Apple einigt sich mit FTC, zahlt 32,5 Millionen Dollar an In-App-Kauf-Geschädigte

Die U.S. Federal Trade Commission (FTC) hat sich mit Apple im Streit um die Einfachheit von In-App-Käufen geeinigt und lässt entsprechende Klage fallen. Apple muss nun 32,5 Millionen Dollar an die Geschädigten – Eltern, deren Kinder In-App-Käufe tätigten – zahlen. Das kommt nicht überraschend und ändert für Apple nichts, denn die Zahlungen waren sowieso vorgesehen. Deshalb akzeptiert Apple den Vorschlag der FTC auch, da sich nichts am bereits festgelegten Vorgehen ändert.

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Die FTC wurde bereits 2011 tätig, als Kunden sich beschwerten, dass Kinder einen zu leichten Zugang zu In-App-Käufen hätten. Seitdem hat Apple nachgebessert und erlaubt Einstellungen, die In-App-Käufe komplett unterbinden oder aber das Kennwort sofort abfragen. Vorher war es möglich, innerhalb eines 15-minütigen Zeitfensters nach dem Download einer App, In-App-Käufe auszuführen, ohne noch einmal das Passwort eingeben zu müssen.

Ein besonders pikanter Fall war der eines 8-jährigen Kindes, das mit Spielen wie Smurf’s Village, Hay Day und ähnlichen Titeln, über 6.000 Dollar Kosten verursacht hat. Diese Kosten wurden allerdings von Apple erstattet.

Ich weiß nicht, ob ich mit dieser Meinung allein dastehe, aber ganz ehrlich, ich finde das nicht gut. Wenn ein Kind derart große Summen in einem Spiel ausgeben kann, ohne dass die Eltern dies zeitnah mitbekommen, läuft irgendwo grundsätzlich etwas falsch, aber sicher nicht in Apples AppStore.

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*Mitglied der Redaktion 2013 bis 2019*

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11 Kommentare

  1. Wenns um versehentlich gekaufte In-App Sachen geht ist der Apple E-Mail-Support sowieso ziemlich schnell hilfsbereit. So hab ich mal direkt mit der ersten Mail an den Support ein versehentlich gekauften 50€-In-App-Kauf ohne Wiederrede direkt wieder zurück auf die Kreditkarte bekommen. Das ist aber auch schon nen gutes Jahr her…

  2. Mobile Games / Social Games sind so designed, dass mindestens jede 2 Minuten der Nutzer darauf hingewiesen, dass er doch durch teure in App Käufe Vorteile im Spiel erhält. Die ganze Branche hat weniger mit Spieleentwicklung zu tun, als mehr mit „wie schnell und wie effektiv beuten wir den Nutzer aus“. Hier geht es nicht um ein ausgewogenenes Spielerlebnis, sondern purer Geldtrieb des Entwicklers. Einfach traurig, besonders schlimm eben, wenn ahnungslose Kinder so leicht Zugang zu haben.

  3. Aber wenn man z. B. beim In-App-Kauf das Passwort des Accounts eingeben muss, sollten Kinder das doch nicht mal eben versehentlich machen oder? Ich würde meinem 8 jährigen Kind kein eigenes Apple Gerät geben. Ebenso wenig keinen Android Hobel.

    Gleichzeitig zeigt es eigentlich auch, das Apple in seinem System eine Kontensteuerung braucht. So könnte man einen Account für das Kind anlegen und dann das Recht für den App-Store und die In-App-Käufe streichen. Fertig. Die Frage ist, ob die Firma um Tim Cook das möchte.

  4. „Wenn ein Kind derart große Summen in einem Spiel ausgeben kann, ohne dass die Eltern dies zeitnah mitbekommen, läuft irgendwo grundsätzlich etwas falsch, aber sicher nicht in Apples AppStore.“

    Wenn jemand eine solche Ausgabe macht, läuft irgendwo grundsätzlich etwas falsch. Oder zumindest hat er keine Ahnung von Kindern. Die in-app käufe waren (sind, siehe angry birds go erste version) darauf ausgelegt, versehentlich getätigt zu werden. Dass einem acht-jährigen nicht klar ist, welche Summen er da umsetzt, ist durchaus vorstellbar. Er führt eine Handlung immer wieder aus, deren Kosten sich schnell aufsummieren. Wie sollen die Eltern das mitbekommen? V.a. Wenn sie technisch weniger begabt sind und unter Umständen noch nicht mal von in app käufen gehört haben?

  5. Erste Regel in Sachen Benutzerfreundlichkeit: Es ist nie der User schuld 😉

  6. Sup: Sicherlich sind die Eltern daran Schuld. Im Account wurde wohl eine Kreditkarte hinterlegt – somit: selber Schuld. Sowas kann man doch nicht machen.. damit sollte man eigentlich rechnen, wenn man das Kind am iPhone/iPad spielen lässt.. soweit muss man schon denken können. 😉

  7. Ist das in Deutschland nicht eh geregelt? Kinder sind ja nicht geschäftsfähig, also sind Verträge nicht gültig, bzw. erst nach Zustimmung der Eltern.

  8. Du stehst mit dieser Meinung nicht alleine da. Das Problem sind meiner Meinung nach ebenfalls nicht die App Stores (egal, von welcher Firma – hier kann man eigentlich nur lobend die willigen Rückzahlungen erwähnen, nennt mir Firmen, bei denen so etwas genauso unproblematisch von statten geht), sondern der generelle Missbrauch von portablen Geräten, die den Zweck der „Vereinfachung des alltäglichen Lebens“ mehr oder weniger verfehlen und stattdessen als „Erziehungshilfe“ oder „Alleinunterhaltungsmittel“ dienen, was wiederum den sozialen Kontakt (also den echten – physischen) mit anderen Menschen unmöglich macht.

    Wenn in einer gastronomischen Einrichtung die Gäste noch nicht mal mehr reagieren, wenn sie gefragt werden, ob man ihnen noch etwas zu trinken bringen darf, sondern weiterhin fröhlich munter tippend mit ihrem Handy da hocken, dann läuft meiner Meinung nach etwas grundlegend falsch.

    Und dieses Phänomen ist heute nicht mehr selten anzutreffen, sondern entwickelt sich langsam zur Regel. Die Kinder, die so aufwachsen, sind dann auch diejenigen, die derartige Rechnungen produzieren. Und denen sollte man den Zugriff auf solche Geräte entweder gar nicht erst erlauben (fördert die Kreativität, körperliche Betätigung etc. bei alternativen Beschäftigungen) oder eben gezielt lehren, mit den Gerätschaften umzugehen.

    Wenn die Technik nicht mehr von uns beherrscht wird, sondern wir von ihr, dann sind die Horrorvisionen aus „Matrix“, I,Robot etc. Wirklichkeit. Und dahin sollte es niemals kommen.

  9. Wie dumm muss man sein um seinem Kind ein Gerät mit registrierter Kreditkarte und ausgeschalteter Passwortabfrage zu geben. Einstellungen zur Kindersicherung gibt’s auch zur Genüge. Dort kann man In-App Käufe ganz deaktivieren.

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