Apple vs. FBI: Rückendeckung von Alphabet Inc., Facebook, Microsoft und Twitter

artikel_appleApple hat sich in den USA mit der Rechtssprechung angelegt, möchte dem FBI nicht dabei helfen, auf Daten eines iPhones zuzugreifen. Die Geschichte solltet Ihr ja mittlerweile mitbekommen haben. Etwas dünn sah bisher die Unterstützung für Apple seitens der anderen Techgrößen aus, Bill Gates formulierte sein Statement sogar so unglücklich, dass man es als Unterstützung für das FBI interpretieren konnte. Laut einem Bericht des Wall Street Journals ändert sich dies nun aber, denn Facebook, Alphabet Inc., Microsoft und Twitter werden Apple nächste Woche offensichtlich zur Seite stehen.

Alphabet Inc., Facebook, Microsoft und Twitter sollen sich auf die Seite Apples schlagen und als „Äußerung Dritter“ am Prozess beteiligt werden. Ob wirklich alle dieser Firmen sich daran beteiligen werden, ist bisher noch unklar, bestätigt gilt es für eine. Microsofts Chief Legal Officer Brad Smith erklärte dem Kongress am Donnerstag, dass sich Microsoft beteiligen werde.

Sundar Pichai äußerte sich bereits ähnlich, erklärte, dass es sich hier um einen ganz anderen Fall als die Herausgabe von Nutzerdaten auf richterliche Anordnung handelt. Immerhin soll ein System gehackt werden, um an Informationen zu kommen. Ähnlich sieht es auch Facebooks Mark Zuckerberg. Backdoors in Systemen werden nicht zu mehr Sicherheit führen und sind auch einfach nicht die richtige Sache.

Es hat relativ lange gedauert, bis die großen Firmen Stellung bezogen haben. Das zeigt vielleicht auch, wie schwierig dieser Fall ist. Unterdessen wurde aber auch bekannt, dass Apple in weitere Maßnahmen investieren wird, damit auch das Unternehmen selbst keine Möglichkeit mehr hat – selbst durch Manipulation des eigenen Systems – an die Daten der Nutzer zu kommen. Es bleibt spannend.

Apple

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9 Kommentare

  1. mir fehlen weiterhin einige der großen Firmen
    Amazon, Visa, Mastercard, Walmart uswff

  2. @Micha
    Visa, Mastercard, Paypal etc sind doch schon lange die Gehilfen von jeden der Einfluss hat.

  3. Ich finde es absolut lächerlich und beschämend, dass so etwas vom FBI überhaupt in Erwägung gezogen und dann nicht sofort vom ersten Gericht abgeschmettert wird. Diese ewigen Forderungen an die Hersteller / Anbieter gehen langsam echt zu weit..

  4. @janxb
    Ich finde, dass FBI darf ruhig fragen. Ich finde auch, die Hersteller sollten hart bleiben, ich sehe auch nicht, worüber da diskutiert wird. Und in der freien Welt wünsche ich mir auch, das jedes Gericht, sollte es vorgetragen werden, ein eindeutiges Urteil fällt. In den USA und anderen Statten ist das alles aber nicht so eindeutig.

    Die Forderungen an Anbieter und Hersteller gehen auch nicht langsam zu weit, sie haben das kritische Maß schon lange überschritten. Da ist es vollkommen egal, ob laut über Hintertüren nachgedacht wird, das Schicksal von Truecrypt, Vorratsdatenspeicherung. Und da hilft es auch nicht, wenn ein Verfassungsgericht in drei Jahren das wieder kippen sollte.

  5. Schon schwer zu glauben, was sich die Unternehmen da anmaßen. Privatsphäre hin oder her, es geht hier um Unternehmen über die wir reden – und keine gesellschaftlich relevanten Gruppen, die (zumindest in einer westlichen Demokratie) einen gewissen Stellenwert genießen. Dass sich da ein paar Manager anmaßen, Grundsatzfragen des Miteinanders zu diktieren, ist mehr als grenzwertig. Woher nehmen Sie die Legitimation?

    Aber eigentlich ist es nicht verwunderlich. Siehe Internet.org und Co.

  6. Man könnte schon auch die Rückendeckung durch Mozilla erwähnen, immerhin hat Mozilla darauf basierend eine ganze Kampagne mit eigener Webseite eröffnet und man hat sich auch im TV zu diesem Thema geäußert (auf CNN).

  7. @Sören
    Diese hier: https://surveillance.mozilla.org ?
    Die gab’s schon vor dem Fall. Erwähnenswert bleibt sie natürlich trotzdem.

    @Michael
    Unternehmen können sich durchaus mal in gesellschaftlich relevante Themen einmischen. Und das tun sie auch. Wenn auch Lobbyismus in weiten Teilen nur gegen das Interesse des Bürgers und im Sinne der Konzerne betrieben wird.

  8. Die Webseite selbst mag es schon ein paar Tage länger geben, Mozilla hat ja permanent Datenschutz-Aktionen, aber der konkrete Bezug zum FBI unter Take Action kommt nicht von ungefähr. Über die sozialen Kanäle wie Twitter wurde in den letzten Tagen auch mehrfach explizit zum Ausdruck gebracht, dass sie hinter Apple stehen, auch auf dem offiziellen Mozilla-Blog wird Apple namentlich genannt. Die ganze Aktion ist also nicht einfach nur zum Thema Überwachung und was dazu gehört, Mozilla signalisiert damit auch Rückendeckung für Apple. 😉

  9. @Sören
    Sicherlich signalisiert Mozilla Rückendeckung für Apple, das erwähnen sie ja auch im Blog explizit. Ich denke aber die Kampagne ist 100% aus eigenem Antrieb entstanden. Passt auch zur Ausrichtung Mozillas.

    Erwähnenswert finde ich noch dass Frederic Jacobs jetzt von Apple angeheuert wurde (war 2,5 Jahre lang einer der Chefentwickler von Signal).
    https://twitter.com/FredericJacobs

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