Android und Windows Phone bekommen Kill-Switch als Diebstahlschutz

Gestern berichteten wir, dass Apples Activation Lock für den Rückgang von iPhone-Diebstählen gesorgt haben soll. Nun berichtet Bloomberg, dass auch Android und Windows Phone ein solches Feature erhalten sollen. So ist es dann nicht mehr nur möglich, ein Gerät aus der Ferne zu löschen oder zu sperren, sondern es kann erst dann wieder erneut aktiviert werden, wenn der ursprüngliche Nutzer sein Einverständnis gibt. Eigentlich eine simple Maßnahme, die jedoch bisher nicht so richtig umgesetzt wurde.

Android_killswitch

Google teilte in einem Statement mit, dass man die nächste Android-Version (L-Release, nicht Android 4.4.4) mit einer „factory reset protection solution“ ausstatten wird. Heißt, es wird einen Schutzmechanismus geben, der ein Zurücksetzen des Geräts durch Unbefugte verhindert. Microsoft teilte ebenfalls mit, dass es einen solchen Schutz mit einem Update des Windows Phone Betriebssystems geben wird. Das Update erhalten auch alle Windows Phone Nokia-Geräte.

Wenn dann alle großen mobilen Betriebssysteme einen solchen Kill-Switch haben, wird der Diebstahl von Smartphones sehr unattraktiv, da ein Dieb wenig bis gar nichts mit einem auf diesem Weg erworbenen Smartphone anfangen kann. Als Nutzer kann man dies nur begrüßen, die Versicherungen werden sich ebenfalls freuen.

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20 Kommentare

  1. Das Ding müsste dann aber auch hardwareseitig gekoppelt sein. Ansonsten wird es immer einen Weg geben, ein anderes ROM aufzuspielen und die Kiste damit wieder brauchbar zu machen.

  2. ohne factory reset – kein ROM:-(

  3. Das ist eine sehr sinnvolle Sache. Ich gehe mal davon, dass es auch unter Android und WP so sicher umgesetzt wird wie unter iOS und der Schütz daher effektiv greift.

  4. Das S5 hat ja bereits einen Reactivation Lock, den man an sein Samsung Konto koppeln kann, also eigentlich jetzt nichts neues in der Android-Welt. Das hat auch schon dafür gesorgt, dass verkaufte Geräte nicht neu installiert werden konnten weil der Verkäufer vergessen hat, vor dem Verkauf die Sperre wieder zu deaktivieren. Ich hatte das nur mal kurz getestet und konnte zumindest kein Stock ROM per Odin flashen. Ob man andere Custom ROMs flashen konnte, habe ich allerdings nicht getestet. Das ist auch die einzige Funktion neben S Health, für die ich ein Samsung Konto „zulasse“.

  5. Ich weiß nicht, ob ich das wirklich gut finden soll. Dieser Kill-Switch wurde in den letzten Tagen so offensichtlich von mehreren Regierungen gefordert, dass ich mich frage, ob der auch ohne Beteiligung des Eigentümers genutzt werden kann (nimm alle IMEI im Bereich der Demo, Kill) – was natürlich auch von der Umsetzung abhängt.
    Grundsätzlich finde ich es aber gut, wenn die Betriebssystemhersteller da einem Gesetzentwurf zuvorkommen, denn sonst wird womöglich durch die Politik eine Technik fest vorgeschrieben, die sich kurz drauf als fehlerhaft, leicht kompromittierbar oder sonstwie veraltet herausstellt.

  6. Ich warte auf den Tag wo das System gehackt wird und Millionen Geräte zerstört werden 🙂

    Wenn die Variante mit eFuse kommt kann man sich danach direkt ein neues Gerät kaufen ! Sonst ist das ganze relativ schwachsinnig, weil es mal wieder noch mehr Spielraum für Missbrauch schafft als was es hilft.

  7. 1. Wer klaut denn ein WindowsPhone?
    2. Das wäre alles kein Problem, wenn man die Handys beim Telefonprovider über die IMEI Nummer sperren könnte. Diese Nummer wird bei jedem einloggen mit übertragen. Man sollte die Provider notfalls per Gesetzt dazu verpflichten.

  8. Zerogravity says:

    @Lindy Die IMEI ist doch mit relativ geringem Aufwand änderbar. Dann müsste es eine Datenbank aller jemals offiziell in Verkehr gebrachter IMEI Nummern geben. Das halte ich für unmöglich.

