Android One: Google möchte mobiles Internet für bestimmte Dienste kostenlos anbieten

Android One ist Googles Versuch, in Schwellenländern günstige Smartphones mit dem eigenen Betriebssystem an den Mann zu bringen. Allein mit Hardware ist es aber nicht getan, die Menschen in diesen Gebieten benötigen auch eine Internetverbindung, sonst nützt das beste Smartphone nichts. Und mobiles Internet ist teuer – zu teuer für viele der Nutzer. In Indien soll Google nun laut einem Bericht von The Information in Gesprächen mit Mobilfunkbetreibern und App-Anbietern sein. Das bescheidene Ziel: kostenloses Internet für die Nutzung bestimmter Apps und Dienste.

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Google nennt diese Geschichte „Zero Rating“, das heißt, dass mobile Daten nicht berechnet werden, wenn sie von bestimmten Apps verursacht werden. Kommt Euch bekannt vor? Facebook macht mit internet.org eine ähnliche Sache, brachte so das kostenlose Internet für bestimmte Inhalte Mitte 2014 nach Sambia. Interessant ist, dass Google dies nach dem Start auch auf andere Regionen ausweiten möchte.

In Gebieten, in denen sich Menschen einen Zugang zum Internet und damit zu einem riesigen Wissensschatz nicht leisten können, sind solche Initiativen eine super Sache. Da spielt es meiner Meinung auch keine Rolle, ob Google oder Facebook damit versuchen, Kunden zu binden. Hierzulande würde bei so etwas schnell der Ruf nach Netzneutralität laut werden, dessen bin ich mir sicher, dort aber kann es für die Entwicklung sehr fördernd sein. Für welche Apps oder Webdienste Google eine kostenlose Internetverbindung genau ermöglichen möchte, ist nicht bekannt, es dürfte aber über die Nutzung der Google Apps hinausgehen, wenn man damit Android One pushen will.

Wobei ich mich auch ehrlich fragen muss, ob in Indien die Versorgung mit mobilem Internet wirklich so wenig verbreitet ist. Ich kann mich noch an die Symbian-Zeiten erinnern, da wurde das System auch in Indien bereits massiv für mobiles Internet genutzt. Allerdings kann das auch wieder Teil der Filterblase sein, logisch, dass man in einschlägigen Foren nur auf die trifft, die auch eine Internetverbindung hatten.

(via Android Police)

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*Mitglied der Redaktion 2013 bis 2019*

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10 Kommentare

  1. Wie uneigennützig. Ich finde das äußerst bedenklich..

  2. Und mal wieder hat der Autor bewiesen, dass er auf das Publizieren von politischen Einschätzungen lieber verzichten sollte.

  3. Sascha Ostermaier says:

    Stimmt wohl nicht mit Deiner Meinung überein? Krasse Nummer.

  4. hallo @ Michael
    was soll denn so eine Trollerei?
    wenn Du andere Ansichten hast, darfst Du sie gerne posten… gerne auch mit Belegen, wenn’s dann sein muss… ^^

  5. Ja, so wie Facebook das macht und da kommt inzwischen bei rum, dass die Leute denken, dass Facebook das internet ist: http://qz.com/333313/milliions-of-facebook-users-have-no-idea-theyre-using-the-internet/

  6. Bedenkliche Entwicklung, diese Leute lernen nur noch den gesponsorten Teil des Netzes kennen. Facebook + Wetter + Wiki ist zwar besser als gar keine Wissensquelle, aber primär gehts um FB, oder hier eben um Google Dienste. Das ganze ist ok, aber sicherlich nicht super.

    Eine wirklich super Initiative ist M-Pesa, da passen dann auch alle lobende Worte.

    @Indien, Inet Zugang ist stark von der Region abhängig. Es gibt dort immer noch riesige Ecken, wo man sich schon über einen stabilen Handy Connect freut.

  7. an Bedenkenträger
    oh, wie furchtbar, früher dachten viele AOL- und Telekomportale seien das Internet, später lern(t)en sie dann den Rest des Internets kennen (oder auch nicht), keine Sorge. 😉

  8. Warscheinlich gibts in Indien kein Kartellschutz dieser Art und Indien weiß dass es immer noch genug gibt, die kein Internet Zugang haben (weil sie zu arm sind) – aber die können sich auch kein 70+Euro Smartphone Leisten

  9. Sehe das wie mürbeteig. Sobald die Infrastruktur da ist, ergibt sich der Rest nach und nach von selbst. Kann mir auch vorstellen, dass die indischen Pendants zu Google & FB ganz schnell beim Wirtschaftsministerium vorstellig werden & Investitionen fordern, um ihre Existenz zu sichern…

    Unternehmen wie Google & Tesla sind immerhin so schlau -parallel zu ihren Diensten- auch die Infrastruktur auszubauen.

  10. Einst teilten sich Spanien und Portugal die Welt untereinander auf….

    Dass auch politische Interessen hinter der Geschichte mit Google und Facebook stecken liegt auf der Hand. Der gute Bill Gates machte schließlich das gleiche in Afrika, beschrieb es jedoch als Wohltat. Der raspberry pi verfolgt ein ähnliches Ziel.

    Jeder soll mit dem Internet verbunden sein. Eine Verbindung mit dem Internet heißt Kontrolle 🙂

    Die nette Doku über Edward Snowden im ARD gab Auskunft genug darüber. Nun muss einfach 1+1 gerechnet werden.

    Und jetzt mit guten Taten anzukommen muss auch niemand. Ein Kindesmisshandler könnte auch ein Jugendheim als gute Tat errichten und danach darauf aufpassen………..

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