Huckepack-Aktion: Adobe Acrobat Reader DC installiert Chrome-Erweiterung

Momentan finden sich einige Nutzer, die die Vorgehensweise von Adobe bezüglich ihrer PDF-Reader-Software kritisieren. Bei vielen privaten Nutzern ist es so, dass die Software automatisch aktualisiert wird. Haken dran, fertig. So soll dafür gesorgt werden, dass bei auftretenden Sicherheitslücken diese geschlossen werden. Im Falle von Adobe Reader DC ist es aber offenbar so, dass eine Aktualisierung auf der Windows Plattform eine Erweiterung für Google Chrome mitbrachte. Dabei agiert Adobe recht unschön, installiert die Erweiterung nämlich direkt ohne Abfrage, was ich in einer virtuellen Maschine zum Test nachvollziehen konnte.

Chrome gibt sich zum Glück entspannt und aktiviert solche Erweiterungen nicht, sondern informiert den Nutzer über diesen Umstand. Aktiviert er aber die Erweiterung von Adobe, dann kann er angeblich Webseiten in PDF-Dateien umwandeln. Das kann die Erweiterung aber nicht wirklich gut, die entsprechenden Bewertungen im Chrome Web Store sprechen Bände. Fakt ist, dass die Erweiterung nämlich auch anderes macht, nämlich Daten sammeln. Das verschweigt man nicht, man weist noch einmal darauf hin und verweist auf die entsprechende Seite.

Das Sammeln der Daten sei anonym. Anstatt man den Nutzer auf freiwilliger Basis bittet, ist man direkt drin, man muss die Datensammelei in den Optionen der Erweiterung abstellen. Aber ganz ehrlich: Man braucht sie wahrscheinlich nicht. Und auch die Frage muss man sich stellen, ob man zum Anzeigen von PDF-Dokumenten überhaupt den Adobe Reader DC braucht – schließlich gibt es da auch Alternativen.

Aber selbst diese müssen nicht fehlerfrei sein, so gibt es derzeit Warnmeldungen des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik. Hier weist man auf Lücken im Foxit Reader, Foxit PhantomPDF und Foxit PDF Toolkit hin. Wie auch immer: Sofern ihr Adobe Reader DC nutzt, so habt das im Hinterkopf. Unter Windows konnte ich es nachvollziehen, nicht aber unter macOS.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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18 Kommentare

  1. Wieso überhaupt eine Alternative installieren? Bei meinem Windows-10-System habe ich weder den Adobe Reader noch irgendeine Alternative installiert, die PDF-Dateien kann ich mir aber trotzdem ohne Probleme in Chrome, Edge oder der „Reader“-App ansehen. Zumindest mir reicht das, da ich eventuelle Zusatzfunktionen ohnehin nicht nutze.

    Und zum Speichern von Websites als PDF braucht man ja auch nichts zusätzliches – in Chrome gibt es doch bei den „lokalen Zielen“ direkt die Möglichkeit „als PDF speichern“ zu wählen – oder „Microsoft Print to PDF“.

  2. Bezüglich Haken dran und automatisch aktualisieren zeigt das mal wieder wie sehr Windows gegenüber einem vernünftigen Paketmanagement im Nachteil ist… und Neuerungen mehr oder weniger unterjubeln wäre garnicht möglich.

  3. grosse grütze das sein

  4. @SteeBee
    Formulare auszufüllen ist für mich Standard und keine Zusatzfunktion und das ist in den mir bekannten Viewern vom Edge und im Firefox nicht möglich. Wie es bei Chrome aussieht, weiß ich nicht.

  5. Ein Unding und gehört verboten. Der Laden wird mir zunehmend unsympathischer…

    Gibt es gute Alternativen?

