Android-Versionen: Google ändert Zählweise

Einmal im Monat veröffentlicht Google Statistiken darüber, welche Android-Geräte mit welcher Android-Version da draußen unterwegs sind. Regelmäßige Leser wissen dies, denn einmal im Monat blogge ich darüber – man will ja schauen, wie die aktuellste Android-Version wächst. Bislang war es so, dass Google jedes Gerät gezählt hat, welches mit Google Servern Kontakt aufgenommen hat.

März

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Die neue Zählweise? Jetzt werden die Geräte gezählt, die den Google Play Store besucht haben. Was Google nicht mitteilt? Ist ein automatisches Update auch ein Besuch des Google Play Stores?

Wer seine Apps also nicht aus dem Google Play Store bezieht – oder vielleicht mit seinem alten Gerät nicht auf der Jagd nach neuen Apps ist, der dürfte dann ja eigentlich nicht mitgezählt werden – zumindest verstehe ich die Aussage „Beginning in April, 2013, these charts are now built using data collected from each device when the user visits the Google Play Store.“ so.

Android-Februar-März

Sieht es nach der neuen Zählweise den besser für neue Android-Versionen aus? Das Thema Fragmentierung ist ja immer gerne Kritik- und Diskussionspunkt bei Android, da viele Anbieter von Smartphones nach der Devise „aus den Augen – aus dem Sinn handeln“. Ist ein Gerät verkauft, interessiert sich ein Hersteller nicht für Updates.

Android-Januar-Februar

Und was sehen wir im Vergleich? Während in den Vormonaten Jelly Bean – also das aktuelle System – nur langsam wuchs, bei 16,5 Prozent lag, springt es nun sofort auf eine Verbreitung von 25 Prozent. Das lässt Android doch gleich besser aussehen. Jedes vierte Gerät hat eine aktuelle Version – zumindest 4.1 Jelly Bean. Alte Versionen bis Android 2.3.2 schmelzen hingegen dahin. Und Android 3.x Honeycomb – quasi das Windows ME unter den Tablet-Systemen? Mit 0,2 Prozent kaum der Rede wert.

Was sagen denn die neuen Zahlen nun? Über die Zählweise sagte ich oben bereits was. Die alten Geräte verschwinden dadurch nicht vom Markt, sie sind weiterhin da. Die Statistik zählt aktive Benutzer im Google Play Store. Das sieht besser aus für Google – aber auch Entwickler bekommen vielleicht einen genaueren Enblick in den Benutzer.

Denn mal ehrlich: als Entwickler entwickelst du für Benutzer, die deine App sehen und nutzen – nicht für die, die sie eh nicht nutzen, oder? Auch wenn es hart klingt: der Entwickler erreicht schon über 50 Prozent aller aktiven Google Play Store-Benutzer, wenn er nur noch für Android 4 ab Ice Cream Sandwich entwickelt.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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17 Kommentare

  1. Ich denke dass diese Zählweise eben genauso wie Du schreibst für die Entwickler sehr interessant und realitätsnah sind, da eben auch die Leute abgefragt werden sie durch Nutzung des Play-Stores auch potenzielle App-Käufer/Nutzer sind. Ob es sonst irgendwo Sinn macht oder Unsinn ist mag ich nicht zu beurteilen, sehe auch sonst keinen weiteren wirklichen Vorteil daran …

  2. Kann es nicht sein, dass Google das umgestellt hat, weil es auch andere Devices gibt, die auf Android laufen und geben keinen Zugang zum Store haben? Ich denke da an sowas wie diese Touchdisplays in manchen Autos. Vielleicht nehmen die ja trotzdem Kontakt zu Google auf wegen Maps oder so aber man kann keine Apps installieren. Dann würde es ja sogar Sinn machen, solche Devices aus den Statistiken auszunehmen, oder?

