Animationsfilm zu Smartphones und Nachhaltigkeit

e-politik, ein eingetragener Verein, unter anderem unterstützt von Unicef oder dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, hat ein neues Animationsvideo veröffentlicht. Dieser Film hat Smartphones und Nachhaltigkeit zum Inhalt. In knapp fünfeinhalb Minuten wird gezeigt, woher die benötigten Bodenschätze kommen und wie diese abgetragen werden. Ferner geht es um die Fertigung unserer Smartphones und deren Gewinnmargen. Smartphones von Herstellern wie Apple, Samsung oder HTC gehören nach Ansicht von e-politik.de mittlerweile zu den wichtigsten Konsum- und Lifestylegütern.

Besonders Apple würde Gewinnmargen einfahren, die wesentlich über dem Durchschnitt im Elektronikmarkt liegen. Gleichzeitig gibt es in der weltweiten Produktions- und Vertriebskette eine ganze Reihe von Problemen, zum Beispiel im Bereich des Arbeits- und Umweltschutzes. Diese Probleme gelten natürlich häufig auch für andere Produkte im Elektronikbereich wie Laptops, Tablets oder Fernseher. Netter Animationsfilm, der in der Kürze der Zeit nur an der Oberfläche kratzen kann und auch inhaltlich einige Informationen (zum Beispiel die Selbstmordrate bei Foxconn in Relation mit Landeszahlen setzen) vermissen lässt. Dennoch: regt zum Nachdenken an.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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14 Kommentare

  1. Es werden doch gar keine Selbstmordzahlen genannt, weshalb in Relation setzen? Der Film ist vom Informationsgehalt genau richtig um den gemeinen User anzusprechen, das ist nämlich das Problem der „nerd-nahen“ Videos – sie werfen mit zu vielen Zahlen und Infos um sich.

  2. Schon mal drüber nachgedacht, warum auf Zigarettenschachteln Bilder von verrotteten Lungen zu sehen sein sollen, aber auf Smartphone-Verpackungen keine Bilder von elendig arbeitenden Minenarbeitern? Oder auf Benzinkanistern Bilder von mit Öl verklebten Vögeln? Tja, jeder ist sich selbst der nächste.

    Das hier ist ein sehr großes Thema. Ist wie der Kampf gegen Windmühlen. Hoffen wir, das steter Tropfen den Stein höhlt.

  3. Es wäre schön wenn wir bald mal einen Punkt wie beim heutigen PC Markt erreichen wo man Upgrades kaum noch spürt und man mit seinem Device mehrere Jahre lang Ruhe hat. Würden die Hersteller den RAM etwas großzügiger überdosieren und der Implementierung neuer Schnittstellen etwas schneller sein wären wir vielleicht schon etwas näher an dem Punkt angelangt.

    Ich glaube aber auch dass der kurze Produktzyklus bewusst als „Einstiegsdroge“ für neue Kunden genutzt wurde. So landeten halt viele Geräte bei den Großeltern oder Verwandten die sich sonst vielleicht nie ein SmartPhone oder Tablet angeschaut hätten.

  4. @Leif Das wird nicht möglich sein, denn Hersteller wie HTC bestehen darauf, ein Smartphone herauszubringen, dass keinen wechselbaren Akku hat und auch nicht reparierbar ist. Somit wird man damit kein Jahrzent lang auskommen können.

  5. @Mo – Genau! Also, nicht kaufen!

  6. Besonders Apple muss man hier kritisieren. Grund: die extremen Gewinnmargen. Jedes Unternehmen möchte Gewinne machen und viele haben damit schon ihre Probleme. Aber die Argumentation von Apple angesichts Ihrer Margen ist genauso verlogen wie die der Ölkonzerne, die stets Spritpreisantiege mit Rohstoffpreissteigerungen rechtfertigen und trotzdem die höchten Gewinne aller Branchen einfahren.

