Amazon testet Lese- und Hörbuch-Flatrate „Kindle Unlimited“

Amazon hat mit seinem Prime Streaming-Angebot im Audio- und Videobereich anscheinend Lunte gerochen. Wie es aussieht wird der Versandhändler und Content-Anbieter bald auch mit dem Kindle auf den Flatrate-Zug aufspringen. 9,99 US-Dollar im Monat werden dann Zugang zu über 600.000 Büchern und tausenden Hörbüchern verschaffen. Wird natürlich – zumindest vorerst – in den USA eingeführt werden. Dort scheinen sich aber die großen Publisher noch nicht in der Auswahl zu befinden, wie GigaOm festgestellt hat.

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Nichtsdestotrotz ein mutiger Schritt von Amazon. Als Buchhändler auf ein Flatrate-Modell zu setzen, kann teuer werden, auch wenn diesem Modell die Zukunft gehört. Immerhin scheint es, wie beim Streaming-Service im Audio- und Videobereich, Einschränkungen der Inhalte zu geben, die dann nur käuflich zu erwerben sind. Die Masse dürfte dies wenig stören.

Die Seite mit dem Angebot ist über den Google Cache noch erreichbar, bei Amazon selbst wurde sie wieder vom Server genommen. Verständlich, offiziell wurde Kindle Unlimited ja noch nicht angekündigt. Interessant ist ebenfalls, dass man das Angebot getrennt von Prime anbietet. Bisher machte es den Eindruck, als würde Amazon am liebsten alles in einem großen Prime-Paket anbieten wollen.

In Deutschland gibt es übrigens auch schon Leseflatrates. Spontan fallen mir da Skoobe und Readfy ein. Hier ist es meist so, dass man sich eine bestimmte Anzahl an Büchern ausleihen kann pro Monat. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass eine Kindle Bücher-Flatrate auch hierzulande einen enormen Erfolg haben würde, was allein schon an der Verbreitung des Kindle liegt.

Eine Leseflatrate von Amazon, wer von Euch würde zuschlagen?

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*Mitglied der Redaktion 2013 bis 2019*

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12 Kommentare

  1. Also ich wäre sofort dabei, sofern das auch für die aktuellen Bestseller und ähnliches gelten würde. 😉 Ich glaube aber nicht, dass es das hierzulande je geben wird. Allen schon wegen der Buchpreisbindung und sie würden bei Lesern wie mir echt miese machen. 😀

  2. Finde das mit den Hörbüchern interessant, allerdings gibt es das audible für Hörbücher,was ja zu amazon gehört, was dann wohl mit denen passiert?

  3. @Sam: Was soll damit sein? Das eine wird vorgelesen, das andere muss man selber lesen. Und das andere wird ggf durch Schauspieler dargestellt und ist der Film dazu. Alles unterschiedliche Paar Schuhe.

    Ich find es cool, brauche aber nur alle 2-3 Monate ein Buch. Daher lohnt es sich nicht. Beim Hörbuch war ich nen Jahr lang Kunde und hatte ich immer nebenbei gehört. Das ging dann schon 🙂

  4. Je nachdem wie der Katalog ausfällt könnte das richtig interessant werden.
    In meinem Fall auch gerne nur mit englischen Büchern falls unsere antiquierte Buchpreisbindung deutsche Ausgaben nicht möglich macht, ich lese meistens ohnehin Originale weil ich nicht auf die Übersetzung warten kann. 😉
    Wenn ich in Leselaune bin schaffe ich schon mal ein Buch in 2 Tagen, oder einer Woche im Falle von Türstoppern.
    Gesetzt den Fall dass die meisten Titel die ich sonst kaufe für nen Zehner im Monat inklusive wären würde ich ordentlich Geld sparen.

    Wenn sich die Flatrate aber nur auf eine Handvoll Bücher erstreckt und man sonst nur „Literatur“ zur Auswahl hat die einzig und allein dazu dient dass man eine möglichst große Zahl auf sein Banner schreiben kann… Bei so manchem Kindle Gratisbuch war selbst umsonst fast noch zu teuer.

    Den Hörbuchpart finde ich persönlich nicht so interessant, ich habe meistens nicht die Ruhe um Hörbüchern folgen zu können.

  5. @Sebastian
    Ehm da stehen aber auch Hörbücher im Artikel, somit ist seine Frage schon berechtigt. Audiible hat ja auch schon ein Abo…

  6. @Susi, die Buchpreisbindung hat damit nichts zu tun, es geht ja um leihen und nicht kaufen. Die Buchpreisbindung an sich sagt auch nicht, dass ein E-Book den gleichen Preis wie die gedruckte Ausgabe haben muss, die unterschiedlichen Ausgabeformate (Hardcover, Paperback, E-Book) dürfen ruhig unterschiedlich teuer sein. Es müssen nur die einzelnen Formate überall in Deutschland für den gleichen Preis angeboten werden, z.B. Hardcover 16,90, E-Book 6,90. Die Verlage sind meiner Meinung nach ziemlich froh über die Verwirrung mit der Buchpreisbindung, sonst würden sich viel mehr Leute darüber beschweren, dass E-Books meist unverschämt teuer sind.

  7. Mit den Hörbüchern habe ich komplett überlesen. Sorry. Ich vermute hier wird Amazon das Paket einfach ändern. Bei Lovefilm wurde das ja auch einfach angepasst. Kleines Paket oder das große mit Prime.

  8. Finde ich hervorragend und der Whipsersync zwischen Kindle-eBook und Audible-Audiobook ist klasse!

    Beispiel: Abends beim Lesen im Bett in Kapitel 3 eingeschlafen und morgens auf dem Weg zur Arbeit an derselben Stelle in Hörbuchform weiter hören.

  9. Omg. Ich wäre sofort dabei. Das wäre einfach klasse. Es gibt ja schon ein Flatrate Modell für eBooks. Nur leider nicht kompatibel mit dem kindle. Also daran dürfte es nicht scheitern.

  10. @kOOk: Grundsätzlich richtig, das Preisbindungsgesetz besagt allerdings auch, dass man ein Paket aus mehreren Büchern nicht günstiger abgeben darf als den Gesamtpreis der einzelnen Bücher. Und man darf Bücher auch nicht günstiger zu etwas anderem dazugeben.

    Eine solche „Flatrate“ müsste also ein Leihsystem und kein Vertrieb sein. Anders hat es bei uns gesetzlich keine Chance, so lange die Bücher auch auf anderen Wegen abseits einer Flatrate vertrieben werden.

    Abgesehen davon verstehe ich schon länger nicht, warum es bei uns keine „Online-Leihbibibliotheken“ gibt, in denen man pro Buch und Zeitraum bezahlt, genau wie in echten Leihbibliotheken. Wozu braucht man bei Büchern wirklich eine Flatrate?

  11. Ich bleib einfach bei den Bibliotheken. Für unter 20 Euro im Jahr bekomme ich ein Flatrate bei der ich mich gedruckte Bücher, E-Book, Hörbücher auf CD und online, Konsolenspiele, Musik-CDs und sogar Film-DVDs ausleihen kann. Und das ganze schon seit Jahren. Wozu dann diverse Flatrates für 10 Euro im Monat? Geht doch einfach mal in eine Bibliothek.

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