Apple mit Multi-Touch-Reparaturprogramm für das iPhone 6 Plus

Apple_logo_black.svgIm Sommer dieses Jahres prasselte es auf Apple ein. Die bekannte Zerlege-Seite iFixit hatte einen Blogpost mit Video veröffentlicht, der sich um ein spezielles Problem bei iPhones drehte. So habe man das Feedback erhalten, dass diverse Reparaturshops sich häufiger mit einem Problem beschäftigen mussten. So zeigte die obere Kante des iPhone-Displays eine grau flackernde Leiste an, das Display reagierte zudem nicht mehr auf Eingaben des Benutzers. Das Problem ist offenbar ein Zusammenspiel der Controller-Chips des Touchscreens und dem Logic Board im iPhone.

iphoneflickr

Wurden – wie auch immer – die Verbindungen beschädigt oder getrennt, dann konnte der Fehler auftreten. Wie die Lötkugel einen Defekt erleiden kann und letzten Endes die komplette Verbindung trennt? Ein mehrfaches Runterfallen oder exzessives Drücken soll das Problem auslösen, hingegen gibt es auch Nutzer die aussagen, dass keine unsachgemäße Behandlung stattgefunden hat.

Dritt-Anbieter bei iFixit werden damit zitiert, dass es sich um einen Designfehler handeln könnte, Apple sieht das natürlich anders. Es wurden rund 300 Dollar bei den Reparaturen fällig, wenn man über einen offiziellen Apple-Partner gegangen ist.

In den USA sind einige Nutzer den Weg einer Klage gegangen, da sie die Schuld ausschließlich bei Apple sahen und dementsprechend eine kostenlose Reparatur verlangten. Hier ist aber meines Wissens noch nichts passiert. Wohl aber bei Apple, dort hat man ein globales Multi-Touch-Reparaturprogramm für das zwei Jahre alte iPhone 6 Plus ins Leben gerufen. Dass man das Programm ins Leben ruft, beweist vor allem, dass es wohl doch mehr Fälle gibt als gedacht.

Dennoch spricht Apple nicht von einem Defekt aufgrund des Designs, sondern man sieht die Schuld beim Anwender: „Apple hat festgestellt, dass einige iPhone 6 Plus-Geräte ein flackerndes Display oder Probleme mit Multi-Touch aufweisen, nachdem sie mehrmals auf eine harte Oberfläche fielen und anschließend weiter belastet wurden.“.

Kostenlos ist der Spaß auch nicht: Wenn das iPhone 6 Plus die beschriebenen Symptome aufweist, funktionsfähig ist und wenn dessen Display weder zersprungen noch zerbrochen ist, repariert Apple das Gerät gegen eine Servicegebühr in Höhe von 167,10 Euro. Wer im Vorfeld bereits mehr bezahlt hat – bei Apple oder einem autorisierten Apple Service Provider – der bekommt die Differenz erstattet. Dieses weltweite Programm ist für betroffene iPhone 6 Plus-Geräte fünf Jahre nach dem ersten Verkauf des Geräts im Einzelhandel gültig.

Hier darf man mal gespannt auf weitere Fälle und vor allem die Klage in den USA schauen, sofern diese noch weiter vorangetrieben wird. Apple scheint sich sicher zu sein, dass das Problem nicht im Design begraben liegt, denn sonst hätte man wahrscheinlich ein Programm aufgesetzt, bei dem der Kunde nicht in die Tasche greifen muss.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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13 Kommentare

  1. War nicht auch das iPhone 6 davon betroffen?

  2. Man darf mit dem Unternehmen mit dem Biotonne-Logo aber auch nicht zu streng sein.

    Die verschleudern ihr Spielzeug doch fast unter den Herstellungskosten und sind dadurch ja eh schon knapp bei Kasse, da sollten sie wenigstens durch die Reparatur des von ihnen selbst verschuldeten Fehlers ein kleines Zubrot verdienen dürfen.

    So viel muss einem sein Glauben schon wert sein, oder?