  7. Anette Schuett says:

    Ich schätze den Blog als Technikblog.
    Aber die Oberflächlichkeit und kritiklose Übernahme von solchen „Aktivisten“ Lobbys ist gefährlich – mir ist klar, dass man auf Grund von Zeitmangel bei der Auswahl solcher Filmchen nicht wirklich prüfen kann, von wem diese Argumente kommen oder andere Betrachtungswinkel zu recherchieren, aber warum lässt man dann politische Artikel nicht einfach weg. Dafür gibt es doch zig Blogs.

    Natürlich kommen solche Berichte einfach nur als „Denkanstoß“ oder „kritisches Hinterfragen“ daher – aber Hüpfburgen auf dem NPD Fest sind auch nicht nur nett gemeint 😉

    Nur ganz kurz zum Nachdenken – die letzten 20 Jahre sind 100 Mio. Menschen in Asien aus der Armut gekommen. Sie stehen zu Hunderten täglich vor Fabriken wie von Foxconn u.a. – die Produktion von Smartphones haben mehr Menschen geholfen aus ihrer Misere zu kommen, als jede „soziale“, DGB oder Umwelt-,Menschenrechtsorganisation es je schaffen wird.
    Die Arroganz den Menschen in China u.a. abzusprechen, dass sie selbst wissen, welches Leben besser für sie ist – die völlige Ignoranz gegen das tausendmal schlimmere Leben, das sie vorher auf dem Land hatten… und das ihre Kinder in der nächsten Generation nun (anders als die Generationen davor) nicht mehr haben müssen, weil sie auf den „Schultern“ ihrer Eltern auf einem viel höheren Niveau anfangen können, ihr Leben zu führen – diese Ignoranz ist politisch motiviert.
    Genauso wie die „Konsumkritik“ (entstanden mit der „Frankfurter Schule“, einem Marx-Thinktank) und die seit den 80ern widerlegte Club-of-Rome Leier von „schwindenden“ Resourcen – nach denen Öl, Gas etc. schon seit den 90ern nicht mehr vorhanden sein dürfte. Was natürlich Unsinn ist, weil es nicht den Fortschritt einberechnen kann, der neue, technische Möglichkeiten entstehen ließ auf Resourcen zuzugreifen von denen man vor 20 Jahren noch nicht mal etwas wusste.
    Jede Generation denkt, sie hat das Ende der Entwicklung erreicht und sieht nur ihren Horrizont – bis den nächste Generation sie widerlegt.

  8. @Anette: du hast aber meinen letzten Absatz gelesen, oder? Besonders: „der in der Kürze der Zeit nur an der Oberfläche kratzen kann und auch inhaltlich einige Informationen (zum Beispiel die Selbstmordrate bei Foxconn in Relation mit Landeszahlen setzen) vermissen lässt“

  9. Anette hat noch nicht einmal den Film richtig gesehen. Es wird ausdrücklich erwähnt, wie wichtig die Produktion für die einzelnen Länder ist. Das Fazit ist ja nicht stur gegen Smartphones, sondern wirbt dafür Gewinn und Arbeitsbedingungen neu auszuloten.

  10. @Anette: deine Logik kommt mir politisch motiviert vor, denn wie kannst du die z.T. erbärmlichen Lebensbedingungen mit einem Wohlstandszuwachs rechtfertigen, wenn doch die Basis des dortigen „Wohlstands“ so gering ist. Nach dieser Logik dürften wir noch heute Sklaverei haben, wenn jede Generation nur eine Kartoffel mehr zum Essen bekommen hätte.

  11. Wenn ich den Text von Annette lese, dann bin ich heilfroh, dass die Partei, die ich mit dieser Denke verbinde, aus dem Bundestag geflogen ist…

  12. @Fabian: Nicht nur Du… 😉 !
    @Anette: Herrlicher Freudscher Verschreiber: Deine Wohlstands-Arbeiter stehen eben genau zu hunderten „vor(!) den Fabriken“, weil ohne das Angstprinzip Arbeitslosigkeit die gesamte Marktwirtschaft in ihrer derzeitigen Form nicht durchzuführen wäre…
    Und nicht vergessen: „..schlimmere Leben…“ werden nicht allein am monetären Reichtum gemessen. Gerade da ist uns die asiatische Philosophie bisher um einiges voraus gewesen…

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