  3. Geil das trotzdem noch donut und eclair dabei sind

  4. FlutterRage says:

    Hm, auf der einen Seite ist die neue Zählweise für App-Entwickler natürlich wesentlich nützlicher, aber auf der anderen Seite wird eigentlich nicht mehr die tatsächliche Verbreitung aufgezeigt, da es vor allem in Asien doch zahlreiche Android-Phones und -Tablets gibt, die gar keinen Zugang zum PlayStore haben.

  5. John Doe III says:

    „Bislang war es so, dass Google jedes Gerät gezählt hat, welches mit Google Servern Kontakt aufgenommen hat.“
    Das widerspricht sich Google aber.

    Früher hieß es:
    „The following pie chart and table is based on the number of Android devices that have accessed Google Play within a 14-day period ending on the data collection date noted below.“
    (Anfang März 2013)

  6. Gerade der letzte Satz aus Deinem Artikel trifft genau meine Meinung.

    Ich gehöre zu den Entwicklern die bewußt gesagt haben: Ich
    entwickel nur noch für Geräte mit Android >4.

    Die alten Geräte werden immer weniger und man kauft sich meiner Meinung nach zu viele Nachteile mit der unterstützung der alten Geräte ein.
    Es hat sich vieles seit Android 4 geändert. Ja, es gibt zwar Kompatibilitätsbibliotheken, aber es kommt doch immer wieder zu Problemen. Performanter wird das ganze durch die Abwärtskompatibilität auch nicht gerade.

    Aus diesem Grund habe ich gesagt. Eine Neuentwicklung macht für alte Systeme keinen wirklichen Sinn mehr, auch wenn ich bewußt einen gewissen Kundenkreis damit ausschließe.

    Bei mir kommt noch hinzu, dass meine App im Videobereich abgesiedelt ist, sind die Kunden eh eher technikinteressiert sind und häufig auch neuere Handymodelle haben.

  7. Dass noch so viele immer noch auf Versionen unter 4.0 laufen ist trotzdem sehr unschön.

    Wirklich rund ohne Microruckler läuft Android sogar erst seit der Version 4.1.
    Aber die kleinen Ruckler scheinen ja viele nicht zu stören.

  8. öh, wie kommst Du auf die 25% Caschy? Ich komme auf 16,5% wenn ich die Zahlen von 4.1 und 4.2 addiere. Und in der Grafik schaut es auch nicht nach 1/4 aus….

  9. @Andi: Schau doch mal in die erste Grafik…….

  10. ach manno. Alles klar 🙂 Bin dem automatischen runter-scrollen reingefallen…..

  11. @FlutterRage diese Statistik ist aber nun mal für Entwickler gemacht, damit sie wissen welcher Versionen sie Targeten müssen. Das es noch andere Androiden da drausen gibt die die Apps sowieso nicht installieren ist dabei ja herzlich egal

  12. Ein Problem für viele Nutzer und ein Hauptkritik Punkt bei Andriod, ist die Tatsache das die meisten Hersteller gar keine Updates anbieten oder diese nur sehr verspätet.

    Ich kann zwar verstehen das man nicht ewig ein Update anbietet, aber es müsste doch sein das dies zumindest in die ersten 2 Jahre möglich ist.

    Google alleine kann man kein Vorwurf machen, sondern es sind alleine die Hersteller die hier Probleme machen. Vor allen weil hier jeder seine eigene Oberfläche hat, ist es für ein normale Nutzer nicht möglich ohne ein Hersteller Update auf die neueVersion zu gelangen.

    Sicherlich gibt es Möglichkeiten dies zu umgehen, aber zu einen sind die meisten Nutzer nicht sehr Technik Affine und weiterhin erlischt die Garantie bei so was.

    Diese schlechte Update Politik ist auch mein Hauptkritik an Andriod. Auch wenn ich sicherlich kein Apple Fan bin muss ich zugeben das Apple in diesen Punkt mehr bietet.