  6. @SteeBee: Sehe ich im Prinzip genauso. Wozu ich Acrobat aber trotzdem oft brauche ist zum Drucken. Der in Chrome integrierte PDF-Reader druckt in ca. 5% aller meiner Fälle nur leere Seiten aus, und sobald ich nur bestimmte Seiten drucken möchte (zB S. 5-10) druckt er gar nicht. Keine Ahnung warum, und ist schon immer so (unter Windows 7 in Corporate-Umgebung)

  7. @Jack68: Stimmt, sollte so sehr Standard sein, dass ich da selbst gar nicht dran gedacht habe. Fülle auch enorm selten PDF-Formulare aus und beim letzten Mal, wo ich das wollte, dachte ich einfach, dass der Anbieter einfach keine Formularfelder im PDF eingebaut hat. Habe da gerade eine Übersichtsseite gefunden, demzufolge braucht es wohl überall Adobe o. ä., um Formulare ausfüllen zu können (auch in Chrome).

  8. Das Problem ist ja aktuell, dass sich der Markt an PDF-Editoren und -Viewern, die noch aktiv entwickelt werden, doch sehr konsolidiert hat. Aktuell fallen mir eigentlich nur folgende Alternativen ein:

    – PDF X-Change Editor (gutes Programm, in meinen Augen aber bescheiden in Sachen Updatepflege)
    – Gaihoo Reader (gutes Programm, aber a) aus China und b) ein ziemlich updatefaules Entwicklerteam, auch was Sicherheitsupdates angeht)
    – Foxit PDF (noch mit die beste Alternative)
    – Soda PDF (ganz gutes Programm, obs für die meisten ausreicht, müsstet ihr schauen)
    – Nitro PDF (hat nach Jahren (!) zuletzt mal wieder ein Update gesehen, von der Qualität her ganz gut, von der Verlässlichkeit her reden wir lieber nicht drüber)
    – FlexiPDF (von SoftMaker, sehr neu, aber hinkt in Sachen Funktionalität den Etablierten noch Lichtjahre hinterher)

    That´s it, mehr fallen mir aus dem Stand auch nicht ein. Im OSS-Bereich gäbe es noch Sumatra PDF und wahrscheinlich im Laufe des Jahres Okular, wenn KDE sein Vorhaben durchzieht und das Programm auch seinen Port bekommt, an dem schon gearbeitet wird.

    Bin von der Aktion seitens Adobe auch nicht begeistert, aber wegen dem guten Drucken-Dialog greife ich aktuell (noch) auf den Acrobat Reader DC zurück, weil ich sonst relativ umständlich alles im Druckermenü selber einstellen müsste. Sonst setze ich aber grundsätzlich auf die browserinternen Lösungen. Reichen mir in der Regel.

  9. Das Plugin gibts für den Acrobat Standard bzw. Pro schon seit dem Umstieg auf DC 2015 solange ich mich richtig erinnere, ist jetzt nicht so mega kritisch…

  10. Danke für die tolle Aufstellung!

  11. Alexander Mauß says:

    ich bin vor Jahren mal von Foxit PDF auf PDF X-Change Viewer umgestiegen und nach wie vor zufrieden – wobei ich auch gar nicht mehr weiß, was der Anlass für den Umstieg war… Adobe Reader versuche ich zu vermeiden – wobei ich den auch schon mal wegen einer DRM-Sache installieren musste…

  12. Habe vor ein paar Jahren Acrobat herunter geladen. Direkt von Adobe. Nach der Installation (muss ein Windows7 oder noch XP? gewesen sein) hatte ich einen „versuchten“ Browser. Die Suche war weger Bing noch Google sondern irgendwas anderes. Die Zeile mit gespeicherten Links im InternetExplorer war gefüllt und ich weiß nicht was noch alles installiert wurde.

    Zum Glück ein Testsystem. Image zurück gespielt, Finger von Acrobat gelassen – seitdem! Das früher mal ein einfacher, kostenloser Betrachter für Adobes PDF Dokumente. Inzwischen ein Einfallstor für alle Möglichen „Goodies“ 🙁

  13. Googelt mal nach SumatraPdf. Hässlich wie die Nacht aber sehr schlank und – für mich in der Firma sehr wichtig – er kann kein Javascript. Dafür öffnet er aber auch Epub-Dateien, Comics, und andere Formate. MOBI, CHM, CBZ und CBR wenn ich mich richtig erinnere. Steht unter der GPL. Läuft in der Firma auf 200 Rechnern, minimale Beschwerden.

