1991: Das Jahr, in dem Microsoft das Smartphone hätte erfinden können

Tja, so kann es gehen. 1991 stellte ein ziemlich schlauer Kopf bei Microsoft seine Vision des Smartphones vor. Der schlaue Kopf war seinerzeit Microsoft Chief Technology Officer. Der damals eingereichte Entwurf war noch kein Smartphone als solches, eher eine elektronische Geldbörse mit allerlei nützlichen Zusatzfunktionen.

Schon 1991 konnte man auf Nathan Myhrvolds Entwürfen das sehen, was wir auf unserem heutigen Smartphones vorfinden: Kalender, Apps, Mail / Co. Das Gerät lag damals bei angedachten 400 – 1000 Dollar, in etwa die Summe, die wir bei heutigen High End-Smartphones vorfinden. Doch vielleicht war die Zeit eine falsche: Microsoft lehnte den Entwurf ab – und wie dann alles kam, wissen wir alle selber: es wurden irgendwann keine Smartphones, sondern Pocket PCs gebaut. (via, via)

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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15 Kommentare

  1. Versteh ich nicht. Das vorgestellte Ding dort ist ja eindeutig ein Pocket-PC und kein Smartphone…

  2. Ja das siehst stark nach Pocket PC aus aber Smart war es alle Male und es deutet extrem auf unsere Smartphones hin würde ich sagen 😉

  3. Tja, und dank dieser folgenschweren Entscheidung muss Microsoft nun so sehr kämpfen!

  4. könnte man da nicht „Prior Art“ geltend machen und so einige Apple-Patente für nichtig erklären?

  5. Hm… sehr visionär. Zumindest die Graphik und ihre Begriffe sind mir für 1991 *zu* visionär.
    – GPS war noch nicht live. Erst ungefähr 10 Jahre später war GPS zivil überhaupt brauchbar.
    – „Removable Media Slot“. Removable Media hatte 1991 eine Größe von 3,5″. Selbst CF kam erst ein paar Jahre später.
    – Infrarot wurde auch (10) Jahre später eigentlich nicht für Netzwerk benutzt, sondern für eine serielle Verbindung wie IRCOMM oder für OBEX. IRDA, was als Gremium einige Jahre nach 1991 überhaupt erst gegründet wurde, spricht auch fast immer von „Communication“, fast nie von „Network“. Die Kombination aus „Infrared Sensor“ und „Wireless Network Connection“ sieht aus wie eine Kombination von jemandem, der heutige drahtlose Netze kennt und diese mit einer für ihn alten Technologie verbunden hat.

    Natürlich stammt die Graphik, sofern authentisch, von jemandem, der an der Speerspitze der Technologie stand und mehr Wissen über die Dinge hatte, die da kommen. Aber mir ist das alles ein wenig zuviel, insbesondere bei der IR-Terminologie. Klar ist es eine Vision, aber das wären dann doch verdammt viele Treffer, wenn es um die *Terminologie* der Zukunft ginge. Die Funktionalität, ok, da kann man so häufig richtig liegen, aber bei den Worten, die völlig frei ein paar Jahre später von Industriegremien beschlossen werden? Unwahrscheinlich.

  6. Dazu würde passen, daß natürlich die Zeitanzeige stilsicher in der Schriftart der Fallblattuhren dargestellt wird. Eine Anzeige, die mWn. zu dieser Zeit immer mehr durch digitale Anzeigen verdrängt wurde und in der Zeit wohl eher für „veraltet“ als für „stilvoll“ gegolten haben würde.

  7. Dafür gibt es im Gegenzug einen stilvollen Pinguin im „Alarm and Schedule Manager“…

  8. Vor allem war (bzw. wäre) der 13. September 1994 kein Donnerstag sondern ein Dienstag…

    Abgesehen davon braucht man sich nur die alten Raumschiff Enterprise Serien anschauen, dort findet man massenhaft „Technologie“ die heute selbstverständlich ist, außer vielleicht dem Warp-Antrieb;-)

  9. Ab und zu darf ein Esel auch mal eine Entscheidung Treffen hahaha

  10. Smartphones sind ein natürlicher Nachfolger der Handys und Organizer, quasi eine Kombination aus beiden. Insofern war die Hardware 1991 noch garnicht reif, insbesondere nicht klein und leistungsfähig genug für Smartphones. Das WWW war auch noch kaum entwickelt, dass es dafür überhaupt Smartphones gebraucht hätte.

  11. Tja…sowas passiert häufiger als man denkt und ist ganz normal. Patente, Ideen, Visionen werden auf Papier gebracht und werden Jahre später Wirklichkeit. Aber ein Smartphone wäre damals technisch nicht machbar gewesen, wie so vieles andere, das heutzutage als Patent oder Prognose eingereicht wird.
    Daher ist die Überschrift schon leicht reißerisch. 😉

  12. Naja, Touchscreens gab es früher auch schon mal und sind gnadenlos gefloppt. Durchgesetzt haben sie sich erst dank Appel und heutzutage sind sie fast nicht mehr wegzudenken.

    Von daher kanns doch gut sein, dass man bei Microsoft schon früher derartige Pläne hatte, aber vielleicht noch zu visionär angesehen hat.

  13. Das was hier dargestellt ist, ist ja nichts anderes als eine sehr freie und nicht detalierte Konzeptstudie eines mobilen Gerätes. Jeder größere Hersteller wird sowas damals in der Schublade gehabt haben. In soweit ist das nichts besonderes.

    Und selbst wenn MS versucht hätte anno 1991 so ein Gerät mit aller Macht auf den Markt zu drücken, was wäre dabei rausgekommen? Ein rießen großer und sauteurer Brocken, welcher gerademal ein verbessertes Handy mit ein bisschen (unnötiger) Zusatzsoftware geworden wäre. Internet, LAN, farbiges LCD Display, WLAN, Touchscreen, schnelle Prozessoren und gute Batterien waren damals nicht verfügbar bzw unendlich teuer. Wäre also ein sehr teurer Flop geworden…

    @Randy: So ein Blödsinn- Touchscreens haben sich nicht wegen Apple durchgesetzt sondern sie haben sich einfach dann durchgesetzt als die Zeit und Technik reif dafür war. Zu Handy Zeiten als, noch einfarbige kleine LCDs verbaut wurden, hätte niemand einen damals teuren TS gewollt und gekauft. Als die Displays besser und vor allem größer wurden und die TS-Technologie günstig wurde, sah die Sache natürlich anders aus. Hat aber mit Apple nix zu tun…

  14. @Hoschi Apple hat dem Multitouch-Smartphone mit dem iPhone zum Durchbruch im Massenmarkt verholfen, als die Technik in der Tat reif dafür war. Insofern hat das schon viel auch mit Apple zu tun. Gelegenheiten erkennen, ergreifen, vermitteln und umsetzen ist auch ein großes Verdienst. Ähnlich wie z.B. auch bei Kohl mit der deutschen Einheit.

  15. Jau, man schaue sich nur mal an, wie Touchscreenhandys vor dem iPhone aussahen. Kein Wunder, dass die niemand haben wollte.

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