  9. @namerp
    liegt da nicht ein denkfehler vor? so wie ich das system (bei apple) verstehe, ist das gerät dauerhaft mit einem passwortschutz versehen, welches die neuinstallation des geräts verhindert. aus der ferne übers web kann ich daran nichts ändern, sondern nur wenn ich das gerät in der hand halte, kann ich es entsperren. wie soll dann also das system gehackt werden und gleichzeitig millionen von geräte unbrauchbar gemacht werden? wenn überhaupt könnte man dann doch aus der ferne millionen geräte freischalten.

  10. Wenn dein Smartphone geklaut wird, dann höchstwahrscheinlich, um es weiter zu verscherbeln, und dann interessiert es nicht die Bohne, ob du ein Eier-, Roboter- oder Fenstertelefon hast. In ärmeren Ländern zählt jeder Cent der damit verdient werden kann.

  11. Wunderwuzzi says:

    Worin unterscheidet sich das dann zur „Sperren“ Funktion im Android Gerätemanager? Killswitch müsste mE beim Erstaktivieren schon serverseitig vorhanden sein, nur dann macht es Sinn und ein Aufbügeln eines neuen Roms hebelt das Ganze nicht aus.

  12. ist ja sonst beim Windows Phone seit 3 Jahren mit dabei. Microsoft will hier aber erweitern.

  13. @HO
    es war/ist angedacht das dieses sperren mithilfe einer Sicherung (eFuse) erfolgen soll, sprich du machst das Gerät regelrecht kaputt. Wenn das kommt kann man das Gerät Fernzerstören 🙂

  14. @namerp
    Die Sicherheitsapparate repressiver Regierungen freuen sich schon. Im Falle von für mehr Freiheit demonstrierenden Bürgern Terroristenaufmärschen einfach alle Smartphones grillen. Auch halbwegs demokratische Regierungen wie die der Herren Erdogan und Orban hätten da sicherlich nix dagegen.

  15. Da das Phone dann offensichtlich auch von anderen als dem Eigentümer gesperrt werden kann, wird das auch genutzt werden und damit ist diese „Feature“ wieder mal Augenwischerei und dient nur der Kontrolle / möglichen Schikane unliebsamer Bürger.
    Und in zwei Jahren kommt dann die Schlagzeile „Skandal: Behörden haben hunderte Smartphones per KillSwitch ohne Eigentümerzustimmung gesperrt“.
    Vom Missbrauch durch Kriminelle mal ganz abgesehen.
    Erinnert mich irgendwie an eCall für Autos…

  16. @andi
    auch du verstehst das nicht. die praxis sieht so aus…. das gerät ist die ganze zeit „gesperrt“ oder besser gesagt gegen neuinstallation gesichert und kann bei bedarf nur vom rechtmäßigen eigentümer entsperrt bzw. neu installiert werden. das mit der fernsperrung bzw killswitch hat hiermit rein gar nix zu tun.

  17. @HO: So wie du es erklärst, kann man aus der Ferne den Killswitch also nicht betätigen? Das würde in meinen Augen aber wenig Sinn machen, weil ich das Gerät sperren möchte wenn es weg ist, es aber dann nicht sperren kann, weil es ja schon weg ist….

    • @gRml
      Du gehst falsch an die Sache ran. Das soll kein Schutz werden um aktiv (durch das Eingreifen des Benutzers nach dem Diebstahl) das Gerät zu sperren. Solche Möglichkeiten gibt es ja schon länger.
      Der Schutz besteht darin, dass im Regelfall immer das Gerät wertlos für einen Dieb ist der nicht die Entsperrdaten kennt. Beim iPhone mit iOS 7 ist dies heute schon so. Angenommen mir stiehlt jemand mein iPhone, dann ist dieses für den Dieb absolut komplett wertlos. Er kann nicht das geringste damit anfangen, da er das Gerät ohne meine Apple ID und das Passwort noch nicht einmal mehr zurücksetzen kann. Da sich so etwas sehr schnell unter Dieben herum spricht, lassen die meisten gleich ganz die Finger vom iPhone da die Wahrscheinlichkeit für sie sehr hoch ist, dass sie ein Gerät erwischen, mit dem sie selbst nach einem „erfolgreichen“ Diebstahlversuch nicht das geringste anfangen können. Und genau das ist der Sinn von diesem Diebstahlschutz.

  18. @grml
    wenn jetzt jemand mein iphone klaut, könnte er es zwar benutzten sofern ich keinen pin-schutz aktiviert habe, aber er kann das gerät halt nicht löschen und neu aufsetzen. es bleibt also mit meiner apple id verbunden und so besteht für den dieb auch jederzeit die gefahr von mir geortet zu werden, da er diese funktion niemals deaktivieren kann. natürlich kann ich zudem mein iphone nach dem diepstahl auch sperren oder löschen, aber die wichtigste abschreckung ist halt dass der dieb das iphone nicht zurücksetzen kann.

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