  3. Oh, Freitags kommen wieder die Schwachköpfe raus. 1 Person mit 5 Namen. Ich werde gleich aufräumen, wenn ich von der Apple PR wieder meinen Scheck eingelöst habe 😉 Danke Merkel. Und danke Jo Ho 😉

  4. @nickS: Ganz ehrlich: Ich hoffe, da kommt eine Klage, bzw. eine Feststellung bei raus, wo der Hund begraben ist. Und wenn Apple da dem Kunden ungerechtfertigt Kohle berechnet, dann hoffe ich, dass sie zahlen, bis sie schwarz werden. Und ne scheiss Presse bekommen. Das würde ich jedem Unternehmen wünschen, das so agiert.

  5. @nicksS: Das ist deine Wahrnehmung. Wenn es danach ginge, müsste ich jeden Kack zu jedem Android-Sicherheitsfirlefanz schreiben – vice versa Apple oder Microsoft. Mach ich nicht. Bekomme ja auch nicht alles mit. Sind ja ein kleines Team. Aber wir haben hier ja so 2-3 Leute, die der Meinung sind, dass wir hier nur Pro Apple sind. Sollen sie glauben. Interessiert mich nicht. Manche sind aber zu doof, mal die IP/Mail zu wechseln. Aber wem erzähle ich das 😉

  6. Dann hättest du ruhig früher mal über die Sammelklage zur Fehlkonstruktion berichten können. 😉

    • @Chris: Haste die uns als Tipp eingesandt? Ne? Dachte ich mir. Schlau labern ist immer einfach. Noch einmal: wir sind hier wenige Leute, kein von Google unterstütztes Golem oder Heise mit 50 Redakteuren, noch irgendne Clickbait-Butze, die jeden Scheiss bloggt. Merk mal was 😉

  7. Du kannst bei Apple noch den ersten iPod nano von 2005/6 einsenden und bekommst ein aktuelles Modell als Ersatz weil sie dort ein Designfehler der Batterie identifiziert haben. Es gibt auch noch ein paar andere Austauschprogramme für Batterien, Kabel, Ladegeräte, Boxen, Festplatten, Kameras, etc.
    In den USA sind Sammelklagen Volkssport. Ich bin mir sicher dass diese hier wird genau so ausgehen wie die anderen in der Vergangenheit. Aber davon werden wir nichts hören. Stattdessen wird ein anderes Irgendwas-Gate die Runde machen damit die Trolle was zum labern haben.

    Andere Smartphones sind nachgewiesen flexibler als das iPhone 6: https://www.youtube.com/watch?v=3Y7tPczbOec

    Wenn ich mein Telefon in die Arschtasche meiner Jeans stecke kann’s sich biegen und kaputt gehen? Hätte ich jetzt nicht gedacht.
    Dass sich ein BGA von nem Board lösen kann wenn man es biegt sollte auch jedem klar sein.

  8. @cachy Respekt für deinen obigen Post! Hoffentlich lassen sie dich jetzt noch zur nächsten PR von denen:P

    Den Rest kann ich so net ganz stehen lassen – hier wird auch viel und ausgiebig über Androidsicherheitslücken berichtet und auch Firlefanz kommt hier bei Leibe nicht zu kurz – sage nur Pokemon Go – da gibt es zu jedem Update oder was weiss ich nen Artikel dazu…

  9. Nö, kein Versuch sondern Tatsache.
    Ob Underfill oder nicht, lege artis oder nicht, etc, entscheidet der Hersteller in seinen Labs und nicht irgendwelche Sachverständige.
    Unter den Touchscreen ICs wurde vorher in den meisten Fällen auch kein Epoxy Underfill angebracht. Das war nur beim 5c so, davor beim 5, 5s, etc nicht. Da hast du was in der iFixit Propaganda falsch verstanden. Apple, Samsung und andere nutzen Underfill generell nur für die grösseren Chips.
    Welche Alu-Legierung verwendet wird und ob sie das Gerät starrer macht kannst du nicht sagen. Das einzige was feststeht ist dass die Edelstahl-Einsätze um die Wippe für Lautstärke ein anderes Design haben. Das macht das Gerät starrer. Das bedeutet aber nicht dass es eine gute Idee ist sich auf das Gerät zu setzen. Verbiegen und mutwillig zerstören lässt es sich sowieso noch.
    Es gab vor ein paar Wochen eine Sammelklage weil es zum Launch nicht genug iPhone 7 für das Upgrade Program gab. Hat nie wieder einer von gehört.

  10. Wolfgang Denda says:

    Wie sieht das eigentlich bei den Leuten mit ACPP Versicherung aus? Da müsste es doch für 69€ einen Austausch geben?

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