Android Go: Optimiertes OS für leistungsschwache Smartphones ab 2018

Im Rahmen der I/O 2017 hat Google unter anderem auch sein recht ambitioniertes Projekt „Android Go“ vorgestellt – ein schlankes Konfigurationsschema für Android. Laut Google wird man beginnend mit Android O damit loslegen, eine darauf basierende Go-Version mitzuliefern, die dann ab 2018 für sogenannte „Entry-Level“-Geräte gedacht ist. Das sind Geräte, die in Sachen Hardware schwach bestückt sind und beispielsweise auf gerade einmal maximal 1 GB RAM kommen. Auf den Geräten ist normal Android vorinstalliert, über einen Switch laufen diese dann aber im genügsameren Go-Modus.

Das gesamte Konstrukt von Android Go basiert auf dem Gedanken, ressourcenschonend und mit wenig Leistung auskommend flüssig arbeiten zu können. Für jede neue Android-Version soll es auch eine entsprechende Go-Variante geben. Wie bereits erwähnt startet das Vorhaben mit Android O, wird dann also etwas ungünstig zu „Android O Go“ 🙂

Passend zum OS soll es dann auch diverse Go-Apps geben, so zum Beispiel von YouTube, Chrome oder auch Gboard. Ein eigener Play Store wird dann entsprechend angepasste Apps anbieten. YouTube Go soll beispielsweise spezielle datensparende Features verpasst bekommen, wie das Offline-Sharing von einem Gerät zum nächsten oder auch der Funktion „Preview Experience“, bei der man die Streaming-Qualität auswählt und anschließend angezeigt bekommt, wie viel Datenvolumen dann mit dem Video verbraucht werden würde.

Außerdem wurde Gboard mit dem integrierten Google Translator gezeigt, der in der Demo von Englisch in Hindi übersetzt hat – on the fly beim Eintippen des Textes.

Für Entwickler gedacht ist der Bereich „Building for Billions“, der sämtliche besonders effizienten und kompakten Apps umfassen soll.

In kurz: Google liefert mit Android O eine Möglichkeit mit, Android auch auf schmalen Geräten gut laufen zu lassen. Da ist dann der Go-Switch aktiv. Ist dieser aktiv, schlagen die für Android Go optimierten Apps ebenfalls an und arbeiten „leichter“.

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Nordlicht, Ehemann und Vater. Technik-verliebt und lebt fürs Bloggen. Außerdem: PayPal-Kaffeespende an den Autor. Mail: benjamin@caschys.blog / Mastodon

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11 Kommentare

  1. Ein Rückschritt man hätte auch Android entsprechend „schlank“ werden lassen. So wird wieder ein zusätzlicher Store, angepasste Apps usw entwickelt. Als hätte Google mit ChromeOS und Android nicht schon genug zutun..

  2. Da hat aber jemand im Stream nicht zugehört. Go ist kein getrenntes Betriebssystem sondern einfach Konfigurationsschema für Android. Und die Leistungsschwachen Geräte shippen im „Go Mode“, das heißt mit dieser Konfiguration.

  3. Laufen die Leistungsschwachen als bald nicht mehr im NoGo mode… sorry aber der musste sein….

  4. „Android O Go“
    Naja, nicht wirklich. „O“ ist ja bisher nur der Platzhalter. Wäre dann also eher sowas wie Android Oreo Go.

  5. 1GB Ram ist längst nicht mehr Zeitgemäß in Zeiten wo es Mediatek Geräte mit 2GB für 50-70 Euro geben kann…

    Generell wäre es gut – wenns diese gäbe um auf ihrer Basis CUSTOM ROMS zu fördern… Android GO wäre dafür perfekt

    Die GO APPS als extra Paket – ANDROID GO als Basis für ANDROID ONE Geräte – Klingt aber generell super… Ich find generell gut wenn man die GOOGLE GERÄTE als 3 LINIEN führen würde ( ONE, NEXUS, PIXL) aber das wird Google nicht machen…

  6. So wie das beschrieben wurde, ließe sich Go ja auch in auf Android O basierende Custom Roms für ältere Geräte implementieren. Nicht jeder rennt schließlich mit Octacore und 4GB Ram rum, und wenn das alten Telefonen, mit denen man sonst eigentlich zufrieden ist, zu mehr Performance verhilft, dann wäre das doch begrüßenswert.

