Angetestet: Logi ZEROTOUCH: Smartphone-Halterung mit sprachgesteuerter App für das Auto

Logi Logo ArtikelNeues kommt aus dem Hause Logitech, die mit ihrer neuen Marke Logi den Zubehörmarkt umkrempeln wollen. Logi ZEROTOUCH richtet sich an Android-Nutzer, die noch kein Android Auto haben und mit den von Google gegebenen Möglichkeiten bislang nicht ausreichend bedient werden. Logi ZEROTOUCH ist ein Bluetooth-Dongle, den es in zwei Ausführungen gibt, einmal als Halter für die Lüftung und auf der anderen Seite einmal für die Windschutzscheibe. Der Dongle als solches sorgt dafür, dass die App funktioniert, das Smartphone also gekoppelt ist. ZEROTOUCH sagt es schon ein bisschen aus, verschiedene Tasks lassen sich ohne Berührung des Smartphones ausführen, sodass man nicht dauernd abgelenkt auf dem Smartphone herumtippt.

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Im Lieferumfang einer Logi ZEROTOUCH-Lösung befindet sich ein Dongle und zwei Gegenparts für euer Smartphone. Eines dieser Plättchen wird auf euer Smartphone oder die Hülle gebracht, der Magnetismus im Dongle sorgt dann dafür, dass das Smartphone auf dem Dongle hält. Der Aufbau dauert keine zwei Minuten und somit ist man schnell einsatzbereit. Dongle an die Lüftungsschlitze (andere Ausführung logischerweise Windschutzscheibe), Metallplättchen aufs Smartphone – fertig. Integraler Bestandteil ist halt die App. Sie muss installiert und eingerichtet werden. Logi hat hier ein paar Assistenten eingebaut, sodass man sich als unbedarfter Nutzer schnell zurechtfindet.

Zur Technik: Durch die Bluetooth-Verbindung kann man den Dongle als SmartLock-Gerät nutzen, sodass das Smartphone automatisch entsperrt wird. Die Aktivierung der Software erfolgt über den Näherungssensor im Smartphone. Fährt man mit seiner Hand Richtung Sensor, so ist ZEROTOUCH auf Sendung und nimmt Befehle entgegen. Wer lieber vor dem Smartphone winkt – einstellbar. Und was Logi ZEROTOUCH dann an Funktionen bietet? Einige funktionieren auch in Google Now recht bequem. Einige Auszüge: Apps öffnen, Anrufe initiieren, Navigation starten, Musik abspielen. Nachrichten schreiben – all sowas.

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Da ich viel Musik im Auto höre, dabei häufig Tracks wechsle, probierte ich das Ganze mal aus und wurde dabei nicht gerade beglückt. ZEROTOUCH sollte ich meine Playlisten ansagen können, die gespielt werden sollten – das funktionierte in 90 Prozent aller Fälle nie, stattdessen wurde anderes gespielt. Manche Tracks wurden hervorragend erkannt, andere wiederum nicht. Hello von Adele wurde beispielsweise korrekt erkannt, andere Tracks wurden als nicht verfügbar gemeldet (Blaue Augen von Ideal, Computer.Liebe von Kraftwerk oder aber auch Junge Roemer von Falco). Wollte einfach nicht und das nervte mich einfach. Hier hoffe ich auf Software-Updates, die das Verhalten verbessern.

Ich war also in dem Bereich mehr mit Labern beschäftigt als das ich Musik hörte. Je nach installierter App hatte ich Zugriff innerhalb der Einstellungen auf Spotify und Deezer. Google Play Musik wird als Android-Bestandteil offensichtlich nicht separat ausgeführt, wird aber unterstützt. Interessant: Es war mir nicht möglich, Google Play Musik aufzurufen, wenn Spotify angemeldet war. Keine Chance. Ich musste Spotify entkoppeln, erst dann konnte ich auf Inhalte zugreifen, die ich bei Play Musik hatte. Was kann Google direkt? Titel und Interpreten erkennen, hier ohne Probleme auf Spotify und Google Play Musik. Google erfordert halt einen Touch aufs Display, wenn der gewünschte Musikdienst nicht als erstes gelistet wird.

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Bereich Navigation: Hier kann man innerhalb der App seinen Arbeitsplatz oder sein Zuhause angeben, sodass man schnell navigieren kann. Funktionierte gut, wie auch das Aufrufen anderer Navigationspunkte, die sich ebenfalls gespeichert auf Kurzruf legen lassen. Falls ihr mehrere Apps habt, so ist die Standard-App hier auswählbar. Überraschung: Google kann das ebenfalls out of the Box über Google Maps.

Auch das Anhören und Antworten auf Nachrichten via SMS, WhatsApp, Hangouts und Facebook Messenger war problemlos möglich. Ein Senden via Facebook Messenger wollte mir hier aber nicht gelingen, stattdessen greift ZEROTOUCH auf das SMS-System zurück. Hier ebenfalls zu erwähnen: SMS kann auch Google sowie auch Anrufe.

