgesinnten Motorradfahrern erkunden, tagsüber die Erfahrungen teilen und abends über Motorräder reden – hier möchte BMW in der Zusammenarbeit mit Rever ansetzen: Die deutsche Version der Rever-App soll ab dem 1. August 2016 zur Verfügung stehen. Seit dem Start des Unternehmens 2015 haben die User von Rever in 119 Ländern Millionen von Kilometern auf dem Motorrad zurückgelegt und ihre Routen aufgezeichnet. Mit Hilfe der für iOS und Android erhältlichen kostenlosen App und Webseite von Rever sollen Motorradfahrer die besten Strecken der Welt entdecken, Routen nach Maß zusammenstellen, Fahrten aufzeichnen und ihre Motorraderfahrungen auf Social-Media-Plattformen teilen können. Ein interessanter Gedanke, der den Community-Gedanken, der bei den Bikern eh vorherrscht, noch verstärken soll.

Vorteil für den deutschen Hersteller: BMW Motorrad versetzt sich durch die App natürlich in die Lage, seine Angebote von Motorraderlebnissen in direktem Kontakt mit der Zielgruppe zu erweitern und so proaktiv von den Erfahrungen der Motorradfahrer auch in Sachen Entwicklung zu profitieren. „Aus unserer Sicht wird das Motorradfahren in Zukunft an die Erfahrung einer vernetzten Welt gebunden sein, einer Welt, in der die Fahrer die modernsten Technologien nutzen, um ihre Touren zu optimieren und ihre Motorradbegeisterung mit anderen zu teilen“, meint Heiner Faust, Leiter Vertrieb und Marketing BMW Motorrad sehr optimistisch.

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„Rever steht für eine hochinteressante Mobiltechnologie in unserer Branche und wir sind sehr gespannt auf das zukünftige Geschäftspotenzial, das wir gemeinsam mit Rever ausschöpfen wollen.“ Klingt also, als gehe man bei BMW diesbezüglich auch mit der Zeit und ich bin einmal gespannt, wann andere Hersteller dieses Thema ebenfalls aufgreifen. „Motorradfahrer sind äußerst passionierte, abenteuerlustige Menschen“, findet wiederum Justin Bradshaw, Mitbegründer von Rever. „Uns fehlte aber bisher ein motorradspezifisches Umfeld, in dem wir unsere Leidenschaften, Erfahrungen und Ideen teilen konnten. Im Rahmen unserer Zusammenarbeit mit BMW werden wir innovative Technologien vorantreiben und dafür sorgen, dass das Erlebnis Motorrad insgesamt noch mehr Menschen zugänglich ist, noch positiver erfahren wird und noch stärker vernetzt ist.“

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Mark Roebke, CEO und Mitbegründer von Rever, fügt dann noch hinzu, dass man sich sehr freue, eine neue Technologie zur Unterstützung der Motorradbegeisterung in der ganzen Welt einbringen zu können. Dank der kostenlosen App und seiner Webseite soll Rever eine weltweite Community von Motorradfans vernetzen, damit sie die besten Motorradziele ermitteln, Aktivitäten ausfindig machen, Motorraderfahrungen sammeln und teilen können. Die (natürlich optional zu erwerbende) Premium-Mitgliedschaft bei Rever umfasst zusätzliche Leistungsmerkmale wie den exklusiven Zugriff auf Routenempfehlungen der Butler Maps, benutzerdefinierte Sicherheitswarnungen und vieles mehr.

Ob eine so umfassende Vernetzung immer gut ist, sei einmal dahingestellt – wichtig ist ja, das der Fokus während der Fahrt eben beim Fahrer und der Maschine liegt, für das Zücken der Smartphones ist ja – wie man es immer sehen kann – jenseits der Straße immer wieder Platz. Ich finde den Ansatz an sich erst einmal interessant und werde mir die App auf jeden Fall einmal näher anschauen. Fest steht aber auch: Wie aber bei jeder App dieser Art steht und fällt sie eben mit der Akzeptanz der Community, ich kann mir aber schon vorstellen, dass bei entsprechendem Feedback der ein oder andere Hersteller das Thema ebenfalls aufgreifen wird.

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Digital Native, der trotzdem gerne das Mittelalter erlebt hätte und chronischer Device-Switcher. Multimediafreak. England-Fan. Freier Autor & Tech Blogger. Hobbyphilosoph. Musik-Enthusiast. Zyniker. Hoffnungsvoller Idealist. Gladbacher Borusse und hauptberuflicher IT-Consultant.

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3 Kommentare

  1. Schau dir mal die Android-App Calimoto an.

  2. Es gab doch schonmal einen Versuch von BMW, einen Fuß in die digitale Welt zu bekommen. BMW war doch auch an der Mitbegründung des Portals „lerito“ beteiligt, wenn ich mich recht entsinne. Und das ist bislang eher tot.

    Ob jetzt mehr Erfolg zu erwarten ist?

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