  7. Während Google das einhundertundelfzigste Projekt (Jetzt aber wirklich! Großes Indianaehrenwort!) zur Unterstützung schwächerer Hardware ankündigt und dann am Ende doch nichts bei rum kommt, bekommen gerade in diesen Tagen Millionen 5 Jahre alte iPhones ein Update auf die neueste iOS-Version.

    Ist doch völlig wumpe, ob Google die immer selbe Idee nun unter der Bezeichnung Project Svelte, Android One oder nun Android Go noch mal aufwärmt. Am Ende kommt beim Kunden erfahrungsgemäß nichts davon an und solange Google den Zugang zu den eigenen Services allein vom Vorhandensein einiger Core-Apps abhängig macht und den Herstellern ansonsten komplett freie Hand lässt, wird sich daran auch in den nächsten 10 Jahren nichts ändern.

    Google verkauft halt Werbung und Android ist nur das Transportmittel. Das markt man leider immer mehr. Deshalb haben sie zwar hunderttausend neue und zweifellos auf den ersten Blick praktische Funktionen vorgestellt, wie die Daten der User noch detaillierter ausgewertet werden, aber kein einziges Wort zum Thema Datenschutz verloren. Der spielt halt nicht nur keine besonders große Rolle, sondern ist für das Geschäftsmodell auch ein ganzes Stück weit hinderlich.
    Auch wenn man Google wohlwollend unterstellen mag, dass sie diese Daten zum Schutz des eigenen Geschäftsmodells vor dem Zugriff Dritter bestmöglich schützen, so ist auch das Google-eigene „Profiling“ schon recht fragwürdig.
    Wer mal für 5 Cent darüber nachdenkt, will keine personalisierte Werbung und keine personalisierten Suchergebnisse. So eine Filterbubble ist zwar praktisch, führt aber auch zur Informationsverarmung und ist meines Erachtens ein wichtiger Aspekt der aktuell zunehmend festzustellenden Radikalisierung der Gesellschaft.
    Google weg, Facebook weg, frei sein!

  8. Als wenn Android nicht schon fragmentiert genug wäre. Wann kapiert Google, dass die Nutzer nicht MEHR Funktionen wünschen, sondern dass Versprochenes eingehalten wird und wenigstens 3-4 Jahre stabil und sicher läuft? Auch Google hat nicht unendlich Ressourcen und verzettelt sich weiter, statt zu konsolidieren. Ein harter Schnitt wäre sinnvoller.

  9. General Failure says:

    Als wenn Fragmentierung für jeden eine Rolle spielte. Wann kapiert Con, dass viele Nutzer sich immer neue Funktionen wünschen und jedes Jahr die aktuelle Variante Nexus/Pixel kaufen?

  10. @Failure: auch wenn dein Name Programm ist, vllt. überschlägst du mal kurz, wieviel der 2.000.000.000 Android-Geräte Pixel sind…

  11. Wolfgang D. says:

    Heise (in Form von Techstage) hatte irgendwie recht, Google macht nur noch planlos herum. Sandkastenspiele sind toll, aber entweder bauen sie die Sandburg nicht fertig, oder machen sie vor der Fertigstellung wieder kaputt. Als Nutzer wünscht man sich doch mehr Beständigkeit.

    @General Failure „neue Funktionen wünschen und jedes Jahr die aktuelle Variante Nexus/Pixel kaufen“

    Träum erst mal weiter. Aber selbst Smombies werden irgendwann erwachsen und müssen Miete selber zahlen, wenn nicht Darwin vorher zuschlägt. Diese Erwachsenen interessiert nur, dass das Gerät funktioniert wie es ist, und zwar ohne Störungen, und für das gezahlte Geld möglichst lange. Es ist nicht jeder so verrückt wie wir.

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