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Apps starten: Funktionierte. Starte „App-Name“ führte zum gewünschten Ergebnis. Wie viel das bringt, muss jeder selber für sich entscheiden, wenn die App nicht für die Nutzung im Auto angepasst ist. Um eine App zu starten führe ich also die Geste aus, warte bis der Assistent anspringt und sage dann halt „Starte App“. Mh. Flashte mich nun nicht so. Das geht mit Google schneller, wenn OK Google aktiviert ist – auch ohne Wedeln vor dem Bildschirm.

Tja, was soll ich sagen? Ich hatte eigentlich mit einem positiveren Ergebnis meines Tests gerechnet. Ja, einige Funktionen sind halt ein „Mehr“, aber dann eben auch nicht so, dass ich nun unbedingt dafür Geld bezahlen wollen würde, diese Funktionen in der App nebst Dongle zu haben. Dafür haben mich die schlechten Erkennungen in Sachen Musik abgeschreckt.  Letzten Endes war es so, dass ich mehr genervt war als das es mir Nutzen gebracht hätte. Und Nervsituationen im Auto möchte man ja sicherlich auch vermeiden.

Dennoch muss man festhalten, dass Logi mit dem ZEROTOUCH ein gutes Ziel verfolgt, nämlich etwas Intelligenz in dumme Autos bringt. Man muss nicht tippen, man wedelt mit der Hand. Das lenkt wahrscheinlich weniger ab. Während OK Google eine allgemeine Lösung für das Auto und den Alltag bringt, spezialisiert sich Logi halt auf das Einsatzgebiet Auto und erlaubt es auch direkt, dass Nachrichten vorgelesen werden. Wer das nicht mag, kann das mit Sprachbefehl abbrechen. Eine Sache, die Google direkt out of the box nicht erfüllt, wie auch nicht das Anhören vor dem Abschicken einer Nachricht, um etwaige Fehler zu beheben. Weiterer Pluspunkt: Nach Ausführen eines Befehls geht Logi ZEROTOUCH direkt wieder in den Lockscreen und vermeidet so weitere Ablenkungen.

Logi ZeroTouch Lüftung kostet 59,99 Euro und ZeroTouch Windschutzscheibe 79,99 Euro.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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11 Kommentare

  1. Ich habe jetzt schon 2 Artikel zu dem Produkt gelesen und erkenne einfach keinen wirklichen Mehrwert. Mit Google Now kann man doch auch das alles machen.

    Im Auto nutzt man zu 99 % Musik oder Navigation und gerade diese Punkte finde ich, funktionieren tadellos mit Google Now.

    Klar hier ist noch eine Magnethalterung dabei, aber auch die bekommt man für 10 – 20 Euro heutzutage schon. Hast Du das Metallplättchen wieder vom Huawei abbekommen?

  2. Das Video (Logi ZeroTouch vs. OK Google) ist einfach Geil 😀

    Nach deinem Artikel finde ich eigentlich nur noch die Interaktion mit den Messangern interessant. Da ich an der Windschutzscheibe aber nie einen Halter nutzen würde und das mit den Lüftungsschlitzen auch nicht so optimal ist wird das wohl nix für mich sein.

  3. Wie sieht es bei solchen Lösungen mit magnetischer Halterung eigentlich aus wenn man das Plättchen am Handy hat und seine Kreditkarte im Portmonee und beides aufeinander liegt? Wird dann die Karte mit dem Magnetstreifen oder mit dem Chip „zerstört“?

    Grüße

  4. Ich nutze in meinem Auto eine Passivhalterung von Kenu für den Lüftungsschlitz und als App (quasi als Alternative zu Android Auto) die App „Automate“. Liefert alles wichtige (Navi, Nachrichten, Musik etc.) und ist super-konfigurierbar und optimiert für die Bedienung im Auto.

    Bin sehr zufrieden mit der Kombi!

  5. Wird bei den Navi-Apps auch Waze unterstützt?

  6. Ich frag mich warum man aein Telefon mit warmer/kalter luft anpustwn lassen soll.

  7. Kann man der Deezer App irgendwie beibringen auf Sprache zu reagieren?

  8. Ist doch eine gute Idee, um – ohne Ärger mit der Polizei zu kriegen – bequem auf das Smartphone zuzugreifen. Die Halterung scheint auch ganz pfiffig zu sein im Gegensatz zu vielen billig und hässlich wirkenden Plastikhalterungen die auf dem Markt sind. Der Preis ist aber viel zu hoch.

  9. Paul Michrer says:

    @Chris: Der Magnet ist in der Halterung, nicht in der Platte.

  10. @Flo Mein Auto ist nicht das jüngste, aber trotzdem gibt es neben jedem Lüfter ein Wählrad – damit lässt sich der Lüfter doch tatsächlich komplett ausschalten, verrückt, oder?

  11. Wenn ich im Auto unterwegs bin, dann programmiere ich vor Fahrantritt einmal das Navi (falls ich es brauchen sollte), Bluetooth-Headset ins Ohr und fertig. Handy wird nicht mehr angepackt. Vielleicht bin ich da einfach oldschool, aber beim Autofahren konzentriere ich mich aufs Fahren und nicht ob mir irgendeiner eine Whatsapp schickt oder mein Spotify/Deezer wtf auch immer läuft.

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