  14. Schon lange kein Flash mehr installiert! Habe auch nicht vor das zu ändern.

  15. @blaub4r
    Man gut, es geht hier auch gar nicht darum.

  16. Pdf einer Webseite drucke ich immer mit der Browsererweiterung printfriendly PDF. Hier kann man auswählen welche Inhalte NICHT ins Pdf übernommen werden sollen. Sehr vorteilhaft bei Werbung oder Kommentaren am Seitenende, die man nicht haben möchte.

  17. Absolut nichts neues? Wird schon sehr lange so gemacht. Aber gut, man scheint seine eigene Adobe-Instanz wohl sehr unregelmäßig zu updaten, anders kann ich mir die große Verspätung des Beitrages nicht erklären. 😀

    Benutze übrigens neuerdings die Pro-Serie und dort was das auch mal der Fall.

  18. Ich benötigte nach einer Neuinstallation des Betriebssystems zum Abschluss nur noch den PDF-Reader, weil ich E-Mail-Anhänge meiner anwältin als PDF bekam und gegen das gewohnte Aufgehen des Adobe-Readers wie in der vorherigen Installation der Firefox damit ping-pong spielte.Als ich auf der Adobe Seit wirklich und das kann ich beeiden n u r den Reader zum herunterladen anwählte, im Download-Ordner wirklich nur einen auf den Reader hinweisenden Installations-stub fand, installierte sich zu meier ausserordentlichen empörung der Google Chriome mit und ließ sich zuvor nicht abwählen! Ich kenne Google-Chrome als Spionagetrojaner zur Genüge. Niemals würdfe ich den freiwillig installieren.
    Es ist doch wohl eine außerordentliche Frechheit, eine Huckepack-koppel-Installation dort hineinzupacken und den Nutzer zu nötigen, Trojaner mit zu installieren!
    Was ich in meinem Leben schon an PCs nur damit verbracht habe, Schäden von Malwar und trojanern, die professionelle Schutzsoftware nicht abgehalten hat zu beseitigen!

    Mein Standpunkt: man muss auch zeit zum leben haben, anstatt diese Zeit mit Systempflege und Wartung oder Neuinstallation zu vergammeln! Mit welchem Recht?

    Öffentlich müsste man meiner Meinung nach Virenschreiber, Malwareschreiber und solche Geisteskranken, die arglose Nutzer mit Trojanerzwang peinigen mit der Todesstrafe bedrohen, denn die Lebenszeit, die sie Anderen arglosen Usern stehlen, müsste man ihnen mit recht nehmen! Ich möchte den PC friedlich und sinnvoll nutzen, bin kein Spiele-Freak und es gibt Wichtigeres im Leben, als PC. aber friedlichen Nutzern Lebenszeit zu stehlen, sie dadurch in der Lebensqualität so hart einzuschränken, wie man das mit Inhaftierten macht, die zur Strafe in Gewahrsam leben müssen und kein selbstbestimmtes Leben führen können, so machen es die Hacker, Trojanerschreiber, Malwareschreiber. Da bleibe man doch auf dem technisch ausreichenden Stand, wie er schon vor 20 Jahren gegeben war und verzichte auf Leistungen solcher Programmierer, die nebenbei auch noch zwanghaft Malware schreiben müssen. Korrupte virenscannerschreiber, die zur abzocke Viren ins Netz setzen und damit User nötigen, deren Virenscanner zu kaufen!

    Alles Parasiten der Gesellschaft! Man besinne sich darauf, wovon der Mensch lebt und leben muss.

    „Du sollst nicht töten“ heißt es. Aber: Wo fängt Töten an? Wo der Mensch nicht mehr arglos und frei sein kann, wo er gemobbt wird, genötigt wird, verbogen wird (verbiegen = Stress) und kein Psychotherapeut es mehr gerade biegen kann.

    Wer kann schon noch fehlerfrei tippen???

    Ich fordere die Todesstrafe gegen all Jene, die arglosen Menschen das Leben mutwillig zur Hölle machen und mithin förmlich Strafen auferlegen und sie nötigen, ihre Zeit anders verbringen zu müssen, als es in der Natur der Menschen liegt.

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