    @elknipso

    Wo du Ruckler bei Andriod findest its mir ehrlich gesagt schleierhaft. Selbst bei die 2.3 Version gibt es keine Ruckler sofern man sein Smartphone nicht mit 40 oder mher zusätzliche Apps vollstopft.

  13. diese geänderte zählweise ist für entwickler viel zu ungenau und unnötig. im play store findet man nämlich sehr viel genauere zahlen und bessere statistiken zu den eigenen apps. diese neue zählweise ist einzig ein werkzeug für die marketingabteilung.

    die zählweise ist gut geeignet, um konkurrenten, wie apple, den wind aus den segeln zu nehmen (zumindest ein guter versuch).

    jetzt kann google verargumentieren, dass android geräte fast so schnell auf neue betriebssystemversionen aktualisiert werden, wie es bei ios geräten der fall ist (zumindest nach dem was apple so an zahlen veröffentlicht – geschönt oder unwahr, den jede vorgefertigte zusammenfassung von statistiken sind bereits verfälscht).

    auf der anderen seite kann google dann schon bald nicht mehr bekannt geben, wie viele android devices insgesamt am markt im betrieb sind. weil nun die kluft zwischen ausgelieferten und am play store angemeldeten geräten von monat zu monat immer größer wird. ändert google hier nichts an der zählweise, legt man apple ein neues werkzeug in die hände, mit hilfe dessen, apple in der lage wäre mit einem verhältniszähler aufzuzeigen wie wenig geräte überhaupt zugriff auf den play store hätten. eine waffe um den play store als solches anzugreifen. denn nachdem google verkündet hatte, mehr apps im play store zu haben als apple im app store, könnte apple jetzt los marschieren und diese 1000000 apps im play store als unbenutzbar verkaufen, da nur xx% zugriff auf den play store hätten, während 100% der ios geräte auf den app store zugreifen können. ich wette google wird schon bald nur noch die aktivierten geräte pro monat verkünden aber nicht einmal mehr angeben wie wie viele android devices insgesamt am markt aktiv sind.

    ein problem mit dem auch valve zu kämpfen hat und deswegen die statistiken in steam seit über 1 jahr nicht mehr aktualisiert hat. zählt man nur die geräte, die sich in steam angemeldet haben, fallen alle geräte aus der statistik, wo es aus gründen einfach keine zeit gab steam zu starten. dadurch würde man monat für monat eine stark schwankende nutzerbasis mit stark schwankender hard- und software basis vorfinden. eine datenbasis, die kaum verlässlich auswertbar ist. behält man alle bekannten geräte in der statistik hat man irgend wann mehr steam user als menschen auf dem planeten. google wird hier ebenfalls in das selbe problem laufen, so wie sich das jetzt durch die geänderte zählweise darstellt.

  14. Auf dem Smartphone gehöre ich zu den Gingerbread-Nutzern und finde es schade, dass teilweise Apps dafür nicht mehr entwickelt oder optimiert werden. Dies habe ich erst gestern bei Google Keep wieder festgestellt. Läuft zumindest bei mir nicht. Andererseits kann ich auch die Entwickler verstehen.
    Was die Statistik betrifft: mich würde die Verbreitung weiterhin interessieren, nicht nur die Play-Besucher. Als Entwickler würde ich i.d.R. sowieso zielmäßig für neue Versionen entwickeln, da es doch absehbar ist, dass sich dort die Zahlen nach oben entwickeln, dann dürfte auch klar sein, dass die alten Versionen langsam beim alltäglichen Gebrauch aussterben. Bei rund 40 % Gingerbread-Geräten sollten diese noch nicht unterschätzt werden.

    @Peter
    Und ja, nicht nur bei Gingerbread gibt es Ruckler, selbst unter meinem Nexus 7 gibt es nicht nur Microruckler. Ich habe das Gefühl, dass dies aber weniger an der Anzahl an installierten Apps liegt, sondern an einigen schlecht programmierten Bereichen in manchen Apps.

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