App-Piraterie mal anders: 1,2% der Apps in Google Play sind kopiert

Hört man kopierte Apps, denkt man zuerst an Endnutzer, die sich Apps irgendwo beschaffen. Dass Entwickler auch von anderen Seiten gegen den Diebstahl von Apps zu kämpfen haben, hat eine Untersuchung von 420.646 Apps im Google Play Store ergeben. Mehr als 1% der untersuchten Apps stimmten mit Apps andere Entwickler überein. Eine Übereinstimmung bedeutet in diesem Fall, dass mehr als 90% des App-Codes gleich sind.

App_Kopie_Permissions

[werbung] In den meisten Fällen werden diese Apps genutzt, um dem Endnutzer Werbung unterzujubeln, was wiederum Geld in die Kassen der App-Kopierer spült. Aber auch weitreichendere Berechtigungen der Apps, wie beispielsweise das Ausführen von Anrufen oder das Verschicken von SMS, können so realisiert werden. Die Grafik oben Zeigt, welche Berechtigungen im Vergleich zur Original-App zusätzlich in die kopierten Apps wanderten.

Plagiate von beliebten Social Network Apps zeigen beachtliche Downloadzahlen, auch wenn sich der tatsächliche Schaden nur schwer beziffern lässt. Im Fall von Riptide GP 2 (kostenpflichtiges Racing-Game) fand man heraus, dass immer wieder neue Kopien erschienen sind. Addiert man die Downloadzahlen und die geschätzten Gewinne durch Werbung, entgehen den Machern des Originals bis zu 15.000 Kunden und bis zu 30.000 Dollar.

Google_Play_Ripoff

Wer heute nach Riptide GP 2 im Play Store sucht, wird ebenfalls auf eine kostenlose Kopie stoßen, die seit gestern verfügbar bist. Der gleiche Entwickler bietet übrigens auch eine Version von Real Racing 3 und anderen bekannten Spielen an. Google reagiert in der Regel recht flott, wenn auf Verstöße aufmerksam gemacht wird, genauso flott sind aber auch wieder neue Versionen solcher Apps am Start.

Wenn der Nutzer sich nicht genau informiert, fällt es ihm womöglich gar nicht auf, dass er eine manipulierte App installiert hat. Der Funktionsumfang entspricht meist dem der Original-App. Wie genau schaut Ihr Euch Entwickler und Apps an, bevor Ihr sie auf Euer Gerät zieht?

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*Mitglied der Redaktion 2013 bis 2019*

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10 Kommentare

  1. Wieso wird die App gelöscht? Warum wird der Entwickler nicht gleich gesperrt?

  2. Ich finde man kann ein Fake schnell herausfinden. Das liegt zum einen an den vielen Rechten und auch an den Namen des Herstellers.

    Das ist genauso wie mit Abo Fallen. Wer den gesunden Menschenverstand anwendet, sollte Fakes und ähnliches erkennen.

  3. Dass 1 % aller Apps Kopien sind, hört sich erstmal heftig an, aber bei Apps, die es als Lite und Pro Variante gibt, wo der einzige Unterschied die Werbung und eventuell noch ein paar Premium Features sind, ist bestimmt auch 90% vom Code identisch und davon gibt es ja eine Menge.

  4. Es mag ja sein, dass computer-affine Nutzer solche fakes leicht erkennen können, aber Android ist längst beim 0815-User und auf dem Schulhof angekommen. Und wenn 10 % dieser Klone sich call- oder SMS-Rechte einräumen, dann steckt da echte kriminelle Energie dahinter. Das Rechte-System von Android muss dringend verändert werden bevor flächendeckender Schaden entsteht. Androids Rechteverwaltung ist ein Fail by design!

  5. Ein typischer Ostermaier…

  6. @aixfriend
    lol 2/10, das war einfach nur richtig schlecht.

  7. Erstmal, 1% ist recht wenig! Klar, ideal wäre 0, das wird aber nie geben…
    Ansonsten, keine App die weniger als 1.000.000 downloads, und 4 Sterne Bewertung hat, installieren! Das hat sich bisher bewährt! 😉

  8. Das Problem der Android-Rechte ist, dass diese transparent für den Benutzer sind. Wäre es so wie bei anderen Betriebssystemen, gäbe es weniger Halbwissendokumentation („Bää, die Navi App will meine Kontakte lesen – Spionage!“)

    @Valentin: Full Ack!

  9. @harmsi – Die sind dann aber üblicherweise aber auch vom selben Entwickler veröffentlicht und werden daher nicht gezählt 😉

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